Franz‘ Kapelle
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Re: Franz‘ Kapelle
Der Sinn des Lebens:
Paul Gerhardt und Johann Sebastian Bach :
"Ich steh' an deiner Krippe hier...
Eh' ich durch deine Hand gemacht,
da hast du schon bei dir bedacht,
wie du mein wolltest werden".
Paul Gerhardt und Johann Sebastian Bach :
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Eh' ich durch deine Hand gemacht,
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Franz- Giga User
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Re: Franz‘ Kapelle
Thomas von Aquin: Der Leib des Menschen ist persönlich "durch Gottes Hand gemacht".
( vom Affen abstammend ist "absurd" ).
Der Mensch ist im Hinblick auf die leibliche Vereinigung mit Jesus geschaffen, wobei der Leib das "Gefäß für die menschliche Geistseele" darstellt. Diese steht in Wechselwirkung mit dem Körper, erwirkt seine Formgebung. Ein Beleg für die christliche Sichtweise des Leibes und der Geistseele des Menschen ist die Tatsache, daß der auferstandene Christus mit den Aposteln Fisch gegessen hat.
Dies bedeutet die "Verschränkung" des irdischen mit dem Auferstehungsleib.
Gott stellte den Menschen am Anfang der Schöpfung in das Paradies, als denselben Wohnsitz mit Gott. Der Wohnsitz der Liebe auf Ewigkeit ( „Baum des Lebens“ ). Gott will den Menschen durch Liebe gewinnen, nicht durch Zwang. Adam und Eva antworteten auf die angebotene Liebesgeschichte mit Gott mit einem "Nein", sie begehrten das Paradies als Privatbesitz, wollten die Materie als Ausgangspunkt zum Schaffen „aus sich selbst heraus nutzen“ - ohne Gott. Adam und Eva wollten sich "an die Stelle Gottes" setzen (Romano Guardini)
( „Selbsterhöhung von Menschen“ ).
Daher ging die Liebe zu Gott verloren. Das Fleisch, der Körper, wurde zum Sitz der Sünde.
Daher hat Gott als Folge davon den Tod in Seinem Heilsplan zugelassen ( „dazuerschaffen“ ), um zu verhindern, daß der Mensch nicht auf ewige Zeit "sich selbst zum Wolf" werden
( bleiben ) könne ( "Homo homini lupus" ist ein Zitat des Römischen Komödiendichters Plautus (ca. 250 v.Chr. - ca. 184 v.Chr.), daß demnach dem Leidenden und dem Täter ein Ende in dieser Welt gesetzt werde, seine Lebenssituation nicht ewig andauerte. Das Opfer hätte ansonsten nie die Aussicht auf Veränderung in dieser Welt.
Mit dem Tod erwartet Gott die endgültige Antwort des Menschen auf „Seine angebotene Liebesgeschichte“: Therese Neumann von Konnersreuth bestätigt durch Visionen das früher Gesagte über den "forensischen Anteil“ des Gerichtes vor Christus: Unmittelbar nach dem Tod steht der Mensch vor Christus, mit ihm auch alle Verwandten, die Eltern, Heilige, Märtyrer, Engel, auch die eventuellen Opfer aus dem irdischen Leben, usw. ( Das Lamm und sein Gefolge: vgl. Offenbarung )-
( es verschwindet in diesem Augenblick die Grenze von Raum und Zeit ). Christus erwartet die endgültige Antwort des Menschen auf Sein Liebesangebot. Die Seele hat in diesem Moment die letzte Entscheidungsmöglichkeit [M.E.: Die Antwort ergibt sich aus der gesamten Lebenssituation bis zum irdischen Tod, ist demnach eine Art Zusammenfassung der Lebensantwort inkl. einer ev. letztmöglichen „diesseitigen Bekehrung“ wie der rechte Schächer. ]: Will sie absolut nicht in die Liebe Christi aufgenommen werden, also will sie „lästern gegen Gott“, also den tödlichen Kampf gegen die Liebe Gottes weiterführen, dann ist eine solche Seele für die Hölle bestimmt, sie geht aus freiem Willen in die ewige Verdammnis, in den ewigen Kampf gegen Gott, gegen das Gute, gegen die Liebe Gottes. Die Seele richtet sich somit selbst im Beisein Jesus Christus und im Beisein des Gefolges des Lammes.
Die Seele, die nicht „liebt“, also das „Wesen des dreifaltigen Gottes“ ( si. oben ) nicht annimmt, kann nicht in das Reich Gottes hineingenommen werden.
( vom Affen abstammend ist "absurd" ).
Der Mensch ist im Hinblick auf die leibliche Vereinigung mit Jesus geschaffen, wobei der Leib das "Gefäß für die menschliche Geistseele" darstellt. Diese steht in Wechselwirkung mit dem Körper, erwirkt seine Formgebung. Ein Beleg für die christliche Sichtweise des Leibes und der Geistseele des Menschen ist die Tatsache, daß der auferstandene Christus mit den Aposteln Fisch gegessen hat.
Dies bedeutet die "Verschränkung" des irdischen mit dem Auferstehungsleib.
Gott stellte den Menschen am Anfang der Schöpfung in das Paradies, als denselben Wohnsitz mit Gott. Der Wohnsitz der Liebe auf Ewigkeit ( „Baum des Lebens“ ). Gott will den Menschen durch Liebe gewinnen, nicht durch Zwang. Adam und Eva antworteten auf die angebotene Liebesgeschichte mit Gott mit einem "Nein", sie begehrten das Paradies als Privatbesitz, wollten die Materie als Ausgangspunkt zum Schaffen „aus sich selbst heraus nutzen“ - ohne Gott. Adam und Eva wollten sich "an die Stelle Gottes" setzen (Romano Guardini)
( „Selbsterhöhung von Menschen“ ).
Daher ging die Liebe zu Gott verloren. Das Fleisch, der Körper, wurde zum Sitz der Sünde.
Daher hat Gott als Folge davon den Tod in Seinem Heilsplan zugelassen ( „dazuerschaffen“ ), um zu verhindern, daß der Mensch nicht auf ewige Zeit "sich selbst zum Wolf" werden
( bleiben ) könne ( "Homo homini lupus" ist ein Zitat des Römischen Komödiendichters Plautus (ca. 250 v.Chr. - ca. 184 v.Chr.), daß demnach dem Leidenden und dem Täter ein Ende in dieser Welt gesetzt werde, seine Lebenssituation nicht ewig andauerte. Das Opfer hätte ansonsten nie die Aussicht auf Veränderung in dieser Welt.
Mit dem Tod erwartet Gott die endgültige Antwort des Menschen auf „Seine angebotene Liebesgeschichte“: Therese Neumann von Konnersreuth bestätigt durch Visionen das früher Gesagte über den "forensischen Anteil“ des Gerichtes vor Christus: Unmittelbar nach dem Tod steht der Mensch vor Christus, mit ihm auch alle Verwandten, die Eltern, Heilige, Märtyrer, Engel, auch die eventuellen Opfer aus dem irdischen Leben, usw. ( Das Lamm und sein Gefolge: vgl. Offenbarung )-
( es verschwindet in diesem Augenblick die Grenze von Raum und Zeit ). Christus erwartet die endgültige Antwort des Menschen auf Sein Liebesangebot. Die Seele hat in diesem Moment die letzte Entscheidungsmöglichkeit [M.E.: Die Antwort ergibt sich aus der gesamten Lebenssituation bis zum irdischen Tod, ist demnach eine Art Zusammenfassung der Lebensantwort inkl. einer ev. letztmöglichen „diesseitigen Bekehrung“ wie der rechte Schächer. ]: Will sie absolut nicht in die Liebe Christi aufgenommen werden, also will sie „lästern gegen Gott“, also den tödlichen Kampf gegen die Liebe Gottes weiterführen, dann ist eine solche Seele für die Hölle bestimmt, sie geht aus freiem Willen in die ewige Verdammnis, in den ewigen Kampf gegen Gott, gegen das Gute, gegen die Liebe Gottes. Die Seele richtet sich somit selbst im Beisein Jesus Christus und im Beisein des Gefolges des Lammes.
Die Seele, die nicht „liebt“, also das „Wesen des dreifaltigen Gottes“ ( si. oben ) nicht annimmt, kann nicht in das Reich Gottes hineingenommen werden.
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Re: Franz‘ Kapelle
Hinweis eines Hirnforschers:
Die Einzigartigkeit des Menschen ist naturwissenschaftlich nicht erklärbar, zB. Fingerabdrücke ( sogar bei 1-eiigen Zwillingen unterschiedlich, ebenso wie die Epimeren ! ). Hinweis auf den göttlichen Schöpfungsplan.
Dem Gesagten zu Folge wird der Auferstehungsleib ( geistförmig, lichthaft, unsichtbar , unsterblich ) nach dem Tode zwar andersartig sein, andere Materie besitzen, jedoch wegen der individuellen Geistseele in Beziehung zum irdischen Leib stehen.
Und Gott wird auf Seine Liebesgeschichte die individuelle Antwort eines jeden einzelnen Menschen erwarten.
Jesus spricht von der „wunderbaren Erneuerung“ des paradiesischen Zustandes.
Vgl.
Offb 2,7 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer siegt, dem werde ich zu essen geben vom Baum des Lebens, der im Paradies Gottes steht.
Lk 23,43 Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.
Vgl. Die neue Welt Gottes: vgl. Offenbarung 21,1 - 22,5
Paulus versucht rational darauf einzugehen und er nimmt das Beispiel eines Samenkornes, das mit einer ganz bestimmten Gestalt (z.B. ein Weizenkorn) in die Erde gelegt wird und daraus entspringt ein Halm. Paulus sieht auch selbst in dieser Welt das Phänomen der "verschiedenen Gestalten". Die Erschaffung des Menschen selber aus der Erde wird von ihm als eine Art Auferweckung zu einem neuen Wesen gesehen (1.Kor.15,45): "Adam wurde zu einem lebendigen Wesen!"
Das Verwesliche, so Paulus, muß anziehen das Unverwesliche und das Sterbliche muß anziehen die Unsterblichkeit (1.Kor.15,44), dann ist der "Tod verschlungen vom Sieg".
Schöpfung ist Abbild der Dreifaltigkeit: Licht: Begriff der Komplementarität: Teilchen-Welle-Austauschquant. ( nach Prof. Dr. Karl Philberth, K-TV ): Quantenphysik: Multilokation
Die Einzigartigkeit des Menschen ist naturwissenschaftlich nicht erklärbar, zB. Fingerabdrücke ( sogar bei 1-eiigen Zwillingen unterschiedlich, ebenso wie die Epimeren ! ). Hinweis auf den göttlichen Schöpfungsplan.
Dem Gesagten zu Folge wird der Auferstehungsleib ( geistförmig, lichthaft, unsichtbar , unsterblich ) nach dem Tode zwar andersartig sein, andere Materie besitzen, jedoch wegen der individuellen Geistseele in Beziehung zum irdischen Leib stehen.
Und Gott wird auf Seine Liebesgeschichte die individuelle Antwort eines jeden einzelnen Menschen erwarten.
Jesus spricht von der „wunderbaren Erneuerung“ des paradiesischen Zustandes.
Vgl.
Offb 2,7 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer siegt, dem werde ich zu essen geben vom Baum des Lebens, der im Paradies Gottes steht.
Lk 23,43 Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.
Vgl. Die neue Welt Gottes: vgl. Offenbarung 21,1 - 22,5
Paulus versucht rational darauf einzugehen und er nimmt das Beispiel eines Samenkornes, das mit einer ganz bestimmten Gestalt (z.B. ein Weizenkorn) in die Erde gelegt wird und daraus entspringt ein Halm. Paulus sieht auch selbst in dieser Welt das Phänomen der "verschiedenen Gestalten". Die Erschaffung des Menschen selber aus der Erde wird von ihm als eine Art Auferweckung zu einem neuen Wesen gesehen (1.Kor.15,45): "Adam wurde zu einem lebendigen Wesen!"
Das Verwesliche, so Paulus, muß anziehen das Unverwesliche und das Sterbliche muß anziehen die Unsterblichkeit (1.Kor.15,44), dann ist der "Tod verschlungen vom Sieg".
Schöpfung ist Abbild der Dreifaltigkeit: Licht: Begriff der Komplementarität: Teilchen-Welle-Austauschquant. ( nach Prof. Dr. Karl Philberth, K-TV ): Quantenphysik: Multilokation
Franz- Giga User
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Re: Franz‘ Kapelle
Hagiotherapie
Begriff: Therapie (griech. θεραπεία „[Gottes-]Verehrung)“)
Entstehung der Hagiotherapie
Die Hagiotherapie ist eine Methode innerhalb der christlichen Seelsorge, die vor ca. 16 Jahren in Kroatien entstanden ist, und sich mit der Heilung geistlicher Krankheiten befasst. Ihr Begründer ist Prof. Tomislav Ivancic, kath. Priester und Theologe an der Kath. Fakultät in Zagreb. Er sagt: "Exorzismus in großem Stil" ist unnötig: der Mensch braucht das Gebet um Gnade, dies führt zum Willen zur Umkehr und zum Vorsatz zur Lossagung von dem "Bösen" nach der Formel, wie Jesus dies sagte: Mt 4,10 Da sagte Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! und vgl. Die Heilung des Besessenen von Gerasa: Mk 5,8 Jesus hatte nämlich zu ihm gesagt: Verlass diesen Mann, du unreiner Geist!
Der eigentliche Ursprung dieser Form geistlicher Hilfestellung liegt in zahlreichen Glaubensseminaren begründet, die Prof. lvancic ab 1979 in Kroatien auf Bitte des damaligen Bischofs gehalten hat. Diese Seminare beinhalten grundsätzlich einen Teil, bei dem um Heilung der geistlichen Verwundungen, die in der Vergangenheit der Teilnehmer entstanden sind, gebetet wird. Gott wird gebeten, den Menschen vom Zeitpunkt Ihrer Empfängnis an, durch die Kindheit und Jugendzeit hindurch bis zur Gegenwart zu heilen.
Man geht dabei davon aus, dass viele Verwundungen schon zum Zeitpunkt der Empfängnis geschehen oder während der Schwangerschaft beginnen, und dieses kleine Menschenwesen aber noch nicht über psychische Abwehrmechanismen verfügt die es schützen und bewahren könnten, so dass es zwangsläufig allen negativen Einflüssen und Angriffen schutz und wehrlos ausgeliefert ist.
Im Laufe der Zeit wurde auf Grund von Rückmeldungen vieler Seminarteilnehmer erkannt und bestätigt, dass tatsächlich in bestimmten Bereichen des Menschen Veränderungen, Erleichterungen und Heilungen auf Grund solcher Gebete und Katechesen stattfanden. Diese Erfahrungen veranlassten Prof. Ivancic, den Heilungsteil der Seminare auszugliedern und eine eigenständige Methode der geistlichen Hilfeleistung für den Menschen zu entwickeln.
Prof. lvancic erkannte, dass neben dem somatischen Bereich, für den die Ärzte zuständig sind und dem psychischen Bereich, abgedeckt: von Psychiatern und Psychologen, es auch noch den geistlichen Bereich gibt, der eigentlich von der Kirche betreut werden müsste, da für diesen Bereich im Menschen Gott verantwortlich ist. Die Kirche ist autonom und befasst sich nur mit dem geistlichen Bereich.
Die Folge dieser Tätigkeit war, dass immer mehr Menschen diese geistliche Hilfe in Anspruch nehmen wollten, und man sich deshalb entschloss, ein "Zentrum für geistliche Hilfe" in Zagreb zu gründen und dieser Methode den Namen "Hagiotherapie" zu verleihen.
Bis jetzt wurde das Zentrum in Zagreb von über 8500 Menschen besucht und mit ihnen wurden mehr als 45.000 Therapien durchgeführt. Außer solcher individueller Betreuung gibt es noch Gruppentherapie und auch andere Formen der Arbeit.
Seit 1991 werden die Entwicklungen und Ergebnisse dieser therapeutischen Arbeit statistisch festgehalten und wissenschaftlich untersucht.
Auf Grund der großen Nachfrage wurde es schon sehr bald notwendig, Mitarbeiter für diese Aufgabe zu gewinnen und auszubilden.
Auch im Ausland, in Österreich, der Schweiz, Holland, Belgien und in Deutschland wurde diese Methode bekannt. Es wurden Schulungen angeboten, so dass zwischenzeitlich vereinzelt auch in diesen Ländern experimentell nach dieser Methode gearbeitet wird.
Was bedeutet "Hagiotherapie"
Dieser Begriff stammt aus dem Griechischen. "Hagios" ist sowohl der Heilige, als auch das Heilende und bezieht sich auf Gott selbst. "Therapeia" ist die Wiederherstellung, das Heilmachen. Somit bedeutet Hagiotherapie "Heilung durch den Heiligen".
Begriff: Therapie (griech. θεραπεία „[Gottes-]Verehrung)“)
Entstehung der Hagiotherapie
Die Hagiotherapie ist eine Methode innerhalb der christlichen Seelsorge, die vor ca. 16 Jahren in Kroatien entstanden ist, und sich mit der Heilung geistlicher Krankheiten befasst. Ihr Begründer ist Prof. Tomislav Ivancic, kath. Priester und Theologe an der Kath. Fakultät in Zagreb. Er sagt: "Exorzismus in großem Stil" ist unnötig: der Mensch braucht das Gebet um Gnade, dies führt zum Willen zur Umkehr und zum Vorsatz zur Lossagung von dem "Bösen" nach der Formel, wie Jesus dies sagte: Mt 4,10 Da sagte Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! und vgl. Die Heilung des Besessenen von Gerasa: Mk 5,8 Jesus hatte nämlich zu ihm gesagt: Verlass diesen Mann, du unreiner Geist!
Der eigentliche Ursprung dieser Form geistlicher Hilfestellung liegt in zahlreichen Glaubensseminaren begründet, die Prof. lvancic ab 1979 in Kroatien auf Bitte des damaligen Bischofs gehalten hat. Diese Seminare beinhalten grundsätzlich einen Teil, bei dem um Heilung der geistlichen Verwundungen, die in der Vergangenheit der Teilnehmer entstanden sind, gebetet wird. Gott wird gebeten, den Menschen vom Zeitpunkt Ihrer Empfängnis an, durch die Kindheit und Jugendzeit hindurch bis zur Gegenwart zu heilen.
Man geht dabei davon aus, dass viele Verwundungen schon zum Zeitpunkt der Empfängnis geschehen oder während der Schwangerschaft beginnen, und dieses kleine Menschenwesen aber noch nicht über psychische Abwehrmechanismen verfügt die es schützen und bewahren könnten, so dass es zwangsläufig allen negativen Einflüssen und Angriffen schutz und wehrlos ausgeliefert ist.
Im Laufe der Zeit wurde auf Grund von Rückmeldungen vieler Seminarteilnehmer erkannt und bestätigt, dass tatsächlich in bestimmten Bereichen des Menschen Veränderungen, Erleichterungen und Heilungen auf Grund solcher Gebete und Katechesen stattfanden. Diese Erfahrungen veranlassten Prof. Ivancic, den Heilungsteil der Seminare auszugliedern und eine eigenständige Methode der geistlichen Hilfeleistung für den Menschen zu entwickeln.
Prof. lvancic erkannte, dass neben dem somatischen Bereich, für den die Ärzte zuständig sind und dem psychischen Bereich, abgedeckt: von Psychiatern und Psychologen, es auch noch den geistlichen Bereich gibt, der eigentlich von der Kirche betreut werden müsste, da für diesen Bereich im Menschen Gott verantwortlich ist. Die Kirche ist autonom und befasst sich nur mit dem geistlichen Bereich.
Die Folge dieser Tätigkeit war, dass immer mehr Menschen diese geistliche Hilfe in Anspruch nehmen wollten, und man sich deshalb entschloss, ein "Zentrum für geistliche Hilfe" in Zagreb zu gründen und dieser Methode den Namen "Hagiotherapie" zu verleihen.
Bis jetzt wurde das Zentrum in Zagreb von über 8500 Menschen besucht und mit ihnen wurden mehr als 45.000 Therapien durchgeführt. Außer solcher individueller Betreuung gibt es noch Gruppentherapie und auch andere Formen der Arbeit.
Seit 1991 werden die Entwicklungen und Ergebnisse dieser therapeutischen Arbeit statistisch festgehalten und wissenschaftlich untersucht.
Auf Grund der großen Nachfrage wurde es schon sehr bald notwendig, Mitarbeiter für diese Aufgabe zu gewinnen und auszubilden.
Auch im Ausland, in Österreich, der Schweiz, Holland, Belgien und in Deutschland wurde diese Methode bekannt. Es wurden Schulungen angeboten, so dass zwischenzeitlich vereinzelt auch in diesen Ländern experimentell nach dieser Methode gearbeitet wird.
Was bedeutet "Hagiotherapie"
Dieser Begriff stammt aus dem Griechischen. "Hagios" ist sowohl der Heilige, als auch das Heilende und bezieht sich auf Gott selbst. "Therapeia" ist die Wiederherstellung, das Heilmachen. Somit bedeutet Hagiotherapie "Heilung durch den Heiligen".
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Re: Franz‘ Kapelle
Der geistliche Bereich im Menschen
Die Hagiotherapie bezieht sich ausschließlich auf die geistliche Dimension des Menschen, d. h. auf Werte wie Liebe, Güte, Freiheit, Wahrheit, Rechtschaffenheit usw.
Immer mehr wird erkannt, dass der Mensch Formen von Leid erfährt, die durch somatische und psychische, bzw. psychiatrische Medizin nicht geheilt werden können. Zum einen ist sowohl der somatische wie auch der psychische Bereich der Medizin konkret begrenzt, zum anderen aber scheint es noch eine weitere leidende, bzw. erkrankende Dimension im Menschen zu geben, die auf somatische und psychische Medizin nicht mit Heilung reagiert, sondern höchstens eine Symptombetäubung" aufweisen kann. Dieser Bereich wird als die geistliche Dimension im Menschen bezeichnet.
Wie lässt sich der geistliche Bereich vom psychischen Bereich des Menschen abgrenzen?
Eine genaue und klare Definition in dieser Frage ist auch von Wissenschaftlern noch nicht zu bekommen. Trotzdem kann man diese beiden Bereiche differenzieren. Die Psyche beinhaltet vor allem den Verstand, den Willen, die Emotionen, die Erinnerungen, die Phantasie. Der Geist dagegen drückt sich im Gewissen aus, in den Affekten, im Glauben oder der Religiosität des Menschen, er lässt den Menschen erkennen was Wahrheit ist, und damit vermittelt er auch die Fähigkeit den Unterschied zwischen Gut und Böse zu erkennen. Durch den Geist werden die Tugenden vermittelt, die den Menschen zur Liebe, zur Treue, zum Frieden, zur Mäßigkeit, zur Freude, überhaupt zum positiven Leben befähigen.
Der Geist im Menschen ist immer tiefer angesiedelt als die Psyche. Beide zusammen bilden die Seele, wobei die Psyche in Richtung Körper und Welt ausgerichtet ist, der Geist aber Richtung Transzendenz. Der Geist steht somit Immer in Beziehung zu Gott und wird auch von Ihm her genährt und aufrechterhalten. Von dort her durchdringt er sowohl die Psyche als auch den Körper des Menschen.
nach Prof. Tomislav Ivancic
Die Hagiotherapie bezieht sich ausschließlich auf die geistliche Dimension des Menschen, d. h. auf Werte wie Liebe, Güte, Freiheit, Wahrheit, Rechtschaffenheit usw.
Immer mehr wird erkannt, dass der Mensch Formen von Leid erfährt, die durch somatische und psychische, bzw. psychiatrische Medizin nicht geheilt werden können. Zum einen ist sowohl der somatische wie auch der psychische Bereich der Medizin konkret begrenzt, zum anderen aber scheint es noch eine weitere leidende, bzw. erkrankende Dimension im Menschen zu geben, die auf somatische und psychische Medizin nicht mit Heilung reagiert, sondern höchstens eine Symptombetäubung" aufweisen kann. Dieser Bereich wird als die geistliche Dimension im Menschen bezeichnet.
Wie lässt sich der geistliche Bereich vom psychischen Bereich des Menschen abgrenzen?
Eine genaue und klare Definition in dieser Frage ist auch von Wissenschaftlern noch nicht zu bekommen. Trotzdem kann man diese beiden Bereiche differenzieren. Die Psyche beinhaltet vor allem den Verstand, den Willen, die Emotionen, die Erinnerungen, die Phantasie. Der Geist dagegen drückt sich im Gewissen aus, in den Affekten, im Glauben oder der Religiosität des Menschen, er lässt den Menschen erkennen was Wahrheit ist, und damit vermittelt er auch die Fähigkeit den Unterschied zwischen Gut und Böse zu erkennen. Durch den Geist werden die Tugenden vermittelt, die den Menschen zur Liebe, zur Treue, zum Frieden, zur Mäßigkeit, zur Freude, überhaupt zum positiven Leben befähigen.
Der Geist im Menschen ist immer tiefer angesiedelt als die Psyche. Beide zusammen bilden die Seele, wobei die Psyche in Richtung Körper und Welt ausgerichtet ist, der Geist aber Richtung Transzendenz. Der Geist steht somit Immer in Beziehung zu Gott und wird auch von Ihm her genährt und aufrechterhalten. Von dort her durchdringt er sowohl die Psyche als auch den Körper des Menschen.
nach Prof. Tomislav Ivancic
Zuletzt von Franz am Mi 7 Aug - 23:37 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Re: Franz‘ Kapelle
Schädigungen im geistlichen Bereich
Gott selbst ist also die Quelle allen Lebens, und aus ihr schöpft der Mensch seine geistliche Nahrung für sein Leben. So erhält er seine Lebendigkeit aus der Quelle Gottes Wird der Zufluss von dieser Quelle zum Menschen hin unterbrochen, dann wird dadurch auch die Lebendigkeit, das Leben, unterbrochen, d. h. "unterversorgt", und es kommt zu Schädigungen, die der Mensch als Leid empfindet.
Geistliches Leiden drückt sich konkret aus in Mangelerscheinungen, vor allem in einem Mangel an Liebe, Mangel an Selbstwert, an Vertrauen, an Lebenskraft und Lebensfreude. Es drückt sich aus Im Gefühl von Sinnlosigkeit, Ängsten und Abhängigkeiten. Dieses Leid kann auch verspürt werden als Bedrohung der gesamten Existenz, als Haltlosigkeit, Verunsicherung, Hoffnungslosigkeit, Einsamkeit, Beziehungsunfähigkeit, Schuldgefühlen, Unmoral und Kriminalität.
nach Prof. Tomislav Ivancic
Gott selbst ist also die Quelle allen Lebens, und aus ihr schöpft der Mensch seine geistliche Nahrung für sein Leben. So erhält er seine Lebendigkeit aus der Quelle Gottes Wird der Zufluss von dieser Quelle zum Menschen hin unterbrochen, dann wird dadurch auch die Lebendigkeit, das Leben, unterbrochen, d. h. "unterversorgt", und es kommt zu Schädigungen, die der Mensch als Leid empfindet.
Geistliches Leiden drückt sich konkret aus in Mangelerscheinungen, vor allem in einem Mangel an Liebe, Mangel an Selbstwert, an Vertrauen, an Lebenskraft und Lebensfreude. Es drückt sich aus Im Gefühl von Sinnlosigkeit, Ängsten und Abhängigkeiten. Dieses Leid kann auch verspürt werden als Bedrohung der gesamten Existenz, als Haltlosigkeit, Verunsicherung, Hoffnungslosigkeit, Einsamkeit, Beziehungsunfähigkeit, Schuldgefühlen, Unmoral und Kriminalität.
nach Prof. Tomislav Ivancic
Zuletzt von Franz am Mi 7 Aug - 23:37 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Re: Franz‘ Kapelle
Wie entsteht geistliches Leiden?
Der Mensch wird entweder durch Menschen, Umstände oder Geschehnisse verletzt bzw. im tiefsten Inneren seiner Seele beleidig oder er wird geschädigt durch bewusst böse Angriffe auf sein Leben, oder aber er erliegt einer Begierde, zu der er sich verführen lässt und gerät dadurch in Maßlosigkeit bzw. Abhängigkeiten, was wiederum Schäden an der ganzen Persönlichkeit hervorruft.
Ebenso wird der Geist des Menschen krank, wenn der Mensch bewusst Böses tut.
Der Mensch kann schon mit dem Zeitpunkt der Empfängnis verletzt werden und von da an durch das ganze Leben hindurch, wobei die ersten Lebensjahre besonders gefährdet sind. Allerdings können auch für bestimmte Leiden Neigungen in der Familie maßgebend sein, so dass es auch eine Neigung zur Vererbung geistlicher Krankheiten geben kann. Der Ausbruch einer bestimmten Krankheit ist in diesem Fall dann oft an ein Schockerlebnis oder an besonders ungünstige Lebensbedingungen gekoppelt.
Die Intensität einer geistlichen Schädigung ist durchaus mit einer Einteilung im somatischen Bereich vergleichbar. Auch hier kann man von leichteren Verletzungen und Wunden bis hin zu schwerer Krankheit und sogar einem Zustand der Lebensunfähigkeit sprechen.
nach Prof. Tomislav Ivancic
Der Mensch wird entweder durch Menschen, Umstände oder Geschehnisse verletzt bzw. im tiefsten Inneren seiner Seele beleidig oder er wird geschädigt durch bewusst böse Angriffe auf sein Leben, oder aber er erliegt einer Begierde, zu der er sich verführen lässt und gerät dadurch in Maßlosigkeit bzw. Abhängigkeiten, was wiederum Schäden an der ganzen Persönlichkeit hervorruft.
Ebenso wird der Geist des Menschen krank, wenn der Mensch bewusst Böses tut.
Der Mensch kann schon mit dem Zeitpunkt der Empfängnis verletzt werden und von da an durch das ganze Leben hindurch, wobei die ersten Lebensjahre besonders gefährdet sind. Allerdings können auch für bestimmte Leiden Neigungen in der Familie maßgebend sein, so dass es auch eine Neigung zur Vererbung geistlicher Krankheiten geben kann. Der Ausbruch einer bestimmten Krankheit ist in diesem Fall dann oft an ein Schockerlebnis oder an besonders ungünstige Lebensbedingungen gekoppelt.
Die Intensität einer geistlichen Schädigung ist durchaus mit einer Einteilung im somatischen Bereich vergleichbar. Auch hier kann man von leichteren Verletzungen und Wunden bis hin zu schwerer Krankheit und sogar einem Zustand der Lebensunfähigkeit sprechen.
nach Prof. Tomislav Ivancic
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Re: Franz‘ Kapelle
Worin besteht die Hagiotherapie
Wie schon erwähnt ist der geistliche Bereich des Menschen mit Gott, der sein Schöpfer ist, verbunden. Gott schafft den Menschen nicht nur, sondern er möchte ihn auch erhalten und ihm die Fülle des Lebens schenken und in ihm das wiederherstellen, was geschädigt oder zerstört wurde. So darf man ganz konkret davon ausgehen, dass Gott auch als Arzt tätig ist.
Jesus Christus selbst hat gesagt, dass er gekommen ist, gebrochene Herzen zu heilen, Gefangenen die Entlassung zu bringen und zu retten was verloren ging. Gehen wir davon aus, dass der Geist wirklich raum , zeit und grenzenlos ist, dann darf die Menschheit sich auch heute noch auf diese Verheißung berufen und sie in Anspruch nehmen, genau so, wie es vor 2000 Jahren bestimmt wurde. Somit heilt Jesus Christus auch heute noch. Aus mittlerweile langjährigen Erfahrungen hat sich bestätigt, dass dem so ist.
Viele Menschen, vor allem Atheisten, leben aber nicht mehr in einer bewussten und persönlichen Beziehung zu Gott, sie sind nicht mehr mit dieser allumfassenden Güte verbunden. Ihr Kontakt zu Gott ist, aus welchen Gründen auch immer, gestört, nur noch notdürftig vorhanden oder von ihrer Seite her bewusst und absichtlich unterbrochen worden. Wenn Gott aber, der die Quelle des Lebens ist, nicht mehr erreichbar ist, verhungert der Mensch geistlich über kurz oder lang.
Konkret geschieht in der Therapie folgendes: Der Hilfe suchende Mensch wird zunächst mit der Güte und Barmherzigkeit Gottes in Berührung gebracht und damit verbunden, damit der Kontakt zur Quelle des Lebens wieder hergestellt ist. Dies geschieht erstens durch die Erklärungen des Therapeuten, zweitens durch die Entscheidung zur Umkehr, und drittens durch das Gebet.
Als nächstes werden durch Gebete der Liebe und der Heilung, die Verwundungen des Menschen "behandelt". Dem Menschen fließt dadurch ganz konkret die heilende Kraft Gottes zu. Schon hier werden die ersten Erfahrungen von Erleichterung und Linderung gemacht.
Als nächstes wird dem Menschen Gott bzw. Jesus Christus vorgestellt, damit er ihn kennen lernt, und so Vertrauen zu Gott entstehen kann und er angenommen werde kann. Man lehrt ganz praktisch, wie man mit Gott Kontakt aufnehmen und mit ihm kommunizieren kann. Der Mensch lernt beten.
Inhalte der Therapie sind außerdem die Fragen nach Schuld, dem Bösen, die Umkehr im geistlichen Bereich, ebenso das Thema Vergebung aussprechen und um Vergebung bitten, die Möglichkeit der Erlösung von falschen Festlegungen, Vorstellungen und Verhaltensmustern. Durch Katechesen und Gebet wird man allmählich darauf vorbereitet, anderen ihre Schuld vergeben zu können, eigene Schuld zu erkennen und sie vor Jesus Christus zu bereuen. Man wird befähigt, geistlich umzukehren, sich dadurch dem Guten zu zuwenden, um so Versöhnung und Frieden zu erfahren. Dieser Prozess bewirkt, je nachdem, wie tief er in einem Menschen stattfinden kann, eine sehr intensive Heilung im menschlichen Geist.
Im Anschluss daran wird immer um die Erfüllung mit dem Heiligen Geist gebetet. Konkret heißt das, man bittet Gott, dem Menschen all das zu schenken und in ihn fließen zu lassen, was er zum Leben nötig hat: Stärke, Weisheit, Liebe, Vertrauen, Hoffnung, Demut, Erkenntnis, usw. Wenn der Betroffene es will, wird er über die Kirche, die Heilige Messe und die Sakramente belehrt.
Die Hagiotherapie hat nicht die Aufgabe, Menschen zum katholischen Glauben zu bekehren. Sie ist für alle Menschen offen und geeignet. Es spielt keine Rolle wie alt jemand ist, aus weichem gesellschaftlichen Milieu er kommt, weicher Religion er angehört, oder ob er Atheist ist. Gott liebt alle Menschen, also dürfen auch alle Menschen zu ihm kommen.
Viele Menschen fangen nach solch einer Therapie an, ein geistliches Leben zu führen und können so ihre Verbindung und Beziehung zu Gott stärken und vertiefen. Dies alles geschieht in vollkommener Freiheit und in großem Wohlwollen und Respekt dem einzelnen Menschen gegenüber.
nach Prof. Tomislav Ivancic
Wie schon erwähnt ist der geistliche Bereich des Menschen mit Gott, der sein Schöpfer ist, verbunden. Gott schafft den Menschen nicht nur, sondern er möchte ihn auch erhalten und ihm die Fülle des Lebens schenken und in ihm das wiederherstellen, was geschädigt oder zerstört wurde. So darf man ganz konkret davon ausgehen, dass Gott auch als Arzt tätig ist.
Jesus Christus selbst hat gesagt, dass er gekommen ist, gebrochene Herzen zu heilen, Gefangenen die Entlassung zu bringen und zu retten was verloren ging. Gehen wir davon aus, dass der Geist wirklich raum , zeit und grenzenlos ist, dann darf die Menschheit sich auch heute noch auf diese Verheißung berufen und sie in Anspruch nehmen, genau so, wie es vor 2000 Jahren bestimmt wurde. Somit heilt Jesus Christus auch heute noch. Aus mittlerweile langjährigen Erfahrungen hat sich bestätigt, dass dem so ist.
Viele Menschen, vor allem Atheisten, leben aber nicht mehr in einer bewussten und persönlichen Beziehung zu Gott, sie sind nicht mehr mit dieser allumfassenden Güte verbunden. Ihr Kontakt zu Gott ist, aus welchen Gründen auch immer, gestört, nur noch notdürftig vorhanden oder von ihrer Seite her bewusst und absichtlich unterbrochen worden. Wenn Gott aber, der die Quelle des Lebens ist, nicht mehr erreichbar ist, verhungert der Mensch geistlich über kurz oder lang.
Konkret geschieht in der Therapie folgendes: Der Hilfe suchende Mensch wird zunächst mit der Güte und Barmherzigkeit Gottes in Berührung gebracht und damit verbunden, damit der Kontakt zur Quelle des Lebens wieder hergestellt ist. Dies geschieht erstens durch die Erklärungen des Therapeuten, zweitens durch die Entscheidung zur Umkehr, und drittens durch das Gebet.
Als nächstes werden durch Gebete der Liebe und der Heilung, die Verwundungen des Menschen "behandelt". Dem Menschen fließt dadurch ganz konkret die heilende Kraft Gottes zu. Schon hier werden die ersten Erfahrungen von Erleichterung und Linderung gemacht.
Als nächstes wird dem Menschen Gott bzw. Jesus Christus vorgestellt, damit er ihn kennen lernt, und so Vertrauen zu Gott entstehen kann und er angenommen werde kann. Man lehrt ganz praktisch, wie man mit Gott Kontakt aufnehmen und mit ihm kommunizieren kann. Der Mensch lernt beten.
Inhalte der Therapie sind außerdem die Fragen nach Schuld, dem Bösen, die Umkehr im geistlichen Bereich, ebenso das Thema Vergebung aussprechen und um Vergebung bitten, die Möglichkeit der Erlösung von falschen Festlegungen, Vorstellungen und Verhaltensmustern. Durch Katechesen und Gebet wird man allmählich darauf vorbereitet, anderen ihre Schuld vergeben zu können, eigene Schuld zu erkennen und sie vor Jesus Christus zu bereuen. Man wird befähigt, geistlich umzukehren, sich dadurch dem Guten zu zuwenden, um so Versöhnung und Frieden zu erfahren. Dieser Prozess bewirkt, je nachdem, wie tief er in einem Menschen stattfinden kann, eine sehr intensive Heilung im menschlichen Geist.
Im Anschluss daran wird immer um die Erfüllung mit dem Heiligen Geist gebetet. Konkret heißt das, man bittet Gott, dem Menschen all das zu schenken und in ihn fließen zu lassen, was er zum Leben nötig hat: Stärke, Weisheit, Liebe, Vertrauen, Hoffnung, Demut, Erkenntnis, usw. Wenn der Betroffene es will, wird er über die Kirche, die Heilige Messe und die Sakramente belehrt.
Die Hagiotherapie hat nicht die Aufgabe, Menschen zum katholischen Glauben zu bekehren. Sie ist für alle Menschen offen und geeignet. Es spielt keine Rolle wie alt jemand ist, aus weichem gesellschaftlichen Milieu er kommt, weicher Religion er angehört, oder ob er Atheist ist. Gott liebt alle Menschen, also dürfen auch alle Menschen zu ihm kommen.
Viele Menschen fangen nach solch einer Therapie an, ein geistliches Leben zu führen und können so ihre Verbindung und Beziehung zu Gott stärken und vertiefen. Dies alles geschieht in vollkommener Freiheit und in großem Wohlwollen und Respekt dem einzelnen Menschen gegenüber.
nach Prof. Tomislav Ivancic
Franz- Giga User
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Re: Franz‘ Kapelle
Was verändert sich durch eine erfolgreiche Hagiotherapie
Die Symptome des Leidens, die den Menschen veranlasst haben, die Hagiotherapie in Anspruch zu nehmen, verschwinden zumeist, wenn sie geistliche Ursachen haben. Es entwickelt sich innere Zufriedenheit und seelische Stabilität. Lebensfreude und Lebensqualität entstehen.
Wenn Vergebung und Versöhnung stattfinden konnten, wird dies als große Befreiung und als Glück erfahren und Beziehungen können heilen.
Festlegende negative Verhaltensmuster, Lebenseinstellungen, Gedankenfestungen usw. verschwinden und es entwickeln sich wahrhaftige und tragfähige Lebensstrukturen.
Es kommt zur Befreiung von Abhängigkeiten, wobei diese Befreiung nicht an Abstinenz gebunden ist. Somatische und psychische Erkrankungen heilen, wenn deren Ursache im geistlichen Bereich liegen.
Da die Hagiotherapie streuend wirkt, finden auch Veränderungen im familiären und sozialen Umfeld der Person statt.
nach Prof. Tomislav Ivancic
Die Symptome des Leidens, die den Menschen veranlasst haben, die Hagiotherapie in Anspruch zu nehmen, verschwinden zumeist, wenn sie geistliche Ursachen haben. Es entwickelt sich innere Zufriedenheit und seelische Stabilität. Lebensfreude und Lebensqualität entstehen.
Wenn Vergebung und Versöhnung stattfinden konnten, wird dies als große Befreiung und als Glück erfahren und Beziehungen können heilen.
Festlegende negative Verhaltensmuster, Lebenseinstellungen, Gedankenfestungen usw. verschwinden und es entwickeln sich wahrhaftige und tragfähige Lebensstrukturen.
Es kommt zur Befreiung von Abhängigkeiten, wobei diese Befreiung nicht an Abstinenz gebunden ist. Somatische und psychische Erkrankungen heilen, wenn deren Ursache im geistlichen Bereich liegen.
Da die Hagiotherapie streuend wirkt, finden auch Veränderungen im familiären und sozialen Umfeld der Person statt.
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Franz- Giga User
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Re: Franz‘ Kapelle
Mystischer Leib Christi: Apg 9,4 „…Saul, Saul, warum verfolgst du MICH?“
Bahnbrechend in dieser Frage wirkte der Kirchenlehrer Robert Bellarmin, der die Möglichkeit einer Kirchenzugehörigkeit der Begierde nach vorstellte.
Weiter ausgeführt wurde dieses Thema schließlich auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil.
Die Konstitution Lumen Gentium lehrt eine gestufte Zugehörigkeit zur Kirche, da Gottes Geist nicht allein an die verfasste katholische Kirche gebunden sei, sondern bereits dort wirke, wo Menschen sich überhaupt die Frage nach der Bedeutung ihres Lebens und nach einem höheren Wesen stellen.
Über den mystischen Leib Christi, der die Kirche ist
(Diener der Kirche für alle Menschen
Kol 1,24 Jetzt freue ich mich in den Leiden, die ich für euch ertrage. Für den Leib Christi, die Kirche, ergänze ich in meinem irdischen Leben das, was an den Leiden Christi noch fehlt.),
hat uns zuerst das Wort des Erlösers selbst unterrichtet. Durch diese Lehre wird die große, nie genug gepriesene Huld unserer innigen Verbindung mit einem so erhabenen Haupte in das rechte Licht gestellt.
Dies ist ein leuchtendes Zeugnis dafür, daß alles Herrliche und Hohe nur aus dem Leid geboren wird, und daß wir uns sogar freuen sollen, wenn wir an Christi Leiden teilnehmen dürfen, damit wir auch bei der Offenbarung Seiner Herrlichkeit uns freuen und frohlocken können
(1 Petr 4,13 Stattdessen freut euch, dass ihr Anteil an den Leiden Christi habt; denn so könnt ihr auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit voll Freude jubeln..).
Beim „mystischen Leib“ handelt es von jenen lebendigen Bausteinen, die auf dem lebendigen Eckstein, der Christus ist, mitauferbaut werden zu einem heiligen Tempel, weit erhabener als jeglicher Tempel von Menschenhand, zu einer Wohnung Gottes im Geiste
(Eph 2,21 Durch ihn wird der ganze Bau zusammengehalten und wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn.
Eph 2,22 Durch ihn werdet auch ihr im Geist zu einer Wohnung Gottes erbaut. ;
1 Petr 2,5 Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft, um durch Jesus Christus geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen. .).
Der Betrachtung dieser Lehre bietet sich zunächst das Apostelwort dar: "Als die Sünde übergroß geworden war, wurde die Gnade noch überwältigender (Röm 5,20 Das Gesetz aber ist hinzugekommen, damit die Übertretung mächtiger werde; wo jedoch die Sünde mächtig wurde, da ist die Gnade übergroß geworden..).
Der Stammvater des ganzen Menschengeschlechtes war, wie bekannt, von Gott in einen so erhabenen Stand versetzt, daß er in seinen Nachkommen zugleich mit dem irdischen auch das überirdische Leben der himmlischen Gnade vermitteln sollte. Aber nach dem traurigen Falle Adams verlor die gesamte Menschenfamilie, von der Erbschuld angesteckt, die Teilnahme an der göttlichen Natur
(2 Petr 1,4 Durch sie wurden uns die kostbaren und überaus großen Verheißungen geschenkt, damit ihr der verderblichen Begierde, die in der Welt herrscht, entflieht und an der göttlichen Natur Anteil erhaltet. .),
so daß wir alle Kinder des Zornes wurden
(Eph 2,3 Zu ihnen gehörten auch wir alle einmal, als wir noch von den Begierden unseres Fleisches beherrscht wurden. Wir folgten dem, was das Fleisch und der böse Sinn uns eingaben, und waren von Natur aus Kinder des Zorns wie die anderen..).
Doch der erbarmungsreiche Gott "hat so sehr die Welt geliebt, daß Er Seinen eingeborenen Sohn hingab"
(Joh 3,16 Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat..),
und das Wort des Ewigen Vaters hat mit der gleichen göttlichen Liebe aus der Nachkommenschaft Adams eine menschliche Natur angenommen, freilich eine sündenlose und von jeder Makel freie, damit von dem neuen, himmlischen Adam die Gnade des Heiligen Geistes auf alle Kinder des Stammvaters niederströme. Diese waren durch die Sünde des ersten Menschen der göttlichen Kindschaft verlustig gegangen. Jetzt aber sollten sie durch das menschgewordene Wort, dem Fleische nach Brüder des eingeborenen Sohnes Gottes geworden, die Macht erlangen, Kinder Gottes zu werden
(Joh 1,12 Allen aber, die ihn aufnahmen, / gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, / allen, die an seinen Namen glauben.).
So hat denn Christus durch seinen Tod am Kreuze nicht bloß der verletzten Gerechtigkeit des Ewigen Vaters Genüge getan, sondern Er hat uns als Seinen Brüdern zugleich eine unaussprechliche Fülle von Gnaden verdient. Diese hätte Er selbst unmittelbar dem gesamten Menschengeschlecht zuteilen können;
Er wollte es aber tun durch die sichtbare Kirche, zu der die Menschen sich vereinigen sollten, damit so bei der Verteilung der göttlichen Erlösungsfrüchte alle Ihm gewissermaßen Helferdienste leisten könnten.
Wie nämlich das Wort Gottes unsere Natur gebrauchen wollte, um durch seine Schmerzen und Peinen die Menschen zu erlösen, so gebraucht Es ähnlicherweise im Laufe der Jahrhunderte die Kirche, um dem begonnenen Werk Dauer zu verleihen (Conc. Vat., Const. de Eccl.).
Daß die Kirche ein Leib ist, sagen die Heiligen Bücher des öfteren.
"Christus ist das Haupt des Leibes der Kirche"
(Kol 1,18 Er ist das Haupt des Leibes, / der Leib aber ist die Kirche. / Er ist der Ursprung, / der Erstgeborene der Toten; / so hat er in allem den Vorrang. .).
Wenn aber die Kirche ein Leib ist, so muß sie etwas Einziges und Unteilbares sein nach dem Worte des heiligen Paulus: "Viele zwar, bilden wir doch nur einen Leib in Christus"
(Röm 12,5 so sind wir, die vielen, ein Leib in Christus, als einzelne aber sind wir Glieder, die zueinander gehören..).
Wie außerdem in der Natur ein Leib nicht aus einer beliebigen Zusammensetzung von Gliedern entsteht, sondern mit Organen ausgestattet sein muß, das heißt mit Gliedern, die verschiedene Aufgaben haben und die in geeigneter Ordnung zusammengesetzt sind, so muß die Kirche hauptsächlich deshalb ein Leib genannt werden, weil sie aus einer organischen Verbindung von Teilen erwächst und mit verschiedenen, aufeinander abgestimmten Gliedern versehen ist.
Nicht anders beschreibt der Apostel die Kirche, wenn er sagt: "Gleichwie ... wir an dem einen Leib viele Glieder haben, aber nicht alle Glieder den gleichen Dienst verrichten, so sind wir viele ein Leib in Christus, die einzelnen aber untereinander Glieder"
(Röm 12,4 Denn wie wir an dem einen Leib viele Glieder haben, aber nicht alle Glieder denselben Dienst leisten.).
So möge denn jeder vor der Sünde zurückschrecken, da durch sie die mystischen Glieder des Erlösers befleckt werden; wer aber das Unglück gehabt hat zu sündigen, ohne sich durch Verstocktheit der Gemeinschaft der Christgläubigen unwürdig gemacht zu haben, dem soll man mit größtem Wohlwollen begegnen und in ihm in echter Liebe nichts anderes sehen als ein krankes Glied Jesu Christi. Es ist nämlich besser, wie der Bischof von Hippo bemerkt, "im Lebenszusammenhang mit der Kirche geheilt, als aus ihrem Körper als unheilbares Glied ausgeschnitten zu werden" (August., Epist, CLVII, 3, 22: Migne, P. L., XXXIII, 686.).
"Denn was noch mit dem Leibe zusammenhängt, an dessen Heilung braucht man nicht zu verzweifeln; was aber abgeschnitten ist, kann nicht mehr gepflegt und geheilt werden" (August., Senn., CXXXVII, l: Migne, P. L., XXXVIII, 754.).
Daß Christus sein Werk am Kreuzesstamme vollendet hat, versichern in ununterbrochener Reihenfolge die Zeugnisse der heiligen Väter, die darauf hinweisen, daß die "Kirche am Kreuz aus der Seite des Erlösers geboren worden sei als neue Eva und Mutter aller Lebendigen
(Gen 3,20 Adam nannte seine Frau Eva (Leben), denn sie wurde die Mutter aller Lebendigen..).
Wo der große Ambrosius von der durchbohrten Seite Christi spricht, führt er aus: "Jetzt wird sie gebaut, jetzt gestaltet, jetzt ... gebildet, und jetzt erschaffen. ... Jetzt erhebt sich der geistliche Bau zum heiligen Priestertum" (Ambros., In Luc. 2, 87: Migne, P. L. XV, 1585.). Wer in diese verehrungswürdige Lehre frommen Sinnes eindringt, wird leicht die Gründe erkennen, auf die sie sich stützt.
Am Kreuze also starb das alte Gesetz, das bald begraben und todbringend werden sollte (Hier. et August., Epist. CXLI, 14 et CXVI, 16: Migne, P. L. XXII, 924 et 943; S. Thom., I-II,q. 103, a. 3 ad 2; a. 4 ad l; Concil. Flor., pro lacob.: Mansi. XXXI, 1738.), um dem Neuen Bund Platz zu machen, zu dessen geeigneten Dienern Christus die Apostel erwählt hatte
(2 Kor 3,6 Er hat uns fähig gemacht, Diener des Neuen Bundes zu sein, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig. .).
In der Kraft des Kreuzes übt unser Heiland, obwohl schon im Schoße der Jungfrau zum Haupt der gesamten Menschenfamilie bestellt, das Amt des Hauptes in seiner Kirche in vollem Umfang aus.
"Denn durch den Sieg des Kreuzes verdiente Er sich", nach der Ansicht des engelgleichen, allgemeinen Lehrers, "die Macht und Herrschaft über die Völker" (S. Thom., III, q. 42, a. 1.).
Durch diesen Sieg vermehrte Er für uns ins unermeßliche jenen Gnadenschatz, den Er glorreich im Himmel regierend seinen sterblichen Gliedern unaufhörlich austeilt.
Durch sein am Kreuze vergossenes Blut beseitigte Er das Hemmnis des göttlichen Zornes, so daß aus den Quellen des Heilandes alle Gaben des Himmels, zumal die heiligen Sakramente des Neuen und Ewigen Bundes, zum Heile der Menschen, besonders der Gläubigen, erfließen konnten.
Am Kreuzesbaum erkaufte Er sich schließlich seine Kirche, das heißt alle Glieder seines geheimnisvollen Leibes, die durch das Bad der Taufe diesem mystischen Leibe einzig eingegliedert werden konnten durch die heilbringende Kraft des Kreuzes, an dem sie schon in vollstem Maße Christus zu eigen geworden waren.
Wenn wir alle diese Geheimnisse des Kreuzes aufmerksam betrachten, sind uns die Worte des Apostels an die Epheser nicht mehr dunkel, Christus habe durch sein Blut die Juden und die Heiden vereint, "da Er in seinem Fleische die Scheidewand niederriß", die beide Völker trennte; Er habe zugleich das Alte Gesetz aufgehoben, "um aus den zweien in seiner Person einen neuen Menschen zu schaffen", das heißt die Kirche, "und beide in einem Leibe mit Gott zu versöhnen durch sein Kreuz"
(Eph 2,14 Denn er ist unser Friede. Er vereinigte die beiden Teile (Juden und Heiden) und riss durch sein Sterben die trennende Wand der Feindschaft nieder.
Eph 2,15 Er hob das Gesetz samt seinen Geboten und Forderungen auf, um die zwei in seiner Person zu dem einen neuen Menschen zu machen. Er stiftete Frieden
Eph 2,16 und versöhnte die beiden durch das Kreuz mit Gott in einem einzigen Leib. Er hat in seiner Person die Feindschaft getötet..).
So hatte Er also die Kirche durch sein Blut gegründet. Am Pfingstfeste aber stärkte Er sie mit der ihr eigenen Kraft vom Himmel. Denn als Er den schon früher zu seinem Stellvertreter bestimmten Apostelfürsten feierlich in sein erhabenes Amt eingesetzt hatte, war Er zum Himmel gefahren und wollte nunmehr, sitzend zur Rechten des Vaters, seine Braut durch die sichtbare Herabkunft des Heiligen Geistes unter dem Brausen eines gewaltigen Sturmes und unter feurigen Zungen
(Das Pfingstereignis
Apg 2,1 Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort.
Apg 2,2 Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren.
Apg 2,3 Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.
Apg 2,4 Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab..)
offenbaren und kundmachen. - Christus der Herr war ja selber beim Beginn seiner Lehrtätigkeit von seinem ewigen Vater durch den Heiligen Geist, der in leiblicher Gestalt gleich einer Taube herabkam und über ihm blieb
(Lk 3,22 und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab, und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden. ;
Mk 1,10. Und als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel sich öffnete und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam..),
geoffenbart worden.
So sandte nun auch Er, als die Apostel ihr heiliges Predigtamt antreten sollten, seinen Geist vom Himmel herab, der sie mittels feuriger Zungen berührte und auf die übernatürliche Sendung und das übernatürliche Amt der Kirche wie mit göttlichem Finger hinweisen sollte.
In einem gefährlichen Irrtum befinden sich also jene, die meinen, sie könnten Christus als Haupt der Kirche verehren, ohne seinem Stellvertreter auf Erden die Treue zu wahren.
Denn wer das sichtbare Haupt außer acht läßt und die sichtbaren Bande der Einheit zerreißt, der entstellt den mystischen Leib des Erlösers zu solcher Unkenntlichkeit, daß er von denen nicht mehr gesehen noch gefunden werden kann, die den sicheren Port des ewigen Heiles suchen.
Man darf aber nicht glauben, daß Christus, unser Haupt, weil Er eine so überragende Stellung einnimmt, nicht nach der Hilfe seines mystischen Leibes verlangt. Denn auch von diesem gilt, was Paulus vom menschlichen Organismus aussagt:
"Das Haupt kann nicht zu den Füßen . .. sprechen: Ich bedarf euer nicht"
(1 Kor 12,21 Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich bin nicht auf dich angewiesen. Der Kopf kann nicht zu den Füßen sagen: Ich brauche euch nicht..).
Was Wir bisher über die enge Verbindung des mystischen Leibes Jesu Christi mit seinem Haupte dargelegt haben, würde Uns indes unvollkommen scheinen, wenn Wir hier nicht wenigstens einiges hinzufügten über die hochheilige Eucharistie, wodurch jene Vereinigung in diesem sterblichen Leben gleichsam zu ihrem Gipfelpunkt geführt wird.
Christus der Herr wollte nämlich, daß die wunderbare, nie genug gepriesene Verbindung zwischen uns und unserem göttlichen Haupte durch das eucharistische Opfer den Gläubigen in besonderer Weise offenbar werde. Dabei vertreten nämlich die Priester nicht nur die Stelle unseres Heilandes, sondern auch die des ganzen mystischen Leibes und der einzelnen Gläubigen. Ebenso bringen aber auch die Gläubigen selbst das unbefleckte Opfer, das einzig durch des Priesters Wort auf dem Altare zugegen ward, durch die Hände desselben Priesters in betender Gemeinschaft mit ihm dem Ewigen Vater dar als ein wohlgefälliges Lob und Sühneopfer für die Anliegen der ganzen Kirche. Und so wie der göttliche Erlöser sterbend am Kreuze sich selbst als Haupt des ganzen Menschengeschlechtes dem Ewigen Vater zum Opfer brachte, so opfert Er in dieser "reinen Opfergabe"
(Mal 1,11 Denn vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang / steht mein Name groß da bei den Völkern und an jedem Ort wird meinem Namen ein Rauchopfer dargebracht / und eine reine Opfergabe; ja, mein Name steht groß da bei den Völkern, / spricht der Herr der Heere. .)
nicht nur sich selbst als Haupt der Kirche dem himmlischen Vater, sondern in sich selbst auch seine mystischen Glieder, die Er ja alle, mögen sie auch schwach und krank sein, liebevoll in sein Herz geschlossen hat.
Christus der Herr hat seine Liebe zu seiner unberührten Braut jedoch nicht allein durch unermüdliches Wirken und beharrliches Beten geoffenbart, sondern auch durch die Leiden und Qualen, die Er aus freiwilliger Liebe für sie auf sich nahm.
"Da Er die Seinen liebte ... liebte Er sie bis ans Ende"
(Joh 13,1 Es war vor dem Paschafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung..).
Nur durch sein Blut hat Er sich die Kirche erkauft
(Apg 20,28 Gebt Acht auf euch und auf die ganze Herde, in der euch der Heilige Geist zu Bischöfen bestellt hat, damit ihr als Hirten für die Kirche Gottes sorgt, die er sich durch das Blut seines eigenen Sohnes erworben hat..).
So laßt uns, wie es die Sicherstellung unseres Heiles verlangt, frei den blutigen Spuren unseres Königs folgen: "denn wenn wir zur Ähnlichkeit mit Seinem Tode verwachsen sind, werden wir es zugleich mit seiner Auferstehung sein"
(Röm 6,4 Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen leben..), und "wenn wir mitgestorben sind, werden wir auch mitleben"
(2 Tim 2,11 Das Wort ist glaubwürdig: Wenn wir mit Christus gestorben sind, / werden wir auch mit ihm leben; .).
Dies heischt von uns zugleich eine echte und tätige Liebe zur Kirche und zu den Seelen, die sie für Christus gebiert. Zwar hat unser Heiland seiner Kirche durch das bittere Leiden und den bitteren Tod einen geradezu unendlichen Schatz von Gnaden verdient.
Doch diese Gnaden werden uns nach Gottes weisem Rat nur zu Teilen zugedacht;
ihre größere oder geringere Fülle hängt nicht wenig auch von unseren guten Werken ab, durch die der von Gottes Huld gespendete Gnadenregen auf die Seelen der Menschen herabgezogen wird.
Er wird sicherlich in reicher Fülle strömen,
wenn wir nicht nur eifrig zu Gott beten und besonders am heiligen Meßopfer womöglich täglich andächtig teilnehmen, nicht nur in christlicher Liebespflicht die Not so vieler Bedürftigen zu lindern versuchen, sondern vor allem, wenn wir den vergänglichen Gütern dieser Welt die ewigen vorziehen;
wenn wir diesen sterblichen Leib durch freiwillige Buße in Zucht halten, ihm Unerlaubtes versagen und auch Hartes und Rauhes ihm abfordern;
wenn wir endlich die Mühen und Leiden des gegenwärtigen Lebens wie aus Gottes Hand ergeben annehmen.
So werden wir gemäß dem Wort des Apostels "an unserem Fleische ergänzen, was an dem Leiden Christi noch fehlt für seinen Leib, die Kirche"
(Kol 1,24 Jetzt freue ich mich in den Leiden, die ich für euch ertrage. Für den Leib Christi, die Kirche, ergänze ich in meinem irdischen Leben das, was an den Leiden Christi noch fehlt..).
Während wir dies schreiben, steht vor Unseren Augen eine fast unendliche Schar von Bedrängten, deren Schmerz Wir innig mitfühlen.
Es sind die Kranken, die Armen, die Krüppel, die Witwen und Waisen, und viele, die am eigenen Leid oder an dem der Ihrigen oft bis zur Erschöpfung tragen.
Sie alle ermuntern Wir mit der Liebe eines Vaters, was immer der Grund ihrer Leiden und Drangsale sein mag, sie mögen voll Vertrauen emporblicken zum Himmel und ihre Not dem darbringen, der ihnen einst reichen Lohn dafür spenden wird.
Mögen alle sich erinnern, daß ihr Dulden nicht eitel ist, sondern ihnen selbst und der Kirche zugleich großen Segen bringt, wenn sie es in solcher Absicht gelassen auf sich nehmen.
Zur größeren Wirksamkeit dieser Absicht trägt sicherlich ungemein viel die täglich erneuerte Selbsthingabe an Gott bei, wie sie die Mitglieder jener frommen Vereinigung üben, die unter dem Namen Gebetsapostolat bekannt ist.
Wir legen Wert darauf, den Gott so wohlgefälligen Bund in diesem Zusammenhang herzlich zu empfehlen.
Möge die jungfräuliche Gottesmutter,
Ehrwürdige Brüder, diesen Unseren Wünschen, die gewiß auch die euern sind, zur Verwirklichung helfen und allen eine unverfälschte Liebe zur Kirche erflehen!
Ihre hochheilige Seele war mehr als alle ändern von Gott geschaffenen Seelen vom göttlichen Geiste Jesu Christi erfüllt.
Sie hat ihre Zustimmung gegeben "im Namen der ganzen menschlichen Natur", so daß "sich zwischen dem Sohne Gottes und der Menschennatur eine Art geistlicher Ehe" vollzog (S. Thom., III, q, 80, a. 1.).
Sie hat Christus den Herrn, der schon in ihrem jungfräulichen Schöße mit der Hoheit des Hauptseins über die Kirche umkrönt war, in Wundern geboren, den Quell alles himmlischen Lebens.
Sie hat den Neugeborenen denen, die Ihm aus Juden und Heidenland die erste Anbetung zollten, als Prophet, König und Priester dargereicht.
Ihr Einziggeborener hat auf ihre Mutterbitte "zu Cana in Galiläa" das Wunderzeichen gewirkt, auf das hin "seine Jünger an Ihn glaubten"
(Joh 2,11 So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn..).
Sie hat, frei von jeder persönlichen oder erblichen Verschuldung und immer mit ihrem Sohn aufs innigste verbunden, Ihn auf Golgatha zusammen mit dem gänzlichen Opfer ihrer Mutterrechte und ihrer Mutterliebe dem Ewigen Vater dargebracht als neue Eva für alle Kinder Adams, die von dessen traurigem Fall entstellt waren.
So ward sie, schon zuvor Mutter unseres Hauptes dem Leibe nach, nun auch auf Grund eines neuen Titels des Leids und der Ehre im Geiste Mutter aller seiner Glieder.
Sie war es, die durch ihre mächtige Fürbitte erlangte, daß der schon am Kreuz geschenkte Geist des göttlichen Erlösers am Pfingsttag der neugeborenen Kirche in wunderbaren Gaben gespendet wurde.
Sie hat endlich dadurch, daß sie ihr namenloses Leid tapfer und vertrauensvoll trug, mehr als alle Christgläubigen zusammen, als wahre Königin der Märtyrer, "ergänzt, was an den Leiden Christi noch fehlt ... für seinen Leib, die Kirche"
(Kol 1,24 Jetzt freue ich mich in den Leiden, die ich für euch ertrage. Für den Leib Christi, die Kirche, ergänze ich in meinem irdischen Leben das, was an den Leiden Christi noch fehlt.).
Sie hat den geheimnisvollen Leib Christi, der aus dem durchbohrten Herzen des Heilandes geboren ward (Off. Ssmi Cordis in hymno ad vesp.), mit derselben innigen Mutterliebe und Sorge begleitet, womit sie das Jesuskind in der Krippe und an ihrer Brust umhegte und nährte.
Ihrem unbefleckten Herzen haben Wir vertrauensvoll alle Menschen geweiht. Möge sie, die hochheilige Mutter aller Glieder Christi (Pius X, Ad diem illum: A. S. S., XXXVI, p. 453.), strahlend jetzt mit Leib und Seele in der Himmelsglorie und herrschend droben mit ihrem Sohn, von Ihm inständig erflehn, daß reiche Ströme der Gnade unaufhörlich vom erhabenen Haupt auf alle Glieder des geheimnisvollen Leibes herabfließen.
Möge sie mit ihrer wirksamen Fürsprache wie in vergangenen Zeiten so heute die Kirche schützen und ihr sowie der ganzen Menschheit endlich friedlichere Zeiten von Gott erlangen.
Von dieser übernatürlichen Hoffnung getragen, spenden Wir als Unterpfand himmlischer Gnaden und als Zeugnis Unseres besonderen Wohlwollens euch allen und jedem einzelnen.
Ehrwürdige Brüder, sowie der jedem von euch anvertrauten Herde aus ganzem Herzen den apostolischen Segen.
Johannes Paul II.
Bahnbrechend in dieser Frage wirkte der Kirchenlehrer Robert Bellarmin, der die Möglichkeit einer Kirchenzugehörigkeit der Begierde nach vorstellte.
Weiter ausgeführt wurde dieses Thema schließlich auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil.
Die Konstitution Lumen Gentium lehrt eine gestufte Zugehörigkeit zur Kirche, da Gottes Geist nicht allein an die verfasste katholische Kirche gebunden sei, sondern bereits dort wirke, wo Menschen sich überhaupt die Frage nach der Bedeutung ihres Lebens und nach einem höheren Wesen stellen.
Über den mystischen Leib Christi, der die Kirche ist
(Diener der Kirche für alle Menschen
Kol 1,24 Jetzt freue ich mich in den Leiden, die ich für euch ertrage. Für den Leib Christi, die Kirche, ergänze ich in meinem irdischen Leben das, was an den Leiden Christi noch fehlt.),
hat uns zuerst das Wort des Erlösers selbst unterrichtet. Durch diese Lehre wird die große, nie genug gepriesene Huld unserer innigen Verbindung mit einem so erhabenen Haupte in das rechte Licht gestellt.
Dies ist ein leuchtendes Zeugnis dafür, daß alles Herrliche und Hohe nur aus dem Leid geboren wird, und daß wir uns sogar freuen sollen, wenn wir an Christi Leiden teilnehmen dürfen, damit wir auch bei der Offenbarung Seiner Herrlichkeit uns freuen und frohlocken können
(1 Petr 4,13 Stattdessen freut euch, dass ihr Anteil an den Leiden Christi habt; denn so könnt ihr auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit voll Freude jubeln..).
Beim „mystischen Leib“ handelt es von jenen lebendigen Bausteinen, die auf dem lebendigen Eckstein, der Christus ist, mitauferbaut werden zu einem heiligen Tempel, weit erhabener als jeglicher Tempel von Menschenhand, zu einer Wohnung Gottes im Geiste
(Eph 2,21 Durch ihn wird der ganze Bau zusammengehalten und wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn.
Eph 2,22 Durch ihn werdet auch ihr im Geist zu einer Wohnung Gottes erbaut. ;
1 Petr 2,5 Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft, um durch Jesus Christus geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen. .).
Der Betrachtung dieser Lehre bietet sich zunächst das Apostelwort dar: "Als die Sünde übergroß geworden war, wurde die Gnade noch überwältigender (Röm 5,20 Das Gesetz aber ist hinzugekommen, damit die Übertretung mächtiger werde; wo jedoch die Sünde mächtig wurde, da ist die Gnade übergroß geworden..).
Der Stammvater des ganzen Menschengeschlechtes war, wie bekannt, von Gott in einen so erhabenen Stand versetzt, daß er in seinen Nachkommen zugleich mit dem irdischen auch das überirdische Leben der himmlischen Gnade vermitteln sollte. Aber nach dem traurigen Falle Adams verlor die gesamte Menschenfamilie, von der Erbschuld angesteckt, die Teilnahme an der göttlichen Natur
(2 Petr 1,4 Durch sie wurden uns die kostbaren und überaus großen Verheißungen geschenkt, damit ihr der verderblichen Begierde, die in der Welt herrscht, entflieht und an der göttlichen Natur Anteil erhaltet. .),
so daß wir alle Kinder des Zornes wurden
(Eph 2,3 Zu ihnen gehörten auch wir alle einmal, als wir noch von den Begierden unseres Fleisches beherrscht wurden. Wir folgten dem, was das Fleisch und der böse Sinn uns eingaben, und waren von Natur aus Kinder des Zorns wie die anderen..).
Doch der erbarmungsreiche Gott "hat so sehr die Welt geliebt, daß Er Seinen eingeborenen Sohn hingab"
(Joh 3,16 Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat..),
und das Wort des Ewigen Vaters hat mit der gleichen göttlichen Liebe aus der Nachkommenschaft Adams eine menschliche Natur angenommen, freilich eine sündenlose und von jeder Makel freie, damit von dem neuen, himmlischen Adam die Gnade des Heiligen Geistes auf alle Kinder des Stammvaters niederströme. Diese waren durch die Sünde des ersten Menschen der göttlichen Kindschaft verlustig gegangen. Jetzt aber sollten sie durch das menschgewordene Wort, dem Fleische nach Brüder des eingeborenen Sohnes Gottes geworden, die Macht erlangen, Kinder Gottes zu werden
(Joh 1,12 Allen aber, die ihn aufnahmen, / gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, / allen, die an seinen Namen glauben.).
So hat denn Christus durch seinen Tod am Kreuze nicht bloß der verletzten Gerechtigkeit des Ewigen Vaters Genüge getan, sondern Er hat uns als Seinen Brüdern zugleich eine unaussprechliche Fülle von Gnaden verdient. Diese hätte Er selbst unmittelbar dem gesamten Menschengeschlecht zuteilen können;
Er wollte es aber tun durch die sichtbare Kirche, zu der die Menschen sich vereinigen sollten, damit so bei der Verteilung der göttlichen Erlösungsfrüchte alle Ihm gewissermaßen Helferdienste leisten könnten.
Wie nämlich das Wort Gottes unsere Natur gebrauchen wollte, um durch seine Schmerzen und Peinen die Menschen zu erlösen, so gebraucht Es ähnlicherweise im Laufe der Jahrhunderte die Kirche, um dem begonnenen Werk Dauer zu verleihen (Conc. Vat., Const. de Eccl.).
Daß die Kirche ein Leib ist, sagen die Heiligen Bücher des öfteren.
"Christus ist das Haupt des Leibes der Kirche"
(Kol 1,18 Er ist das Haupt des Leibes, / der Leib aber ist die Kirche. / Er ist der Ursprung, / der Erstgeborene der Toten; / so hat er in allem den Vorrang. .).
Wenn aber die Kirche ein Leib ist, so muß sie etwas Einziges und Unteilbares sein nach dem Worte des heiligen Paulus: "Viele zwar, bilden wir doch nur einen Leib in Christus"
(Röm 12,5 so sind wir, die vielen, ein Leib in Christus, als einzelne aber sind wir Glieder, die zueinander gehören..).
Wie außerdem in der Natur ein Leib nicht aus einer beliebigen Zusammensetzung von Gliedern entsteht, sondern mit Organen ausgestattet sein muß, das heißt mit Gliedern, die verschiedene Aufgaben haben und die in geeigneter Ordnung zusammengesetzt sind, so muß die Kirche hauptsächlich deshalb ein Leib genannt werden, weil sie aus einer organischen Verbindung von Teilen erwächst und mit verschiedenen, aufeinander abgestimmten Gliedern versehen ist.
Nicht anders beschreibt der Apostel die Kirche, wenn er sagt: "Gleichwie ... wir an dem einen Leib viele Glieder haben, aber nicht alle Glieder den gleichen Dienst verrichten, so sind wir viele ein Leib in Christus, die einzelnen aber untereinander Glieder"
(Röm 12,4 Denn wie wir an dem einen Leib viele Glieder haben, aber nicht alle Glieder denselben Dienst leisten.).
So möge denn jeder vor der Sünde zurückschrecken, da durch sie die mystischen Glieder des Erlösers befleckt werden; wer aber das Unglück gehabt hat zu sündigen, ohne sich durch Verstocktheit der Gemeinschaft der Christgläubigen unwürdig gemacht zu haben, dem soll man mit größtem Wohlwollen begegnen und in ihm in echter Liebe nichts anderes sehen als ein krankes Glied Jesu Christi. Es ist nämlich besser, wie der Bischof von Hippo bemerkt, "im Lebenszusammenhang mit der Kirche geheilt, als aus ihrem Körper als unheilbares Glied ausgeschnitten zu werden" (August., Epist, CLVII, 3, 22: Migne, P. L., XXXIII, 686.).
"Denn was noch mit dem Leibe zusammenhängt, an dessen Heilung braucht man nicht zu verzweifeln; was aber abgeschnitten ist, kann nicht mehr gepflegt und geheilt werden" (August., Senn., CXXXVII, l: Migne, P. L., XXXVIII, 754.).
Daß Christus sein Werk am Kreuzesstamme vollendet hat, versichern in ununterbrochener Reihenfolge die Zeugnisse der heiligen Väter, die darauf hinweisen, daß die "Kirche am Kreuz aus der Seite des Erlösers geboren worden sei als neue Eva und Mutter aller Lebendigen
(Gen 3,20 Adam nannte seine Frau Eva (Leben), denn sie wurde die Mutter aller Lebendigen..).
Wo der große Ambrosius von der durchbohrten Seite Christi spricht, führt er aus: "Jetzt wird sie gebaut, jetzt gestaltet, jetzt ... gebildet, und jetzt erschaffen. ... Jetzt erhebt sich der geistliche Bau zum heiligen Priestertum" (Ambros., In Luc. 2, 87: Migne, P. L. XV, 1585.). Wer in diese verehrungswürdige Lehre frommen Sinnes eindringt, wird leicht die Gründe erkennen, auf die sie sich stützt.
Am Kreuze also starb das alte Gesetz, das bald begraben und todbringend werden sollte (Hier. et August., Epist. CXLI, 14 et CXVI, 16: Migne, P. L. XXII, 924 et 943; S. Thom., I-II,q. 103, a. 3 ad 2; a. 4 ad l; Concil. Flor., pro lacob.: Mansi. XXXI, 1738.), um dem Neuen Bund Platz zu machen, zu dessen geeigneten Dienern Christus die Apostel erwählt hatte
(2 Kor 3,6 Er hat uns fähig gemacht, Diener des Neuen Bundes zu sein, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig. .).
In der Kraft des Kreuzes übt unser Heiland, obwohl schon im Schoße der Jungfrau zum Haupt der gesamten Menschenfamilie bestellt, das Amt des Hauptes in seiner Kirche in vollem Umfang aus.
"Denn durch den Sieg des Kreuzes verdiente Er sich", nach der Ansicht des engelgleichen, allgemeinen Lehrers, "die Macht und Herrschaft über die Völker" (S. Thom., III, q. 42, a. 1.).
Durch diesen Sieg vermehrte Er für uns ins unermeßliche jenen Gnadenschatz, den Er glorreich im Himmel regierend seinen sterblichen Gliedern unaufhörlich austeilt.
Durch sein am Kreuze vergossenes Blut beseitigte Er das Hemmnis des göttlichen Zornes, so daß aus den Quellen des Heilandes alle Gaben des Himmels, zumal die heiligen Sakramente des Neuen und Ewigen Bundes, zum Heile der Menschen, besonders der Gläubigen, erfließen konnten.
Am Kreuzesbaum erkaufte Er sich schließlich seine Kirche, das heißt alle Glieder seines geheimnisvollen Leibes, die durch das Bad der Taufe diesem mystischen Leibe einzig eingegliedert werden konnten durch die heilbringende Kraft des Kreuzes, an dem sie schon in vollstem Maße Christus zu eigen geworden waren.
Wenn wir alle diese Geheimnisse des Kreuzes aufmerksam betrachten, sind uns die Worte des Apostels an die Epheser nicht mehr dunkel, Christus habe durch sein Blut die Juden und die Heiden vereint, "da Er in seinem Fleische die Scheidewand niederriß", die beide Völker trennte; Er habe zugleich das Alte Gesetz aufgehoben, "um aus den zweien in seiner Person einen neuen Menschen zu schaffen", das heißt die Kirche, "und beide in einem Leibe mit Gott zu versöhnen durch sein Kreuz"
(Eph 2,14 Denn er ist unser Friede. Er vereinigte die beiden Teile (Juden und Heiden) und riss durch sein Sterben die trennende Wand der Feindschaft nieder.
Eph 2,15 Er hob das Gesetz samt seinen Geboten und Forderungen auf, um die zwei in seiner Person zu dem einen neuen Menschen zu machen. Er stiftete Frieden
Eph 2,16 und versöhnte die beiden durch das Kreuz mit Gott in einem einzigen Leib. Er hat in seiner Person die Feindschaft getötet..).
So hatte Er also die Kirche durch sein Blut gegründet. Am Pfingstfeste aber stärkte Er sie mit der ihr eigenen Kraft vom Himmel. Denn als Er den schon früher zu seinem Stellvertreter bestimmten Apostelfürsten feierlich in sein erhabenes Amt eingesetzt hatte, war Er zum Himmel gefahren und wollte nunmehr, sitzend zur Rechten des Vaters, seine Braut durch die sichtbare Herabkunft des Heiligen Geistes unter dem Brausen eines gewaltigen Sturmes und unter feurigen Zungen
(Das Pfingstereignis
Apg 2,1 Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort.
Apg 2,2 Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren.
Apg 2,3 Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.
Apg 2,4 Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab..)
offenbaren und kundmachen. - Christus der Herr war ja selber beim Beginn seiner Lehrtätigkeit von seinem ewigen Vater durch den Heiligen Geist, der in leiblicher Gestalt gleich einer Taube herabkam und über ihm blieb
(Lk 3,22 und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab, und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden. ;
Mk 1,10. Und als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel sich öffnete und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam..),
geoffenbart worden.
So sandte nun auch Er, als die Apostel ihr heiliges Predigtamt antreten sollten, seinen Geist vom Himmel herab, der sie mittels feuriger Zungen berührte und auf die übernatürliche Sendung und das übernatürliche Amt der Kirche wie mit göttlichem Finger hinweisen sollte.
In einem gefährlichen Irrtum befinden sich also jene, die meinen, sie könnten Christus als Haupt der Kirche verehren, ohne seinem Stellvertreter auf Erden die Treue zu wahren.
Denn wer das sichtbare Haupt außer acht läßt und die sichtbaren Bande der Einheit zerreißt, der entstellt den mystischen Leib des Erlösers zu solcher Unkenntlichkeit, daß er von denen nicht mehr gesehen noch gefunden werden kann, die den sicheren Port des ewigen Heiles suchen.
Man darf aber nicht glauben, daß Christus, unser Haupt, weil Er eine so überragende Stellung einnimmt, nicht nach der Hilfe seines mystischen Leibes verlangt. Denn auch von diesem gilt, was Paulus vom menschlichen Organismus aussagt:
"Das Haupt kann nicht zu den Füßen . .. sprechen: Ich bedarf euer nicht"
(1 Kor 12,21 Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich bin nicht auf dich angewiesen. Der Kopf kann nicht zu den Füßen sagen: Ich brauche euch nicht..).
Was Wir bisher über die enge Verbindung des mystischen Leibes Jesu Christi mit seinem Haupte dargelegt haben, würde Uns indes unvollkommen scheinen, wenn Wir hier nicht wenigstens einiges hinzufügten über die hochheilige Eucharistie, wodurch jene Vereinigung in diesem sterblichen Leben gleichsam zu ihrem Gipfelpunkt geführt wird.
Christus der Herr wollte nämlich, daß die wunderbare, nie genug gepriesene Verbindung zwischen uns und unserem göttlichen Haupte durch das eucharistische Opfer den Gläubigen in besonderer Weise offenbar werde. Dabei vertreten nämlich die Priester nicht nur die Stelle unseres Heilandes, sondern auch die des ganzen mystischen Leibes und der einzelnen Gläubigen. Ebenso bringen aber auch die Gläubigen selbst das unbefleckte Opfer, das einzig durch des Priesters Wort auf dem Altare zugegen ward, durch die Hände desselben Priesters in betender Gemeinschaft mit ihm dem Ewigen Vater dar als ein wohlgefälliges Lob und Sühneopfer für die Anliegen der ganzen Kirche. Und so wie der göttliche Erlöser sterbend am Kreuze sich selbst als Haupt des ganzen Menschengeschlechtes dem Ewigen Vater zum Opfer brachte, so opfert Er in dieser "reinen Opfergabe"
(Mal 1,11 Denn vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang / steht mein Name groß da bei den Völkern und an jedem Ort wird meinem Namen ein Rauchopfer dargebracht / und eine reine Opfergabe; ja, mein Name steht groß da bei den Völkern, / spricht der Herr der Heere. .)
nicht nur sich selbst als Haupt der Kirche dem himmlischen Vater, sondern in sich selbst auch seine mystischen Glieder, die Er ja alle, mögen sie auch schwach und krank sein, liebevoll in sein Herz geschlossen hat.
Christus der Herr hat seine Liebe zu seiner unberührten Braut jedoch nicht allein durch unermüdliches Wirken und beharrliches Beten geoffenbart, sondern auch durch die Leiden und Qualen, die Er aus freiwilliger Liebe für sie auf sich nahm.
"Da Er die Seinen liebte ... liebte Er sie bis ans Ende"
(Joh 13,1 Es war vor dem Paschafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung..).
Nur durch sein Blut hat Er sich die Kirche erkauft
(Apg 20,28 Gebt Acht auf euch und auf die ganze Herde, in der euch der Heilige Geist zu Bischöfen bestellt hat, damit ihr als Hirten für die Kirche Gottes sorgt, die er sich durch das Blut seines eigenen Sohnes erworben hat..).
So laßt uns, wie es die Sicherstellung unseres Heiles verlangt, frei den blutigen Spuren unseres Königs folgen: "denn wenn wir zur Ähnlichkeit mit Seinem Tode verwachsen sind, werden wir es zugleich mit seiner Auferstehung sein"
(Röm 6,4 Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen leben..), und "wenn wir mitgestorben sind, werden wir auch mitleben"
(2 Tim 2,11 Das Wort ist glaubwürdig: Wenn wir mit Christus gestorben sind, / werden wir auch mit ihm leben; .).
Dies heischt von uns zugleich eine echte und tätige Liebe zur Kirche und zu den Seelen, die sie für Christus gebiert. Zwar hat unser Heiland seiner Kirche durch das bittere Leiden und den bitteren Tod einen geradezu unendlichen Schatz von Gnaden verdient.
Doch diese Gnaden werden uns nach Gottes weisem Rat nur zu Teilen zugedacht;
ihre größere oder geringere Fülle hängt nicht wenig auch von unseren guten Werken ab, durch die der von Gottes Huld gespendete Gnadenregen auf die Seelen der Menschen herabgezogen wird.
Er wird sicherlich in reicher Fülle strömen,
wenn wir nicht nur eifrig zu Gott beten und besonders am heiligen Meßopfer womöglich täglich andächtig teilnehmen, nicht nur in christlicher Liebespflicht die Not so vieler Bedürftigen zu lindern versuchen, sondern vor allem, wenn wir den vergänglichen Gütern dieser Welt die ewigen vorziehen;
wenn wir diesen sterblichen Leib durch freiwillige Buße in Zucht halten, ihm Unerlaubtes versagen und auch Hartes und Rauhes ihm abfordern;
wenn wir endlich die Mühen und Leiden des gegenwärtigen Lebens wie aus Gottes Hand ergeben annehmen.
So werden wir gemäß dem Wort des Apostels "an unserem Fleische ergänzen, was an dem Leiden Christi noch fehlt für seinen Leib, die Kirche"
(Kol 1,24 Jetzt freue ich mich in den Leiden, die ich für euch ertrage. Für den Leib Christi, die Kirche, ergänze ich in meinem irdischen Leben das, was an den Leiden Christi noch fehlt..).
Während wir dies schreiben, steht vor Unseren Augen eine fast unendliche Schar von Bedrängten, deren Schmerz Wir innig mitfühlen.
Es sind die Kranken, die Armen, die Krüppel, die Witwen und Waisen, und viele, die am eigenen Leid oder an dem der Ihrigen oft bis zur Erschöpfung tragen.
Sie alle ermuntern Wir mit der Liebe eines Vaters, was immer der Grund ihrer Leiden und Drangsale sein mag, sie mögen voll Vertrauen emporblicken zum Himmel und ihre Not dem darbringen, der ihnen einst reichen Lohn dafür spenden wird.
Mögen alle sich erinnern, daß ihr Dulden nicht eitel ist, sondern ihnen selbst und der Kirche zugleich großen Segen bringt, wenn sie es in solcher Absicht gelassen auf sich nehmen.
Zur größeren Wirksamkeit dieser Absicht trägt sicherlich ungemein viel die täglich erneuerte Selbsthingabe an Gott bei, wie sie die Mitglieder jener frommen Vereinigung üben, die unter dem Namen Gebetsapostolat bekannt ist.
Wir legen Wert darauf, den Gott so wohlgefälligen Bund in diesem Zusammenhang herzlich zu empfehlen.
Möge die jungfräuliche Gottesmutter,
Ehrwürdige Brüder, diesen Unseren Wünschen, die gewiß auch die euern sind, zur Verwirklichung helfen und allen eine unverfälschte Liebe zur Kirche erflehen!
Ihre hochheilige Seele war mehr als alle ändern von Gott geschaffenen Seelen vom göttlichen Geiste Jesu Christi erfüllt.
Sie hat ihre Zustimmung gegeben "im Namen der ganzen menschlichen Natur", so daß "sich zwischen dem Sohne Gottes und der Menschennatur eine Art geistlicher Ehe" vollzog (S. Thom., III, q, 80, a. 1.).
Sie hat Christus den Herrn, der schon in ihrem jungfräulichen Schöße mit der Hoheit des Hauptseins über die Kirche umkrönt war, in Wundern geboren, den Quell alles himmlischen Lebens.
Sie hat den Neugeborenen denen, die Ihm aus Juden und Heidenland die erste Anbetung zollten, als Prophet, König und Priester dargereicht.
Ihr Einziggeborener hat auf ihre Mutterbitte "zu Cana in Galiläa" das Wunderzeichen gewirkt, auf das hin "seine Jünger an Ihn glaubten"
(Joh 2,11 So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn..).
Sie hat, frei von jeder persönlichen oder erblichen Verschuldung und immer mit ihrem Sohn aufs innigste verbunden, Ihn auf Golgatha zusammen mit dem gänzlichen Opfer ihrer Mutterrechte und ihrer Mutterliebe dem Ewigen Vater dargebracht als neue Eva für alle Kinder Adams, die von dessen traurigem Fall entstellt waren.
So ward sie, schon zuvor Mutter unseres Hauptes dem Leibe nach, nun auch auf Grund eines neuen Titels des Leids und der Ehre im Geiste Mutter aller seiner Glieder.
Sie war es, die durch ihre mächtige Fürbitte erlangte, daß der schon am Kreuz geschenkte Geist des göttlichen Erlösers am Pfingsttag der neugeborenen Kirche in wunderbaren Gaben gespendet wurde.
Sie hat endlich dadurch, daß sie ihr namenloses Leid tapfer und vertrauensvoll trug, mehr als alle Christgläubigen zusammen, als wahre Königin der Märtyrer, "ergänzt, was an den Leiden Christi noch fehlt ... für seinen Leib, die Kirche"
(Kol 1,24 Jetzt freue ich mich in den Leiden, die ich für euch ertrage. Für den Leib Christi, die Kirche, ergänze ich in meinem irdischen Leben das, was an den Leiden Christi noch fehlt.).
Sie hat den geheimnisvollen Leib Christi, der aus dem durchbohrten Herzen des Heilandes geboren ward (Off. Ssmi Cordis in hymno ad vesp.), mit derselben innigen Mutterliebe und Sorge begleitet, womit sie das Jesuskind in der Krippe und an ihrer Brust umhegte und nährte.
Ihrem unbefleckten Herzen haben Wir vertrauensvoll alle Menschen geweiht. Möge sie, die hochheilige Mutter aller Glieder Christi (Pius X, Ad diem illum: A. S. S., XXXVI, p. 453.), strahlend jetzt mit Leib und Seele in der Himmelsglorie und herrschend droben mit ihrem Sohn, von Ihm inständig erflehn, daß reiche Ströme der Gnade unaufhörlich vom erhabenen Haupt auf alle Glieder des geheimnisvollen Leibes herabfließen.
Möge sie mit ihrer wirksamen Fürsprache wie in vergangenen Zeiten so heute die Kirche schützen und ihr sowie der ganzen Menschheit endlich friedlichere Zeiten von Gott erlangen.
Von dieser übernatürlichen Hoffnung getragen, spenden Wir als Unterpfand himmlischer Gnaden und als Zeugnis Unseres besonderen Wohlwollens euch allen und jedem einzelnen.
Ehrwürdige Brüder, sowie der jedem von euch anvertrauten Herde aus ganzem Herzen den apostolischen Segen.
Johannes Paul II.
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