Christsein Heute
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Franz‘ Kapelle

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Beitrag von Franz Mi 27 Jun - 21:15

Sie sollen sicher wohnen, und niemand soll sie schrecken.
Hesekiel 34,28

Es ist noch eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes.
Hebräer 4,9

Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.
Jesus
-
In der Erkenntnis des Glaubens kommt die Sehnsucht des Menschen nicht zur Ruhe. Denn der Glaube ist eine unvollkommene Erkenntnis.
Thomas von Aquin
-
Frieden
Der Friede ist die "Ruhe der Ordnung ( Hl. Augustinus),
"das Werk der Gerechtigkeit" ( Jes 32,17)
und die "Wirkung der Liebe" ( Mutter Teresa)
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Beitrag von Franz Mi 27 Jun - 21:17

Bei dem HERRN findet man Hilfe. Dein Segen komme über dein Volk!
Psalm 3,9

Gott hat uns selig gemacht und berufen mit einem heiligen Ruf, nicht nach unsern Werken, sondern nach seinem Ratschluss und nach der Gnade, die uns gegeben ist in Christus Jesus.
2.Timotheus 1,9

Die Gnade bekommt jeder Mensch.
Die Gnade eilt der freien Antwort des Menschen voraus, findet die Willensfreiheit vor, bereitet die freie Antwort vor und löst sie aus.
-
Gesegnet und behütet

Der Aaronsegen

Im Ersten bzw. Alten Testament finden wir im Buch Numeri eine sehr schöne Segensformel, den sogenannten Aaronsegen. Dieser Segenswunsch passt sehr gut zur Entlassung bei der Eucharistiefeier: Denn hier werden wir in den Alltag gesendet und von Gottes Segen begleitet. Wörtlich heißt dieser Aaronsegen: „Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig. Der Herr wende dir sein Angesicht zu und schenke dir sein Heil“ (Num 6, 24-26).

Ich nehme normalerweise immer diese Segensformel als Schlusssegen bei der Eucharistiefeier. Das hat seinen Grund: Dieser Segen ist nämlich besonders wertvoll. Er ist keine menschliche Erfindung, keine Konstruktion von Theologen und Liturgikern. Er ist uns vielmehr vom Heiligen Geist geschenkt worden. Theologisch ausgedrückt sagen wir: Dieser Text ist inspiriert. „Aaronsegen“ heißt er deswegen, weil ihn zum erstenmal der Priester Aaron, der Bruder des großen Propheten Mose, über das Volk Israel herabgerufen hat. Drei kraftvolle Sätze begegnen uns in diesem Text

Behütet

Zum ersten: „Der Herr segne dich und behüte dich.“ Von Gott geht also Segen aus. Er ist die Fülle des Heils, Leben voller Kraft, die Quelle unserer Freude. Und er ist auch die Liebe, das heißt, er behält seinen Reichtum nicht bei sich, er will ihn an uns weitergeben. Wir sind ihm wichtig, darum kümmert er sich um uns und wir dürfen mit seiner Hilfe rechnen.

Ist es nicht so, dass wir diese Bitte um Segen persönlich viel zu selten aussprechen? Oft wenden wir uns anderen Mächten zu: Wir erwarten Hilfe von unseren eigenen Fähigkeiten; oder hoffen vielleicht auf einflussreiche Freunde; oder wir setzen auf die Kräfte dieser Welt und müssen doch immer wieder erfahren, dass sie uns oft und oft im Stich lassen. Ihre Kraft zu segnen ist zu gering.

Die Dinge dieser Welt gaukeln uns zwar gerne das Heil vor, in Wirklichkeit aber bescheren sie uns nicht selten Unheil. Der Segen der Technik zum Beispiel kann sich in Fluch verwandeln: Fortschritt, Reichtum, Einfluss, Macht können nur sehr bedingt das Heil vermitteln; immer öfter erweisen sie sich als Unheilsbringer. Und doch sind all diese Dinge, diese Kräfte natürlich nicht von vornherein schlecht. Weil sie letztlich auch von Gott stammen, von ihm geschaffen und gewollt sind, darum steckt in ihnen durchaus so etwas wie Segenskraft: Sie können unser Dasein schöner machen; aber im Endeffekt können sie unsere Not niemals wirklich und endgültig heilen.

Der Segen, den wir suchen, kommt von Gott, dem Herrn. Er behütet uns, er hält seine Hände über uns, um uns zu schützen und zu behüten. Ist das nicht ein sehr schönes Bild?! Darum auch die Segensgeste mit den ausgebreiteten Händen bei diesem Aaronsegen.

Wann immer uns unser Lebensweg zu schwer vorkommt oder wir meinen, nicht mehr weitergehen zu können, keinen Ausweg und keinen Lichtblick mehr zu haben, dann – und natürlich nicht nur dann – ist es gut, daran zu denken, dass auch wir gesegnet und behütet sind von Gott, dem Herrn.

Ein leuchtendes Angesicht

Die zweite Aussage lautet: „Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig.“ Jeder von uns weiß, was leuchtende Augen und ein strahlendes Gesicht sind. Wir alle haben schon öfter erlebt, wie gut es tut, wenn sich uns ein Mensch zuwendet, wenn er uns anstrahlt und uns mit seiner Lebensfreude gleichsam ansteckt. Schade eigentlich, dass das so selten geschieht. Auf der Straße in unseren Städten hat kaum einer Zeit für den anderen. Die meisten hasten aneinander vorbei, ohne vom anderen Notiz zu nehmen.

Ganz anders jedoch ist es bei Verliebten. Sie strahlen sich an, sie wenden sich einander zu und sind offen füreinander. Aus ihren Augen spricht gegenseitiges Wohlwollen. Dies verändert die Umwelt, öffnet die Herzen. Fröhliches Lachen steckt an, ein strahlendes Gesicht lässt aufatmen, lässt mitten im grauen Alltag die Sonne aufgehen und lässt Hoffnung schöpfen.

Genau das ist mit dem Segenswort des Alten Testamentes aus dem Aaronsegen gemeint: Wo Gottes Angesicht leuchtet, da blüht das Leben auf, da kann der Mensch aufatmen und froh werden. Gottes Angesicht leuchtet wie die Sonne über unserer Welt. Und wie die Sonnenstrahlen die Blumen aus der dunklen Erde hervorlocken und sie in bunten Farben erstrahlen lassen, so will Gottes Blick uns Menschen Mut zusprechen, uns einen Weg in unserer Finsternis zeigen, uns die Augen für die Schönheiten dieser Welt öffnen. „Gott lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig“: Das ist die Zusage für ein gelingenden Lebens.

Unser Alltag ist aber nicht nur traurig und kalt; unsere Wirklichkeit ist nicht nur von Regen und Sturm gezeichnet. Dort, wo Gottes Angesicht leuchtet, da wird er hell und warm, da wird in uns Zuversicht geweckt, da werden Kräfte frei, da können wir unser Haupt erheben und aufrecht in den Tag hineingehen. Wo Gottes Angesicht leuchtet und er uns gnädig ist, da beginnt sich unser Leben zu wandeln: Zwar nicht sosehr in seinen äußeren Umständen, als vielmehr von innen her. Wir können gelassener in unseren Alltag gehen und ihn bestehen, weil wir wissen: Gott ist bei mir, er wendet sich mir zu. Der gesegnete Mensch weiß sich gehalten und er weiß sich von wohlwollenden und gnädigen Augen beachtet; von den wohlwollenden und gnädigen Augen dessen, der es nur gut mit ihm meint.

Wer einen Menschen verachtet, ihn nicht anerkennt oder ihn strafen möchte, der wendet sich von ihm ab und sagt ihm damit: Mit dir will ich nichts zu tun haben, du bist Luft für mich. Wer nicht beachtet wird, wer keine Anerkennung findet, von wem andere sich abwenden, der muss sich wertlos fühlen, der kann immer weniger an sich selber glauben und sich etwas zutrauen, der wird schließlich krank. Nichtbeachtung ist ein Fluch für den Menschen. Sie stempelt ihn zur Nummer ab, zum auswechselbaren Rädchen in einer anonymen Maschinerie.

Karl Harrer
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Beitrag von Franz Mi 27 Jun - 21:17

HERR schafft deinen Grenzen Frieden.
Psalm 147,14

Der Friede Christi, zu dem ihr berufen seid in einem Leibe, regiere in euren Herzen.
Kolosser 3,15

Der wahre Friede

Der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird unsere Herzen und unsere Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus bewahren ( Phil 4,7)
Die Einheit von Juden und Heiden in Christus
Denn Jesus, der Christus, der Messias, ist unser Friede. Jesus vereinigt die Juden und Heiden und reißt durch sein Sterben die trennende Wand der Feindschaft nieder ( Eph 2,14)

Friede auf Erden und im Himmel:

Zuerst mit Gott zum Frieden kommen, dann ist Friede auf Erden

Bei der Geburt Jesus:

Engel sagt:"...und auf Erden ist Friede"

Lk 2,13 Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach:
Lk 2,14 Verherrlicht ist Gott in der Höhe / und auf Erden ist Friede / bei den Menschen seiner Gnade.

"Komplementäre Parallelität" dazu:

Der Einzug in Jerusalem: "Im Himmel Friede..."

Lk 19,38 Sie riefen: Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn. Im Himmel Friede und Herrlichkeit in der Höhe!

Dann kann dies geschehen:"...in Frieden scheiden":

Lk 2,28 nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten:
Lk 2,29 Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, / wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.

Johannes Paul II.: Friede ist die Voraussetzung für Entwicklung , aber ein wirklicher Friede wird nur durch die Vergebung ermöglicht.

Kein Friede ohne Gerechtigkeit, keine Gerechtigkeit ohne Vergebung.
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Beitrag von Franz Mi 27 Jun - 21:20

Was ist eine Seele?

Der Mensch hat an der Würde des Seins „nach dem Bilde Gottes" teil: er ist menschlicher Leib und hat die Geistseele.("Neschama").

Im Jüdischen und im Christlichen:

Der Mensch besteht aus :
Körper,
Nefesch (Leibseele)
und Neschama (göttliche Seele).
-
Die höchste Stufe der gesamten Schöpfung ist die menschliche Geistseele, und zu ihr hin strebt die Materie wie in ihre äußerste Form.

(Thomas von Aquin)

-

"Geistseele" ist charakterisiert durch:
Liebesfähigkeit (bewußt sich verschenkende Liebe !),
Vernunft und
Willensfreiheit
und die Suche nach dem Ursprung und dem Ziel, nach Gott.

-

Die menschliche Person ist als Ganzes dazu bestimmt, im („mystischen“) Leib Christi zum Tempel des Geistes zu werden, den Logos Gottes zu begreifen .
Darum ist menschlicher Geist der Hinweis auf den göttlichen Geist, auf die Transzendenz.
Und unter diesem Gesichtspunkt ist der Geist "mehr" als "Seele", denn er weist auf die "Person", den "Tempel Gottes" hin.
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Beitrag von Franz Mi 27 Jun - 21:21

In der griechischen Metaphysik ( Aristoteles ) wird unterschieden:

Anima vegetativa: Pflanzen, Naturgesetze. ( Autonome Morphogenese )
Anima sensitiva: Tiere: Empfindungen, Gefühle
Anima intellectiva: Mensch : Denken und Willensfreiheit und Liebesfähigkeit

Im Gegensatz zur griechischen Metaphysik(„Sukzessivbeseelung“) sieht es das Christliche so:

Mensch hat alle „3 Anima “ bereits von Anbeginn an: Individuelle Geistseele schon in Gedanken Gottes, bevor "eingehaucht" bei der Geburt des Menschen. "Prinzip des Namens"
Vereinigung der Geistseele mit dem Leib von vornherein im göttlichen Heilsplan vorgesehen:
Jeder einzelne Mensch ist eine „direkte Idee - Gedanke“ Gottes. Der Leib ist etwas sehr „Wesentliches“ und „Wichtiges“ im Christentum, da er dem Formprinzip der Geistseele unterliegt.
Dies ist Grundlage für den Kontext: Geistseele: einzigartige, individuelle direkte Idee Gottes...Formgebung des Leibes durch die Geistseele(=Selbstzurücknahme des Geistes in der Materie)...mit dem Ziel der Einigung der Geistseele und des "materiellen" Körpers mit dem Anderen ( in der Ehe, Freundschaft,... ) und der Vereinigung des Menschen mit dem inkarnierten Logos, mit Christus, auf Ihn hin ist alles geschaffen...Verklärter Leib wird "durchsichtig" gestaltet sein auf die Geistseele, er "ist vollkommen eins mit der Geistseele" im Gegensatz zum irdischen ( triebhaften sündigen ) Leib. Der Leib ist daher in der christlichen Philosophie etwas sehr Wertvolles, Wesentliches, und geht gleichsam in "verschränktem Zustand" in den verklärten Leib der Ewigkeit über. ( Kontext zu Naturwissenschaften ).
{Gegensatz dazu Sokrates, der es so sah, entsprechend der griechischen Metaphysik: Seelen seien allgemein gleich, nicht einzigartig auf den jeweiligen Menschen bezogen, die Unterschiede in der Person des Menschen seien nur im Körperlichen, im „verweslichen Leib“ zu sehen, dieser werde aber nicht durch ein Formprinzip der Seele beeinflußt . Daher spricht der Grieche „bloß“ von Hochschätzung, von ehrfürchtigem Verhalten dem Anderen gegenüber, und nicht, wie im Christlichen, von: unaustauschbarer, persönlicher Liebesgeschichte der Menschen untereinander und mit Gott }.(=Schenkungsprinzip)
Die Geistseele ist als Abbild des göttlichen Wesens „in der Einheit“ gleich, aber absolut unterschiedlich und daher individuell zugleich:
Die christliche Sichtweise vom Menschen als der „Idee - Gedanke Gottes“ ist möglich wegen des christlichen Gottesbildes, das sich von der griechischen Metaphysik radikal unterscheidet:
In der Trinität liegt die höchste Einheit ( im Wesen ) und höchste Verschiedenheit zugleich begründet. Gott wendet sich in persönlicher Liebe schenkend jedem einzelnen Menschen zu
( Johannes Duns Scotus, Heiligen Biographien sagt: „Singularitas“: „dieses da“: haecceitas
die menschlichen Geistseele).
Darin liegt die Unsterblichkeit der Geistseele gegründet, da lt. Thomas von Aquin im Sohn Gottes das Abbild göttlicher schenkender Liebe sichtbar wird als vollkommenes höchstes Abbild Gottes im Sinne höchster Einheit und höchster Verschiedenheit zugleich.
Die menschliche Geistseele, die noch nicht am Ziel ist, ist somit „Idee – Gedanke Gottes“ , einzigartig und individuell UND im SOHNE schon GEDACHT– wir sind schon von Ewigkeit her im Sohne „gezeugt“, in unendlicher Verschiedenheit als Abbild des 3-faltigen Gottes und IN DIE ZEIT Hinein-Geborene.
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Beitrag von Franz Do 28 Jun - 23:21

Thomas von Aquin:

Die fünf Wege zur Gotteserkenntnis:

Bewegung,
Wirkursache,
den Unterschied zw. Möglichem und notwendigem Sein,
über die Seinsstufen (höchste Grad),
über die Weltordnung / Teleologie.

Ontologisch betrachtet bezeichnet die analogia entis eine Bezogenheit des endlichen Seienden auf Gott.
Darum transzendiert das Sein des Seienden das Seiende;
dadurch bezieht das Sein das Seiende auf Gott,
den unendlichen Seinsgrund.

...wie eingangs bereits geschrieben...

und ergänzend:

Alle Geschöpfe weisen eine gewisse Ähnlichkeit mit Gott auf insbesondere der Mensch, der nach Gottes Bild, ihm ähnlich erschaffen ist.
Darum widerspiegeln die vielfältigen Vollkommenheiten der Geschöpfe (ihre Wahrheit, ihre Güte, ihre Schönheit) die unendliche Vollkommenheit Gottes.
Daher können wir von den Vollkommenheiten seiner Geschöpfe her über Gott Aussagen machen, „denn von der Größe und Schönheit der Geschöpfe läßt sich auf ihren Schöpfer schließen"

(Weish 13,5).

2 Kor 3,18 Wir alle spiegeln mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider und werden so in sein eigenes Bild verwandelt, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, durch den Geist des Herrn.
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Beitrag von Franz Do 28 Jun - 23:22

Gedankengang Christliches Gottesbild

* Ontologischer „Gottesglaube“: Ontologischer Gottesbeweis (Thomas von Aquin, Anselm von Canterbury ( † 1109 ):
Gedacht sei ein Wesen, das vollkommener ist, als alle anderen, welche man sich vorstellen kann. Wenn dieses Wesen nur eine abstrakte Idee wäre, könnte man sich ein noch vollkommeneres Wesen vorstellen, nämlich eben das gerade vorgestellte, welches nun zusätzlich noch existierte. Das vollkommenste Wesen muss also existieren - und trägt den Namen "Gott".

* Liebe = Allmacht, ohne Dialektik, ohne Dualismus, ohne Widerspruch, da ohne Mangel in Ewigkeit = nur „Gut“.

* Absolutes Gegenteil zu Darwinismus, der Gott ablehnt, analog: Turmbau zu Babel (=Zerstreuung statt Sammlung)

* >Schöpfungsglaube ist folgerichtig, da Gott offenbart:

Joh 1,3 Alles ist durch das Wort geworden / und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.
Gen 1,24a Dann sprach Gott: Das Land bringe alle Arten von lebendigen Wesen hervor

* >Das Christliche Gottesbild ist ohne Widerspruch
= Kultur des Lebens- versus-Kultur des Todes: alle Gottesbilder, die den Widerspruch in sich tragen.
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Beitrag von Franz Do 28 Jun - 23:23

Jesus ist die höchste Wahrheit, ist identisch mit der Wahrheit des Vaters.

Wahrheit ist, nach Thomas von Aquin: „adaequatio intellectus et rei“: „Entsprechung zwischen Verstehen und Wirklichkeit“.

Die Wahrheit ist im Intellekt Gottes im eigentlichen Sinn und zuerst ( „primo et proprio“) ; im menschlichen Intellekt aber ist sie eigentlich und abgeleitet („ proprie quidem sed secundario“).
Daher gilt: nach Thomas v. Aquin: Gott ist „ipsa summa et prima veritas“ – die höchste und erste Wahrheit selbst“-
Der Mensch sieht nur einen kleinen Ausschnitt.

Die Unerlöstheit der Welt besteht in der Unlesbarkeit der Schöpfung , in der Unerkennbarkeit der Wahrheit.

Von Christus her sind immer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft geeint.
Durch diese Sicht wird die Schrecklichkeit der Passion noch größer, weil sie nicht nur individuell, sondern wirklich unser aller Not in sich trägt.

Benedikt XVI.: Das Neue Pascha ist JESUS SELBST,
und die wirkliche Befreiung geschieht jetzt,
durch Seine die ganze Menschheit umgreifende Liebe.

* Die Angst Jesu` war viel radikaler als „normale Todesangst eines Menschen“: Sie ist der Zusammenstoß zwischen Licht und Finsternis, zwischen Leben und Tod selber.
Auch meine Sünde war in jenem schrecklichen Kelch mit gegenwärtig.

Die 2 Teile des Gebets am Ölberg erscheinen als Gegenüber von zweierlei Willen.

*Der Wille: Der „Naturwille“ des Menschen, der sich sträubt gegen das Zerstörerische;

Der „Sohneswille“, der sich ganz in den Willen des Vaters hineingibt.

Alexandrien ( Ägypten ) blieb lieber bei der Formel von der „vergöttlichten Natur“
( = Monophysitismus: in Christus gäbe es nur „eine“ göttliche Natur ), im Orient blieb Syrien skeptisch gegenüber dem Begriff der einen Person, sofern er eben doch das reale Menschsein Jesu` zu beeinträchtigen schien

( = Nestorianismus : in Christus gäbe es eine göttliche und eine menschliche Person, die sich aber nicht zu einer einzigen Person verbunden hätten).

Der byzantinische Theologe Maximus der Bekenner ( + 662 ) hat die Antwort um das Ringen um das Verstehen des Ölberggebetes erarbeitet: Gegner des „Monotheletismus“: ist eine christliche Lehre aus dem 7. Jahrhundert, der zufolge Christus zwei voneinander unterschiedene Naturen besitzt: eine göttliche und eine menschliche, die sich jedoch in einem einzigen Willen äußern - griechisch: "mónos", "allein" und "thélein", "wollen, wünschen".

Korrekt ist aber:

Die menschliche Natur bleibt vollständig, auch der Wille.
Es müssen Natur und Person in ihrer je eigenen Seinsweise gesehen werden.
Es gibt in Jesus den „Naturwillen“ der menschlichen Natur, aber es gibt nur EINEN Personwillen, der den „Naturwillen“ in sich aufnimmt.
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Beitrag von Franz Do 28 Jun - 23:24

Das christliche Menschenbild:

Das christliche Menschenbild bezieht sich auf den Angelpunkt der Menschheitsgeschichte: auf Jesus Christus.

Im Christlichen ist die Geistseele die individuelle persönliche Selbstmitteilung Gottes an den Menschen im Augenblick der irdischen Zeugung im Mutterleib, „wie mit einem Kuss Gottes“ ( Matthias J. Scheeben ) im Sinne eines liebendes Geschenkes des Anteils des Menschen an allem Seienden.

Mensch besitzt die Anima intellectiva: Denken und Willensfreiheit und Liebesfähigkeit.

Gott will den Menschen mit dem Menschen schaffen:

Die Geistseele schafft Gott direkt, am Leib dürfen Mann und Frau mitschaffen in "co-operatio" mit Gott:

Paul Gerhardt und Johann Sebastian Bach :

"Ich steh' an deiner Krippe hier...
Eh' ich durch deine Hand gemacht,
da hast du schon bei dir bedacht,
wie du mein wolltest werden".

Jeder Mensch ist einmalig und einzigartig ( Duns Scotus "Haecceitas", indicium individuationis ).

Darin liegt die Unsterblichkeit der Geistseele gegründet,
da lt. Thomas von Aquin im Sohn Gottes das Abbild göttlicher schenkender Liebe sichtbar wird als vollkommenes höchstes Abbild Gottes im Sinne höchster Einheit und höchster Verschiedenheit zugleich.

Der Mensch ist auf Christus hin geschaffen.

Der Leib ist die Weise der „Einfaltung“ der Geistseele in der Materie ( Duns Scotus ),
unterliegt dem „Formprinzip“ der Geistseele zum Zwecke der Vereinigung
( „Anverwandlung“ Gott – Mensch: „Schenkungsgeschichte“ ) mit dem Anderen als Anderen.

Die menschliche Geistseele, die noch nicht am Ziel ist, ist somit „Idee – Gedanke Gottes“ , einzigartig und individuell UND im SOHNE schon GEDACHT– wir sind schon von Ewigkeit her im Sohne „gezeugt“, in unendlicher Verschiedenheit als Abbild des 3-faltigen Gottes und IN DIE ZEIT Hinein-Geborene.

Der Leib ist die Begegnungsform des Geistes.
Johannes Paul II.: Leib ist die Hingabeform als Schenkung des HL. Geistes.
1 Kor 3,16, Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in
euch wohnt?
Kor 6,19, Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist
Phil 3,21 der ( Jesus ) unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes, in der Kraft, mit der er sich alles unterwerfen kann.

Eine christliche Ehe funktioniert in der Weise,
daß Mann und Frau die wechselseitige Komplementarität ihrer geschlechtsspezifischen Eigenschaften erkennen und wechselseitig fördern:
Die Frau, eher gefühlsbetont, soll im Mann die männlichkeitsdominierende Verstandesbetonung wecken,
der Mann, eher verstandesbetont, soll in der Frau die Gefühlsbetonung wecken.
Dies hat nichts mit "dürfen" oder "sollen" usw. zu tun, sondern damit, daß es als Folge der Ur/Erbsünde so ist, daß Mann und Frau komplementäre Eigenschaften in ihrem Leib in einem Spannungsfeld zur Geistseele haben.
Wenn nun beide Seiten lernen, sich in den negativen Eigenschaften etwas zurückzunehmen, und dem Partner in ihrer geschlechtsspezifischen Haltung etwas entgegenkommen, dann kann eine Mitte gefunden werden, die zu einer glücklichen Ehe führen kann.
So werden Mann und Frau ihrer komplementären Berufung gerecht, wie St. Paulus dies meint.

Der entscheidende Text zur Klärung des Frauenbildes des Paulus:

1 Kor 11,11 Doch im Herrn gibt es weder die Frau ohne den Mann noch den Mann ohne die Frau.
( M.E.: Bestätigt die Komplementarität Mann-Frau)
1 Kor 11,12 Denn wie die Frau vom Mann stammt
(Anm.: nimmt noch Bezug auf den Schöpfungsbericht und dessen Verständnis durch die Alten) so kommt der Mann durch die Frau zur Welt
( Anm.: Stellt die Frau absolut wieder in die gleichwertige Ebene des Mannes bezugnehmend auf die Geburt des Gottessohnes aus der Frau, aus Maria ) ;
alles aber stammt von Gott ( Anm.: bekräftigt endgültig die Gleichwertigkeit mit direktem Bezug zum Schöpfer, zu Gott).

Der Mensch ist aufgerufen, Gott zu suchen, Ihn zu finden und nach Seinem Willen zu leben ( Bergpredigt, Zehn Gebote, Seligpreisungen ).

Augustinus sagt: „Unruhig ist mein Herz, bis es ruht, o Gott, in Dir“
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Beitrag von Franz Fr 29 Jun - 20:32

Christliches Lachen

Wer das "christliche Lachen" versteht,
kehrt zur wahren Freude des Lebens zurück,
das in Isaak vorausgeschaut und in Jesus vollendet wurde!

Indem Isaak das Lamm sah, sah er, was Kult ist:

"Gott selbst bereitet sich seinen Kult,
durch den er den Menschen ablöst,
erlöst und ihm das Lachen der Freude zurückgibt,
das zum Lobgesang der Schöpfung wird.“(Joseph Ratzinger)

Isaak: Gott lächelt
Sara: (="Fürstin"): lächelte
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