Franz‘ Kapelle

Jesus steht gleichsam auf dem Berg und nimmt den Platz der Tora ein.
Kern der Sabbat-Streitigkeiten ist die Frage nach dem Menschensohn, die Frage nach Jesus Christus selbst.

Durch Jesu` Auferstehung „ am ersten Tag der Woche“ wurde die große soziale Funktion des Sabbats aufgebrochen zugunsten seiner Jüngerschaft, die sozusagen allein von der Gestalt Jesu` her definiert wird. Dies brachte es mit sich, daß nun für die Christen dieser „erste Tag“ – der Schöpfungsbeginn zum „Herrentag“ wurde, auf den dann – in der Tischgemeinschaft mit Jesus – von selbst die wesentlichen Elemente des alttestamentlichen Sabbat übergingen.

Das 4. Gebot - die Familie, das Volk und die Jüngergemeinde Jesu`

Von den wahren Verwandten Jesu

Mt 12,46 Als Jesus noch mit den Leuten redete, standen seine Mutter und seine Brüder vor dem Haus und wollten mit ihm sprechen.
Mt 12,47 Da sagte jemand zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir sprechen.
Mt 12,48 Dem, der ihm das gesagt hatte, erwiderte er: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?
Mt 12,49 Und er streckte die Hand über seine Jünger aus und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder.
Mt 12,50 Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.

Wir stehen vor dem Ich Jesu`:
Er spricht auf der Höhe der Tora, auf der Höhe Gottes:
Die Sphären: Änderung der Sozialstruktur , Aufbrechen des „ewigen Israels“ in eine neue Gemeinde hinein und der göttliche Anspruch Jesu` sind unmittelbar miteinander verknüpft.

Israel ist nicht einfach nur für sich selbst da, sondern: > Licht soll ausgehen über alle Menschen, alle Völker. Heil wird zu allen Menschen kommen.
Jesus hat zwar nicht den Weltfrieden bringen können ( Kritik von jüdischer Seite und anderer ) , aber Er hat Gott gebracht. –

Die Universalität, der Glaube an den einen Gott.
Jesus verkörpert die Willenseinheit: Sohn-Vater.
Vgl.
Joh 4,34 Jesus sprach zu ihnen: Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat, und sein Werk zu Ende zu führen.

Universale Verheißung > „die Kirche“ als Neue Familie, Kirche aus allen Völkern.
Vgl. Die Liebe als Frucht des Geistes
Gal 5,13 Ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder. Nur nehmt die Freiheit nicht zum Vorwand für das Fleisch, sondern dient einander in Liebe!

Willensgemeinschaft: Gott - Mensch: Darum geht es in der Tora zutiefst, daher ist die Universalisierung von innen heraus deren Erfüllung.
Daher schaut auch der gläubige Christ stets auf die Tora als wichtigen Bezugspunkt.
Der Sprung in die Universalität, die dafür notwendige Freiheit kann nur durch einen größeren Gehorsam ermöglicht werden, und dies bewirkt durch göttliche Autorität.

Jesus, als der neue Mose, schafft demnach für den ursprünglichen Sabbat ( Familie und Schöpfungsintention ) einen neuen „weiteren“ Raum : die neue, universale Gottes-Familie.
Vgl.
Dtn 18,15 Einen Propheten wie mich wird dir der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte, unter deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören.

Sabbat kommt demnach am Herrentag zur neuen universalen Entfaltung.

Kompromiss und prophetische Radikalität

Antithesen der Bergpredigt: alte Weisungen der Tora in eine neue Radikalität der Gerechtigkeit vor Gott gegenübergestellt.
ZB.:
Keine Ehescheidung mehr.
Nicht nur nicht töten, sondern dem Bruder zur Versöhnung entgegengehen;
Nicht nur Gleichheit im Recht ( Aug´ um Aug`...), sondern sich schlagen lassen ohne zurückzuschlagen.
Nicht nur den Nächsten lieben, sondern auch den Feind.

Gipfel sittlicher Größe, vgl. Tugenden KKK.

In Exodus 20,22 - 23,19 erkennt man 2-erlei Recht:
*Kasuistisches Recht : Regelung konkreter Rechtsfragen ( Praxis ): Festlegung von Sanktionen
*Apodiktisches Recht: Im Namen Gottes selbst ausgesprochen: Keine Sanktionen ausgesprochen:
vgl.
Schutz vor Unterdrückung und Ausbeutung
Ex 22,20 Einen Fremden sollst du nicht ausnützen oder ausbeuten, denn ihr selbst seid in Ägypten Fremde gewesen.
Ex 22,21 Ihr sollt keine Witwe oder Waise ausnützen.

Sozialer Charakter im Vordergrund: Gottes - und Nächstenliebe.