2019 Gedenkjahr: 500 Jahre Ulrich Zwingli
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2019 Gedenkjahr: 500 Jahre Ulrich Zwingli
Liebe MitchristInnen !
Heute, 22.4.2019, durfte ich per Radio-Übertragung an einem Gottesdienst der Erlöserkirche der Evangelisch Reformierten Pfarrgemeinde in Wien Favoriten beiwohnen.
Es wurde an die „reformierte Reformation“, wie die evangelische Kirche H. B. sie bezeichnet, Ulrich Zwingli († 1531) angesprochen und über ihn berichtet.
Im Jahr 2019 wird des Schweizer Reformators Zwingli gedacht.
2019 feiert die Zürcher Landeskirche ihr Reformationsjubiläum, vor 500 Jahren, am 1. Jänner 1519, begann nämlich Ulrich Zwingli am Großmünster in Zürich zu wirken.
Anfangs war Zwingli katholischer Pfarrer und Feldprediger. Zuerst war er papsttreu und studierte viel über den Humanisten Erasmus von Rotterdam, allerdings lehnte er (wie Luther) die von Erasmus vertretene Lehre vom freien Willen des Menschen ab. Zwingli vertrat die Satisfaktionslehre des Anselm von Canterbury († 21. April 1109). Zwingli lehnte die Annahme ab, dass die menschliche Natur Christi Eigenschaften der göttlichen – z.B. die Ubiquität – annehmen kann, was für seine Abendmahlslehre von Bedeutung ist.
Am 1. 1. 1519 wurde er an das Großmünster in Zürich berufen. Er analysierte genauestens die „Licht- Vision“ des Saulus. Saulus verfolgte anfangs die Christen mit großem Eifer, und führte sie Gerichten zu, aber durch die bekannte „Licht- Vision“ Jesu` wurde er 3 Tage lang blind: er sah die Christen nicht mehr, aber er hörte sie, was sie sagten. Er war blind, mußte gestützt werden, und nach 3 Tagen bekam er das Augenlicht wieder zurück und aus Saulus wurde ein Paulus.
Diese Berufungsgeschichte des Saulus/Paulus prägte Zwingli sehr.
Grundlage seiner Theologie und Reformation war die Bibel. Erkenntnis der in der Heiligen Schrift bezeugten Wahrheit ist nur vermittels des Heiligen Geistes möglich.
Typisch für sein theologisches Denken war die „simplicitas“, die Einheit Gottes. Bei Gott, dem „summum bonum“, fallen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zusammen: Gott erwählt den Menschen und „verschränkt“ sich gleichsam mit ihm – auf Grund der „Barmherzigkeit Gottes“ spricht er ihn um Christi willen „gerecht“. Für den Christen ist das Bemühen, nach dem Gesetz zu leben (Anmerkung: Prinzip der Gradualität !) , selbstverständlich. In Christus sind wir frei vom Gesetz und stehen zugleich auf der Seite des Gesetzes.
Zwingli predigte nicht in unverständlichem Latein, wie es damals üblich war, sondern in Züricher Dialekt, sodaß ihn die Menschen gut verstehen konnten.
Zwingli grenzte sich von der RKK ab, wandte sich gegen Bilderanbetung und Heiligenverehrung, was für ihn Götzendienst bedeutete. Unbiblisch war für ihn auch der Zölibat und das erzwungene Fasten.
Er wandte sich gegen kirchliche Rituale.
Er betonte die Sündhaftigkeit und Erlösungsbedürftigkeit des Menschen.
Allerdings räumte Zwingli ein, daß es Gott möglich ist, selbst in Heiden Wahrheitserkenntnis zu wirken.
Die örtlichen Politiker befolgten seine Ratschläge und setzten diese in die Tat um.
1524 heiratete Zwingli Anna Reinhart und wurde später Vater von vier Kindern.
Zwischen 1524 und 1529 wurde unter Zwinglis Federführung das Alte und das Neue Testament in die eidgenössische Kanzleisprache übersetzt. Diese so genannte „Zürcher Bibel“ ist somit die älteste protestantische Übersetzung der ganzen Bibel und war fünf Jahre vor der Gesamtbibel Martin Luthers fertig.
Zwingli wollte auch in der Politik Akzente setzen. Bessere Entlohnung für Arbeiter, Gründung einer Armenfürsorge. Er war in späteren Jahren gegen das Söldnertum. Er war überzeugt, daß das weltliche und das geistliche Reich unter demselben Anspruch der göttlichen Gerechtigkeit stehe.
Sein Tod war schrecklich: Im Zweiten Kappelerkrieg, an dem Zwingli als Soldat teilnahm, wurde er von den siegreichen Innerschweizern am 11. Oktober 1531 gefangen genommen, getötet, wie ein Ketzer gevierteilt und – so die Überlieferung – zusammen mit einem Schwein verbrannt und seine Asche in alle Windrichtungen verstreut.
Zwingli und Österreich
In mehrfacher Hinsicht gibt es Verbindungen von Zürich und Zwingli zur reformierten Kirche in Österreich. Ulrich Zwingli verbrachte einige Zeit in Wien, wo er um 1500 an der Universität studierte.
Verbindungen zu Österreich:
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Heute, 22.4.2019, durfte ich per Radio-Übertragung an einem Gottesdienst der Erlöserkirche der Evangelisch Reformierten Pfarrgemeinde in Wien Favoriten beiwohnen.
Es wurde an die „reformierte Reformation“, wie die evangelische Kirche H. B. sie bezeichnet, Ulrich Zwingli († 1531) angesprochen und über ihn berichtet.
Im Jahr 2019 wird des Schweizer Reformators Zwingli gedacht.
2019 feiert die Zürcher Landeskirche ihr Reformationsjubiläum, vor 500 Jahren, am 1. Jänner 1519, begann nämlich Ulrich Zwingli am Großmünster in Zürich zu wirken.
Anfangs war Zwingli katholischer Pfarrer und Feldprediger. Zuerst war er papsttreu und studierte viel über den Humanisten Erasmus von Rotterdam, allerdings lehnte er (wie Luther) die von Erasmus vertretene Lehre vom freien Willen des Menschen ab. Zwingli vertrat die Satisfaktionslehre des Anselm von Canterbury († 21. April 1109). Zwingli lehnte die Annahme ab, dass die menschliche Natur Christi Eigenschaften der göttlichen – z.B. die Ubiquität – annehmen kann, was für seine Abendmahlslehre von Bedeutung ist.
Am 1. 1. 1519 wurde er an das Großmünster in Zürich berufen. Er analysierte genauestens die „Licht- Vision“ des Saulus. Saulus verfolgte anfangs die Christen mit großem Eifer, und führte sie Gerichten zu, aber durch die bekannte „Licht- Vision“ Jesu` wurde er 3 Tage lang blind: er sah die Christen nicht mehr, aber er hörte sie, was sie sagten. Er war blind, mußte gestützt werden, und nach 3 Tagen bekam er das Augenlicht wieder zurück und aus Saulus wurde ein Paulus.
Diese Berufungsgeschichte des Saulus/Paulus prägte Zwingli sehr.
Grundlage seiner Theologie und Reformation war die Bibel. Erkenntnis der in der Heiligen Schrift bezeugten Wahrheit ist nur vermittels des Heiligen Geistes möglich.
Typisch für sein theologisches Denken war die „simplicitas“, die Einheit Gottes. Bei Gott, dem „summum bonum“, fallen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zusammen: Gott erwählt den Menschen und „verschränkt“ sich gleichsam mit ihm – auf Grund der „Barmherzigkeit Gottes“ spricht er ihn um Christi willen „gerecht“. Für den Christen ist das Bemühen, nach dem Gesetz zu leben (Anmerkung: Prinzip der Gradualität !) , selbstverständlich. In Christus sind wir frei vom Gesetz und stehen zugleich auf der Seite des Gesetzes.
Zwingli predigte nicht in unverständlichem Latein, wie es damals üblich war, sondern in Züricher Dialekt, sodaß ihn die Menschen gut verstehen konnten.
Zwingli grenzte sich von der RKK ab, wandte sich gegen Bilderanbetung und Heiligenverehrung, was für ihn Götzendienst bedeutete. Unbiblisch war für ihn auch der Zölibat und das erzwungene Fasten.
Er wandte sich gegen kirchliche Rituale.
Er betonte die Sündhaftigkeit und Erlösungsbedürftigkeit des Menschen.
Allerdings räumte Zwingli ein, daß es Gott möglich ist, selbst in Heiden Wahrheitserkenntnis zu wirken.
Die örtlichen Politiker befolgten seine Ratschläge und setzten diese in die Tat um.
1524 heiratete Zwingli Anna Reinhart und wurde später Vater von vier Kindern.
Zwischen 1524 und 1529 wurde unter Zwinglis Federführung das Alte und das Neue Testament in die eidgenössische Kanzleisprache übersetzt. Diese so genannte „Zürcher Bibel“ ist somit die älteste protestantische Übersetzung der ganzen Bibel und war fünf Jahre vor der Gesamtbibel Martin Luthers fertig.
Zwingli wollte auch in der Politik Akzente setzen. Bessere Entlohnung für Arbeiter, Gründung einer Armenfürsorge. Er war in späteren Jahren gegen das Söldnertum. Er war überzeugt, daß das weltliche und das geistliche Reich unter demselben Anspruch der göttlichen Gerechtigkeit stehe.
Sein Tod war schrecklich: Im Zweiten Kappelerkrieg, an dem Zwingli als Soldat teilnahm, wurde er von den siegreichen Innerschweizern am 11. Oktober 1531 gefangen genommen, getötet, wie ein Ketzer gevierteilt und – so die Überlieferung – zusammen mit einem Schwein verbrannt und seine Asche in alle Windrichtungen verstreut.
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