Franz‘ Kapelle

Alle Sünder sind am Leiden Christi schuld

„Diese Schuld trifft vor allem jene, die wiederholt in die Sünde zurückfallen. Denn da unsere Sünden Christus den Herrn in den Kreuzestod trieben, so ‚kreuzigen' tatsächlich jene, die sich in Sünden und Lastern wälzen, ‚soweit es auf sie ankommt, den Sohn Gottes aufs neue und treiben ihren Spott mit ihm' (Hebr 6,6) -- ein Verbrechen, das bei uns noch schwerer erscheinen mag, als es von seiten der Juden war. Denn diese hätten, wie der Apostel sagt, ‚den Herrn der Herrlichkeit niemals gekreuzigt, wenn sie ihn erkannt hätten' (1 Kor 2,. Wir aber behaupten, ihn zu kennen, und dennoch legen wir gleichsam Hand an ihn, indem wir ihn durch die Tat verleugnen" (Catech. R. 1,5,11).

Daß der Sündenfall gerade an Adam und Eva offenbar wird, ist deshalb, weil der Mensch als Mann und Frau abbildlich zur Dreifaltigkeit geschaffen wurde.

Der Mensch braucht - wie die schenkende Liebe in der Dreifaltigkeit - das DU.
Sonst kann es keine schenkende Liebe geben.
Daher ist die menschliche Natur im "Kombipack" Mann- Frau zu sehen.
Die ursprünglich gedachte schenkende Liebe hätte von der Dreifaltigkeit auf die Menschheit übergehen sollen und in "mittätiger Empfangsbereitschaft" innerhalb der Menschen weitergegeben werden sollen.
Dieser Liebesfluß ist gestört worden zwischen Adam und Eva, oder anders gesagt: Satan hat in Gestalt der Schlange erreicht, daß die menschliche Natur in Eva Instrument seiner Absicht wurde, den Liebesfluß zu stören und den Anderen, also Adam, aufzustacheln, statt des immerwährenden Liebesflusses das von Gott als Geschenk Zugedachte zu stehlen/rauben.
Adam und Eva sind daher nicht im Sinne eines Konfliktes Mann-Frau zu verstehen, sondern zur Offenbarung des Prinzips der Störung des Liebesflusses innerhalb der menschlichen Natur. Mann auf Hebräisch"Isch" und die Frau "Ischa"
Daher sind alle Spekulationen über Schuld Mann-Frau unsinnig, da es um das Prinzipielle der Sünde geht: der Störung des Liebesflusses innerhalb der menschlichen Natur.
Oder nochmals anders gewendet:
Liebe wird als "bräutliches Prinzip" in der Bibel dargestellt.
Zu Gott hin und zum Nächsten.
Dieses Prinzip wurde von der menschlichen Natur entstellt.

Sünde und Schuld

Schuld betrifft immer 3 Bereiche:

*Gott, mit dessen geschenktem Material ich sündige, wenn ich sündige.
*den Mitmenschen, der durch meine Sünde zu Schaden kommen kann,
*mich selbst, wenn ich als Folge meiner Sünde mich selbst blockiere.

Am deutlichsten ist dies am Beispiel der Sexualität.
Daher bereits im Paradies die Anspielung auf das "Nacktsein vor Gott", das den ersten Menschen augenblicklich nach begangener Sünde bewußt wurde.
Die Sexualität ist ein besonders gutes Beispiel dafür zur Aufhellung.
Und DAS gilt für jede Sünde.

Obwohl nicht zu verwechseln mit der Ursünde:

Das war primär keine Sünde der Sexualität, sondern die grundsätzliche und prinzipielle Ablehnung des Liebesgebotes Gottes an die ersten Menschen.
Bei der Ursünde ging es um das Prinzip der Sünde überhaupt !

Die Unerlöstheit der Welt besteht in der Unlesbarkeit der Schöpfung , in der Unerkennbarkeit der Wahrheit.

Von Christus her sind immer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft geeint.
Durch diese Sicht wird die Schrecklichkeit der Passion noch größer, weil sie nicht nur individuell, sondern wirklich unser aller Not in sich trägt.

(Papst Benedikt XVI.)

6 Argumente zur Auferstehung Jesu`:

*Die Apostel litten unter großer Enttäuschung und einige hatten sogar Zweifel bezüglich der Auferstehung Jesu`: Mt 28,17; Mk 16,11.13.14; Lk 24,11.16.25.38.41; Joh 20,25.27
*Die Jünger hätten angesichts der römischen Bewacher sicher nicht gewagt, den Leichnam Jesu` wegzubringen ( Logistische Probleme !)
*Die Juden hätten den Leichnam Jesu` sicher nicht weggebracht, denn dann hätten sie die christliche Lehre gestützt. Außerdem hätte sie ebenfalls Logistische Probleme gehabt.
*Die Römer schon gar nicht, denn dann hätten sie die neue Lehre von der Auferstehung Jesu` indirekt unterstützt.
*Die verbliebenen Apostel hätten später sicher nicht für eine Irrlehre ihre Köpfe hingehalten und wären nicht für einen Betrug gestorben: sie bezeugten durch ihren Märtyrertod die Richtigkeit der Auferstehung Jesu`.
*Wie Goethe sagte: "So dichtet man nicht". DAS kann sich kein Mensch, sondern nur Gott ausgedacht haben !

Jesus und Maria, Seine Mutter : Gemeinsame Stunde unter dem Kreuz:

Antizipation auf die Geburt Seines mystischen Leibes für die Welt, die zu Pfingsten geschehen wird - Jesus und Maria Magdalena: „noli me tangere!“: Antizipation auf das Hinaufgehen Jesu` in die neue Ebene der ( höheren ) Wirklichkeit zur Universalisierung für alle Menschen.
...wenn Jesus hinaufgegangen sein wird,
kommt Er in die Herzen der Gläubigen "universal" wieder zurück.
DAS ist "Universalisierung", das entspricht dem "lebendigen Gott", der "vertikal" - dem vertikalen Kreuzesbalken entsprechend - nach Seinem Kerygma zu uns Menschen zurückkommen wollte/will/immerfort kommen will.
DAS war/ist der Sinn Seiner Inkarnation überhaupt.
Denn auf Jesus ist das ganze Menschsein hingerichtet,
Er ist der Angelpunkt der Weltgeschichte !

Kol 1,15 Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, / der Erstgeborene der ganzen Schöpfung.
Kol 1,16 Denn in ihm wurde alles erschaffen / im Himmel und auf Erden, / das Sichtbare und das Unsichtbare, / Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; / alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen.
Kol 1,17 Er ist vor aller Schöpfung, / in ihm hat alles Bestand.
Kol 1,18 Er ist das Haupt des Leibes, / der Leib aber ist die Kirche.

Kontext Kreuz und Eucharistie:

Das Leben wird Jesus am Kreuz entrissen, aber Er gibt es jetzt schon von sich aus hin.
Umwandlung Seines gewaltsamen Todes in einen freien Akt der Hingabe Seiner selbst für die anderen und an die anderen.
Und Jesus weiß: „Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen“.
Er gibt das Leben und weiß, daß Er es gerade so neu nimmt.
Im Geben Seines Lebens ist die Auferstehung miteingeschlossen.
Deswegen kann Er antizipativ sich jetzt schon austeilen, weil Er jetzt schon das Leben – sich selber – gibt und es darin jetzt schon wieder empfängt.
So kann Er jetzt das Sakrament stiften, in dem Er sterbendes Weizenkorn wird, und durch die Zeiten hindurch in der wahren Brotvermehrung sich selbst an die Menschen austeilt.

Die Hochzeit in Kana als Zeichen:

Joh 2,4 Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.-

Stelle bedeutet: „was ist mein- was ist Dein“: in Bezug auf beider (Jesus und Maria ) gemeinsame Stunde unter dem Kreuz: Emporheben Seiner Mutter in die neue Ebene der
( höheren ) Wirklichkeit als Antizipation auf die Stunde unter dem Kreuz.

Die Erscheinung Jesu vor Maria aus Magdala
„noli me tangere!“

Joh 20,17 Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen.-

*Jesus meint damit, daß Er für Maria Magdalena nicht mehr in derselben ( irdischen ) Ebene der Wirklichkeit wie früher da ist, daß Er zum Vater hinaufgehen wird, um dann für alle Menschen universal zeit -und- raumfrei gegenwärtig zu sein.

Maria („Stern des Meeres“), Mutter Jesu`, gibt den Aposteln (Gestaltwerdung der Kirche) „Gewicht“

( Gen 2,18; Kana, Joh 2,1ff; Pfingstsaal Apg 1,14), da sie ihrerseits „raum-zeitfrei“ von Jesus „Gewicht“ erhielt/erhält (Gen, Kana, Kreuz), ist/wird sie „Hilfe“(Gen) für die Menschen durch Früherkennung ihrer Not (Kana, Pfingstsaal),
betet mit den Menschen (Pfingstsaal) und bittet für sie (Kana) und „drängt“ dadurch Jesus, ähnlich wie Abraham und Mose im Alten Bund Jahwe, zu helfen, zu retten oder zu einem Wunder ( Kana, Lourdes, Fatima ).