Licht - Finsternis
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Waldfee
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Hugo
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Spaceship- Giga User
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Re: Licht - Finsternis
Franz schrieb:
Gott ist Licht.
Jesus ist das Licht der Welt!
Interessant ist nun aber, was Edith Stein (deutsche Philosophin und Frauenrechtlerin jüdischer Herkunft, zum katholischen Glauben konvertiert) dazu schreibt:
Je höher die Erkenntnis ist, desto dunkler und geheimnisvoller ist sie, desto weniger ist es möglich, sie in Worte zu fassen. Der Aufstieg zu Gott ist ein Aufsteig ins Dunkel und Schweigen“.
Edith Stein: Endliches und ewiges Sein - Versuch eines Aufstiegs zum Sinn des Seins
Für mich scheint diese Frage einfach zu beantworten, auch wenn ich damit nicht sagen will, dass es wirklich von Edith Stein so gemeint war, denn ich kenne ja nicht ihr Denken oder ihre Erkenntnis. Ich gehe hier von meiner eigenen Interpretation dieser von dir zitierten Sätze aus, wobei ich eben nichts weiter als diese Sätze als Grundlage habe für das, was du hier fragst:
Je höher wir in der Erkenntnis steigen, desto weniger ist es eine Erkenntnis über unseren Verstand. Über unseren Verstand, oder anders gesagt mit unserem Kopf, können wir diese nicht mehr begreifen, nicht mehr erfassen. Es ist mehr eine Erkenntnis mittels unseres Herzen oder unseres Seins. Je höher die Erkenntnis, desto weniger können wir sie mit unseren Gedanken erfassen, deshalb können wir sie auch nicht mehr in Worte fassen.
Die Dunkelheit, von der Edith Stein hier spricht, sehe ich deshalb so, dass unser Verstand im Dunkeln gelassen wird und nicht, dass die Erkenntnis selbst dunkel ist. Je höher die Erkenntnis, desto mehr schweigt unser Verstand, denn er kommt einfach nicht mehr mit
So meine eigene Interpretation, welche absolut anders sein kann, als Edith Stein es eigentlich meinte
Mimi1- Giga User
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Re: Licht - Finsternis
Interessant, was Mimi schreibt.
Als Gott Israel 40 Jahre durch die Wüste - und umliegenden Ländern - führte, verhüllte er sich in einer Wolke in der Stiftshütte, und erklärte, dass er im "dunkeln wohnt".
Dies erscheint widersprüchlich, da Gott selbst Licht ist.
Der einzige die in diese Wolke eintreten durfte, war Mose, dass Ergebnis ist und bekannt: Gottes Licht lag Wochenlang auf Moses Gesicht.
Was Gott hier zu Ausdruck bringt ist, das er sich vor uns verbirgt, verhüllt, weil wir seinen Anblick mit unseren menschlichen Augen nicht ertragen und unser Verstand überfordert würde.
Als Gott Israel 40 Jahre durch die Wüste - und umliegenden Ländern - führte, verhüllte er sich in einer Wolke in der Stiftshütte, und erklärte, dass er im "dunkeln wohnt".
Dies erscheint widersprüchlich, da Gott selbst Licht ist.
Der einzige die in diese Wolke eintreten durfte, war Mose, dass Ergebnis ist und bekannt: Gottes Licht lag Wochenlang auf Moses Gesicht.
Was Gott hier zu Ausdruck bringt ist, das er sich vor uns verbirgt, verhüllt, weil wir seinen Anblick mit unseren menschlichen Augen nicht ertragen und unser Verstand überfordert würde.
HeinzB- Giga User
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Re: Licht - Finsternis
Na ja,
Wäre G-tt den Israelis in der Wüste als Licht erschienen - dann wären den Israelis sämtliche Sicherungen heraus gesprungen. Sie hätten es mit ihren Augen und Gehirn nicht fassen können. Weil die Herrlichkeit G-ottes zu groß ist.
Wäre G-tt den Israelis in der Wüste als Licht erschienen - dann wären den Israelis sämtliche Sicherungen heraus gesprungen. Sie hätten es mit ihren Augen und Gehirn nicht fassen können. Weil die Herrlichkeit G-ottes zu groß ist.
Spaceship- Giga User
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Re: Licht - Finsternis
Nachts allerdings verwandelte sich die Wolkensäule in eine Feuersäule. Das kann allerdings auch daran gelegen haben, dass die Sonne das Leuchten der Wolkensäule tagsüber überstrahlt hat...
Re: Licht - Finsternis
Hugo schrieb:Nachts allerdings verwandelte sich die Wolkensäule in eine Feuersäule. Das kann allerdings auch daran gelegen haben, dass die Sonne das Leuchten der Wolkensäule tagsüber überstrahlt hat...
Für mich tönt dies immer nach einem Vulkan, welcher ausgebrochen ist: In der Nacht sieht man das Feuer oder Lava, am Tag die Aschensäule.
Mimi1- Giga User
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Re: Licht - Finsternis
Mimi1 schrieb:Hugo schrieb:Nachts allerdings verwandelte sich die Wolkensäule in eine Feuersäule. Das kann allerdings auch daran gelegen haben, dass die Sonne das Leuchten der Wolkensäule tagsüber überstrahlt hat...
Für mich tönt dies immer nach einem Vulkan, welcher ausgebrochen ist: In der Nacht sieht man das Feuer oder Lava, am Tag die Aschensäule.
Laut Jüdischer Weisen handelt es sich um Wunder, nicht um naturwissenschaftliche Erscheinungen.
Geistlicher Sinn ist: Gott begleitete Sein Volk mit Seiner „Schechina“.( Göttliches Einwohnen als „Braut„ für Israel).
Franz- Giga User
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Re: Licht - Finsternis
Danke Mimi !
Danke Heinz B !
...zu Eurer Antwort zum Thema: Was meint Edith Stein mit ihrem Text: Je höher die Erkenntnis ist, desto dunkler und geheimnisvoller ist sie, desto weniger ist es möglich, sie in Worte zu fassen. Der Aufstieg zu Gott ist ein Aufsteig ins Dunkel und Schweigen“.
Edith Stein: Endliches und ewiges Sein - Versuch eines Aufstiegs zum Sinn des Seins.
Edith Stein bezieht sich auf die „dunkle Nacht der Seele“, wie sie zB. Johannes vom Kreuz, Franziska von Rom und auch Mutter Teresa verspürten.
Es geht dabei um die „Unio mystica“ der(s) Heiligen mit dem Kreuz Christi.
Dort ist es wirklich „dunkle Nacht“ durch die Sünden der Menschen, die Jesus am Kreuz getragen hat.
Bezug zum Ausruf Jesu‘: „Mich dürstet“.
Jesus nimmt jene besonderen Gläubigen, die infolge Jesu‘ Ruf „mich dürstet“ in ihrer „Unio mystica“ sich ganz mit Jesus freiwillig aus Liebe vereinigen wollen, in Sein Leiden hinein, wodurch sie selber zum Licht für die Anderen in ihrer jeweiligen Raumzeit werden.
Es ist ähnlich wie im AT Josef von Ägypten: „Per Aspera Ad Astra“: aus dem Dunkeln des Gefängnisses in Ägypten zum Licht durch „Mitleiden mit Gott“, um sein Volk zu retten.
Josef tat es für Haschem und rettete dadurch sein Volk, die neutestamentlichen Heiligen für Jesus.
Das gilt zB. auch für Stigmatisierte wie Pater Pio.
„I thirst“ Jesu‘
Joh 12,24 Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.
Joh 12,25 Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben.
Joh 12,26 Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren.
Der Mensch soll nicht verzweifeln, gerade wenn es dem Gläubigen schlecht geht, dann geschieht etwas ganz Besonderes mit ihm: er/sie wird in die Nachfolge Jesu` hineingezogen,
in Sein "Mich dürstet", in den Mangel, in das Vakuum,
in das Gefühl, daß Gott fern zu sein scheint,
obwohl wir vom Verstand her wissen, daß Gott gerade dann ganz nahe ist.
Diesen Zustand haben viele christliche Mystiker erlebt, erinnere an zB. Therese von Lisieux „Der kleine Weg“, („Geschichte einer Seele“ ), Mutter Teresa, Rita von Cascia, Vinzenz Pallotti, Rafael Arnáiz Barón, Pater Pio, Johannes vom Kreuz. Letzterer schrieb sogar eine Meditationsschrift über die "dunkle Nacht der Seele“(vgl. Josef), gemeint ist eben das Gefühl, Gott sei fern, obwohl gerade Gott dann ganz nahe ist und den Gläubigen umfängt und hält.
( vgl. Röm 8,28).
Danke Heinz B !
...zu Eurer Antwort zum Thema: Was meint Edith Stein mit ihrem Text: Je höher die Erkenntnis ist, desto dunkler und geheimnisvoller ist sie, desto weniger ist es möglich, sie in Worte zu fassen. Der Aufstieg zu Gott ist ein Aufsteig ins Dunkel und Schweigen“.
Edith Stein: Endliches und ewiges Sein - Versuch eines Aufstiegs zum Sinn des Seins.
Edith Stein bezieht sich auf die „dunkle Nacht der Seele“, wie sie zB. Johannes vom Kreuz, Franziska von Rom und auch Mutter Teresa verspürten.
Es geht dabei um die „Unio mystica“ der(s) Heiligen mit dem Kreuz Christi.
Dort ist es wirklich „dunkle Nacht“ durch die Sünden der Menschen, die Jesus am Kreuz getragen hat.
Bezug zum Ausruf Jesu‘: „Mich dürstet“.
Jesus nimmt jene besonderen Gläubigen, die infolge Jesu‘ Ruf „mich dürstet“ in ihrer „Unio mystica“ sich ganz mit Jesus freiwillig aus Liebe vereinigen wollen, in Sein Leiden hinein, wodurch sie selber zum Licht für die Anderen in ihrer jeweiligen Raumzeit werden.
Es ist ähnlich wie im AT Josef von Ägypten: „Per Aspera Ad Astra“: aus dem Dunkeln des Gefängnisses in Ägypten zum Licht durch „Mitleiden mit Gott“, um sein Volk zu retten.
Josef tat es für Haschem und rettete dadurch sein Volk, die neutestamentlichen Heiligen für Jesus.
Das gilt zB. auch für Stigmatisierte wie Pater Pio.
„I thirst“ Jesu‘
Joh 12,24 Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.
Joh 12,25 Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben.
Joh 12,26 Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren.
Der Mensch soll nicht verzweifeln, gerade wenn es dem Gläubigen schlecht geht, dann geschieht etwas ganz Besonderes mit ihm: er/sie wird in die Nachfolge Jesu` hineingezogen,
in Sein "Mich dürstet", in den Mangel, in das Vakuum,
in das Gefühl, daß Gott fern zu sein scheint,
obwohl wir vom Verstand her wissen, daß Gott gerade dann ganz nahe ist.
Diesen Zustand haben viele christliche Mystiker erlebt, erinnere an zB. Therese von Lisieux „Der kleine Weg“, („Geschichte einer Seele“ ), Mutter Teresa, Rita von Cascia, Vinzenz Pallotti, Rafael Arnáiz Barón, Pater Pio, Johannes vom Kreuz. Letzterer schrieb sogar eine Meditationsschrift über die "dunkle Nacht der Seele“(vgl. Josef), gemeint ist eben das Gefühl, Gott sei fern, obwohl gerade Gott dann ganz nahe ist und den Gläubigen umfängt und hält.
( vgl. Röm 8,28).
Franz- Giga User
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Re: Licht - Finsternis
Mimi1 schrieb:Hugo schrieb:Nachts allerdings verwandelte sich die Wolkensäule in eine Feuersäule. Das kann allerdings auch daran gelegen haben, dass die Sonne das Leuchten der Wolkensäule tagsüber überstrahlt hat...
Für mich tönt dies immer nach einem Vulkan, welcher ausgebrochen ist: In der Nacht sieht man das Feuer oder Lava, am Tag die Aschensäule.
Nur das es hier um eine Wolke ging, die Jahrelang vor dem Volk herzog und die sich in der Stiftshütte niederließ, was also keinesfalls ein durch einen Vulkanausbruch entstandene Aschenwolke sein kann.
HeinzB- Giga User
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Re: Licht - Finsternis
Liebe MitchristInnen!
Licht und Finsternis in dieser Welt:
3. Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus deiner guten und geliebten Hand.
4. Doch willst du uns noch einmal Freude schenken
an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
dann wolln wir des Vergangenen gedenken,
und dann gehört dir unser Leben ganz.
-
Aus dem geistlichen Gedicht „Von guten Mächten treu und still umgeben“ des evangelischen Theologen und NS-Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer. Verfasst im Dezember 1944, also im Licht von Weihnachten in der Finsternis der Gestapo-Haft, ist es Bonhoeffers letzter erhaltener theologischer Text vor seiner Hinrichtung am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg.
Licht und Finsternis in dieser Welt:
3. Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus deiner guten und geliebten Hand.
4. Doch willst du uns noch einmal Freude schenken
an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
dann wolln wir des Vergangenen gedenken,
und dann gehört dir unser Leben ganz.
-
Aus dem geistlichen Gedicht „Von guten Mächten treu und still umgeben“ des evangelischen Theologen und NS-Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer. Verfasst im Dezember 1944, also im Licht von Weihnachten in der Finsternis der Gestapo-Haft, ist es Bonhoeffers letzter erhaltener theologischer Text vor seiner Hinrichtung am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg.
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