Franz‘ Kapelle
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Re: Franz‘ Kapelle
Die Geburt Jesu`
Lk 2,6
Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft,
Lk 2,7
und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.
Kein Platz:
Vgl.
Joh 1,11
Er kam in sein Eigentum, / aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.
Obwohl gilt:
Kol 1,16
Denn in ihm wurde alles erschaffen / im Himmel und auf Erden, / das Sichtbare und das Unsichtbare, / Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; / alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen.
Daher sagte Jesus:
Mt 8,20
Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann.
Beides also außerhalb der Stadt: Geburt und Kreuzigung:
Hebr 13,12
Deshalb hat auch Jesus, um durch sein eigenes Blut das Volk zu heiligen, außerhalb des Tores gelitten.
Als Hinweis auf die Umkehr der Werte: Erhöhung des Niedrigen, Erniedrigung des Hohen.
Die Futterkrippe:
Lk 2,7
und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.
Justin der Märtyrer (+165) und Origenes (+um 254): Grotte als Geburtsort
Diese im 2. Jhdt. nach Vertreibung der Juden: in eine Kultstätte des Tammuz-Adonis umgewandelt , um den christlichen Gedächtniskult zu beseitigen, belegt die Wichtigkeit der Geschehnisse. So darf man der Bethlehemitischen Ortsüberlieferung, auf die auch die Geburtskirche zurückgeht, ein beträchtliches Maß an Glaubwürdigkeit zuerkennen.
Windeln : Bild für Stunde Seines Todes.
Augustinus: belegte die Krippe als Ort der Nahrung für die Tiere. Nun ist Jesus als Nahrung für die Menschen dort hineingelegt worden.
Im Evangelium allerdings von Tieren nicht die Rede.
Die gläubige Meditation füllte früh diese Lücke: Verweis auf Texte:
Jes 1,3
Der Ochse kennt seinen Besitzer / und der Esel die Krippe seines Herrn; Israel aber hat keine Erkenntnis, / mein Volk hat keine Einsicht.
Mit den 2 Lebewesen sind wohl die 2 Cherube gemeint: Bundeslade
Ex 25,18
Mach zwei Kerubim aus getriebenem Gold und arbeite sie an den beiden Enden der Deckplatte heraus!
Ex 25,19
Mach je einen Kerub an dem einen und dem andern Ende; auf der Deckplatte macht die Kerubim an den beiden Enden!
Ex 25,20
Die Kerubim sollen die Flügel nach oben ausbreiten, mit ihren Flügeln die Deckplatte beschirmen und sie sollen ihre Gesichter einander zuwenden; der Deckplatte sollen die Gesichter der Kerubim zugewandt sein.
Wie wenn die Krippe die Bundeslade wäre, in der geheimnisvoll geborgen Gott unter den Menschen ist und vor der für „Ochs und Esel“, für die Menschheit aus Juden und Heiden, die Stunde der Erkenntnis gekommen ist. Darstellung der einsichtslosen Menschen, die vor der Krippe in der Armseligkeit dieser Geburt die Epiphanie empfängt, die nun alle sehen lehrt.
Lk 2,6
Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft,
Lk 2,7
und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.
Kein Platz:
Vgl.
Joh 1,11
Er kam in sein Eigentum, / aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.
Obwohl gilt:
Kol 1,16
Denn in ihm wurde alles erschaffen / im Himmel und auf Erden, / das Sichtbare und das Unsichtbare, / Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; / alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen.
Daher sagte Jesus:
Mt 8,20
Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann.
Beides also außerhalb der Stadt: Geburt und Kreuzigung:
Hebr 13,12
Deshalb hat auch Jesus, um durch sein eigenes Blut das Volk zu heiligen, außerhalb des Tores gelitten.
Als Hinweis auf die Umkehr der Werte: Erhöhung des Niedrigen, Erniedrigung des Hohen.
Die Futterkrippe:
Lk 2,7
und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.
Justin der Märtyrer (+165) und Origenes (+um 254): Grotte als Geburtsort
Diese im 2. Jhdt. nach Vertreibung der Juden: in eine Kultstätte des Tammuz-Adonis umgewandelt , um den christlichen Gedächtniskult zu beseitigen, belegt die Wichtigkeit der Geschehnisse. So darf man der Bethlehemitischen Ortsüberlieferung, auf die auch die Geburtskirche zurückgeht, ein beträchtliches Maß an Glaubwürdigkeit zuerkennen.
Windeln : Bild für Stunde Seines Todes.
Augustinus: belegte die Krippe als Ort der Nahrung für die Tiere. Nun ist Jesus als Nahrung für die Menschen dort hineingelegt worden.
Im Evangelium allerdings von Tieren nicht die Rede.
Die gläubige Meditation füllte früh diese Lücke: Verweis auf Texte:
Jes 1,3
Der Ochse kennt seinen Besitzer / und der Esel die Krippe seines Herrn; Israel aber hat keine Erkenntnis, / mein Volk hat keine Einsicht.
Mit den 2 Lebewesen sind wohl die 2 Cherube gemeint: Bundeslade
Ex 25,18
Mach zwei Kerubim aus getriebenem Gold und arbeite sie an den beiden Enden der Deckplatte heraus!
Ex 25,19
Mach je einen Kerub an dem einen und dem andern Ende; auf der Deckplatte macht die Kerubim an den beiden Enden!
Ex 25,20
Die Kerubim sollen die Flügel nach oben ausbreiten, mit ihren Flügeln die Deckplatte beschirmen und sie sollen ihre Gesichter einander zuwenden; der Deckplatte sollen die Gesichter der Kerubim zugewandt sein.
Wie wenn die Krippe die Bundeslade wäre, in der geheimnisvoll geborgen Gott unter den Menschen ist und vor der für „Ochs und Esel“, für die Menschheit aus Juden und Heiden, die Stunde der Erkenntnis gekommen ist. Darstellung der einsichtslosen Menschen, die vor der Krippe in der Armseligkeit dieser Geburt die Epiphanie empfängt, die nun alle sehen lehrt.
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Re: Franz‘ Kapelle
Der Erstgeborene: = theologische Qualität: besondere Gottzugehörigkeit.
Darstellung Jesu` im Tempel
Ex 13,1
Der Herr sprach zu Mose:
Ex 13,2
Erkläre alle Erstgeburt als mir geheiligt! Alles, was bei den Israeliten den Mutterschoß durchbricht, bei Mensch und Vieh, gehört mir.
Ex 13,13
Jeden Erstling vom Esel aber löse durch ein Schaf aus! Willst du ihn nicht auslösen, dann brich ihm das Genick! Jeden Erstgeborenen deiner Söhne musst du auslösen.
Paulus: Erstgeborene: Eröffnung der neuen Menschlichkeit: Kosmische Dimension: Jesus = Erste Idee Gottes. Anfang und Ziel der neuen Schöpfung, die mit der Auferstehung begonnen hat.
Röm 8,29
denn alle, die er im voraus erkannt hat, hat er auch im voraus dazu bestimmt, an Wesen und Gestalt seines Sohnes teilzuhaben, damit dieser der Erstgeborene von vielen Brüdern sei.
Der kosmische Glanz:
Lk 2,8
In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde.
Lk 2,9
Da trat der Engel des Herrn zu ihnen und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr,
Warum Hirten ?
Zuerst ganz plausibel: sie waren in der Nähe, der Armen.
Lk 10,21
In dieser Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude aus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen.
Und sie waren „Wachende“.
Und zu denken an die Erwählung Davids:
1 Sam 16,11
Und er fragte Isai: Sind das alle deine Söhne? Er antwortete: Der jüngste fehlt noch, aber der hütet gerade die Schafe. Samuel sagte zu Isai: Schick jemand hin und lass ihn holen; wir wollen uns nicht zum Mahl hinsetzen, bevor er hergekommen ist
Mi 5,1
Aber du, Bethlehem-Efrata, / so klein unter den Gauen Judas, aus dir wird mir einer hervorgehen, / der über Israel herrschen soll. Sein Ursprung liegt in ferner Vorzeit, / in längst vergangenen Tagen.
Mi 5,2
Darum gibt der Herr sie preis, / bis die Gebärende einen Sohn geboren hat. Dann wird der Rest seiner Brüder heimkehren / zu den Söhnen Israels.
Mi 5,3
Er wird auftreten und ihr Hirt sein / in der Kraft des Herrn, / im hohen Namen Jahwes, seines Gottes. Sie werden in Sicherheit leben; / denn nun reicht seine Macht / bis an die Grenzen der Erde.
Mt 2,6
Du, Bethlehem im Gebiet von Juda, / bist keineswegs die unbedeutendste / unter den führenden Städten von Juda; / denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, / der Hirt meines Volkes Israel.
Jesus der große Hirt:
1 Petr 2,25
Denn ihr hattet euch verirrt wie Schafe, jetzt aber seid ihr heimgekehrt zum Hirten und Bischof eurer Seelen.
Hebr 13,20
Der Gott des Friedens aber, der Jesus, unseren Herrn, den erhabenen Hirten seiner Schafe, von den Toten heraufgeführt hat durch das Blut eines ewigen Bundes,
Die Hirten:
Lk 2,10
der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll:
Lk 2,11
Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr.
Lk 2,12
Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.
Lk 2,13
Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach:
Lk 2,14
Verherrlicht ist Gott in der Höhe / und auf Erden ist Friede / bei den Menschen seiner Gnade.
Franz- Giga User
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Re: Franz‘ Kapelle
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind“
Lk 2,13
Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach:
Lk 2,14
Verherrlicht ist Gott in der Höhe / und auf Erden ist Friede / bei den Menschen seiner Gnade.
Wahrscheinlich „sangen“die Engel.
Lat. Text: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind“
2 mögliche Fehlinterpretationen von Extremen:
*Einseitig moralisierend: Menschen können nicht Gottes Gnade bewirken: Die Ehre und Schönheit und Wahrheit Gottes ist unabhängig da.
*Übersetzung: Dt.Bischofskonferenz: „Menschen seiner Gnade“: auch unbefriedigend, da die Frage implizierend:
wer sind diese ?
Besser griech. Urtext: „Menschen des Wohlgefallens“: bedeutet und beinhaltet die „co-operatio“ des Menschen, die Vertikalisierung.
Vgl.
Lk 3,22
und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab, und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.
Gedanken über Gnade und menschliche Freiheit:
2 extreme Meinungen:
*Alleinwirksamkeit Gottes, Vorherbestimmung.
*moralisierende Position: guter Wille des Menschen sei entscheidend.
Beide Extrempositionen sind nach dem gesamten Zeugnis der Heiligen Schrift falsch:
Es bleibt wahr, daß wir nicht lieben können, wenn wir nicht von Gott zuerst geliebt wären.
Gottes Gnade geht immer voraus.
Aber es bleibt auch wahr, daß der Mensch zum Mitlieben gerufen ist.
Daher: „Menschen des Wohlgefallens“: ist beste Übersetzung.
Lk 2,13
Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach:
Lk 2,14
Verherrlicht ist Gott in der Höhe / und auf Erden ist Friede / bei den Menschen seiner Gnade.
Wahrscheinlich „sangen“die Engel.
Lat. Text: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind“
2 mögliche Fehlinterpretationen von Extremen:
*Einseitig moralisierend: Menschen können nicht Gottes Gnade bewirken: Die Ehre und Schönheit und Wahrheit Gottes ist unabhängig da.
*Übersetzung: Dt.Bischofskonferenz: „Menschen seiner Gnade“: auch unbefriedigend, da die Frage implizierend:
wer sind diese ?
Besser griech. Urtext: „Menschen des Wohlgefallens“: bedeutet und beinhaltet die „co-operatio“ des Menschen, die Vertikalisierung.
Vgl.
Lk 3,22
und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab, und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.
Gedanken über Gnade und menschliche Freiheit:
2 extreme Meinungen:
*Alleinwirksamkeit Gottes, Vorherbestimmung.
*moralisierende Position: guter Wille des Menschen sei entscheidend.
Beide Extrempositionen sind nach dem gesamten Zeugnis der Heiligen Schrift falsch:
Es bleibt wahr, daß wir nicht lieben können, wenn wir nicht von Gott zuerst geliebt wären.
Gottes Gnade geht immer voraus.
Aber es bleibt auch wahr, daß der Mensch zum Mitlieben gerufen ist.
Daher: „Menschen des Wohlgefallens“: ist beste Übersetzung.
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Re: Franz‘ Kapelle
Die Darstellung Jesu` im Tempel
Nach dem Gesetz: 8. Tag: Beschneidung.
40. Tag: Reinigung Marias, Auslösung, Darstellung Jesu` im Tempel.
Gal 4,4
Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt,
Gal 4,5
damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen.
Lk 2,21
Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, noch ehe das Kind im Schoß seiner Mutter empfangen wurde.
Entsprach der Überlieferung. Von einem griechisch schreibenden Redaktor überarbeitet. Eben Lukas. Keine genaue Kenntnis der alttestamentlichen Gesetzgebung, keine Details, eher geht es ihm um das theologische Geschehen.
Lev 12,1
Der Herr sprach zu Mose:
Lev 12,2
Sag zu den Israeliten: Wenn eine Frau niederkommt und einen Knaben gebiert, ist sie sieben Tage unrein, wie sie in der Zeit ihrer Regel unrein ist.
Lev 12,3
Am achten Tag soll man die Vorhaut des Kindes beschneiden
Lev 12,4
und dreiunddreißig Tage soll die Frau wegen ihrer Reinigungsblutung zu Hause bleiben. Sie darf nichts Geweihtes berühren und nicht zum Heiligtum kommen, bis die Zeit ihrer Reinigung vorüber ist.
Anschließend Reinigungsopfer.
Lev 12,6
Wenn die Zeit ihrer Reinigung vorüber ist, soll sie, für einen Sohn ebenso wie für eine Tochter, ein einjähriges Schaf als Brandopfer und eine junge Taube oder eine Turteltaube als Sündopfer zum Priester an den Eingang des Offenbarungszeltes bringen.
Lev 12,7
Er soll es vor dem Herrn darbringen und sie entsühnen; so wird sie von ihrem Blutfluss gereinigt. Das ist das Gesetz für eine Frau, die einen Knaben oder ein Mädchen gebiert.
Lev 12,8
Wenn sie die Mittel für ein Schaf nicht aufbringen kann, soll sie zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen, eine als Brandopfer und die andere als Sündopfer; der Priester soll sie entsühnen und so wird sie gereinigt.
Maria und Josef opferten:
Lk 2,24
Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.
Gerechtigkeit erfüllt sein:
Mt 3,15
Jesus antwortete ihm: Lass es nur zu! Denn nur so können wir die Gerechtigkeit (die Gott fordert) ganz erfüllen. Da gab Johannes nach.
Maria braucht jedoch nicht gereinigt werden, diese Geburt bringt die Reinigung der Welt. Aber sie gehorcht dem Gesetz und dient so der Erfüllung der Verheißung.
Die Auslösung des Erstgeborenen: Lukas berichtet darüber nicht.
Lk 2,23
gemäß dem Gesetz des Herrn, in dem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein.
Ex 13,2
Erkläre alle Erstgeburt als mir geheiligt! Alles, was bei den Israeliten den Mutterschoß durchbricht, bei Mensch und Vieh, gehört mir.
Ex 13,12
Dann musst du alles, was den Mutterschoß durchbricht, vor den Herrn bringen; alle männlichen Erstlinge, die dein Vieh wirft, gehören dem Herrn.
Ex 13,15
Als der Pharao hart blieb und uns nicht ziehen ließ, erschlug der Herr alle Erstgeborenen in Ägypten, bei Mensch und Vieh. Darum opfere ich dem Herrn alle männlichen Tiere, die den Mutterschoß durchbrechen; alle Erstgeborenen meiner Söhne aber löse ich aus.
Dieses Kind ist nicht ausgelöst, nicht den Eltern zurückgegeben, sondern im Gegenteil im Tempel Gott persönlich übergeben. Das Wort „paristanai“, das hier mit „darstellen“ übersetzt wird, bedeutet auch „darbringen“. Lukas berichtet nicht über den Auslösungsakt. An seine Stelle tritt das Gegenteil: Die Übergabe des Kindes an Gott. Anstatt der Rücknahme des Erstgeborenen die Öffentliche Zuneigung Jesu` an Gott, Seinen Vater.
Die prophetische Szene:
Simeon: gerecht, fromm, auf den Trost Israels wartend.: der Heilige Geist ruhte auf ihm
Lk 2,25
In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und fromm und wartete auf die Rettung Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm.
Lk 2,26
Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Messias des Herrn gesehen habe.
Trost: „paraklesis“:
Lk 2,29
Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, / wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.
Gebetsschatz als kirchliches Nachtgebet: soter (Retter): 2 christologische Aussagen: Jesus ist : * Licht, das die Heiden erleuchtet und *Herrlichkeit für dein Volk Israel.
Lk 2,30
Denn meine Augen haben das Heil gesehen, /
Lk 2,31
das du vor allen Völkern bereitet hast,
Lk 2,32
ein Licht, das die Heiden erleuchtet, / und Herrlichkeit für dein Volk Israel.
Vgl. 1. und 2. Lied vom Gottesknecht: Universalität , Offenbarung an die Heiden.
Jes 42,6
Ich, der Herr, habe dich aus Gerechtigkeit gerufen, / ich fasse dich an der Hand. Ich habe dich geschaffen und dazu bestimmt, / der Bund für mein Volk / und das Licht für die Völker zu sein:
Jes 49,6
Und er sagte: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, / nur um die Stämme Jakobs wieder aufzurichten / und die Verschonten Israels heimzuführen. Ich mache dich zum Licht für die Völker; / damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht.
Prophetisches Wort an Maria: mit der Theologie der Herrlichkeit ist die Theologie des Kreuzes verbunden.
Lk 2,34
Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird.
Vgl. Gott als „Stein“ bezeichnet
Jes 8,14
Er wird das Heiligtum sein für die beiden Reiche Israels: / der Stein, an dem man anstößt, / der Felsen, an dem man zu Fall kommt. Eine Schlinge und Falle wird er sein / für alle, die in Jerusalem wohnen.
Nach dem Gesetz: 8. Tag: Beschneidung.
40. Tag: Reinigung Marias, Auslösung, Darstellung Jesu` im Tempel.
Gal 4,4
Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt,
Gal 4,5
damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen.
Lk 2,21
Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, noch ehe das Kind im Schoß seiner Mutter empfangen wurde.
Entsprach der Überlieferung. Von einem griechisch schreibenden Redaktor überarbeitet. Eben Lukas. Keine genaue Kenntnis der alttestamentlichen Gesetzgebung, keine Details, eher geht es ihm um das theologische Geschehen.
Lev 12,1
Der Herr sprach zu Mose:
Lev 12,2
Sag zu den Israeliten: Wenn eine Frau niederkommt und einen Knaben gebiert, ist sie sieben Tage unrein, wie sie in der Zeit ihrer Regel unrein ist.
Lev 12,3
Am achten Tag soll man die Vorhaut des Kindes beschneiden
Lev 12,4
und dreiunddreißig Tage soll die Frau wegen ihrer Reinigungsblutung zu Hause bleiben. Sie darf nichts Geweihtes berühren und nicht zum Heiligtum kommen, bis die Zeit ihrer Reinigung vorüber ist.
Anschließend Reinigungsopfer.
Lev 12,6
Wenn die Zeit ihrer Reinigung vorüber ist, soll sie, für einen Sohn ebenso wie für eine Tochter, ein einjähriges Schaf als Brandopfer und eine junge Taube oder eine Turteltaube als Sündopfer zum Priester an den Eingang des Offenbarungszeltes bringen.
Lev 12,7
Er soll es vor dem Herrn darbringen und sie entsühnen; so wird sie von ihrem Blutfluss gereinigt. Das ist das Gesetz für eine Frau, die einen Knaben oder ein Mädchen gebiert.
Lev 12,8
Wenn sie die Mittel für ein Schaf nicht aufbringen kann, soll sie zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen, eine als Brandopfer und die andere als Sündopfer; der Priester soll sie entsühnen und so wird sie gereinigt.
Maria und Josef opferten:
Lk 2,24
Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.
Gerechtigkeit erfüllt sein:
Mt 3,15
Jesus antwortete ihm: Lass es nur zu! Denn nur so können wir die Gerechtigkeit (die Gott fordert) ganz erfüllen. Da gab Johannes nach.
Maria braucht jedoch nicht gereinigt werden, diese Geburt bringt die Reinigung der Welt. Aber sie gehorcht dem Gesetz und dient so der Erfüllung der Verheißung.
Die Auslösung des Erstgeborenen: Lukas berichtet darüber nicht.
Lk 2,23
gemäß dem Gesetz des Herrn, in dem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein.
Ex 13,2
Erkläre alle Erstgeburt als mir geheiligt! Alles, was bei den Israeliten den Mutterschoß durchbricht, bei Mensch und Vieh, gehört mir.
Ex 13,12
Dann musst du alles, was den Mutterschoß durchbricht, vor den Herrn bringen; alle männlichen Erstlinge, die dein Vieh wirft, gehören dem Herrn.
Ex 13,15
Als der Pharao hart blieb und uns nicht ziehen ließ, erschlug der Herr alle Erstgeborenen in Ägypten, bei Mensch und Vieh. Darum opfere ich dem Herrn alle männlichen Tiere, die den Mutterschoß durchbrechen; alle Erstgeborenen meiner Söhne aber löse ich aus.
Dieses Kind ist nicht ausgelöst, nicht den Eltern zurückgegeben, sondern im Gegenteil im Tempel Gott persönlich übergeben. Das Wort „paristanai“, das hier mit „darstellen“ übersetzt wird, bedeutet auch „darbringen“. Lukas berichtet nicht über den Auslösungsakt. An seine Stelle tritt das Gegenteil: Die Übergabe des Kindes an Gott. Anstatt der Rücknahme des Erstgeborenen die Öffentliche Zuneigung Jesu` an Gott, Seinen Vater.
Die prophetische Szene:
Simeon: gerecht, fromm, auf den Trost Israels wartend.: der Heilige Geist ruhte auf ihm
Lk 2,25
In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und fromm und wartete auf die Rettung Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm.
Lk 2,26
Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Messias des Herrn gesehen habe.
Trost: „paraklesis“:
Lk 2,29
Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, / wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.
Gebetsschatz als kirchliches Nachtgebet: soter (Retter): 2 christologische Aussagen: Jesus ist : * Licht, das die Heiden erleuchtet und *Herrlichkeit für dein Volk Israel.
Lk 2,30
Denn meine Augen haben das Heil gesehen, /
Lk 2,31
das du vor allen Völkern bereitet hast,
Lk 2,32
ein Licht, das die Heiden erleuchtet, / und Herrlichkeit für dein Volk Israel.
Vgl. 1. und 2. Lied vom Gottesknecht: Universalität , Offenbarung an die Heiden.
Jes 42,6
Ich, der Herr, habe dich aus Gerechtigkeit gerufen, / ich fasse dich an der Hand. Ich habe dich geschaffen und dazu bestimmt, / der Bund für mein Volk / und das Licht für die Völker zu sein:
Jes 49,6
Und er sagte: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, / nur um die Stämme Jakobs wieder aufzurichten / und die Verschonten Israels heimzuführen. Ich mache dich zum Licht für die Völker; / damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht.
Prophetisches Wort an Maria: mit der Theologie der Herrlichkeit ist die Theologie des Kreuzes verbunden.
Lk 2,34
Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird.
Vgl. Gott als „Stein“ bezeichnet
Jes 8,14
Er wird das Heiligtum sein für die beiden Reiche Israels: / der Stein, an dem man anstößt, / der Felsen, an dem man zu Fall kommt. Eine Schlinge und Falle wird er sein / für alle, die in Jerusalem wohnen.
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Re: Franz‘ Kapelle
Der Widerspruch des Menschen gegen Gott durchzieht die ganze Geschichte.
Jesus erweist sich gerade dadurch als Zeichen Gottes, daß Er den Widerspruch gegen Gott auf sich nimmt, an sich zieht bis zum Widerspruch des Kreuzes hin.
Gott wird heutzutage immer wieder als Grenze der menschlichen Freiheit gesehen.
Gott steht mit Seiner Wahrheit der Lüge, Eigensucht, Hochmut usw. des Menschen als Widerspruch gegenüber.
Gott ist Liebe, aber die Liebe kann auch gehaßt werden.
Erlösung ist nicht Wellness, Befreiung kostet den Schmerz des Kreuzes, die Lichtprophetie und das Wort vom Kreuz gehören zusammen ( vgl. Therese von Lisieux).
Maria wird in den Leidensspruch konkret miteingeschlossen: trifft auch die Mutter: „Mater dolorosa“
Lk 2,35
Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.
Von Maria lernen wir das wahre Mitleid,
das Annehmen fremden Leides als das eigene.
Bei den Vätern war gerade die Fühllosigkeit und Unempfindlichkeit dem Leiden anderer typisch für das Heidentum.
Die Prophetin Hanna: Prophetie der Verkündigung der Hoffnung
Lk 2,37
nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten.
Lk 2,38
In diesem Augenblick nun trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.
Jesus erweist sich gerade dadurch als Zeichen Gottes, daß Er den Widerspruch gegen Gott auf sich nimmt, an sich zieht bis zum Widerspruch des Kreuzes hin.
Gott wird heutzutage immer wieder als Grenze der menschlichen Freiheit gesehen.
Gott steht mit Seiner Wahrheit der Lüge, Eigensucht, Hochmut usw. des Menschen als Widerspruch gegenüber.
Gott ist Liebe, aber die Liebe kann auch gehaßt werden.
Erlösung ist nicht Wellness, Befreiung kostet den Schmerz des Kreuzes, die Lichtprophetie und das Wort vom Kreuz gehören zusammen ( vgl. Therese von Lisieux).
Maria wird in den Leidensspruch konkret miteingeschlossen: trifft auch die Mutter: „Mater dolorosa“
Lk 2,35
Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.
Von Maria lernen wir das wahre Mitleid,
das Annehmen fremden Leides als das eigene.
Bei den Vätern war gerade die Fühllosigkeit und Unempfindlichkeit dem Leiden anderer typisch für das Heidentum.
Die Prophetin Hanna: Prophetie der Verkündigung der Hoffnung
Lk 2,37
nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten.
Lk 2,38
In diesem Augenblick nun trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.
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Re: Franz‘ Kapelle
Die Weisen aus dem Morgenland
Der historische und geographische Rahmen der Erzählung
Magier(Sterndeuter): mit Zeitangabe
Mt 2,1
Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Bethlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem
Rudolf Pesch: Ähnlich wie bei Augustus im Weihnachts – Evangelium: Kaiser mit Anspruch auf Befriedung der Welt als Antipode des neugeborenen Kindes – Herodes als der von des Kaisers Gnaden herrschende König mit seinem quasi-messianischen Anspruch, zumindest für das Judäische Reich der „Erlöser“ zu sein.
Nebenabsicht des Zusatzes von Bethlehem „in Judäa“:
Jakobssegen: an seinen Sohn Juda:
Gen 49,10
Nie weicht von Juda das Zepter, / der Herrscherstab von seinen Füßen, / bis der kommt, dem er gehört, / dem der Gehorsam der Völker gebührt.
Kontext zu Bileam: heidnischer Seher autochthoner Gottheiten, dem Heils- und Unheilsankündigungen zugeschrieben werden. Im Dienst des Königs von Moab, der Verfluchung Israels wünscht. Der Seher verkündet statt Fluch Segen für Israel. Dennoch wird Bileam als Verführer zum Götzendienst abgewertet ( Offb) und stirbt einen Straftod:
Im Midianiterkrieg: Israeliten im Auftrag Mose
Num 31,8
Als sie die Männer erschlagen hatten, brachten sie auch noch die Könige von Midian um: Ewi, Rekem, Zur, Hur und Reba, die fünf Könige von Midian. Auch Bileam, den Sohn Beors, brachten sie mit dem Schwert um.
Jos 13,22
Auch den Wahrsager Bileam, den Sohn Beors, hatten die Israeliten zusammen mit den anderen mit dem Schwert erschlagen.
Umso wichtiger bleibt die Heilsverheißung, die ihm, dem Nichtjuden und Diener anderer Götter, zugeschrieben wird und offensichtlich auch außerhalb Israels bekannt war:
Num 24,17
Ich sehe ihn, aber nicht jetzt, / ich erblicke ihn, aber nicht in der Nähe: / Ein Stern geht in Jakob auf, / ein Zepter erhebt sich in Israel. / Er zerschlägt Moab die Schläfen / und allen Söhnen Sets den Schädel.
Matthäus, der Kontext zu alttestamentlichen Worten liebt, zitiert merkwürdigerweise diesen Text über Bileam nicht, der in der Auslegung der Erzählung von den Weisen aus dem Morgenland eine bedeutende Rolle spielt.
Zusammenhang von Stern und König als nichtjüdisches „heidnisches“ Verheißungswort.
Bedeutung: auch Heiden außerhalb Israels sehen gerade im König der Juden den Träger eines sie angehenden Heils.
Der historische und geographische Rahmen der Erzählung
Magier(Sterndeuter): mit Zeitangabe
Mt 2,1
Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Bethlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem
Rudolf Pesch: Ähnlich wie bei Augustus im Weihnachts – Evangelium: Kaiser mit Anspruch auf Befriedung der Welt als Antipode des neugeborenen Kindes – Herodes als der von des Kaisers Gnaden herrschende König mit seinem quasi-messianischen Anspruch, zumindest für das Judäische Reich der „Erlöser“ zu sein.
Nebenabsicht des Zusatzes von Bethlehem „in Judäa“:
Jakobssegen: an seinen Sohn Juda:
Gen 49,10
Nie weicht von Juda das Zepter, / der Herrscherstab von seinen Füßen, / bis der kommt, dem er gehört, / dem der Gehorsam der Völker gebührt.
Kontext zu Bileam: heidnischer Seher autochthoner Gottheiten, dem Heils- und Unheilsankündigungen zugeschrieben werden. Im Dienst des Königs von Moab, der Verfluchung Israels wünscht. Der Seher verkündet statt Fluch Segen für Israel. Dennoch wird Bileam als Verführer zum Götzendienst abgewertet ( Offb) und stirbt einen Straftod:
Im Midianiterkrieg: Israeliten im Auftrag Mose
Num 31,8
Als sie die Männer erschlagen hatten, brachten sie auch noch die Könige von Midian um: Ewi, Rekem, Zur, Hur und Reba, die fünf Könige von Midian. Auch Bileam, den Sohn Beors, brachten sie mit dem Schwert um.
Jos 13,22
Auch den Wahrsager Bileam, den Sohn Beors, hatten die Israeliten zusammen mit den anderen mit dem Schwert erschlagen.
Umso wichtiger bleibt die Heilsverheißung, die ihm, dem Nichtjuden und Diener anderer Götter, zugeschrieben wird und offensichtlich auch außerhalb Israels bekannt war:
Num 24,17
Ich sehe ihn, aber nicht jetzt, / ich erblicke ihn, aber nicht in der Nähe: / Ein Stern geht in Jakob auf, / ein Zepter erhebt sich in Israel. / Er zerschlägt Moab die Schläfen / und allen Söhnen Sets den Schädel.
Matthäus, der Kontext zu alttestamentlichen Worten liebt, zitiert merkwürdigerweise diesen Text über Bileam nicht, der in der Auslegung der Erzählung von den Weisen aus dem Morgenland eine bedeutende Rolle spielt.
Zusammenhang von Stern und König als nichtjüdisches „heidnisches“ Verheißungswort.
Bedeutung: auch Heiden außerhalb Israels sehen gerade im König der Juden den Träger eines sie angehenden Heils.
Franz- Giga User
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Re: Franz‘ Kapelle
Wer waren die Sterndeuter ?
Der Begriff „magoi“ hat erhebliche Bedeutungsbreite, von ganz Positiv bis ganz Negativ.
4 Hauptbedeutungen:
*Persische Priesterklasse: religiös+stark beeinflußt durch philosophisches Gut. Auch Aristoteles sprach von philosophischer Arbeit der Magier.
*Zauberer, übernatürlicher Art
*Betrüger und * Verführer vgl. Bejesus, Offb13,10, der von Paulus in die Schranken gewiesen wurde.
Zeigt die Ambivalenz des Religiösen auf: kann gut sein auf dem Weg mit Christus( Magier in Mt 2), kann Gegenteil sein, zerstörerisch und sogar dämonisch ( Barjesus).
Für die Magier in Mt 2 gilt die 1. Bedeutung: auch wenn sie nicht gerade der persischen Priesterklasse angehören, sind sie doch Träger einer religiösen und philosophischen Erkenntnis.
Wiener Astronom Konrad Ferrari d´Òcchieppo : Konjunktion der Planeten Jupiter, Saturn im Sternbild Fische: 7-6 v. Chr. , dem heute wirklich vermuteten Zeitraum der Geburt Jesu`, : war für die babylonischen Astronomen berechenbar gewesen. Sie mochten Sternenkundige gewesen sein, aber nicht alle Sternkundigen der damaligen Zeit dachten dabei an den König in Judäa, der auch für sie von Bedeutung war. Damit der Stern zur Botschaft werden konnte, muß eine Verheißung in der Art der Botschaft Bileams in Umlauf gewesen sein. Von Tacitus und Sueton wissen wir, daß in jener Zeit Erwartungen umgingen, aus Juda werde der Herr der Welt hervorgehen, eine Erwartung, die Flavius Josephus auf Vespasian hin deutete und von diesem daraufhin Gunsterweise erlangte.
Vielfältige Faktoren konnten zusammenwirken, um in der Sprache des Sterns eine Botschaft der Hoffnung vernehmen zu lassen.
Die Magier in Mt 2 waren auch „Weise“.
Über religiöse Grenzen hinaus suchten sie Gott.
Auch Philosophie positiv gesehen, da im ursprünglichsten Sinn Wissenschaft und Weisheit verbunden sind. Zugehen der Religionen auf Christus hin, Selbstüberschreitung der Wissenschaft. Sie stehen im Gefolge von Abraham, der auf den Ruf Gottes auszieht, und auch im Gefolge des Sokrates und seines Fragens über die vorgegebene Religion hinaus nach der größeren Wahrheit. In diesem Sinn sind diese Gestalten Vorläufer, Wegbereiter, Wahrheitssucher aller Zeiten.
Wie kirchliche Tradition Ochs und Esel mit Jes 1,3 die Weihnachtsgeschichte gelesen hat, so auch die Magiergeschichte mit Ps 72,10 und Jes 60 zusammen gelesen:
Ps 72,10
Die Könige von Tarschisch ( Anm.: äußerster Westen: Tarschisch = Tartessos in Spanien) und von den Inseln bringen Geschenke, / die Könige von Saba und Seba kommen mit Gaben.
Die Wallfahrt der Völker zum gesegneten Jerusalem
Jes 60,6
Zahllose Kamele bedecken dein Land, / Dromedare aus Midian und Efa. Alle kommen von Saba, / bringen Weihrauch und Gold / und verkünden die ruhmreichen Taten des Herrn.
Jes 60,7
Alle Schafe von Kedar scharen sich bei dir, / die Widder von Nebajot stehen in deinem Dienst.Als willkommene Opfer steigen sie auf meinen Altar; / so verherrliche ich mein herrliches Haus.
Universalität soll ausgedrückt werden. 3 damals bekannte Kontinente: Afrika, Asien, Europa. Später sah man in den drei Königen auch die Lebensalter der Menschen: Jugend, Reife, Alter.
Der entscheidende Gedanke bleibt: die Weisen aus dem Osten sind ein Anfang:
Aufbruch der Menschen zu Christus hin.
Sie stehen für die innere Erwartung des menschlichen Geistes, für die Bewegung der Religionen und der menschlichen Vernunft auf Christus hin.
Der Begriff „magoi“ hat erhebliche Bedeutungsbreite, von ganz Positiv bis ganz Negativ.
4 Hauptbedeutungen:
*Persische Priesterklasse: religiös+stark beeinflußt durch philosophisches Gut. Auch Aristoteles sprach von philosophischer Arbeit der Magier.
*Zauberer, übernatürlicher Art
*Betrüger und * Verführer vgl. Bejesus, Offb13,10, der von Paulus in die Schranken gewiesen wurde.
Zeigt die Ambivalenz des Religiösen auf: kann gut sein auf dem Weg mit Christus( Magier in Mt 2), kann Gegenteil sein, zerstörerisch und sogar dämonisch ( Barjesus).
Für die Magier in Mt 2 gilt die 1. Bedeutung: auch wenn sie nicht gerade der persischen Priesterklasse angehören, sind sie doch Träger einer religiösen und philosophischen Erkenntnis.
Wiener Astronom Konrad Ferrari d´Òcchieppo : Konjunktion der Planeten Jupiter, Saturn im Sternbild Fische: 7-6 v. Chr. , dem heute wirklich vermuteten Zeitraum der Geburt Jesu`, : war für die babylonischen Astronomen berechenbar gewesen. Sie mochten Sternenkundige gewesen sein, aber nicht alle Sternkundigen der damaligen Zeit dachten dabei an den König in Judäa, der auch für sie von Bedeutung war. Damit der Stern zur Botschaft werden konnte, muß eine Verheißung in der Art der Botschaft Bileams in Umlauf gewesen sein. Von Tacitus und Sueton wissen wir, daß in jener Zeit Erwartungen umgingen, aus Juda werde der Herr der Welt hervorgehen, eine Erwartung, die Flavius Josephus auf Vespasian hin deutete und von diesem daraufhin Gunsterweise erlangte.
Vielfältige Faktoren konnten zusammenwirken, um in der Sprache des Sterns eine Botschaft der Hoffnung vernehmen zu lassen.
Die Magier in Mt 2 waren auch „Weise“.
Über religiöse Grenzen hinaus suchten sie Gott.
Auch Philosophie positiv gesehen, da im ursprünglichsten Sinn Wissenschaft und Weisheit verbunden sind. Zugehen der Religionen auf Christus hin, Selbstüberschreitung der Wissenschaft. Sie stehen im Gefolge von Abraham, der auf den Ruf Gottes auszieht, und auch im Gefolge des Sokrates und seines Fragens über die vorgegebene Religion hinaus nach der größeren Wahrheit. In diesem Sinn sind diese Gestalten Vorläufer, Wegbereiter, Wahrheitssucher aller Zeiten.
Wie kirchliche Tradition Ochs und Esel mit Jes 1,3 die Weihnachtsgeschichte gelesen hat, so auch die Magiergeschichte mit Ps 72,10 und Jes 60 zusammen gelesen:
Ps 72,10
Die Könige von Tarschisch ( Anm.: äußerster Westen: Tarschisch = Tartessos in Spanien) und von den Inseln bringen Geschenke, / die Könige von Saba und Seba kommen mit Gaben.
Die Wallfahrt der Völker zum gesegneten Jerusalem
Jes 60,6
Zahllose Kamele bedecken dein Land, / Dromedare aus Midian und Efa. Alle kommen von Saba, / bringen Weihrauch und Gold / und verkünden die ruhmreichen Taten des Herrn.
Jes 60,7
Alle Schafe von Kedar scharen sich bei dir, / die Widder von Nebajot stehen in deinem Dienst.Als willkommene Opfer steigen sie auf meinen Altar; / so verherrliche ich mein herrliches Haus.
Universalität soll ausgedrückt werden. 3 damals bekannte Kontinente: Afrika, Asien, Europa. Später sah man in den drei Königen auch die Lebensalter der Menschen: Jugend, Reife, Alter.
Der entscheidende Gedanke bleibt: die Weisen aus dem Osten sind ein Anfang:
Aufbruch der Menschen zu Christus hin.
Sie stehen für die innere Erwartung des menschlichen Geistes, für die Bewegung der Religionen und der menschlichen Vernunft auf Christus hin.
Franz- Giga User
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Re: Franz‘ Kapelle
Der Stern
Hl. Johannes Chrysostomus: kein gewöhnlicher Stern, sondern eine unsichtbare Macht, die diese Gestalt angenommen hat.
Dennoch bleibt die Frage nach einer möglichen realen Himmelserscheinung:
Johannes Kepler: im Jahr 7 auf 6: Konjunktion der Planeten Jupiter, Saturn und Mars stattgefunden.( Kepler selbst erlebte eine solche im Jahr 1604 ).
Chinesische Zeittafeln ( Göttinger Gelehrter Friedrich Wieseler ) : im Jahr 4 v.Chr. ist ein „heller Stern erschienen, der längere Zeit sichtbar war“.
Ferrari d`Occhieppo: Aus der Planetenkonstellation : Konjunktion von Jupiter ( höchste babylonische Gottheit !) im Sternenbild Fische konnten babylonische Sterndeuter auf ein universal bedeutsames Ereignis, auf die Geburt eines heilbringenden Herrschers im Land der Juden schließen.
Was bedeutet das für heute ?
Konjunktion wie oben geschrieben scheint gesicherte Tatsache zu sein. Das Sternbild konnte ein äußerlicher Anstoß sein.
Aber es muß auch eine geistige Berührung dazugekommen sein.
Vgl.
Num 24,17
Ich sehe ihn, aber nicht jetzt, / ich erblicke ihn, aber nicht in der Nähe: / Ein Stern geht in Jakob auf, / ein Zepter erhebt sich in Israel. / Er zerschlägt Moab die Schläfen / und allen Söhnen Sets den Schädel.
Die Sprache der Schöpfung gibt vielerlei Hinweise auf Gott.
Aber diese Erkenntnis kann auch abdriften,
den Menschen verführen, diese zu verzwecken zu irregeleiteten Wegen und Zielen, verborgenen Mächten, Esoterik.
Denn: hier in dieser Erzählung wird beides sichtbar: der Stern führt die Weisen zunächst nur bis Judäa. Sie suchen in der Königsstadt Israels, im Königspalast. Sie brauchen dann aber die Weisung der Heiligen Schriften, die Rede des lebendigen Gottes, um endgültig den Weg zu finden zu dem wahren Erben Davids.
Gregor von Nazianz: In dem Augenblick, in dem die Magier Jesus anbeteten, ist das Ende der Astrologie gekommen ! Sollte auch für uns das Ende der antiken Götterwelt sein.
Darum auch der Schöpfungsbericht, der mit deutlicher Nüchternheit Sonne und Mond – die großen Gottheiten der heidnischen Welt – als Lampen bezeichnet, die Gott zusammen mit der ganzen Sternenwelt am Himmel aufhängt.
Gen 1,14
Dann sprach Gott: Lichter sollen am Himmelsgewölbe sein, um Tag und Nacht zu scheiden. Sie sollen Zeichen sein und zur Bestimmung von Festzeiten, von Tagen und Jahren dienen;
Gen 1,15
sie sollen Lichter am Himmelsgewölbe sein, die über die Erde hin leuchten. So geschah es.
Gen 1,16
Gott machte die beiden großen Lichter, das größere, das über den Tag herrscht, das kleinere, das über die Nacht herrscht, auch die Sterne.
Gen 1,17
Gott setzte die Lichter an das Himmelsgewölbe, damit sie über die Erde hin leuchten,
Gen 1,18
über Tag und Nacht herrschen und das Licht von der Finsternis scheiden. Gott sah, dass es gut war.
In den Briefen an die Epheser und Kolosser betont Paulus daher:
der auferstandene Christus hat die Mächte und Gewalten in den Lüften besiegt und herrscht über das All.
So auch richtig zu verstehen den Stern der Weisen: nicht der Stern bestimmt das Schicksal des Kindes, sondern das Kind lenkt den Stern.
Der von Gott angenommene Mensch, so wie in Analogie der Sohn, also Jesus, ist größer als alle Mächte der materiellen Welt und mehr als das ganze All.
Hl. Johannes Chrysostomus: kein gewöhnlicher Stern, sondern eine unsichtbare Macht, die diese Gestalt angenommen hat.
Dennoch bleibt die Frage nach einer möglichen realen Himmelserscheinung:
Johannes Kepler: im Jahr 7 auf 6: Konjunktion der Planeten Jupiter, Saturn und Mars stattgefunden.( Kepler selbst erlebte eine solche im Jahr 1604 ).
Chinesische Zeittafeln ( Göttinger Gelehrter Friedrich Wieseler ) : im Jahr 4 v.Chr. ist ein „heller Stern erschienen, der längere Zeit sichtbar war“.
Ferrari d`Occhieppo: Aus der Planetenkonstellation : Konjunktion von Jupiter ( höchste babylonische Gottheit !) im Sternenbild Fische konnten babylonische Sterndeuter auf ein universal bedeutsames Ereignis, auf die Geburt eines heilbringenden Herrschers im Land der Juden schließen.
Was bedeutet das für heute ?
Konjunktion wie oben geschrieben scheint gesicherte Tatsache zu sein. Das Sternbild konnte ein äußerlicher Anstoß sein.
Aber es muß auch eine geistige Berührung dazugekommen sein.
Vgl.
Num 24,17
Ich sehe ihn, aber nicht jetzt, / ich erblicke ihn, aber nicht in der Nähe: / Ein Stern geht in Jakob auf, / ein Zepter erhebt sich in Israel. / Er zerschlägt Moab die Schläfen / und allen Söhnen Sets den Schädel.
Die Sprache der Schöpfung gibt vielerlei Hinweise auf Gott.
Aber diese Erkenntnis kann auch abdriften,
den Menschen verführen, diese zu verzwecken zu irregeleiteten Wegen und Zielen, verborgenen Mächten, Esoterik.
Denn: hier in dieser Erzählung wird beides sichtbar: der Stern führt die Weisen zunächst nur bis Judäa. Sie suchen in der Königsstadt Israels, im Königspalast. Sie brauchen dann aber die Weisung der Heiligen Schriften, die Rede des lebendigen Gottes, um endgültig den Weg zu finden zu dem wahren Erben Davids.
Gregor von Nazianz: In dem Augenblick, in dem die Magier Jesus anbeteten, ist das Ende der Astrologie gekommen ! Sollte auch für uns das Ende der antiken Götterwelt sein.
Darum auch der Schöpfungsbericht, der mit deutlicher Nüchternheit Sonne und Mond – die großen Gottheiten der heidnischen Welt – als Lampen bezeichnet, die Gott zusammen mit der ganzen Sternenwelt am Himmel aufhängt.
Gen 1,14
Dann sprach Gott: Lichter sollen am Himmelsgewölbe sein, um Tag und Nacht zu scheiden. Sie sollen Zeichen sein und zur Bestimmung von Festzeiten, von Tagen und Jahren dienen;
Gen 1,15
sie sollen Lichter am Himmelsgewölbe sein, die über die Erde hin leuchten. So geschah es.
Gen 1,16
Gott machte die beiden großen Lichter, das größere, das über den Tag herrscht, das kleinere, das über die Nacht herrscht, auch die Sterne.
Gen 1,17
Gott setzte die Lichter an das Himmelsgewölbe, damit sie über die Erde hin leuchten,
Gen 1,18
über Tag und Nacht herrschen und das Licht von der Finsternis scheiden. Gott sah, dass es gut war.
In den Briefen an die Epheser und Kolosser betont Paulus daher:
der auferstandene Christus hat die Mächte und Gewalten in den Lüften besiegt und herrscht über das All.
So auch richtig zu verstehen den Stern der Weisen: nicht der Stern bestimmt das Schicksal des Kindes, sondern das Kind lenkt den Stern.
Der von Gott angenommene Mensch, so wie in Analogie der Sohn, also Jesus, ist größer als alle Mächte der materiellen Welt und mehr als das ganze All.
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Re: Franz‘ Kapelle
Zwischenstation in Jerusalem
Die Weisen fragen in typisch nichtjüdischer Ausdrucksweise im Königspalast nach dem „König der Juden“. Im jüdischen Bereich würde man vom König Israels sprechen.
Ist heidnisches Wort, Kontext zu:
Mk 15,9
Pilatus fragte sie: Wollt ihr, dass ich den König der Juden freilasse?
Joh 19,19
Pilatus ließ auch ein Schild anfertigen und oben am Kreuz befestigen; die Inschrift lautete: Jesus von Nazaret, der König der Juden.
Joh 19,20
Dieses Schild lasen viele Juden, weil der Platz, wo Jesus gekreuzigt wurde, nahe bei der Stadt lag. Die Inschrift war hebräisch, lateinisch und griechisch abgefasst.
Joh 19,21
Die Hohenpriester der Juden sagten zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden.
Joh 19,22
Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.
So kann man sagen, daß hier – in dem Augenblick, in dem die ersten Heiden nach Jesus fragen – irgendwie schon das Geheimnis des Kreuzes anklingt, das mit dem Königtum untrennbar verknüpft ist.
Das rief Erschrecken und Aufregung hervor: es steht im Kontext:
Mt 2,3
Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem.
Mt 21,10
Als er in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Aufregung, und man fragte: Wer ist das?
Auch für die Jerusalemer war die Aufregung verständlich: Ärger und Schlimmes konnte bevorstehen mit dem Anspruch auf ein Königtum, sowohl im praktischen ( relativ geordneten ) Leben, als auch geistigerweise: Das Königtum Jesu` und die Passion gehören zusammen.
Mt 2,6
Du, Bethlehem im Gebiet von Juda, / bist keineswegs die unbedeutendste / unter den führenden Städten von Juda; / denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, / der Hirt meines Volkes Israel. ( vgl. Micha 5,1)
Vgl.
2 Sam 5,2
Schon früher, als noch Saul unser König war, bist du (Anm.: David ) es gewesen, der Israel in den Kampf und wieder nach Hause geführt hat. Der Herr hat zu dir gesagt: Du sollst der Hirt meines Volkes Israel sein, du sollst Israels Fürst werden.
Matthäus hat in der Zitation des fraglichen Wortes 2 Nuancierungen vorgenommen:
Anstelle des griech. Textes: „Du bist der kleinste unter den Gauen Judas“ schreibt Matthäus:“ Du, Bethlehem im Gebiet von Juda, / bist keineswegs die unbedeutendste/ unter den führenden Städten von Juda“.
Beide Textauffassungen lassen je auf verschiedene Weise die Paradoxie von Gottes Handeln erkennen, die das ganze AT durchzieht: Das Große kommt aus dem, was irdisch gering und bedeutungslos scheint, während das weltlich Große zerbricht und versinkt.
zB: Berufung Davids
1 Sam 16,7
Der Herr aber sagte zu Samuel: Sieh nicht auf sein Aussehen und seine stattliche Gestalt, denn ich habe ihn verworfen; Gott sieht nämlich nicht auf das, worauf der Mensch sieht. Der Mensch sieht, was vor den Augen ist, der Herr aber sieht das Herz.
Und ein Wort Marias:
Lk 1,52
er stürzt die Mächtigen vom Thron / und erhöht die Niedrigen.
Daher gilt: die alttestamentliche Textversion stellt diese Weise Göttlichen Handelns deutlich heraus.
Wenn aber Matthäus schreibt: „bist keineswegs die unbedeutendste / unter den führenden Städten von Juda; / denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen“, so hat er nur scheinbar dieses Paradox aufgehoben: hier ist von der wahren Größe der Stadt die Rede, aus ihr geht der wahre Hirt Israels hervor: menschliche Meinung und Göttliche Antwort erscheinen in dieser Textauffassung.
In der Geburt Jesu` in der Grotte außerhalb der Stadt bestätigt sich das Paradox noch einmal.
Die 2. Nuance: Matthäus hat das Prophetenwort aus 2 Sam 5,2 : „denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, / der Hirt meines Volkes Israel“, die dort dem König David galt, auf Jesus bezogen, da es nun in Jesus ganz erfüllt wird.
Die Antwort der Hohenpriester und Schriftgelehrten auf die Frage der Weisen: praktischer geographischer Inhalt+theologische Deutung des Ortes und des Geschehens.
Mt 2,2
und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.
Mt 2,3
Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem.
Mt 2,4
Er ließ alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Messias geboren werden solle.
Mt 2,5
Sie antworteten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht es bei dem Propheten:
Mt 2,6
Du, Bethlehem im Gebiet von Juda, / bist keineswegs die unbedeutendste / unter den führenden Städten von Juda; / denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, / der Hirt meines Volkes Israel.
Die Weisen fragen in typisch nichtjüdischer Ausdrucksweise im Königspalast nach dem „König der Juden“. Im jüdischen Bereich würde man vom König Israels sprechen.
Ist heidnisches Wort, Kontext zu:
Mk 15,9
Pilatus fragte sie: Wollt ihr, dass ich den König der Juden freilasse?
Joh 19,19
Pilatus ließ auch ein Schild anfertigen und oben am Kreuz befestigen; die Inschrift lautete: Jesus von Nazaret, der König der Juden.
Joh 19,20
Dieses Schild lasen viele Juden, weil der Platz, wo Jesus gekreuzigt wurde, nahe bei der Stadt lag. Die Inschrift war hebräisch, lateinisch und griechisch abgefasst.
Joh 19,21
Die Hohenpriester der Juden sagten zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden.
Joh 19,22
Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.
So kann man sagen, daß hier – in dem Augenblick, in dem die ersten Heiden nach Jesus fragen – irgendwie schon das Geheimnis des Kreuzes anklingt, das mit dem Königtum untrennbar verknüpft ist.
Das rief Erschrecken und Aufregung hervor: es steht im Kontext:
Mt 2,3
Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem.
Mt 21,10
Als er in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Aufregung, und man fragte: Wer ist das?
Auch für die Jerusalemer war die Aufregung verständlich: Ärger und Schlimmes konnte bevorstehen mit dem Anspruch auf ein Königtum, sowohl im praktischen ( relativ geordneten ) Leben, als auch geistigerweise: Das Königtum Jesu` und die Passion gehören zusammen.
Mt 2,6
Du, Bethlehem im Gebiet von Juda, / bist keineswegs die unbedeutendste / unter den führenden Städten von Juda; / denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, / der Hirt meines Volkes Israel. ( vgl. Micha 5,1)
Vgl.
2 Sam 5,2
Schon früher, als noch Saul unser König war, bist du (Anm.: David ) es gewesen, der Israel in den Kampf und wieder nach Hause geführt hat. Der Herr hat zu dir gesagt: Du sollst der Hirt meines Volkes Israel sein, du sollst Israels Fürst werden.
Matthäus hat in der Zitation des fraglichen Wortes 2 Nuancierungen vorgenommen:
Anstelle des griech. Textes: „Du bist der kleinste unter den Gauen Judas“ schreibt Matthäus:“ Du, Bethlehem im Gebiet von Juda, / bist keineswegs die unbedeutendste/ unter den führenden Städten von Juda“.
Beide Textauffassungen lassen je auf verschiedene Weise die Paradoxie von Gottes Handeln erkennen, die das ganze AT durchzieht: Das Große kommt aus dem, was irdisch gering und bedeutungslos scheint, während das weltlich Große zerbricht und versinkt.
zB: Berufung Davids
1 Sam 16,7
Der Herr aber sagte zu Samuel: Sieh nicht auf sein Aussehen und seine stattliche Gestalt, denn ich habe ihn verworfen; Gott sieht nämlich nicht auf das, worauf der Mensch sieht. Der Mensch sieht, was vor den Augen ist, der Herr aber sieht das Herz.
Und ein Wort Marias:
Lk 1,52
er stürzt die Mächtigen vom Thron / und erhöht die Niedrigen.
Daher gilt: die alttestamentliche Textversion stellt diese Weise Göttlichen Handelns deutlich heraus.
Wenn aber Matthäus schreibt: „bist keineswegs die unbedeutendste / unter den führenden Städten von Juda; / denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen“, so hat er nur scheinbar dieses Paradox aufgehoben: hier ist von der wahren Größe der Stadt die Rede, aus ihr geht der wahre Hirt Israels hervor: menschliche Meinung und Göttliche Antwort erscheinen in dieser Textauffassung.
In der Geburt Jesu` in der Grotte außerhalb der Stadt bestätigt sich das Paradox noch einmal.
Die 2. Nuance: Matthäus hat das Prophetenwort aus 2 Sam 5,2 : „denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, / der Hirt meines Volkes Israel“, die dort dem König David galt, auf Jesus bezogen, da es nun in Jesus ganz erfüllt wird.
Die Antwort der Hohenpriester und Schriftgelehrten auf die Frage der Weisen: praktischer geographischer Inhalt+theologische Deutung des Ortes und des Geschehens.
Mt 2,2
und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.
Mt 2,3
Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem.
Mt 2,4
Er ließ alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Messias geboren werden solle.
Mt 2,5
Sie antworteten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht es bei dem Propheten:
Mt 2,6
Du, Bethlehem im Gebiet von Juda, / bist keineswegs die unbedeutendste / unter den führenden Städten von Juda; / denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, / der Hirt meines Volkes Israel.
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Re: Franz‘ Kapelle
Zwischenstation in Jerusalem
Die Weisen fragen in typisch nichtjüdischer Ausdrucksweise im Königspalast nach dem „König der Juden“. Im jüdischen Bereich würde man vom König Israels sprechen.
Ist heidnisches Wort, Kontext zu:
Mk 15,9
Pilatus fragte sie: Wollt ihr, dass ich den König der Juden freilasse?
Joh 19,19
Pilatus ließ auch ein Schild anfertigen und oben am Kreuz befestigen; die Inschrift lautete: Jesus von Nazaret, der König der Juden.
Joh 19,20
Dieses Schild lasen viele Juden, weil der Platz, wo Jesus gekreuzigt wurde, nahe bei der Stadt lag. Die Inschrift war hebräisch, lateinisch und griechisch abgefasst.
Joh 19,21
Die Hohenpriester der Juden sagten zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden.
Joh 19,22
Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.
So kann man sagen, daß hier – in dem Augenblick, in dem die ersten Heiden nach Jesus fragen – irgendwie schon das Geheimnis des Kreuzes anklingt, das mit dem Königtum untrennbar verknüpft ist.
Das rief Erschrecken und Aufregung hervor: es steht im Kontext:
Mt 2,3
Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem.
Mt 21,10
Als er in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Aufregung, und man fragte: Wer ist das?
Auch für die Jerusalemer war die Aufregung verständlich: Ärger und Schlimmes konnte bevorstehen mit dem Anspruch auf ein Königtum, sowohl im praktischen ( relativ geordneten ) Leben, als auch geistigerweise: Das Königtum Jesu` und die Passion gehören zusammen.
Mt 2,6
Du, Bethlehem im Gebiet von Juda, / bist keineswegs die unbedeutendste / unter den führenden Städten von Juda; / denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, / der Hirt meines Volkes Israel. ( vgl. Micha 5,1)
Vgl.
2 Sam 5,2
Schon früher, als noch Saul unser König war, bist du (Anm.: David ) es gewesen, der Israel in den Kampf und wieder nach Hause geführt hat. Der Herr hat zu dir gesagt: Du sollst der Hirt meines Volkes Israel sein, du sollst Israels Fürst werden.
Matthäus hat in der Zitation des fraglichen Wortes 2 Nuancierungen vorgenommen:
Anstelle des griech. Textes: „Du bist der kleinste unter den Gauen Judas“ schreibt Matthäus:“ Du, Bethlehem im Gebiet von Juda, / bist keineswegs die unbedeutendste/ unter den führenden Städten von Juda“.
Beide Textauffassungen lassen je auf verschiedene Weise die Paradoxie von Gottes Handeln erkennen, die das ganze AT durchzieht: Das Große kommt aus dem, was irdisch gering und bedeutungslos scheint, während das weltlich Große zerbricht und versinkt.
zB: Berufung Davids
1 Sam 16,7
Der Herr aber sagte zu Samuel: Sieh nicht auf sein Aussehen und seine stattliche Gestalt, denn ich habe ihn verworfen; Gott sieht nämlich nicht auf das, worauf der Mensch sieht. Der Mensch sieht, was vor den Augen ist, der Herr aber sieht das Herz.
Und ein Wort Marias:
Lk 1,52
er stürzt die Mächtigen vom Thron / und erhöht die Niedrigen.
Daher gilt: die alttestamentliche Textversion stellt diese Weise Göttlichen Handelns deutlich heraus.
Wenn aber Matthäus schreibt: „bist keineswegs die unbedeutendste / unter den führenden Städten von Juda; / denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen“, so hat er nur scheinbar dieses Paradox aufgehoben: hier ist von der wahren Größe der Stadt die Rede, aus ihr geht der wahre Hirt Israels hervor: menschliche Meinung und Göttliche Antwort erscheinen in dieser Textauffassung.
In der Geburt Jesu` in der Grotte außerhalb der Stadt bestätigt sich das Paradox noch einmal.
Die 2. Nuance: Matthäus hat das Prophetenwort aus 2 Sam 5,2 : „denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, / der Hirt meines Volkes Israel“, die dort dem König David galt, auf Jesus bezogen, da es nun in Jesus ganz erfüllt wird.
Die Antwort der Hohenpriester und Schriftgelehrten auf die Frage der Weisen: praktischer geographischer Inhalt+theologische Deutung des Ortes und des Geschehens.
Mt 2,2
und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.
Mt 2,3
Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem.
Mt 2,4
Er ließ alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Messias geboren werden solle.
Mt 2,5
Sie antworteten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht es bei dem Propheten:
Mt 2,6
Du, Bethlehem im Gebiet von Juda, / bist keineswegs die unbedeutendste / unter den führenden Städten von Juda; / denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, / der Hirt meines Volkes Israel.
Die Weisen fragen in typisch nichtjüdischer Ausdrucksweise im Königspalast nach dem „König der Juden“. Im jüdischen Bereich würde man vom König Israels sprechen.
Ist heidnisches Wort, Kontext zu:
Mk 15,9
Pilatus fragte sie: Wollt ihr, dass ich den König der Juden freilasse?
Joh 19,19
Pilatus ließ auch ein Schild anfertigen und oben am Kreuz befestigen; die Inschrift lautete: Jesus von Nazaret, der König der Juden.
Joh 19,20
Dieses Schild lasen viele Juden, weil der Platz, wo Jesus gekreuzigt wurde, nahe bei der Stadt lag. Die Inschrift war hebräisch, lateinisch und griechisch abgefasst.
Joh 19,21
Die Hohenpriester der Juden sagten zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden.
Joh 19,22
Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.
So kann man sagen, daß hier – in dem Augenblick, in dem die ersten Heiden nach Jesus fragen – irgendwie schon das Geheimnis des Kreuzes anklingt, das mit dem Königtum untrennbar verknüpft ist.
Das rief Erschrecken und Aufregung hervor: es steht im Kontext:
Mt 2,3
Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem.
Mt 21,10
Als er in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Aufregung, und man fragte: Wer ist das?
Auch für die Jerusalemer war die Aufregung verständlich: Ärger und Schlimmes konnte bevorstehen mit dem Anspruch auf ein Königtum, sowohl im praktischen ( relativ geordneten ) Leben, als auch geistigerweise: Das Königtum Jesu` und die Passion gehören zusammen.
Mt 2,6
Du, Bethlehem im Gebiet von Juda, / bist keineswegs die unbedeutendste / unter den führenden Städten von Juda; / denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, / der Hirt meines Volkes Israel. ( vgl. Micha 5,1)
Vgl.
2 Sam 5,2
Schon früher, als noch Saul unser König war, bist du (Anm.: David ) es gewesen, der Israel in den Kampf und wieder nach Hause geführt hat. Der Herr hat zu dir gesagt: Du sollst der Hirt meines Volkes Israel sein, du sollst Israels Fürst werden.
Matthäus hat in der Zitation des fraglichen Wortes 2 Nuancierungen vorgenommen:
Anstelle des griech. Textes: „Du bist der kleinste unter den Gauen Judas“ schreibt Matthäus:“ Du, Bethlehem im Gebiet von Juda, / bist keineswegs die unbedeutendste/ unter den führenden Städten von Juda“.
Beide Textauffassungen lassen je auf verschiedene Weise die Paradoxie von Gottes Handeln erkennen, die das ganze AT durchzieht: Das Große kommt aus dem, was irdisch gering und bedeutungslos scheint, während das weltlich Große zerbricht und versinkt.
zB: Berufung Davids
1 Sam 16,7
Der Herr aber sagte zu Samuel: Sieh nicht auf sein Aussehen und seine stattliche Gestalt, denn ich habe ihn verworfen; Gott sieht nämlich nicht auf das, worauf der Mensch sieht. Der Mensch sieht, was vor den Augen ist, der Herr aber sieht das Herz.
Und ein Wort Marias:
Lk 1,52
er stürzt die Mächtigen vom Thron / und erhöht die Niedrigen.
Daher gilt: die alttestamentliche Textversion stellt diese Weise Göttlichen Handelns deutlich heraus.
Wenn aber Matthäus schreibt: „bist keineswegs die unbedeutendste / unter den führenden Städten von Juda; / denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen“, so hat er nur scheinbar dieses Paradox aufgehoben: hier ist von der wahren Größe der Stadt die Rede, aus ihr geht der wahre Hirt Israels hervor: menschliche Meinung und Göttliche Antwort erscheinen in dieser Textauffassung.
In der Geburt Jesu` in der Grotte außerhalb der Stadt bestätigt sich das Paradox noch einmal.
Die 2. Nuance: Matthäus hat das Prophetenwort aus 2 Sam 5,2 : „denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, / der Hirt meines Volkes Israel“, die dort dem König David galt, auf Jesus bezogen, da es nun in Jesus ganz erfüllt wird.
Die Antwort der Hohenpriester und Schriftgelehrten auf die Frage der Weisen: praktischer geographischer Inhalt+theologische Deutung des Ortes und des Geschehens.
Mt 2,2
und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.
Mt 2,3
Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem.
Mt 2,4
Er ließ alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Messias geboren werden solle.
Mt 2,5
Sie antworteten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht es bei dem Propheten:
Mt 2,6
Du, Bethlehem im Gebiet von Juda, / bist keineswegs die unbedeutendste / unter den führenden Städten von Juda; / denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, / der Hirt meines Volkes Israel.
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