Franz‘ Kapelle
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Re: Franz‘ Kapelle
Die Esoterik sagt:
Gott sei höchster und allmächtigster Geist, aber: Gott sei keine Person, also unpersönlich.
Kosmos sei Ausfluß [ keine Schöpfung ] aus dem göttlichen Ursprung – Welt sei der Fluß – sei damit Ausdrucksform Gottes : Kosmos sei selbst göttlich, die ganze Natur sei göttlich, nicht geschaffen.
Gott sei ein Werdensprinzip, kein Schenkungsprinzip.
Gott entwickle sich über die Natur, Gott setze Teilmomente in der Natur, die dann in das Göttliche rückgeführt werden in einem Weiter/Höherentwicklungsprozess.
Das Wesen des Menschen sei Leib: bestehe aus 2 Körpern: rohstofflich + feinstofflich : Energiekörper im Inneren des grobstofflichen Körpers – Strahlung daraus = Aura, sei nur ein „Vehikel“ der Seele , und die Seele: diese sei Teil des göttlichen Ursprungs: Tropfen aus dem göttlichen Ozeans - Teil des Göttlichen: wanderte stets durch viele menschliche Existenzen : Mensch solle SELBST das Göttliche in ihm zur Entfaltung bringen. Zur Entfaltung seien verschiedene "Methoden" notwendig, um übersinnliche Kräfte zu mobilisieren.
Ziel sei die „Erleuchtung“ – aber anders als HL. Geist – durch „Channeling“ der kosmischen Kräfte.
Krankheit wird in der Esoterik anders erklärt: Energieflüsse seien gestört, innere Harmonie sei gestört :
Heilung gehe durch übersinnliche Energiezufuhr : verlaufe über den „feinstofflichen“ Bereich des Körpers.
Erlösung sei die „Selbsterlösung“ des Menschen durch esoterische Methoden und Praktiken.
Erfüllung sei in der Welt für jeden Menschen möglich, man bräuchte nur nach der "richtigen" esoterischen Methode zu suchen.
Ewiges Leben: sei möglich durch Seelenwanderung, Wiedergeburt, Rückführung usw..., allerdings i.G. zu Hinduismus: dort sei es ein „Fluch“( „Für das Karma selbst schuld“ ) - in der Esoterik: immer wieder als "neue" Möglichkeiten eröffnet, aber nicht als „Fluch, sondern zur Weiter/Höherentwicklung.
Ein furchtbares Gottesbild und Weltanschauung !
Gott sei höchster und allmächtigster Geist, aber: Gott sei keine Person, also unpersönlich.
Kosmos sei Ausfluß [ keine Schöpfung ] aus dem göttlichen Ursprung – Welt sei der Fluß – sei damit Ausdrucksform Gottes : Kosmos sei selbst göttlich, die ganze Natur sei göttlich, nicht geschaffen.
Gott sei ein Werdensprinzip, kein Schenkungsprinzip.
Gott entwickle sich über die Natur, Gott setze Teilmomente in der Natur, die dann in das Göttliche rückgeführt werden in einem Weiter/Höherentwicklungsprozess.
Das Wesen des Menschen sei Leib: bestehe aus 2 Körpern: rohstofflich + feinstofflich : Energiekörper im Inneren des grobstofflichen Körpers – Strahlung daraus = Aura, sei nur ein „Vehikel“ der Seele , und die Seele: diese sei Teil des göttlichen Ursprungs: Tropfen aus dem göttlichen Ozeans - Teil des Göttlichen: wanderte stets durch viele menschliche Existenzen : Mensch solle SELBST das Göttliche in ihm zur Entfaltung bringen. Zur Entfaltung seien verschiedene "Methoden" notwendig, um übersinnliche Kräfte zu mobilisieren.
Ziel sei die „Erleuchtung“ – aber anders als HL. Geist – durch „Channeling“ der kosmischen Kräfte.
Krankheit wird in der Esoterik anders erklärt: Energieflüsse seien gestört, innere Harmonie sei gestört :
Heilung gehe durch übersinnliche Energiezufuhr : verlaufe über den „feinstofflichen“ Bereich des Körpers.
Erlösung sei die „Selbsterlösung“ des Menschen durch esoterische Methoden und Praktiken.
Erfüllung sei in der Welt für jeden Menschen möglich, man bräuchte nur nach der "richtigen" esoterischen Methode zu suchen.
Ewiges Leben: sei möglich durch Seelenwanderung, Wiedergeburt, Rückführung usw..., allerdings i.G. zu Hinduismus: dort sei es ein „Fluch“( „Für das Karma selbst schuld“ ) - in der Esoterik: immer wieder als "neue" Möglichkeiten eröffnet, aber nicht als „Fluch, sondern zur Weiter/Höherentwicklung.
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Re: Franz‘ Kapelle
DDDr.Egger vertritt die Auffassung, daß es grundsätzlich Menschen gibt, die übernatürliche "Fähigkeiten" haben.
Schlußwort: besonders gefährlich sind die ganz subtilen Attacken gegen Gottes Geist: denke da an die Philosophen des Verdachts und die Esoterik: äußerlich ziemlich ähnlich einer "Religion", nimmt dann doch ihre "Philosophie" eine ganz andere Wendung hin zur Selbstbeglückung, Selbstbefriedigung, Selbsterlösung usw.
Daher sagt zB. Rosa von Lima: "An der Spitze des Kreuzes liegt das Heil": Wer mit Jesus gedanklich und geistig bis unters Kreuz geht, hat Seine Botschaft wirklich verstanden.
Die Esoterik jedoch, oder allgemein, die New Age- Philosophie scheut letzten Endes das Kreuz, stellt den Menschen und dessen eigene Selbstbefriedigung in den Mittelpunkt und nicht Gott.
Und DAS ist eine echte Gefahr.
Schlußwort: besonders gefährlich sind die ganz subtilen Attacken gegen Gottes Geist: denke da an die Philosophen des Verdachts und die Esoterik: äußerlich ziemlich ähnlich einer "Religion", nimmt dann doch ihre "Philosophie" eine ganz andere Wendung hin zur Selbstbeglückung, Selbstbefriedigung, Selbsterlösung usw.
Daher sagt zB. Rosa von Lima: "An der Spitze des Kreuzes liegt das Heil": Wer mit Jesus gedanklich und geistig bis unters Kreuz geht, hat Seine Botschaft wirklich verstanden.
Die Esoterik jedoch, oder allgemein, die New Age- Philosophie scheut letzten Endes das Kreuz, stellt den Menschen und dessen eigene Selbstbefriedigung in den Mittelpunkt und nicht Gott.
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Re: Franz‘ Kapelle
Renaissance
[Renaissance: ( 15., 16. Jhdt, ausgehend von Florenz, Italien ): Antike Werte neu entdeckt:
Neuer Mensch: Humanismus: Mensch statt Gott im Mittelpunkt.
Neues Glück: im Diesseits zu finden, nicht Vertröstung auf das Jenseits.
„Wissen ist Macht“
Natürliches, menschenbezogenes Recht geht vor Gottesrecht
Religion: Maßstab ist eigenes Gewissen
Neue Gesellschaft: Säkularisierung statt Religion
Neue Politik: statt „Hl. Römisches Reich Deutscher Nation“ : Macchiavelli: „Zweck heiligt die Mittel“:
Staat: „Staatsräson“ ist dominierendes Prinzip.
Wirtschaft: Profit statt Tauschgeschäften des Mittelalters.
Kunst: Profanes statt Sakrales: Porträt, Mensch, Natur.
Der autonome Mensch, der nach Erfüllung im Diesseits strebt.].
frz. ‚Wiedergeburt‘ wurde im 19. Jh. geprägt, um das kulturelle Aufleben der griechischen und römischen Antike im Europa des 14. bis 17. Jahrhunderts zu kennzeichnen.
Der wichtigste Grundsatz der Aufklärung besagte, dass die Vernunft im Stande sei, die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft zeigen seitdem eine Entwicklung des Menschen zu individueller Freiheit im Gegensatz zum Ständewesen des Mittelalters.
Die Anfänge der Renaissanceepoche werden im späten 14. Jahrhundert in Italien gesehen; als Kernzeitraum gilt das 15. und 16. Jahrhundert.
Die Philosophie der Renaissance wendet sich vom scholastisch vorchristlich aristotelischen Denken ab und ist vor allem dem Platonismus verpflichtet.
Geisteshaltung unter Gelehrten der Renaissance war der Humanismus, der unter anderem von folgenden Denkern vertreten wurde:
Erasmus von Rotterdam (1466–1536)
Niccolò Machiavelli (1469–1527)
Thomas Morus (1478–1535)
Die Zeit von ca. 1490/1500 bis 1520 bezeichnet man als Hochrenaissance.
Leonardo da Vincis berühmteste Bilder („Das Abendmahl“; „Mona Lisa“, „Dame mit Hermelin“), Raffaels Ausmalung der „Stanzen“ und sein berühmtestes Altarbild, die „Sixtinische Madonna“, Michelangelos Skulpturen („römische Pietà“, „David“, „Moses“) und seine Fresken an der Decke der Sixtinischen Kapelle sowie Dürers Meisterstiche.
Der Renaissance folgte das Zeitalter des Barock.
[Renaissance: ( 15., 16. Jhdt, ausgehend von Florenz, Italien ): Antike Werte neu entdeckt:
Neuer Mensch: Humanismus: Mensch statt Gott im Mittelpunkt.
Neues Glück: im Diesseits zu finden, nicht Vertröstung auf das Jenseits.
„Wissen ist Macht“
Natürliches, menschenbezogenes Recht geht vor Gottesrecht
Religion: Maßstab ist eigenes Gewissen
Neue Gesellschaft: Säkularisierung statt Religion
Neue Politik: statt „Hl. Römisches Reich Deutscher Nation“ : Macchiavelli: „Zweck heiligt die Mittel“:
Staat: „Staatsräson“ ist dominierendes Prinzip.
Wirtschaft: Profit statt Tauschgeschäften des Mittelalters.
Kunst: Profanes statt Sakrales: Porträt, Mensch, Natur.
Der autonome Mensch, der nach Erfüllung im Diesseits strebt.].
frz. ‚Wiedergeburt‘ wurde im 19. Jh. geprägt, um das kulturelle Aufleben der griechischen und römischen Antike im Europa des 14. bis 17. Jahrhunderts zu kennzeichnen.
Der wichtigste Grundsatz der Aufklärung besagte, dass die Vernunft im Stande sei, die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft zeigen seitdem eine Entwicklung des Menschen zu individueller Freiheit im Gegensatz zum Ständewesen des Mittelalters.
Die Anfänge der Renaissanceepoche werden im späten 14. Jahrhundert in Italien gesehen; als Kernzeitraum gilt das 15. und 16. Jahrhundert.
Die Philosophie der Renaissance wendet sich vom scholastisch vorchristlich aristotelischen Denken ab und ist vor allem dem Platonismus verpflichtet.
Geisteshaltung unter Gelehrten der Renaissance war der Humanismus, der unter anderem von folgenden Denkern vertreten wurde:
Erasmus von Rotterdam (1466–1536)
Niccolò Machiavelli (1469–1527)
Thomas Morus (1478–1535)
Die Zeit von ca. 1490/1500 bis 1520 bezeichnet man als Hochrenaissance.
Leonardo da Vincis berühmteste Bilder („Das Abendmahl“; „Mona Lisa“, „Dame mit Hermelin“), Raffaels Ausmalung der „Stanzen“ und sein berühmtestes Altarbild, die „Sixtinische Madonna“, Michelangelos Skulpturen („römische Pietà“, „David“, „Moses“) und seine Fresken an der Decke der Sixtinischen Kapelle sowie Dürers Meisterstiche.
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Re: Franz‘ Kapelle
Aufklärung
[Aufklärung: Vernunft ist Maß aller Dinge- Mensch ist mündiges Wesen-Einführung der Schulpflicht- Mensch von Natur aus gut (Jean-Jacques Rousseau)- Abschaffung des Gedankens der Erbsünde - Demokratie- Menschenrechte- Natürliche vom Menschen bestimmte Ethik ( nicht Gebote Gottes im Vordergrund ) – unendlicher Fortschrittsglaube – Natur sei maschine, in die der Mensch eingreifen könne- Religion „natürlich“ betrachtet: Vernunft steht über dem Glauben i.G. gerade umgekehrt zur Klassik des Mittelalters – Moral richtet sich nach Mehrheitsprinzip.]
Das Zeitalter der Aufklärung, ein gesellschaftshistorischer und geistesgeschichtlicher Prozess vor allem des 17. und 18. Jahrhunderts, besonders durch das Bestreben geprägt, das Denken mit den Mitteln der Vernunft von althergebrachten, starren und überholten Vorstellungen, Vorurteilen und Ideologien zu befreien und Akzeptanz für neu erlangtes Wissen zu schaffen. Das logische und eigenständige Denken, der Rationalismus, begründete die Aufklärung.
Die Aufklärungstheologie, eine protestantische Denkschule des 18. Jahrhunderts
Die Katholische Aufklärung, eine Sonderentwicklung in den katholischen Territorien des Heiligen Römischen Reiches.
Geistiger Emanzipationsprozess.
Die moderne europäische Aufklärung, verstanden als Abkehr von einer christlich-mittelalterlichen Lebenshaltung, begann in der Renaissance, in welcher Elemente der Antike vom Gegenbild zum Vorbild gemacht wurden. Renaissance und Reformation leiteten das Zeitalter der Aufklärung ein.
Aufklärung im Sinn einer Herrschaft der Vernunft fand schon im 17. Jahrhundert statt, etwa in der Zeit zwischen René Descartes und Gottfried Wilhelm Leibniz.
Jean-Jacques Rousseau „Zurück zur Natur“.
Auch Immanuel Kant kritisierte ein grenzenloses Vertrauen in die Vernunft.
Kant war ein bedeutender Philosoph der Aufklärung. In seinen drei Hauptwerken Kritik der reinen Vernunft (1781), Kritik der praktischen Vernunft (1788) und Kritik der Urteilskraft (1790) widmete sich Kant der Frage nach den Grenzen der Erkenntnis.
„Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.“ Dieser berühmte Ausspruch Kants (Kategorischer Imperativ) verdeutlicht die Forderung nach einem Gesetz, das nicht den Interessen von Machthabern dient, sondern von der Einsicht und dem ethischen Handeln der Bürger ausgeht.
[Aufklärung: Vernunft ist Maß aller Dinge- Mensch ist mündiges Wesen-Einführung der Schulpflicht- Mensch von Natur aus gut (Jean-Jacques Rousseau)- Abschaffung des Gedankens der Erbsünde - Demokratie- Menschenrechte- Natürliche vom Menschen bestimmte Ethik ( nicht Gebote Gottes im Vordergrund ) – unendlicher Fortschrittsglaube – Natur sei maschine, in die der Mensch eingreifen könne- Religion „natürlich“ betrachtet: Vernunft steht über dem Glauben i.G. gerade umgekehrt zur Klassik des Mittelalters – Moral richtet sich nach Mehrheitsprinzip.]
Das Zeitalter der Aufklärung, ein gesellschaftshistorischer und geistesgeschichtlicher Prozess vor allem des 17. und 18. Jahrhunderts, besonders durch das Bestreben geprägt, das Denken mit den Mitteln der Vernunft von althergebrachten, starren und überholten Vorstellungen, Vorurteilen und Ideologien zu befreien und Akzeptanz für neu erlangtes Wissen zu schaffen. Das logische und eigenständige Denken, der Rationalismus, begründete die Aufklärung.
Die Aufklärungstheologie, eine protestantische Denkschule des 18. Jahrhunderts
Die Katholische Aufklärung, eine Sonderentwicklung in den katholischen Territorien des Heiligen Römischen Reiches.
Geistiger Emanzipationsprozess.
Die moderne europäische Aufklärung, verstanden als Abkehr von einer christlich-mittelalterlichen Lebenshaltung, begann in der Renaissance, in welcher Elemente der Antike vom Gegenbild zum Vorbild gemacht wurden. Renaissance und Reformation leiteten das Zeitalter der Aufklärung ein.
Aufklärung im Sinn einer Herrschaft der Vernunft fand schon im 17. Jahrhundert statt, etwa in der Zeit zwischen René Descartes und Gottfried Wilhelm Leibniz.
Jean-Jacques Rousseau „Zurück zur Natur“.
Auch Immanuel Kant kritisierte ein grenzenloses Vertrauen in die Vernunft.
Kant war ein bedeutender Philosoph der Aufklärung. In seinen drei Hauptwerken Kritik der reinen Vernunft (1781), Kritik der praktischen Vernunft (1788) und Kritik der Urteilskraft (1790) widmete sich Kant der Frage nach den Grenzen der Erkenntnis.
„Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.“ Dieser berühmte Ausspruch Kants (Kategorischer Imperativ) verdeutlicht die Forderung nach einem Gesetz, das nicht den Interessen von Machthabern dient, sondern von der Einsicht und dem ethischen Handeln der Bürger ausgeht.
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Re: Franz‘ Kapelle
Der Liberalismus mit seinem Konzept der Menschen- und Bürgerrechte kam auf.
[Liberalismus ( 17.Jhdt, von England aus ): Freiheit Zentrum allen Prinzips: Ethik und Moral nicht mehr gebunden an Werte der Klassik- Egoismus - Liberale kapitalistische Wirtschaft – „Nachtwächterstaat“ : Bürger genießen maximalen Spielraum in ihrer Privatsphäre- wenig Eingreifen des Staates, zB. wenig soziale Hilfe für die Armen – Liberale Religion ohne Kirche ( Mensch macht es sich mit Gott selber aus ). Gegenpol: Kardinal Newman,s.d.]
Die Bewegung trat für ein vernunftgemäßes Denken und gegen Vorurteile und religiösen Aberglauben ein, gegen den sie eine „Vernunftreligion“ entwickelte. Wissenschaft und Bildung sollten gefördert und in allen Volksschichten verbreitet werden.
Auf den Rationalismus des späteren 17. Jahrhunderts folgte nach dem Tod des Sonnenkönigs die Empfindsamkeit. Später entwickelte sich aus der Gefühlskultur die Romantik, die Individualität und subjektive Erfahrung betonte und die Menschen in einer Welt, in der Werte und Regeln einzig nach Kriterien der Vernunft bestimmt wurden, als Gefangene sah.
Im Bereich der damaligen deutschsprachigen Literatur findet sich mit dem „Sturm und Drang“ eine weitere Gegenbewegung zur Aufklärung. In dieser, u. a. von Johann Wolfgang Goethe und Friedrich Schiller vertretenen.
[Liberalismus ( 17.Jhdt, von England aus ): Freiheit Zentrum allen Prinzips: Ethik und Moral nicht mehr gebunden an Werte der Klassik- Egoismus - Liberale kapitalistische Wirtschaft – „Nachtwächterstaat“ : Bürger genießen maximalen Spielraum in ihrer Privatsphäre- wenig Eingreifen des Staates, zB. wenig soziale Hilfe für die Armen – Liberale Religion ohne Kirche ( Mensch macht es sich mit Gott selber aus ). Gegenpol: Kardinal Newman,s.d.]
Die Bewegung trat für ein vernunftgemäßes Denken und gegen Vorurteile und religiösen Aberglauben ein, gegen den sie eine „Vernunftreligion“ entwickelte. Wissenschaft und Bildung sollten gefördert und in allen Volksschichten verbreitet werden.
Auf den Rationalismus des späteren 17. Jahrhunderts folgte nach dem Tod des Sonnenkönigs die Empfindsamkeit. Später entwickelte sich aus der Gefühlskultur die Romantik, die Individualität und subjektive Erfahrung betonte und die Menschen in einer Welt, in der Werte und Regeln einzig nach Kriterien der Vernunft bestimmt wurden, als Gefangene sah.
Im Bereich der damaligen deutschsprachigen Literatur findet sich mit dem „Sturm und Drang“ eine weitere Gegenbewegung zur Aufklärung. In dieser, u. a. von Johann Wolfgang Goethe und Friedrich Schiller vertretenen.
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Re: Franz‘ Kapelle
Bedeutende Kritiker der Aufklärung sind im 20. Jahrhundert Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, die mit ihrem gemeinsam verfassten Essay Dialektik der Aufklärung (1944) sagen, dass sich die Aufklärung in ständiger Gefahr befindet, in ein mythisches Weltbild umzuschlagen, da auch Mittel der Unterdrückung oder etwa Waffentechnologie auf der Basis von Logik und Ratio, den Grundpfeilern der Aufklärung, entstünden.
Kritisches Fragen, Denken und Zweifeln gegenüber der Religion und dem Absolutismus wurden zur Tugend.
Bekannte Vertreter der Aufklärung u.a.
Johann Gottfried Herder (Deutschland)
Maria Theresia (Österreich)
Friedrich II. (Preußen)
Immanuel Kant (Deutschland)
Jean-Jacques Rousseau (Frankreich / Schweiz)
Kritisches Fragen, Denken und Zweifeln gegenüber der Religion und dem Absolutismus wurden zur Tugend.
Bekannte Vertreter der Aufklärung u.a.
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Re: Franz‘ Kapelle
Immanuel Kant: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“
Gotthold Ephraim Lessing: „An die Stelle der Religion muss die Überzeugung treten.“
Immanuel Kant (* 22. April 1724 in Königsberg; † 12. Februar 1804 ebenda) war ein deutscher Philosoph im Zeitalter der Aufklärung. Steht am Ende der Aufklärung hin zur Anthropologie: Springender Punkt: Kritik der reinen Vernunft: Wer bin ich ?
Existentialismus:
Søren Aabye Kierkegaard (* 5. Mai 1813 in Kopenhagen; † 11. November 1855 ebenda) war ein dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller: Springender Punkt: Was will ich ?
Friedrich Wilhelm Nietzsche (* 15. Oktober 1844 in Röcken bei Lützen; † 25. August 1900 in Weimar): Springender Punkt: Wer liebt mich ?
Er sagte sinngemäß: das Schwache und das Kranke soll sich selbst überlassen, entfernt, vernichtet, bzw. getötet werden.
Nietzsche formuliert den Nihilismus insbesondere mit diesen Argumenten:
Es ist nichts mit der Moral: moralische Werte haben keine unbedingte Geltung, sondern sind nur in einer bestimmten Situation nützlich oder nutzlos.
Es ist nichts mit der Wahrheit: Unbezweifelbare, objektive und ewige Wahrheiten sind nicht erkennbar. Wahrheit ist stets subjektiv. „Dass es keine Wahrheit giebt; dass es keine absolute Beschaffenheit der Dinge, kein >Ding an sich< giebt - dies ist selbst ein Nihilism, und zwar der extremste.“ (Nachlass Bd. 12, S. 351; Friedrich Nietzsche: Sämtliche Werke, Kritische Studienausgabe in 15 Bänden, Hrsg. Colli/Montinari, 1980)
Gott ist tot: Es existiert keine übergeordnete, ewige Instanz. Der Mensch ist auf sich selbst zurückgeworfen.
„Was bedeutet Nihilism? dass die obersten Werthe sich entwerthen.“ (Nachlass Bd. 12, S. 350; Friedrich Nietzsche: Sämtliche Werke, Kritische Studienausgabe in 15 Bänden, Hrsg. Colli/Montinari, 1980)
Die ewige Wiederkehr des Gleichen: Geschichte ist nicht finalistisch, es gibt keinen Fortschritt und kein Ziel. „Denken wir den Gedanken in seiner furchtbarsten Form: das Dasein, so wie es ist, ohne Sinn und Ziel, aber unvermeidlich wiederkehrend, ohne ein Finale ins Nichts: >die ewige Wiederkehr<. Das ist die extremste Form des Nihilismus: das Nichts (das >Sinnlose<) ewig!“ (Nachlass Bd. 12, S. 213; Friedrich Nietzsche: Sämtliche Werke, Kritische Studienausgabe in 15 Bänden, Hrsg. Colli/Montinari, 1980)
Friedrich Wilhelm Nietzsche: Infolge des Darwinismus-Schocks sei er zum Atheisten geworden. ( si., vorne ) Und: Das Kreuz Christi solle ihm die Evolutionstheorie nicht durchkreuzen.
Friedrich Wilhelm Nietzsche ; "Blonde" Bestie.-
Si. K-TV ( hinten Ostern/Papst Benedikt XVI.: Hoffnung gegen Verzweiflung, Prof. Dr. Manfred Balkenohl ) Infolge des Darwinismus-Schocks sei er zum Atheisten geworden. Und: Das Kreuz Christi solle ihm die Evolutionstheorie nicht durchkreuzen.-
Gustav-Siewerth: Lehrer von Alma von Stockhausen: widerlegte die Lehren von Georg Wilhelm Friedrich Hegel. ( "Gott brauche den Menschen zu Seiner Selbstdarstellung") und Martin Heidegger (1889-1976)
( Siewerth:"Heideggers Lehre bricht in sich zusammen").
Die “Entwicklungsgeschichte“ besagt zusammenfassend: Hegel: Verursacher falschen Zeitgeistes basierend auf Luther: Gott sei nicht gedacht als dreifaltige Personen eines Wesens unterschiedlicher Herkunft, sondern in Gott sei die Identität der Nichtidentität, Gott sei aus Teilmomenten hervorgehend, die durch Negation der Negation (=einzelnes Teil, das sich nicht selbst besitzt ) zur Position und damit zu einem Bewußtsein gelangen würden und brauche zu Seinem Selbstwerde-/Bewußtseinsbildungsprozess die Entwicklungsgeschichte der Welt. Hegel:tollere, elevare und conservare:Negation: Setzung eines nicht sich selbst besitzenden Teiles.Negation der Negation: Auslöschung des Teiles durch dessen Tötung Position: Erst in der Entwicklung des Tötungsprinzips Höherentwicklung zur Position. In Gott befinde sich als 4. Teilmoment ( nicht sich selbst besitzende Person ) Satan/Diabolo als eigentlich erster „Sohn“, der von Jesus verdrängt worden sei und der durch „sogenanntes Böses“ Antrieb zur Weiter-/Höherentwicklung der Welt sei, die sich aus Teilmomenten des ganzen göttlichen Seins zusammensetzt. Sehr relevant wird das dann in einem falschen Menschenbild, indem der freie Wille abgesprochen würde. Das Böse sei nur ein Teilmoment und Prinzip der Weiter-/Höherentwicklung. Grundlage für menschenverachtende Weltanschauung
Gott bräuchte alles, was ist, inkl. den Menschen zu Seiner „Selbstentwicklung“. Der Mensch sei nicht Individuum, sondern – wie die Natur und alles, was ist, Teil Gottes, Gott entwickle Sein Bewußtsein durch den menschlichen Geist und durch alles, was ist. Weiter/Höherentwicklung sei nur durch den Aggressionstrieb und das Tötungsprinzip möglich. In Gott sei zugleich höchste Güte und das Böse vorhanden, wie dialektisches Denken vorgibt.
Analog sahen dies basierend auf Martin Luther:
Georg Wilhelm Friedrich Hegel , Charles Darwin , Martin Heidegger , Sigmund Freud und Konrad Lorenz, welche beide letztere den Aggressionstrieb als den stärksten Trieb benannten zur Weiter/Höherentwicklung im Sinne von Makro-Evolution und innerhalb der „Menschenhorde“, wie Lorenz dies ausdrückte. Die Linie geht über die Erbsünde – falsches Gottesbild – Evolutionstheorie im engen Sinn – Kultur des Todes.
Gotthold Ephraim Lessing: „An die Stelle der Religion muss die Überzeugung treten.“
Immanuel Kant (* 22. April 1724 in Königsberg; † 12. Februar 1804 ebenda) war ein deutscher Philosoph im Zeitalter der Aufklärung. Steht am Ende der Aufklärung hin zur Anthropologie: Springender Punkt: Kritik der reinen Vernunft: Wer bin ich ?
Existentialismus:
Søren Aabye Kierkegaard (* 5. Mai 1813 in Kopenhagen; † 11. November 1855 ebenda) war ein dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller: Springender Punkt: Was will ich ?
Friedrich Wilhelm Nietzsche (* 15. Oktober 1844 in Röcken bei Lützen; † 25. August 1900 in Weimar): Springender Punkt: Wer liebt mich ?
Er sagte sinngemäß: das Schwache und das Kranke soll sich selbst überlassen, entfernt, vernichtet, bzw. getötet werden.
Nietzsche formuliert den Nihilismus insbesondere mit diesen Argumenten:
Es ist nichts mit der Moral: moralische Werte haben keine unbedingte Geltung, sondern sind nur in einer bestimmten Situation nützlich oder nutzlos.
Es ist nichts mit der Wahrheit: Unbezweifelbare, objektive und ewige Wahrheiten sind nicht erkennbar. Wahrheit ist stets subjektiv. „Dass es keine Wahrheit giebt; dass es keine absolute Beschaffenheit der Dinge, kein >Ding an sich< giebt - dies ist selbst ein Nihilism, und zwar der extremste.“ (Nachlass Bd. 12, S. 351; Friedrich Nietzsche: Sämtliche Werke, Kritische Studienausgabe in 15 Bänden, Hrsg. Colli/Montinari, 1980)
Gott ist tot: Es existiert keine übergeordnete, ewige Instanz. Der Mensch ist auf sich selbst zurückgeworfen.
„Was bedeutet Nihilism? dass die obersten Werthe sich entwerthen.“ (Nachlass Bd. 12, S. 350; Friedrich Nietzsche: Sämtliche Werke, Kritische Studienausgabe in 15 Bänden, Hrsg. Colli/Montinari, 1980)
Die ewige Wiederkehr des Gleichen: Geschichte ist nicht finalistisch, es gibt keinen Fortschritt und kein Ziel. „Denken wir den Gedanken in seiner furchtbarsten Form: das Dasein, so wie es ist, ohne Sinn und Ziel, aber unvermeidlich wiederkehrend, ohne ein Finale ins Nichts: >die ewige Wiederkehr<. Das ist die extremste Form des Nihilismus: das Nichts (das >Sinnlose<) ewig!“ (Nachlass Bd. 12, S. 213; Friedrich Nietzsche: Sämtliche Werke, Kritische Studienausgabe in 15 Bänden, Hrsg. Colli/Montinari, 1980)
Friedrich Wilhelm Nietzsche: Infolge des Darwinismus-Schocks sei er zum Atheisten geworden. ( si., vorne ) Und: Das Kreuz Christi solle ihm die Evolutionstheorie nicht durchkreuzen.
Friedrich Wilhelm Nietzsche ; "Blonde" Bestie.-
Si. K-TV ( hinten Ostern/Papst Benedikt XVI.: Hoffnung gegen Verzweiflung, Prof. Dr. Manfred Balkenohl ) Infolge des Darwinismus-Schocks sei er zum Atheisten geworden. Und: Das Kreuz Christi solle ihm die Evolutionstheorie nicht durchkreuzen.-
Gustav-Siewerth: Lehrer von Alma von Stockhausen: widerlegte die Lehren von Georg Wilhelm Friedrich Hegel. ( "Gott brauche den Menschen zu Seiner Selbstdarstellung") und Martin Heidegger (1889-1976)
( Siewerth:"Heideggers Lehre bricht in sich zusammen").
Die “Entwicklungsgeschichte“ besagt zusammenfassend: Hegel: Verursacher falschen Zeitgeistes basierend auf Luther: Gott sei nicht gedacht als dreifaltige Personen eines Wesens unterschiedlicher Herkunft, sondern in Gott sei die Identität der Nichtidentität, Gott sei aus Teilmomenten hervorgehend, die durch Negation der Negation (=einzelnes Teil, das sich nicht selbst besitzt ) zur Position und damit zu einem Bewußtsein gelangen würden und brauche zu Seinem Selbstwerde-/Bewußtseinsbildungsprozess die Entwicklungsgeschichte der Welt. Hegel:tollere, elevare und conservare:Negation: Setzung eines nicht sich selbst besitzenden Teiles.Negation der Negation: Auslöschung des Teiles durch dessen Tötung Position: Erst in der Entwicklung des Tötungsprinzips Höherentwicklung zur Position. In Gott befinde sich als 4. Teilmoment ( nicht sich selbst besitzende Person ) Satan/Diabolo als eigentlich erster „Sohn“, der von Jesus verdrängt worden sei und der durch „sogenanntes Böses“ Antrieb zur Weiter-/Höherentwicklung der Welt sei, die sich aus Teilmomenten des ganzen göttlichen Seins zusammensetzt. Sehr relevant wird das dann in einem falschen Menschenbild, indem der freie Wille abgesprochen würde. Das Böse sei nur ein Teilmoment und Prinzip der Weiter-/Höherentwicklung. Grundlage für menschenverachtende Weltanschauung
Gott bräuchte alles, was ist, inkl. den Menschen zu Seiner „Selbstentwicklung“. Der Mensch sei nicht Individuum, sondern – wie die Natur und alles, was ist, Teil Gottes, Gott entwickle Sein Bewußtsein durch den menschlichen Geist und durch alles, was ist. Weiter/Höherentwicklung sei nur durch den Aggressionstrieb und das Tötungsprinzip möglich. In Gott sei zugleich höchste Güte und das Böse vorhanden, wie dialektisches Denken vorgibt.
Analog sahen dies basierend auf Martin Luther:
Georg Wilhelm Friedrich Hegel , Charles Darwin , Martin Heidegger , Sigmund Freud und Konrad Lorenz, welche beide letztere den Aggressionstrieb als den stärksten Trieb benannten zur Weiter/Höherentwicklung im Sinne von Makro-Evolution und innerhalb der „Menschenhorde“, wie Lorenz dies ausdrückte. Die Linie geht über die Erbsünde – falsches Gottesbild – Evolutionstheorie im engen Sinn – Kultur des Todes.
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Re: Franz‘ Kapelle
Galileo Galilei († 8. Januar 1642 in Arcetri bei Florenz)
° Italienischer Mathematiker, Physiker und Astronom, der bahnbrechende Entdeckungen auf mehreren Gebieten der Naturwissenschaften machte.
° Privates: Spätestens bei der Umsiedlung nach Florenz trennte sich Galilei von Marina Gamba, seiner Haushälterin, mit der er drei Kinder hatte: Virginia (Ordensname Maria Celeste, 1600-1634), Livia (Ordensname Arcangela, 1601-1659) und Vincenzio (1606-1669). Mit Hilfe eines Bewunderers, des Kardinals Maffeo Barberini (später Papst Urban VIII.), brachte Galilei seine Töchter noch vor Erreichen des Mindestalters in einem Kloster unter - sie hatten als uneheliche Kinder kaum Aussichten auf eine standesgemäße Heirat. Der Sohn wurde 1613 zu seinem Vater nach Florenz geschickt, nachdem Marina Gamba einen Mann namens Giovanni Bartoluzzi geheiratet hatte; Galilei legitimierte ihn später.
° Zur Untersuchung der Fallgesetze (ausgehend von der Pendelbewegung) führte Galilei als Versuchsanordnung die schiefe Ebene mit Kugeln aus verschiedenen Materialien ein.
° Als einer der ersten Menschen nutzte Galilei ein Fernrohr zur Himmelsbeobachtung.
° Die heute nach Kepler benannte Supernova von 1604 veranlasste ihn zu drei öffentlichen Vorträgen, in denen er die aristotelische Astronomie und Naturphilosophie angriff. Aus der Tatsache, dass keine Parallaxe festgestellt werden konnte, schloss Galilei (wie bereits 1572 Tycho de Brahe), dass der neue Stern weit von der Erde entfernt sein müsse, sich also in der Fixsternsphäre befinde.
° Galilei setzte seine astronomischen Beobachtungen fort und fand, dass der Planet Venus Phasen wie der Mond hat. Dies konnte nur bedeuten, dass die Venus zeitweise jenseits der Sonne, zu anderen Zeiten aber zwischen Sonne und Erde steht. Darüber korrespondierte er mit den römischen Jesuiten um Christoph Clavius (mit dem er bereits 1587 eine kontroverse Diskussion geführt hatte), welche die Phasengestalt der Venus bereits unabhängig von ihm entdeckt hatten. Über die kosmologischen Konsequenzen - das Ptolemäische Weltbild war nicht länger haltbar - waren sich die Mathematiker und Astronomen der Gesellschaft Jesu mehr oder weniger im Klaren.- Für Galilei war es offensichtlich, dass seine astronomischen Beobachtungen das heliozentrische Weltbild des Nikolaus Kopernikus stützten- Auf den Gedanken gekommen, die Drehungen (revolutiones) der Erde um ihre Achse und um die Sonne seien die Ursache für die Gezeiten: die Gewässer würden dabei beschleunigt und hin- und herbewegt. Damit glaubte er, einen Beweis für das kopernikanische Weltbild in Händen zu haben (erst Isaac Newton zeigte, dass nicht die Zentrifugalkraft, sondern die Anziehungskräfte der Massen von Mond und Sonne für Ebbe und Flut ursächlich sind).
° Die Entdeckung der Sonnenflecken verwickelte ihn in eine Auseinandersetzung mit dem Jesuiten Christoph Scheiner: man stritt sich sowohl um die Priorität als auch um die Deutung.
° „Schicksal“: Im Jahr 1615 veröffentlichte der Kleriker Paolo Antonio Foscarini (c. 1565-1616) ein Buch, das beweisen sollte, dass die Kopernikanische Astronomie nicht der Heiligen Schrift widersprach. Daraufhin eröffnete die Römische Inquisition nach Vorarbeit des bedeutenden Kirchenlehrers Kardinal Robert Bellarmin ein Untersuchungsverfahren.
Der Dialog über die zwei Weltsysteme:
Titelblatt von Galileis Dialog: Aristoteles, Ptolemäus und Kopernikus diskutieren
1623 wurde Galileis alter Förderer, Kardinal Maffeo Barberini, zum Papst gewählt (Urban VIII.). Galilei widmete ihm sogleich seine Schrift Saggiatore, eine Polemik gegen den Jesuitenpater Orazio Grassi über die Kometenerscheinungen von 1618/1619, über atomistische und methodologische Fragen. [Lehre von den wissenschaftlichen Methoden.] - Polemik belebte Galilei die alte Feindschaft mancher Jesuiten. Eine der Folgen war eine anonyme Anzeige des Saggiatore wegen Atomismus [ Der Ausdruck Atomismus bezeichnet entsprechend seiner griechischen Etymologie (a-tomos, nicht-teilbare) die Annahme kleinster, fundamentaler, nicht teilbarer oder auf andere Elemente reduzierbarer Elemente. Am üblichsten ist die Verwendung im Zusammenhang der Naturphilosophie, Metaphysik und Kosmologie, wobei eine gewisse Kontinutität von vorsokratischen Annahmen weniger materieller Elemente bis zum Atombegriff der modernen Teilchenphysik besteht.Der Atomismus, auch die Atomistik genannt, bezeichnet eine kosmologische Theorie, der zufolge das Universum aus kleinsten Teilchen, den Atomen (griechisch átomos, das Unzerschneidbare, Unteilbare), zusammengesetzt ist, die sich in vollkommen leerem Raum bewegen. Diese Atome wurden als diskret (d.h. voneinander trennbar), unendlich hart, unveränderlich und ewig gedacht. Er steht im Gegensatz zur Auffassung der Materie als Kontinuum. - Die Unzerstörbarkeit der Atome wurde mit der Kernspaltung im 20. Jahrhundert widerlegt.] und damit Verstoß gegen die das Abendmahl betreffenden Dogmen des tridentischen Konzils.-
Galilei selbst hielt an seiner Überzeugung fest. Die Behauptung, der zufolge er beim Verlassen des Gerichtssaals gemurmelt haben soll, „Eppur si muove“ (und sie (die Erde) bewegt sich doch), ist falsch. Sie wurde jedoch schon zu seinen Lebzeiten verbreitet, wie ein spanisches Gemälde von ca. 1643/45 zeigt. Diese Worte wurden erstmalig 1757 in den „Italian Libraries“ von einem Giuseppe Baretti erwähnt.
° Die Tragik von Galileos Wirken liegt darin, dass er - als ein zeitlebens tiefgläubiges Mitglied seiner Kirche - den Versuch unternahm, ebendiese Kirche vor einem verhängnisvollen Irrtum zu bewahren.- Papst Urban VIII. dagegen blieb bei seiner Meinung, dass die vielfältigen Naturerscheinungen, die der Allmächtige bewirkt, sich dem beschränkten Verstand der Menschen für immer entziehen.
° Seine verschiedenen Aufenthalte in Rom bis zum Jahr 1616 hatten auch den Zweck, Kirchenmänner wie Bellarmin davon zu überzeugen, dass die Peripatetiker nicht unfehlbar waren und die Heilige Schrift nicht immer buchstabengetreu gelesen werden müsse.
° Nachdem Galilei geschworen hatte, ...stets geglaubt zu haben, gegenwärtig zu glauben und in Zukunft mit Gottes Hilfe glauben zu wollen alles das, was die katholische und apostolische Kirche für wahr hält, predigt und lehret, erhielt er „lediglich“ Kerkerhaft, die bereits nach wenigen Wochen in Hausarrest umgewandelt wurde.
° Am 2. November 1992 wurde Galileo Galilei von der römisch-katholischen Kirche formal rehabilitiert.
° Italienischer Mathematiker, Physiker und Astronom, der bahnbrechende Entdeckungen auf mehreren Gebieten der Naturwissenschaften machte.
° Privates: Spätestens bei der Umsiedlung nach Florenz trennte sich Galilei von Marina Gamba, seiner Haushälterin, mit der er drei Kinder hatte: Virginia (Ordensname Maria Celeste, 1600-1634), Livia (Ordensname Arcangela, 1601-1659) und Vincenzio (1606-1669). Mit Hilfe eines Bewunderers, des Kardinals Maffeo Barberini (später Papst Urban VIII.), brachte Galilei seine Töchter noch vor Erreichen des Mindestalters in einem Kloster unter - sie hatten als uneheliche Kinder kaum Aussichten auf eine standesgemäße Heirat. Der Sohn wurde 1613 zu seinem Vater nach Florenz geschickt, nachdem Marina Gamba einen Mann namens Giovanni Bartoluzzi geheiratet hatte; Galilei legitimierte ihn später.
° Zur Untersuchung der Fallgesetze (ausgehend von der Pendelbewegung) führte Galilei als Versuchsanordnung die schiefe Ebene mit Kugeln aus verschiedenen Materialien ein.
° Als einer der ersten Menschen nutzte Galilei ein Fernrohr zur Himmelsbeobachtung.
° Die heute nach Kepler benannte Supernova von 1604 veranlasste ihn zu drei öffentlichen Vorträgen, in denen er die aristotelische Astronomie und Naturphilosophie angriff. Aus der Tatsache, dass keine Parallaxe festgestellt werden konnte, schloss Galilei (wie bereits 1572 Tycho de Brahe), dass der neue Stern weit von der Erde entfernt sein müsse, sich also in der Fixsternsphäre befinde.
° Galilei setzte seine astronomischen Beobachtungen fort und fand, dass der Planet Venus Phasen wie der Mond hat. Dies konnte nur bedeuten, dass die Venus zeitweise jenseits der Sonne, zu anderen Zeiten aber zwischen Sonne und Erde steht. Darüber korrespondierte er mit den römischen Jesuiten um Christoph Clavius (mit dem er bereits 1587 eine kontroverse Diskussion geführt hatte), welche die Phasengestalt der Venus bereits unabhängig von ihm entdeckt hatten. Über die kosmologischen Konsequenzen - das Ptolemäische Weltbild war nicht länger haltbar - waren sich die Mathematiker und Astronomen der Gesellschaft Jesu mehr oder weniger im Klaren.- Für Galilei war es offensichtlich, dass seine astronomischen Beobachtungen das heliozentrische Weltbild des Nikolaus Kopernikus stützten- Auf den Gedanken gekommen, die Drehungen (revolutiones) der Erde um ihre Achse und um die Sonne seien die Ursache für die Gezeiten: die Gewässer würden dabei beschleunigt und hin- und herbewegt. Damit glaubte er, einen Beweis für das kopernikanische Weltbild in Händen zu haben (erst Isaac Newton zeigte, dass nicht die Zentrifugalkraft, sondern die Anziehungskräfte der Massen von Mond und Sonne für Ebbe und Flut ursächlich sind).
° Die Entdeckung der Sonnenflecken verwickelte ihn in eine Auseinandersetzung mit dem Jesuiten Christoph Scheiner: man stritt sich sowohl um die Priorität als auch um die Deutung.
° „Schicksal“: Im Jahr 1615 veröffentlichte der Kleriker Paolo Antonio Foscarini (c. 1565-1616) ein Buch, das beweisen sollte, dass die Kopernikanische Astronomie nicht der Heiligen Schrift widersprach. Daraufhin eröffnete die Römische Inquisition nach Vorarbeit des bedeutenden Kirchenlehrers Kardinal Robert Bellarmin ein Untersuchungsverfahren.
Der Dialog über die zwei Weltsysteme:
Titelblatt von Galileis Dialog: Aristoteles, Ptolemäus und Kopernikus diskutieren
1623 wurde Galileis alter Förderer, Kardinal Maffeo Barberini, zum Papst gewählt (Urban VIII.). Galilei widmete ihm sogleich seine Schrift Saggiatore, eine Polemik gegen den Jesuitenpater Orazio Grassi über die Kometenerscheinungen von 1618/1619, über atomistische und methodologische Fragen. [Lehre von den wissenschaftlichen Methoden.] - Polemik belebte Galilei die alte Feindschaft mancher Jesuiten. Eine der Folgen war eine anonyme Anzeige des Saggiatore wegen Atomismus [ Der Ausdruck Atomismus bezeichnet entsprechend seiner griechischen Etymologie (a-tomos, nicht-teilbare) die Annahme kleinster, fundamentaler, nicht teilbarer oder auf andere Elemente reduzierbarer Elemente. Am üblichsten ist die Verwendung im Zusammenhang der Naturphilosophie, Metaphysik und Kosmologie, wobei eine gewisse Kontinutität von vorsokratischen Annahmen weniger materieller Elemente bis zum Atombegriff der modernen Teilchenphysik besteht.Der Atomismus, auch die Atomistik genannt, bezeichnet eine kosmologische Theorie, der zufolge das Universum aus kleinsten Teilchen, den Atomen (griechisch átomos, das Unzerschneidbare, Unteilbare), zusammengesetzt ist, die sich in vollkommen leerem Raum bewegen. Diese Atome wurden als diskret (d.h. voneinander trennbar), unendlich hart, unveränderlich und ewig gedacht. Er steht im Gegensatz zur Auffassung der Materie als Kontinuum. - Die Unzerstörbarkeit der Atome wurde mit der Kernspaltung im 20. Jahrhundert widerlegt.] und damit Verstoß gegen die das Abendmahl betreffenden Dogmen des tridentischen Konzils.-
Galilei selbst hielt an seiner Überzeugung fest. Die Behauptung, der zufolge er beim Verlassen des Gerichtssaals gemurmelt haben soll, „Eppur si muove“ (und sie (die Erde) bewegt sich doch), ist falsch. Sie wurde jedoch schon zu seinen Lebzeiten verbreitet, wie ein spanisches Gemälde von ca. 1643/45 zeigt. Diese Worte wurden erstmalig 1757 in den „Italian Libraries“ von einem Giuseppe Baretti erwähnt.
° Die Tragik von Galileos Wirken liegt darin, dass er - als ein zeitlebens tiefgläubiges Mitglied seiner Kirche - den Versuch unternahm, ebendiese Kirche vor einem verhängnisvollen Irrtum zu bewahren.- Papst Urban VIII. dagegen blieb bei seiner Meinung, dass die vielfältigen Naturerscheinungen, die der Allmächtige bewirkt, sich dem beschränkten Verstand der Menschen für immer entziehen.
° Seine verschiedenen Aufenthalte in Rom bis zum Jahr 1616 hatten auch den Zweck, Kirchenmänner wie Bellarmin davon zu überzeugen, dass die Peripatetiker nicht unfehlbar waren und die Heilige Schrift nicht immer buchstabengetreu gelesen werden müsse.
° Nachdem Galilei geschworen hatte, ...stets geglaubt zu haben, gegenwärtig zu glauben und in Zukunft mit Gottes Hilfe glauben zu wollen alles das, was die katholische und apostolische Kirche für wahr hält, predigt und lehret, erhielt er „lediglich“ Kerkerhaft, die bereits nach wenigen Wochen in Hausarrest umgewandelt wurde.
° Am 2. November 1992 wurde Galileo Galilei von der römisch-katholischen Kirche formal rehabilitiert.
Franz- Giga User
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René Descartes († 11. Februar 1650 in Stockholm, Schweden)
° Descartes begründete den Rationalismus, [Rationalismus’ (von lateinisch ratio - Vernunft) bezeichnet philosophische Strömungen und Projekte, die dem rationalen Denken eine Priorität zukommen lassen - insbesondere in der Wissensfindung, und zwar gegenüber anderen Erkenntnisquellen wie etwa Sinneserfahrung oder religiöse Überlieferung.], dafür - und aufgrund seiner neuen philosophischen Methoden - bezeichnen ihn manche als „Vater der neueren Philosophie“.
Seine Auffassung bezüglich der Existenz von zwei voneinander verschiedenen 'Substanzen' - Geist und Materie - ist heute als Cartesianischer Dualismus bekannt und steht im Gegensatz zu den beiden Varianten des Monismus. [Der Monismus ist die philosophische oder metaphysische Position, wonach sich alle Vorgänge und Phänomene der Welt auf ein einziges Grundprinzip zurückführen lassen. Der Monismus bezieht damit die Gegenposition zum Dualismus und Pluralismus, die zwei oder viele Grundprinzipien annehmen. In der Religion stehen monistische Lehren oft dem Pantheismus oder dem Panentheismus nahe, der eine Gegenwart (Immanenz) des Göttlichen in allen Erscheinungen der Welt sieht.: Es lassen sich drei grobe Richtungen des Monismus identifizieren:
Materialismus oder Physikalismus, wonach alles Materie ist und nur physikalische oder materielle Objekte und Wirkungen real sind. Dies ist die in der Neuzeit mit Abstand populärste Ausprägung des Monismus.
Idealismus oder Phänomenalismus, wonach alles Geist ist, und nur geistige Vorgänge real sind. Eine Variante dieser Auffassung wurde beispielsweise von George Berkeley vertreten. Die 'idealistische' Ausprägung des Monismus findet sich heute nur noch selten.
Neutraler Monismus, wonach sowohl physikalischen als auch geistigen Vorgängen ein drittes, unabhängiges Prinzip zugrunde liegt. ]
° 4 Regeln (II.7-10):
-Nichts für wahr halten, was nicht so klar und deutlich erkannt ist, dass es nicht in Zweifel gezogen werden kann.
-Schwierige Probleme in Teilschritten erledigen.
-Vom Einfachen zum Schwierigen fortschreiten.
-Stets prüfen, ob bei der Untersuchung Vollständigkeit erreicht ist.
° Erkenntnistheorie
Seine neue Erkenntnistheorie führt Descartes in seinen sechs Meditationes de prima philosophia von 1641 aus.
- Entsprechend seiner Methode handelt der erste Abschnitt von "dem, woran man zweifeln kann".
- Meditation: Wenn ich aber zweifle, so kann ich selbst dann, wenn ich mich täusche, nicht daran zweifeln, dass ich zweifle und dass ich es bin, der zweifelt, d.h. ich bin als Denkender in jedem Fall existent.- "Ich denke, also bin ich".[ Aurelius Augustinus (354-430):ähnlich: "si enim fallor, sum. nam qui non est, utique nec falli potest" („selbst wenn ich mich täusche, bin ich. Denn wer nicht ist, kann sich auch nicht täuschen.“ Vom Gottesstaat 11,26).]
° Die Idee Gottes als vollkommenes Wesen impliziert die Existenz Gottes, denn wäre Gott nicht existent, wäre er nicht vollkommen. (Hier folgt Descartes dem anselmschen Gottesbeweis)
° Anti-Aristotelismus : Das auch eine Teleologie einschließende Weltbild des Aristoteles wird ersetzt durch ein kausalistisches, in dem sich innerhalb der Objektwelt (der Welt der res extensa also) alles notwendig durch Druck und Stoß ergibt- Die aristotelische Hervorhebung des Organischen negiert Descartes.- Selbst der menschliche Körper wird einmal als bloße „Gliedermaschine“, dann wieder als „Leichnam“ beschrieben. Diese Betrachtung hat eine Fortsetzung in der Denkweise, den Menschen körperlich als mechanischen Apparat, also als Maschine zu betrachten und sein Denken heute beispielsweise mit dem Funktionieren von Computern zu vergleichen, wenn nicht gleichzusetzen.-
° Descartes begründete den Rationalismus, [Rationalismus’ (von lateinisch ratio - Vernunft) bezeichnet philosophische Strömungen und Projekte, die dem rationalen Denken eine Priorität zukommen lassen - insbesondere in der Wissensfindung, und zwar gegenüber anderen Erkenntnisquellen wie etwa Sinneserfahrung oder religiöse Überlieferung.], dafür - und aufgrund seiner neuen philosophischen Methoden - bezeichnen ihn manche als „Vater der neueren Philosophie“.
Seine Auffassung bezüglich der Existenz von zwei voneinander verschiedenen 'Substanzen' - Geist und Materie - ist heute als Cartesianischer Dualismus bekannt und steht im Gegensatz zu den beiden Varianten des Monismus. [Der Monismus ist die philosophische oder metaphysische Position, wonach sich alle Vorgänge und Phänomene der Welt auf ein einziges Grundprinzip zurückführen lassen. Der Monismus bezieht damit die Gegenposition zum Dualismus und Pluralismus, die zwei oder viele Grundprinzipien annehmen. In der Religion stehen monistische Lehren oft dem Pantheismus oder dem Panentheismus nahe, der eine Gegenwart (Immanenz) des Göttlichen in allen Erscheinungen der Welt sieht.: Es lassen sich drei grobe Richtungen des Monismus identifizieren:
Materialismus oder Physikalismus, wonach alles Materie ist und nur physikalische oder materielle Objekte und Wirkungen real sind. Dies ist die in der Neuzeit mit Abstand populärste Ausprägung des Monismus.
Idealismus oder Phänomenalismus, wonach alles Geist ist, und nur geistige Vorgänge real sind. Eine Variante dieser Auffassung wurde beispielsweise von George Berkeley vertreten. Die 'idealistische' Ausprägung des Monismus findet sich heute nur noch selten.
Neutraler Monismus, wonach sowohl physikalischen als auch geistigen Vorgängen ein drittes, unabhängiges Prinzip zugrunde liegt. ]
° 4 Regeln (II.7-10):
-Nichts für wahr halten, was nicht so klar und deutlich erkannt ist, dass es nicht in Zweifel gezogen werden kann.
-Schwierige Probleme in Teilschritten erledigen.
-Vom Einfachen zum Schwierigen fortschreiten.
-Stets prüfen, ob bei der Untersuchung Vollständigkeit erreicht ist.
° Erkenntnistheorie
Seine neue Erkenntnistheorie führt Descartes in seinen sechs Meditationes de prima philosophia von 1641 aus.
- Entsprechend seiner Methode handelt der erste Abschnitt von "dem, woran man zweifeln kann".
- Meditation: Wenn ich aber zweifle, so kann ich selbst dann, wenn ich mich täusche, nicht daran zweifeln, dass ich zweifle und dass ich es bin, der zweifelt, d.h. ich bin als Denkender in jedem Fall existent.- "Ich denke, also bin ich".[ Aurelius Augustinus (354-430):ähnlich: "si enim fallor, sum. nam qui non est, utique nec falli potest" („selbst wenn ich mich täusche, bin ich. Denn wer nicht ist, kann sich auch nicht täuschen.“ Vom Gottesstaat 11,26).]
° Die Idee Gottes als vollkommenes Wesen impliziert die Existenz Gottes, denn wäre Gott nicht existent, wäre er nicht vollkommen. (Hier folgt Descartes dem anselmschen Gottesbeweis)
° Anti-Aristotelismus : Das auch eine Teleologie einschließende Weltbild des Aristoteles wird ersetzt durch ein kausalistisches, in dem sich innerhalb der Objektwelt (der Welt der res extensa also) alles notwendig durch Druck und Stoß ergibt- Die aristotelische Hervorhebung des Organischen negiert Descartes.- Selbst der menschliche Körper wird einmal als bloße „Gliedermaschine“, dann wieder als „Leichnam“ beschrieben. Diese Betrachtung hat eine Fortsetzung in der Denkweise, den Menschen körperlich als mechanischen Apparat, also als Maschine zu betrachten und sein Denken heute beispielsweise mit dem Funktionieren von Computern zu vergleichen, wenn nicht gleichzusetzen.-
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Re: Franz‘ Kapelle
Baruch Spinoza
Baruch de Spinoza, hebräisch ברוך שפינוזה, portugiesisch Bento de Espinosa, latinisiert: Benedictus de Spinoza (* 24. November 1632 in Amsterdam; † 21. Februar 1677 in Den Haag) war ein niederländischer Philosoph mit sephardischen (iberisch-jüdischen) Vorfahren.In der jüdischen Gemeinde war er als „Baruch” geführt.
° Er wird dem Rationalismus zugeordnet und gilt als einer der Begründer der modernen Bibelkritik. Wohl in der ersten Hälfte der 1650er Jahre kam Bento-Baruch in Kontakt mit „frei-denkenden“ Protestanten (Mennoniten).Bereits um 1660 war Spinozas bibel- und religionskritische Haltung auch in Rijnsburg bekannt. Er arbeitete am Tractatus de Intellectus Emendatione (Über den Fortschritt des Verstehens) und Korte Verhandeling van God, de Mensch, en deszelos Welstand (Kurzer Traktat von Gott, dem Menschen und seinem Glück), in der bereits Ideen seines späteren Hauptwerks Ethik… anklingen.
° Spinoza nimmt in der Philosophiegeschichte eine Sonderstellung ein: Er gehörte weder einer etablierten philosophischen Schule an noch begründete er selbst eine neue.
Spinoza verfasste eine Metaphysik und Ethik in der Art eines Geometrielehrbuches.
° Die vier Zweige des Denkens Spinozas sind also die folgenden:
Metaphysik
Ethik
Politische Philosophie
Erkenntnistheorie
° Gott als singuläre Substanz (Metaphysik)
In den Propositionen 1-15 hielt er fest: Gott ist die unendliche, substantiell in ihren Eigenschaften konstante, einheitliche und ewige Substanz.
Die Definition einer einzelnen Substanz könne nur über ihrer Unterschiedenheit (differentia) von den übrigen Substanzen erfolgen.
Daraus ergibt sich unter Annahme von Spinozas Satz vom aus sich heraus zu begreifenden Seienden, dass es nur eine einzige Substanz geben könne. Diese Substanz ist daraus folgend mit all ihren Eigenschaften unendlich und absolut[2] und wird von Spinoza mit Gott gleichgesetzt.
° Pantheismus, Geist versus Materie, und Willensfreiheit
Der Kosmos/das Universum selbst ist diese Substanz, es gibt nichts außerhalb von ihr, sie ist in nichts Anderem, und somit sind alle Gegenstände Eigenschaften dieser Substanz; daher ist einer der Hauptgedanken bei Spinoza der, dass Gott in allem Seienden vorhanden ist.
° Gleichlautend mit Descartes konstatierte Spinoza also einen Gegensatz zwischen Geist und Materie; anders als jener sah er sie jedoch nicht als zwei verschiedene Substanzen
(Descartes :Dualismus), sondern als verschiedene Attribute einer einzigen Substanz (Monismus).
° So wie in der Welt der materiellen Körper keine Wirkung ohne (zwingende) Ursache möglich ist, so ist in der Geisteswelt ein Willensentschluss ohne Motiv nicht möglich.
° Manche Objekte entspringen unmittelbar dem unendlichen göttlichen Wesen; dies sind absolut gültige und unveränderliche geometrische Sätze und Naturgesetze bzw. die Logik und die Gesetzmäßigkeiten des Seelenlebens. Je weniger direkt die Verbindung zur göttlichen Substanz, desto individueller und auch vergänglicher ist ein Objekt.
° Da nach Spinoza „die Substanz“ als solche weder Intelligenz noch Willen besitzt, gibt es keine Vorsehung, keinen Heilsplan; da sie Ursache ihrer selbst ist, gibt es auch kein blindes Verhängnis. Eine klare Abkehr von aristotelischen Vorstellungen ist Spinozas Behauptung, es gebe keine Zweckursachen, sondern lediglich – wertneutrale – „wirkende“ Ursachen, die nur „notwendig“ seien.
° Er entwarf auch eine Philosophie des Glücks: „Die Glückseligkeit ist nicht der Lohn der Tugend, sondern die Tugend selbst. Wir freuen uns ihrer nicht, weil wir die Gelüste hemmen, sondern weil wir uns ihrer erfreuen, darum können wir die Gelüste hemmen.”
° Nach Spinoza sind die Schriften der Bibel nicht fehlerfrei und können nicht wortwörtlich von Gott inspiriert sein. Kritisches Lesen sei unerlässlich und lasse verschiedene Widersprüche zwischen bestimmten Textstellen erkennen.
° Erkenntnistheorie: Wie Gott, so hat auch der menschliche Geist Ideen: Erfahrungen und Ratio. Erfahrungen (experientia vaga) sind unzuverlässig (damit befand sich Spinoza ganz im Einklang mit seinen Zeitgenossen); sie liefern kein wahres Wissen von unseren Erkenntnisobjekten, denn sie präsentieren uns nur ein unvollständiges, vergängliches und trügerisches Bild, das, was der Betrachter zu sehen meint.
° Nachwirkung: Die Philosophie Spinozas, die anfänglich nur in Holland einen kleinen Kreis von Anhängern besaß (de Vries, Meyer u. a.), fand ein Jahrhundert später bei Denkern ersten Ranges wie Lessing, Herder oder Goethe Anklang. - Fichte, Schlegel, Schleiermacher, Schelling sowie Hegel griffen Spinozas Ideen teilweise auf und diskutierten sie gemeinsam im Zusammenhang mit den Kritiken Kants. - Der Aufklärer Pierre Bayle bezeichnete Spinozas Philosophie als die „monströseste und absurdeste“ Hypothese, die man sich vorstellen könne. 1744 erschien als eine erste gründliche Kritik B. v. S. Sittenlehre, widerleget von dem berühmten Weltweisen unserer Zeit Herrn Christian Wolf. David Hume bezeichnete Spinozas Philosophie als eine unmoralische („hideous“) Theorie. Ludwig Feuerbach hingegen pries Spinoza als den „Moses der modernen Freigeister und Freidenker“.
Baruch de Spinoza, hebräisch ברוך שפינוזה, portugiesisch Bento de Espinosa, latinisiert: Benedictus de Spinoza (* 24. November 1632 in Amsterdam; † 21. Februar 1677 in Den Haag) war ein niederländischer Philosoph mit sephardischen (iberisch-jüdischen) Vorfahren.In der jüdischen Gemeinde war er als „Baruch” geführt.
° Er wird dem Rationalismus zugeordnet und gilt als einer der Begründer der modernen Bibelkritik. Wohl in der ersten Hälfte der 1650er Jahre kam Bento-Baruch in Kontakt mit „frei-denkenden“ Protestanten (Mennoniten).Bereits um 1660 war Spinozas bibel- und religionskritische Haltung auch in Rijnsburg bekannt. Er arbeitete am Tractatus de Intellectus Emendatione (Über den Fortschritt des Verstehens) und Korte Verhandeling van God, de Mensch, en deszelos Welstand (Kurzer Traktat von Gott, dem Menschen und seinem Glück), in der bereits Ideen seines späteren Hauptwerks Ethik… anklingen.
° Spinoza nimmt in der Philosophiegeschichte eine Sonderstellung ein: Er gehörte weder einer etablierten philosophischen Schule an noch begründete er selbst eine neue.
Spinoza verfasste eine Metaphysik und Ethik in der Art eines Geometrielehrbuches.
° Die vier Zweige des Denkens Spinozas sind also die folgenden:
Metaphysik
Ethik
Politische Philosophie
Erkenntnistheorie
° Gott als singuläre Substanz (Metaphysik)
In den Propositionen 1-15 hielt er fest: Gott ist die unendliche, substantiell in ihren Eigenschaften konstante, einheitliche und ewige Substanz.
Die Definition einer einzelnen Substanz könne nur über ihrer Unterschiedenheit (differentia) von den übrigen Substanzen erfolgen.
Daraus ergibt sich unter Annahme von Spinozas Satz vom aus sich heraus zu begreifenden Seienden, dass es nur eine einzige Substanz geben könne. Diese Substanz ist daraus folgend mit all ihren Eigenschaften unendlich und absolut[2] und wird von Spinoza mit Gott gleichgesetzt.
° Pantheismus, Geist versus Materie, und Willensfreiheit
Der Kosmos/das Universum selbst ist diese Substanz, es gibt nichts außerhalb von ihr, sie ist in nichts Anderem, und somit sind alle Gegenstände Eigenschaften dieser Substanz; daher ist einer der Hauptgedanken bei Spinoza der, dass Gott in allem Seienden vorhanden ist.
° Gleichlautend mit Descartes konstatierte Spinoza also einen Gegensatz zwischen Geist und Materie; anders als jener sah er sie jedoch nicht als zwei verschiedene Substanzen
(Descartes :Dualismus), sondern als verschiedene Attribute einer einzigen Substanz (Monismus).
° So wie in der Welt der materiellen Körper keine Wirkung ohne (zwingende) Ursache möglich ist, so ist in der Geisteswelt ein Willensentschluss ohne Motiv nicht möglich.
° Manche Objekte entspringen unmittelbar dem unendlichen göttlichen Wesen; dies sind absolut gültige und unveränderliche geometrische Sätze und Naturgesetze bzw. die Logik und die Gesetzmäßigkeiten des Seelenlebens. Je weniger direkt die Verbindung zur göttlichen Substanz, desto individueller und auch vergänglicher ist ein Objekt.
° Da nach Spinoza „die Substanz“ als solche weder Intelligenz noch Willen besitzt, gibt es keine Vorsehung, keinen Heilsplan; da sie Ursache ihrer selbst ist, gibt es auch kein blindes Verhängnis. Eine klare Abkehr von aristotelischen Vorstellungen ist Spinozas Behauptung, es gebe keine Zweckursachen, sondern lediglich – wertneutrale – „wirkende“ Ursachen, die nur „notwendig“ seien.
° Er entwarf auch eine Philosophie des Glücks: „Die Glückseligkeit ist nicht der Lohn der Tugend, sondern die Tugend selbst. Wir freuen uns ihrer nicht, weil wir die Gelüste hemmen, sondern weil wir uns ihrer erfreuen, darum können wir die Gelüste hemmen.”
° Nach Spinoza sind die Schriften der Bibel nicht fehlerfrei und können nicht wortwörtlich von Gott inspiriert sein. Kritisches Lesen sei unerlässlich und lasse verschiedene Widersprüche zwischen bestimmten Textstellen erkennen.
° Erkenntnistheorie: Wie Gott, so hat auch der menschliche Geist Ideen: Erfahrungen und Ratio. Erfahrungen (experientia vaga) sind unzuverlässig (damit befand sich Spinoza ganz im Einklang mit seinen Zeitgenossen); sie liefern kein wahres Wissen von unseren Erkenntnisobjekten, denn sie präsentieren uns nur ein unvollständiges, vergängliches und trügerisches Bild, das, was der Betrachter zu sehen meint.
° Nachwirkung: Die Philosophie Spinozas, die anfänglich nur in Holland einen kleinen Kreis von Anhängern besaß (de Vries, Meyer u. a.), fand ein Jahrhundert später bei Denkern ersten Ranges wie Lessing, Herder oder Goethe Anklang. - Fichte, Schlegel, Schleiermacher, Schelling sowie Hegel griffen Spinozas Ideen teilweise auf und diskutierten sie gemeinsam im Zusammenhang mit den Kritiken Kants. - Der Aufklärer Pierre Bayle bezeichnete Spinozas Philosophie als die „monströseste und absurdeste“ Hypothese, die man sich vorstellen könne. 1744 erschien als eine erste gründliche Kritik B. v. S. Sittenlehre, widerleget von dem berühmten Weltweisen unserer Zeit Herrn Christian Wolf. David Hume bezeichnete Spinozas Philosophie als eine unmoralische („hideous“) Theorie. Ludwig Feuerbach hingegen pries Spinoza als den „Moses der modernen Freigeister und Freidenker“.
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