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Warum ließ Gott im Alten Testament durch sein Volk Israel so viele Menschen und Völker töten.... ?

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Beitrag von Adam Mi 26 Aug - 9:03

Franz schrieb:Ein Aspekt schließlich: was die Auslöschung ganzer Völkerschaften betrifft?

Na ja, dies gipfelt alles in den Prozess von 1.Korinther 15,35 ff ... Zum Schluss bleibt nur noch ein Volk übrig, und jenes Volk bleibt nicht auf dre Erde, sondern wird zu Jesus Christus hin entrückt, damit auch wir da sind, wo auch er ist, wie er selbst im Johannesevangelium mitteilen ließ.
Joh 14,2 Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn nicht, so hätte ich es euch gesagt. Ich gehe hin, um euch eine Stätte zu bereiten.
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Beitrag von Franz Mi 26 Aug - 22:00

Ein Aspekt schließlich: was die Auslöschung ganzer Völkerschaften betrifft?

-

Jüdische Sichtweise aus der Exegese der Tora

Was den Befehl zur Auslöschung ganzer Völkerschaften betrifft, handelt sich aller Wahrscheinlichkeit nach um "Symboltexte".
Biblischer Redaktor beschrieb in manchen Fällen eine Geschichtsfiktion, wie zB. Saul und der Amalekiterkrieg,
oder eine real geschehene Kriegshandlung, die der Endredaktor rückblickend in folgendem Sinn interpretiert hat: das oben beschriebene "Wenn - Dann"- Prinzip soll bestärkt werden.
Jeder Volksname steht in Verbindung mit einer bestimmten Lebenshaltung.
z.B.: Amalekiter: stehen symbolisch für das Leistungsdenken („maloche“) und gleichsam für die „Selbsterlösung.“
Die Notwendigkeit des Krieges. Amalek ist gemäß der Weisen Israels, der böse Trieb, die Schlange aus dem Garten Eden.
Die Midianiter könnten für ein Denken stehen, das ganz am Maß der Welt orientiert ist (Midda – das Maß) ...
Moabiter: stehen für Götzendienst. Ebenso die Kanaaniter.
Also bestimmte negative Charaktereigenschaften stehen im Gegensatz zu den Eigenschaften in Sefirot (= Baum des Lebens) und wurden entsprechenden Völkerschaften zugeordnet.
Friedrich Weinreb hat in dieser Richtung einige Überlegungen angestellt, die sehr glaubwürdig für uns Christen sind.
Anmerkung: Es gibt einen Unterschied zwischen den Bösen und den Feinden. Das Böse möchte die Vernichtung. Es gibt da keine Gesprächsgrundlage.
Feinde können auch zu Freunden werden. Die Feindschaft liegt nicht im absoluten Hass begründet, deshalb: „Liebe Deine Feinde".
Anmerkung: Gott hat zu gewissen Zeiten auch andere Völker gerettet
Amos 9,7 Seid ihr für mich mehr als die Kuschiter, ihr Israeliten? - / Spruch des Herrn. Wohl habe ich Israel aus Ägypten heraufgeführt, / aber ebenso die Philister aus Kaftor / und die Aramäer aus Kir.

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Beitrag von Franz Di 15 März - 8:46

Beispiele/
Elija, der 400 Propheten mit dem Schwert tötete
Die Kriege Josuas bei der Landnahme

Die evangelische Kirche interpretiert das als theologische Beispielerzählung.
Nicht wörtlich, sondern im geistlichen Sinn zu verstehen: Geistiger Kampf gegen das Böse mit Hilfe JHWH.

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Beitrag von Spaceship Di 15 März - 10:35

Wenn wir das AT lesen so sehen wir auch das Gott die Völker ausgerottet hat die Gott zuwider waren. Zum Beispiel weil sie Menschenopfer ihren Göttern dargebracht haben. Als die Römer die Insel England eroberten mussten sie feststellen das die Druiden dort ebenfalls Menschenopfer vollzogen. Und selbst den Römern war das ein Greuel und gingen hart dagegen an.

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Beitrag von HeinzB Di 15 März - 23:29

Franz nöchte uns weis machen, das die von ihm erwähnte Kriege nicht real stattgefunden hätten. Doch das haben sie, allles ist exakt so passiert wie es in der Bibel steht.
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Beitrag von feli Mi 16 März - 1:03

So IST es Heinz!
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Beitrag von Franz Mi 16 März - 2:40

HeinzB schrieb:Franz nöchte uns weis machen, das die von ihm erwähnte Kriege nicht real stattgefunden hätten. Doch das haben sie, allles ist exakt so passiert wie es in der Bibel steht.

Du irrst Dich!
Habe einen Artikel der evangelischen Kirche zu diesem Thema reingestellt.
Jede(r) kann dort nachlesen und selbst ein Urteil bilden.
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Beitrag von Pete Mi 16 März - 6:58

Moin Freunde
Ich stelle immer wieder fest dass es viele Leute, auch Christen, gibt, die sich die Bibel so zurecht basteln dass es in ihr persönliches Glaubensbild passt. Wo dem nicht so ist wird mit Zensurstift, Schere und anderem "groben Gerät" passend gemacht was nach eigenem Gusto nicht passend ist. Das kann man natürlich, aber es erscheint mir dann doch ein fahrlässiger Umgang mit dem Wort Gottes. Wenn jeder sich alles was geschrieben steht so zurecht biegt wie es einem persönlich passt dann haben wir eben letztendlich genau das Durcheinander in der christlichen Szene welches wir erleben: Eine Unzahl von Gruppen, Gemeinschaften, Kirchen, Sekten: Siebten Tag Adventisten, Pfingstler, Anglikaner, Mormonen, Katholiken, Neuapostolische, Evangelische, Zeugen Jehovas, Charismatiker, Altkatholische, Orthodoxe, Universelle Kirche, usw. usw. Und jeder denkt seine Gruppe, dh. seine Auslegung ist die einzig richtige.
Das alte Testament kann man übrigens nicht mit dem Massstab des neuen Testaments angehen denn die Zeit vor Jesus war eine andere. Darum heisst es ja auch "Das neue Testament" oder wie auch gesagt wird: Der neue Bund.
Es grüsst Pete, der sich immer wieder an die Sätze Jesu im hohepriesterlichen Gebet erinnert, denn das war unserem Herrn sehr sehr wichtig, so wichtig dass ER es in SEINEM letzten Gebet hier auf Erden so dramatisch formuliert hat:
20 Ich bitte aber nicht für diese allein, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben werden, 21 auf daß sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; auf daß auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, daß du mich gesandt hast. 22 Und ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, auf daß sie eins seien, gleichwie wir eins sind. 23 Ich in ihnen und du in mir, auf daß sie zu vollendeter Einheit gelangen, damit die Welt erkenne, daß du mich gesandt hast und sie liebst, gleichwie du mich liebst.
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Beitrag von Franz Mi 16 März - 8:34

Hallo Beisammen!

In dem Link schreibt Helge Bezold von der Evangelischen Fakultät der Universität Basel folgenden Artikel auf eine Leseranfrage:

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Zitat:

„Die Erzählung ist eine Beispielerzählung, die auf drastische Weise erzählt, dass einzig und allein JHWH der eine Gott Israels ist. Elia ist ein Prophet dieses einen Gottes. Schon sein hebräischer Name drückt das aus: El-i-jahu bedeutet „Mein Gott ist JHWH“. Elia und die mit ihm verbundenen biblischen Erzählungen umkreisen dieses Thema, das Mendelssohn so mächtig inszeniert hat. Es geht um das erste Gebot und um die Macht JHWHs. Es geht nicht vorrangig um das Abschlachten von anderen Menschen, auch wenn diese Erzählung diese grausame Vorstellung als erschreckendes Motiv verwendet. Kurz zuvor in der Erzählung (1Kön 18) kam es zu einem Wettstreit: Elia (und damit JHWH selbst) gegen 450 Propheten des Gottes Baal, den man zu dieser Zeit ebenfalls verehrt hatte. Es geht darum, ein Opfer auf Holz ohne Feuer zu entzünden, nur durch das Anrufen des Namens des jeweiligen Gottes. „Der Gott, der mit Feuer antwortet, der ist Gott.“ (1Kön 18,24). Als LeserInnen erwarten wir eigentlich, dass ein Gott, der von 450 Propheten beschworen wird, die besseren Chancen hätte. Doch deren Ruf bleibt erfolglos. Auf Elias Rufen nach JHWH fällt Feuer vom Himmel, woraufhin die umstehende Menge bekennt: „Der HERR (JHWH) ist Gott! Der HERR (JHWH) ist Gott!“ Die 450 Baalspropheten wurden so als Falschpropheten erwiesen, die die Menschen getäuscht haben. Elia lässt die 450 Propheten dann töten. Er hält sich damit an ein Gesetz aus dem 5. Buch Mose (Dtn 13,6), das besagt, dass Propheten, die Abfall von JHWH predigen, getötet werden sollen.

Diese Gewalt und solche Gebote haben – damit haben Sie ganz Recht – nichts mit dem Nächstenliebegebot, dem lieben Gott oder dem 5. Gebot zu tun. Sie berichten auch nicht unbedingt davon, wie Gott ist oder wie er möchte, dass wir uns ihn vorstellen. Sie provozieren manchmal unsere Ablehnung. Die Erzählung ist eine Erzählung aus einer Zeit, in der man mit aller Kraft versucht hat, den einen Gott von den anderen Göttern der Umwelt abzusetzen. Sie ist eine Beispielerzählung, deren Fokus nicht auf den toten Baalspropheten liegt, sondern einzig auf der Idee, dass der eine Gott sich durchsetzt und alle anderen keine Chance haben. Ich persönlich glaube, dass die Passage symbolisch gemeint ist und durchaus unterhaltsam sein soll. 450 Propheten scheitern an einer einfachen „Feuerprobe“ und verlieren den Wettstreit gegen einen einzelnen Propheten. Dieser ist aber ein Prophet des wahren und einzigen Gottes. Gegen ihn sind alle anderen Götter und Propheten nichts.

Wörtlich nehmen können wir diese Texte oder Gebote nicht. Unser Verständnis von Nächsten-/Feindesliebe lässt das Töten von anderen Menschen nicht zu. Religiöser Eifer führt zu grausamer Gewalt, die wir ChristInnen mit Nachdruck ablehnen. Es ist also gut, dass Sie die Bibel an dieser Stelle kritisieren und die Vorstellung von Gewalt ablehnen.

Das ist eine wichtige Aufgabe für uns BibelleserInnen, damit wir immer wieder kritisch mit unseren Traditionen und Vorstellungen umgehen. Für mich entscheidet sich viel daran, ob man die Erzählung wörtlich liest oder als Beispiele und Symbole. Das gilt auch für andere Texte der Bibel, wie z.B. die oft ziemlich blutigen Erzählungen der Landnahme im Josuabuch.

Heute wissen wir dank wissenschaftlicher Methoden, dass es eine solche kriegerische Einnahme und die vielen Tote, von denen dort berichtet wird, nie gegeben hat, sondern dass sie ebenfalls theologische Beispielerzählungen sind.

Der eine Gott besiegt seine Feinde. Diese Vorstellung hat Anlass für Erzählungen gegeben, die die Hoffnung auf Gottes Macht symbolisieren. Besonders in Zeiten, in denen man selbst wenig Grund zur Hoffnung hatte.“

-

P.S.: Für mich persönlich sind diese oder ähnliche Auslegungen von Jüdischer, Evangelischer oder Katholischer Seite kein Problem, denn für mich persönlich gilt „3G-Plus“ bei solchen Dikussionen. 😉
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Beitrag von HeinzB Mi 16 März - 14:51

Tja da mangelt es dem Autor zweifelsohne an dem Glauben an das Wort Gottes.
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