Christsein Heute
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Franz‘ Kapelle

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Beitrag von Franz Sa 2 Jun - 22:04

Der Unterschied der beiden Verkündigungsarten Zacharias und Maria

Die Verheißung der Geburt des Täufers: Kontext unfruchtbare Eltern:
zB. Isaak, Samuel, Simson.

Lk 1,8
Eines Tages, als seine Priesterklasse wieder an der Reihe war und er beim Gottesdienst mitzuwirken hatte,
Lk 1,9
wurde, wie nach der Priesterordnung üblich, das Los geworfen, und Zacharias fiel die Aufgabe zu, im Tempel des Herrn das Rauchopfer darzubringen.
Lk 1,10
Während er nun zur festgelegten Zeit das Opfer darbrachte, stand das ganze Volk draußen und betete.
Lk 1,11
Da erschien dem Zacharias ein Engel des Herrn; er stand auf der rechten Seite des Rauchopferaltars.
Lk 1,12
Als Zacharias ihn sah, erschrak er und es befiel ihn Furcht.
Lk 1,13
Der Engel aber sagte zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Johannes geben.
Lk 1,14
Große Freude wird dich erfüllen und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen.
Lk 1,15
Denn er wird groß sein vor dem Herrn. Wein und andere berauschende Getränke wird er nicht trinken und schon im Mutterleib wird er vom Heiligen Geist erfüllt sein.
Lk 1,16
Viele Israeliten wird er zum Herrn, ihrem Gott, bekehren.
Lk 1,17
Er wird mit dem Geist und mit der Kraft des Elija dem Herrn vorangehen, um das Herz der Väter wieder den Kindern zuzuwenden und die Ungehorsamen zur Gerechtigkeit zu führen und so das Volk für den Herrn bereit zu machen.
Lk 1,18
Zacharias sagte zu dem Engel: Woran soll ich erkennen, dass das wahr ist? Ich bin ein alter Mann und auch meine Frau ist in vorgerücktem Alter.
Lk 1,19
Der Engel erwiderte ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und ich bin gesandt worden, um mit dir zu reden und dir diese frohe Botschaft zu bringen.
Lk 1,20
Aber weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die in Erfüllung gehen, wenn die Zeit dafür da ist, sollst du stumm sein und nicht mehr reden können bis zu dem Tag, an dem all das eintrifft.

Johannes in priesterliche Tradition hineingeboren, aber dennoch neu: er lebt immer im „Begegnungszelt“, nicht nur in gewissen Augenblicken des Dienstes, sondern mit der Ganzheit seiner Existenz, und kündigt so das neue Priestertum an, das mit Jesus erscheinen wird.
Begegnung bereits im Mutterleib:
Lk 1,41
Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt
Lk 1,44
In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.

Joh 1,30
Er ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der mir voraus ist, weil er vor mir war.

Kontext zu Texten:
Jes 40,3 Eine Stimme ruft: / Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste! Baut in der Steppe eine ebene Straße / für unseren Gott!
Und:
Mal 3,1 Seht, ich sende meinen Boten; / er soll den Weg für mich bahnen. Dann kommt plötzlich zu seinem Tempel / der Herr, den ihr sucht, und der Bote des Bundes, den ihr herbeiwünscht. / Seht, er kommt!, spricht der Herr der Heere.

Mal 3,23
Bevor aber der Tag des Herrn kommt, / der große und furchtbare Tag, / seht, da sende ich zu euch den Propheten Elija.
-
Anmerkung: Nicht Elija als Reinkarnierter, aber in Geist und Kraft des großen Propheten.
Und endgültig kommt Gott selbst in die Geschichte des Menschen.

Mal 3,24
Er wird das Herz der Väter wieder den Söhnen zuwenden / und das Herz der Söhne ihren Vätern, damit ich nicht kommen / und das Land dem Untergang weihen muss.
Dan 9,21
während ich also noch mein Gebet sprach, da kam im Flug der Mann Gabriel, den ich früher in der Vision gesehen hatte; er kam um die Zeit des Abendopfers zu mir,
Dan 9,22
redete mit mir und sagte: Daniel, ich bin gesandt worden, um dir klare Einsicht zu geben.

Verschlüsselte Zahlen bei Daniel:
Dan 9,24
Siebzig Wochen sind für dein Volk / und deine heilige Stadt bestimmt, bis der Frevel beendet ist, / bis die Sünde versiegelt und die Schuld gesühnt ist, bis ewige Gerechtigkeit gebracht wird, / bis Visionen und Weissagungen besiegelt werden / und ein Hochheiliges gesalbt wird.

Rene Laurentin: 490 Tage zwischen Ankündigung des Zacharias bis zur Darstellung Jesu` im Tempel : 70 Wochen zu 7 Tagen
Daniel: Zeit des Abendopfers: Wenn Verheißung der ewigen Gerechtigkeit in die Zeit eintritt, ist dies die Wirklichkeit der eschatologischen Stunde – die Stunde des Heils.
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Beitrag von Franz Sa 2 Jun - 22:05

Der Vergleich:

Die Verheißung der Geburt Jesu

Lk 1,28 Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.
Lk 1,29 Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.
Lk 1,30 Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.
Lk 1,31 Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben.
Lk 1,32 Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.
Lk 1,33 Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben.
Lk 1,34 Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?
Lk 1,35 Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.
Lk 1,36 Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat.
Lk 1,37 Denn für Gott ist nichts unmöglich.
Lk 1,38 Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

Der englische Gruß: basierend auf Bibeltexten und vielen lateinischen und griechischen Urschriften:…

Lk 1,28 Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt (1), du Begnadete (1), der Herr ist mit dir.(2)
-
Lk 1,30 Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.
-
Lk 1,42 und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen(2)

Benedikt XVI:Vgl. als Vorausbild auf Maria: Usijas Lob für Judit
Jdt 13,18 Usija aber sagte: Meine Tochter, du bist von Gott, dem Allerhöchsten, mehr gesegnet als alle anderen Frauen auf der Erde. Gepriesen sei der Herr, unser Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat. Durch seine Hilfe ist es dir gelungen, dem Anführer unserer Feinde den Kopf abzuschlagen.
„Maria, Du hast schon im ersten Augenblick Deiner Empfängnis dem Feind den Kopf zertreten.
Wir flehen zu Dir, trag` unsere Bitten hin vor Gottes Thron“
HL. Pius X.
Der Unterschied der beiden Verkündigungsarten Zacharias und Maria
Lk 1,12 Als Zacharias ihn sah, erschrak er und es befiel ihn Furcht.

Lk 1,28 Der Engel trat bei ihr ( Anm.: Maria ) ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.
Lk 1,29 Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.

Überlegung deshalb, weil sie Jungfräulichkeitsgelübde abgelegt hatte. Sie überlegte nach dem „Wie das geschehen soll, ohne ihrem Gelübde zuwiderhandeln“.
Der Unterschied dieser beiden Verkündigungsarten belegt die Freiheit der Maria von der Erbsünde:
Mensch besteht aus Geistseele und Leib.
Zacharias reagierte auf die transzendente Erscheinung des Engel sofort mit Erschrecken und Furcht im Sinne von Gegenteil von „effata“. Der Leib sträubte sich gegen die himmlische Erscheinung. Mit entsprechenden Folgen, si. Text.
Ganz anders Maria: Infolge Freiheit von der Erbsünde ist ihr Leib der Geistseele gleichförmig
( „Conformitas“). Die transzendente Erscheinung des Engels, gleichsam ein „paradiesischer Akt“, ruft kein Erschrecken oder Furcht hervor. Maria verspürte erst dann Erschrecken, als sie nachdachte über Gottes Wort ( „Logos“), da sie sich „arm vor Gott“ wähnte, also in extremer Demut ( „effata“ ) war, und die Größe von Gottes Verkündigung: „Gnadenvolle, Gebenedeite“ sie erschrecken ließ.

Text … enthält 2 Grußworte und 2 Titel für Maria, was so zu verstehen ist, daß diese die Vollendung aller Grußworte des Alten Testamentes bedeuten.
und zwar: analog, wie im Ava Maria gebetet wird:
1. Grußwort: „Gegrüßet seist Du“ ( griechisch auch „Freue Dich“ )

1. Titel der Anrede: Gnadenvolle ( aus vielen Urtexten dezidiert bekannt )

2. Grußwort: „Der Herr (ist) mit Dir“ ( ähnlich: Grußwort: „Friede sei mit Dir“, „Schalom“)

2. Titel der Anrede: Gebenedeite

Engel sagt nicht wie zu erwarten wäre im Hebr. „Schalom“, sondern griech. Grußform: „chaire“= Gegrüßet seist Du ( griechisch auch „Freue Dich“ ).
Noch ein Aspekt: gleiche Wurzel : Freude und Gnade ( chara´ und charis): gehören zusammen.

„Du Begnadete“ ( Lk 1,28 ) : im Griechischen: durch das „Perfekt“ sprachlich ausgedrückt: dies bedeutet im Griechischen: Name ( Titel) also das „Wesen“ Marias und daß sie nicht zum Zeitpunkt der Engelserscheinung, sondern immer schon „begnadet“ „war“, „ist“ und „sein wird“. Ergänzung : Es geht um die besonderen Worte: Nazaret ( das bisher keine besondere Bedeutung in der Bibel fand )- Engel ( Hildegard von Bingen: Ein einziger Engel ist größer, herrlicher, schöner als der ganze sichtbare Kosmos) trat bei ihr ein - bei Gott Gnade gefunden-
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Beitrag von Franz Sa 2 Jun - 22:06

Texte zur Freude:

Lk 2,10
der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll:
Joh 16,22
So seid auch ihr jetzt bekümmert, aber ich werde euch wiedersehen; dann wird euer Herz sich freuen und niemand nimmt euch eure Freude.
Zef 3,14
Juble, Tochter Zion! Jauchze, Israel! / Freu dich und frohlocke von ganzem Herzen, / Tochter Jerusalem!
Zef 3,15
Der Herr hat das Urteil gegen dich aufgehoben / und deine Feinde zur Umkehr gezwungen. Der König Israels, der Herr, ist in deiner Mitte; / du hast kein Unheil mehr zu fürchten.
Zef 3,16
An jenem Tag wird man zu Jerusalem sagen: / Fürchte dich nicht, Zion! / Lass die Hände nicht sinken!
Zef 3,17
Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte, / ein Held, der Rettung bringt. Er freut sich und jubelt über dich, / er erneuert seine Liebe zu dir, er jubelt über dich und frohlockt, / wie man frohlockt an einem Festtag.
Wörtlich: Gott, ist in deiner Mitte,: in deinem Schoß
Typologische Schriftauslegung: Maria ist als Typus Israels, Tochter Zion, Tempel des Heiligen Geistes und als Bundeslade zu deuten, in der Gott als Erlöser inmitten seines Volkes gegenwärtig ist.
Der Evangelist Lukas setzt Maria, der Tochter Israels, in den Kindheitserzählungen
seines Evangeliums ein schönes Denkmal:
Er sieht Maria als die neue Bundeslade, überschattet vom Hl. Geist; sie ist die geistvolle Trägerin der Verheißung Israels;
Sie tritt als Prophetin auf und singt im Magnifikat das Befreiungslied Israels;
sie trägt den Messias Jesus in den Tempel, damit ER dort seinem Volk Israel begegne.
Das alles ist ein einziger Lobpreis der Tochter Israels.
Israel und die Kirche gehören zusammen. Maria ist die Brücke: „Nicht der Stamm
trägt die Wurzel, sondern die Wurzel den Stamm!“

Tochter Zion, freue dich

Das in Deutschland als Adventslied bekannte Stück Tochter Zion, freue dich mit seinen nur sechzehn unterschiedlichen Takten basiert auf von Friedrich Heinrich Ranke umtextierten Chorsätzen aus Georg Friedrich Händels Oratorien Judas Maccabäus und Joshua.

Der Text

„Tochter Zion, freue dich, jauchze laut, Jerusalem!

Sieh, dein König kommt zu dir, ja, er kommt, der Friedefürst

Tochter Zion, freue dich, jauchze laut, Jerusalem!
Hosianna, Davids Sohn, sei gesegnet deinem Volk!

Gründe nun dein ewges Reich, Hosianna in der Höh!

Hosianna, Davids Sohn, sei gesegnet deinem Volk!
(Sieh! er kömmt demüthiglich
Reitet auf dem Eselein,
Tochter Zion freue dich!
Hol ihn jubelnd zu dir ein.)[5]
Hosianna, Davids Sohn, sei gegrüßet, König mild!

Ewig steht dein Friedensthron, du des ewgen Vaters Kind.

Hosianna, Davids Sohn, sei gegrüßet, König mild!

-

Zum Liedtext

In dem in der ersten Strophe zitierten Sacharja-Text wird die allegorische Person Zion (das personifizierte Jerusalem) aufgerufen, sich darüber zu freuen, dass der in den folgenden Strophen umjubelte Davidssohn zu ihr kommt:

„Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze!
Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf
einem Esel, auf einem Füllen der Eselin. (Sach 9, 9 LUT) “

„Dies geschah aber, damit erfüllt würde, was gesagt ist durch das Wort des Propheten: ‚Saget der Tochter Sion: siehe, dein König kommt zu dir sanftmüthig und reitend auf einem Esel und einem Füllen, dem Sprößling des Saumthieres‘. […] Die Massen aber, die ihm vorausgiengen, und die nachfolgten, riefen: ‚Hosianna dem Sohn Davids, gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn‘ Hosianna in der Höhe.“

– Matthäus 21,4–5.9

Die auf Jesus bezogenen messianischen Hoheitstitel wie Friedefürst und der Ewigkeitsbezug, stammen aus dem zu Weihnachten gelesenen Jesajavers 9, 5f.
LUT: „Uns ist ein Kind geboren. Ein Sohn ist uns gegeben. […] Und er heißt: […] ewig Vater, Friedefürst.“

Das zugrunde liegende Thema, dass sich Zion auf die Ankunft des Herrn freut, wird schon als endzeitliche Hochzeitsvorbereitung in dem evangelischen Kirchenlied Wachet auf, ruft uns die Stimme verarbeitet.
Dort heißt es in der zweiten Strophe:

„Zion hört die Wächter singen,
Das Herz tut ihr vor Freuden springen,
Sie wachet und steht eilend auf.“
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Beitrag von Franz Sa 2 Jun - 22:08

Keywords Verkündigung Maria-Zacharias:

Zacharias: Elisabet war unfruchtbar ( lange Reihe unfruchtbarer biblischer Frauen ) - erschien dem Zacharias ein Engel des Herrn; er stand auf der rechten Seite des Rauchopferaltars( Bild eines „Himmelsfürsten“) - Zacharias befiel Furcht ( im Sinn von „Zweifel“) - Sohn gebären - Geist und mit der Kraft des Elija dem Herrn vorangehen - Zacharias : Woran soll ich erkennen, dass das wahr ist? - Bin Gabriel, bin gesandt worden, um mit dir zu reden und dir diese frohe Botschaft zu bringen - weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, sollst du stumm sein ( Sinnbild des Endes des Alten Bundes ). – Engel plötzlich weg.

Maria: Jungfrau gesandt. -Engel trat bei ihr ein (in menschlich angepaßter Weise, in Demut zugleich ) - Sei gegrüßt (1. Grußwort: griechisch auch „Freue Dich“ ), du Begnadete (1. Titel der Anrede: Gnadenvolle , aus vielen Urtexten dezidiert bekannt ),
der Herr ist mit dir (2. Grußwort: ähnlich: Grußwort: „Friede sei mit Dir“, „Schalom“)
überlegte (im Sinn von „ohne Zweifel“) , was dieser Gruß zu bedeuten habe. - Fürchte dich nicht, Maria- bei Gott Gnade gefunden (2. Titel der Anrede: Gebenedeite: im Griechischen: durch das „Perfekt“ sprachlich ausgedrückt: Sinn: „immerwährend: gestern-heute-morgen) - Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben - Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? - Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. - Denn für Gott ist nichts unmöglich. ( Sinnbild des Neuen Bundes ) - Maria: Ich bin die Magd ( Griechischer Text: „Sklavin“ ) des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Maria hat das letzte Wort. Danach verließ sie der Engel (wieder in menschlich angepaßter Weise ) – Elisabet; Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen , si. 2. Titel der Anrede

*Erschrecken und Nachdenklichkeit Marias: inneres Umgehen mit dem Wort, nicht Zweifel wie bei Zacharias. Problem: Jungfräulichkeitsgelübde.
*Frage nach dem WIE soll das geschehen.
Sie war zwar verlobt, in 1 Jahr sollte sie heimgeholt werden zu ihrem Verlobten. War aber schon rechtsgültige Beziehung.
*“Fiat“.

Dann verließ sie der Engel hat folgende Bedeutung:
Lk 1,38
Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.
Maria muß nun den Weg, auch der Schmerzen, allein weitergehen.

Bernhard von Clairvaux: Nach dem Versagen der Stammeseltern sucht Gott einen neuen Eingang in die Welt. Er will ein freies „Ja“.
Maria antwortet in höchstem Gehorsam.

Maria ist in der Tat die lebendige „Gußform Gottes“,
das heißt, daß in ihr Gott Mensch wurde und Seiner Natur nach geformt worden ist,
ohne daß Ihm irgendein Zug der Gottheit fehlt.
In Ihr allein kann der Mensch zur göttlichen Natur geformt werden,
soweit die menschliche Natur dazu fähig ist,
durch die Gnade Jesu` Christi“
Augustinus
Voraussetzung für die Inkarnation Jesu` in/aus Maria, die ihrerseits als Voraussetzung dafür ihr "in Zeit und Ewigkeit geltendes "fiat" einbringt aufgrund ihrer Freiheit von der Erbsünde in ihrem triebfreien Leib ( Anima intellectiva: Verstand, Willensfreiheit und Liebesprinzip ), der dem absoluten Formprinzip ihrer ganz auf Gott hingerichteten Geistseele entspricht. ( sich ganz mit Geistseele und Leib schenkendes Liebesprinzip als höchstes Abbild der trinitarischen Liebe: Prinzip des „re-cipio“ ).
Die Inkarnation des Logos war „substantialiter“, also „personal“ .
Christus schenkt uns durch Sein österliches Kerygma einen neuen Leib, an dem wir „mitweben“ dürfen ( Off 19,8 ) durch den Empfang der HL. Hostie in der Eucharistie – Seinen Leib – zur „circumincessio“ in der Trinität.
Zur Inkarnation des göttlichen Logos ist nach dem Willen und der Fügung Gottes das „paradiesische“, „ewig gültige“, „personale“ und „substantielle“ „fiat“ der Maria „conditio sine qua non“, für das wiederum die durch göttliche Gnade erwirkte Freiheit Marias von der Erbsünde „conditio sine qua non“ ist und welche beide Glaubenswahrheiten „conditiones sine quibus non“ sind, damit die zweite göttliche Person die „menschliche Natur“ in „hypostatischer Union“ durch „Kenose“ „unvermischt“ und „ungetrennt“ „substantialiter“ in der „Person“ Jesu` annimmt in einer „schenkenden Liebesgeschichte Gottes“ mit den Menschen – einer „Vermählung“ gleich – um dem Menschen nach seinem Fall im Paradies einen neuen Leib – Seinen Leib – zu schenken, den der Mensch „mitweben“ kann, indem er nach dem österlichen Kerygma Jesu` aus dem Blut Seiner Seitenwunde in der Hostie Jesu` Leib - einer Speise gleich – verzehren kann in „mittätiger Empfangsbereitschaft“ in Reziprozität der Schenkungs-/Liebesgeschichte Gottes.
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Beitrag von Franz Sa 2 Jun - 22:09

Zeichen der Gegenwart Gottes allgemein:

Schechina: Wolke:` Überschattung:

Verklärung Jesu

Lk 9,34
Während er noch redete, kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie. Sie gerieten in die Wolke hinein und bekamen Angst.
Mk 9,7
Da kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören.

Maria ist das lebendige Zelt Gottes ( Vorausbild: das Lehrzelt der Sara ).

Offenbarung der Dreifaltigkeit:

Vatergott: Erbe wird dem Davidsthron eingesetzt im Sohn durch den HL. Geist.
Voraussage:
2 Sam 7,14
Ich will für ihn Vater sein und er wird für mich Sohn sein. Wenn er sich verfehlt, werde ich ihn nach Menschenart mit Ruten und mit Schlägen züchtigen.
Ps 2,7
Den Beschluss des Herrn will ich kundtun. / Er sprach zu mir: «Mein Sohn bist du. / Heute habe ich dich gezeugt.
Noch ist das trinitarische Geheimnis nicht reflektiert, nicht zur endgültigen Lehre ausgebaut.
Es erscheint von selbst durch die im AT vorgebildete Weise von Gottes Handeln.
Es erscheint im Geschehen.
Und ebenso ist das Sohnsein nicht ins Metaphysische weitergedacht.
So bleibt alles im Bereich jüdischer Frömmigkeit.

Der Name Jesu`:

Lk 1,31
Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben.
Mt 1,21
Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.
Im Namen ist das Tetragramm vom Berg Horeb verborgen: „Gott rettet“ und wird zu Ende gesprochen.
Gott ist der Gegenwärtige und Rettende: die im brennenden Dornbusch begonnene Namensoffenbarung Gottes wird in Jesus vollendet:
Joh 17,26
Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin.
Die Rettung, die das verheißene Kind bringt, zeigt sich im endgültigen Aufrichten von Davids Königtum.
2 Sam 7,16
Dein Haus und dein Königtum sollen durch mich auf ewig bestehen bleiben; dein Thron soll auf ewig Bestand haben.
In Ps 89: Widerspruch zwischen Endgültigkeit der Verheißung und dem tatsächlichen Zusammenbruchs des davidischen Königtums:
Ps 89,30
Sein Geschlecht lasse ich dauern für immer / und seinen Thron, solange der Himmel währt.
Ps 89,31
Wenn seine Söhne meine Weisung verlassen, / nicht mehr leben nach meiner Ordnung,
Ps 89,32
wenn sie meine Gesetze entweihen, / meine Gebote nicht mehr halten,
Ps 89,33
dann werde ich ihr Vergehen mit der Rute strafen / und ihre Sünde mit Schlägen.
Ps 89,34
Doch ich entziehe ihm nicht meine Huld, / breche ihm nicht die Treue.
Psalmist pocht an Gottes Herz, da die Wirklichkeit ganz anders ist:
Ps 89,39
Nun aber hast du deinen Gesalbten verstoßen, / ihn verworfen und mit Zorn überschüttet,
Ps 89,40
hast den Bund mit deinem Knecht zerbrochen, / zu Boden getreten seine Krone.
Ps 89,41
Eingerissen hast du all seine Mauern,/ in Trümmer gelegt seine Burgen.
Ps 89,42
Alle, die des Weges kommen, plündern ihn aus, / er wird zum Gespött seiner Nachbarn.
Ps 89,51
Herr, denk an die Schmach deines Knechtes! / Im Herzen brennt mir der Hohn der Völker,
Diese Klage Israels stand auch in dem Augenblick vor Gott, als Gabriel der Jungfrau Maria Jesus als den neuen König verkündete. Es gründet allein auf Glaube und Liebe.
Herodes, die Wirklichkeit, war ganz anders: er war Idumäer, kein Sohn Davids.
Grausamkeit und Zerrbild jenes Königtums, das dem David verheißen war.
Der Engel kündigt an, daß die Verheißung Gottes jetzt wahr wird in dem Kind.
Reich ist ewig, allerdings ist auch wahr, daß Sein Königtum nicht von dieser Welt ist:
Joh 18,36
Jesus antwortete: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier.
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Beitrag von Franz Sa 2 Jun - 22:10

Empfängnis und Geburt nach Matthäus

Aus der Josefsperspektive.
Rechtliche Verbindung, Verlobung mit Maria
Nach 1 Jahr üblicherwiese Eheschließung.
Mt 1,19
Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen.
Josef agierte als „Gerechter“.
Zaddik: gibt Gesamtbild des Josef über den Augenblick hinaus.
Ps 1,1
Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt, / nicht auf dem Weg der Sünder geht, / nicht im Kreis der Spötter sitzt, /
Ps 1,2
sondern Freude hat an der Weisung des Herrn, / über seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei Nacht.
Ps 1,3
Er ist wie ein Baum, / der an Wasserbächen gepflanzt ist, / der zur rechten Zeit seine Frucht bringt / und dessen Blätter nicht welken. Alles, was er tut, / wird ihm gut gelingen.
Ps 1,4
Nicht so die Frevler: / Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.
Ps 1,5
Darum werden die Frevler im Gericht nicht bestehen / noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.
Ps 1,6
Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten, / der Weg der Frevler aber führt in den Abgrund.
Lebendigem freudige Beziehung mit Gott.
Vgl. Paralleltext:
Jer 17,7
Gesegnet der Mann, der auf den Herrn sich verlässt / und dessen Hoffnung der Herr ist.
Nicht jene äußerliche Gesetzlichkeit:
Mt 23,1 ff Worte gegen die Schriftgelehrten und die Pharisäer
Bei Maria tritt der Engel herein in ihr Haus, bei Josef erscheint er im Traum:
Mt 1,20
Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist.
Josef geht zunächst mit der Frage der rechten Reaktion innerlich um (=enthymethentos). Josef nahm den Traum wahr als Wirklichkeit, eine Wahrheit, die alles Erwartbare übersteigen sollte. „Fürchte dich nicht“- der gleiche Zuruf, womit Josef nun einbezogen ist in das Geheimnis der Menschwerdung Gottes.
Auftrag an Josef:
Mt 1,21
Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.
Name Jesus bedeutet: Jeshua , bedeutet: JHWE ist Heil. Er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.
Konkrete Erwartung Israels war aber die Befreiung aus der Besetzung durch die Römer, dem konkreten Leiden Israels.
Jesus hat jedoch die Priorität der Erlösungsbedürftigkeit des Menschen drastisch in den Raum gestellt. Vgl. Die Heilung eines Gelähmten
Mk 2,5
Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!
Die Sündenvergebung bleibt die Priorität als Grundlage der wahren Heilung des Menschen: der Mensch ist ein Wesen in Beziehung. Wenn diese zu Gott gestört ist, kann nichts weiteres mehr in Ordnung sein. Das sollte der Traum des Josef bereits aussagen.
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Beitrag von Franz Sa 2 Jun - 22:11

Zur Jungfräulichkeit:

Mt 1,25
Er erkannte sie aber nicht, bis sie ihren Sohn gebar. Und er gab ihm den Namen Jesus.
Nach dem Traum nahm Josef seine Frau zu sich. erkannte sie aber nicht: auch in diesem Punkt ist Josef wieder ein „Gerechter“: Gehorsam gegenüber Gott, wie in Ps 1.
Mt 1,22
Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat:
Mt 1,23
Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, / einen Sohn wird sie gebären, / und man wird ihm den Namen Immanuel geben, / das heißt übersetzt: Gott ist mit uns.
Jes 7,14
Darum wird euch der Herr von sich aus ein Zeichen geben: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären und sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben.

Zur Verheißung des Immanuel:

Jesaja Text im Jahr 733 v. Chr.: Assyrischer König Tiglat-Pileser III. bedrohte die Länder: König Razon von Damaskus/Sysrien und Pekach von Israel machten Kaolation gegen ihn.
König Ahas wollten sie dabei haben, der machte aber gleichsam einen Nichtangriffspakt mit Assur mit hohem Preis: Pflicht zur Anbetung der Staatsgottheiten der Schutzmacht.
2 Kön 16,10
Als König Ahas zu Tiglat-Pileser, dem König von Assur, nach Damaskus kam und den Altar in Damaskus sah, schickte er dem Priester Urija ein Abbild und eine genaue Beschreibung des Altars.
2 Kön 16,11
Daraufhin baute der Priester Urija einen Altar; genau nach dem Auftrag, den König Ahas von Damaskus aus erteilt hatte, ließ er ihn anfertigen, bevor der König aus Damaskus zurückkehrte.
2 Kön 16,12
Als dann Ahas nach seiner Rückkehr aus Damaskus den Altar sah, ging er zu ihm hin, stieg hinauf
2 Kön 16,13
und verbrannte auf ihm sein Brand- und Speiseopfer, goss sein Trankopfer aus und besprengte den Altar mit dem Blut seiner Heilsopfer.
2 Kön 16,14
Den bronzenen Altar aber, der zwischen dem neuen Altar und dem Tempel vor dem Herrn stand, ließ er von seinem Platz vor dem Tempel wegrücken und nördlich vom neuen Altar aufstellen.

Vertrag als „Politiker“, dem Irdischen vertrauend.
Der Herr sagte Ahas, er bräuchte das alles nicht, wenn er Gott um ein Zeichen bäte ( M.E.: im Sinne von Vertikalisierung).
Jes 7,10
Der Herr sprach noch einmal zu Ahas; er sagte:
Jes 7,11
Erbitte dir vom Herrn, deinem Gott, ein Zeichen, sei es von unten, aus der Unterwelt, oder von oben, aus der Höhe.
Jes 7,12
Ahas antwortete: Ich will um nichts bitten und den Herrn nicht auf die Probe stellen.
Dies bedeutet, daß Ahas in der Realpolitik nicht gestört werden wollte (=Horizontalisierung ).
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Beitrag von Franz Sa 2 Jun - 22:12

Nun verkündet der Prophet, daß Gott selbst ein Zeichen setzen werde:

Jes 7,13
Da sagte Jesaja: Hört her, ihr vom Haus David! Genügt es euch nicht, Menschen zu belästigen? Müßt ihr auch noch meinen Gott belästigen?
Jes 7,14
Darum wird euch der Herr von sich aus ein Zeichen geben: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären und sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben.

Als wahrer Gott und wahrer Mensch.

Es wurde daher in früherer Exegese mit Akribie gesucht, wer die Konkretisierung sein könnte: alle Versuche scheiterten.

Nach Rudolf Kilian 4 Deutungstypen:

*Immanuel ist der Messias.
*ein Sohn Ahas ( Hiskija )
*einer der Söhne Jesajas (Sohn Schear-Jaschub, oder Maher-Schalal-Hasch-Bas (Eile beute-raube-bald).
Vgl.
Jes 7,3
Der Herr aber sagte zu Jesaja: Geh zur Walkerfeldstraße hinaus, zusammen mit deinem Sohn Schear-Jaschub (Ein Rest kehrt um), an das Ende der Wasserleitung des oberen Teiches, um Ahas zu treffen.
Jes 8,3
Dann ging ich zu der Prophetin und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Da sagte der Herr zu mir: Gib ihm den Namen Maher-Schalal-Hasch-Bas!
*kollektive Interpretation: Immanuel sei das neue Israel, und die „almäh“(Jungfrau) sei nichts anderes als die symbolische Zionsgestalt.

Alle Erklärungen sind unbefriedigend und nicht überzeugend.

Das Zeichen zeigt keine zeitgenössische Entsprechung in einer Konkretisierung.

Daher erkennen wir: Gottesknechtslied in Jes 53 ist ein „wartendes Wort“: es findet in seinem geschichtlichen Kontext keine Entsprechung.

Daher kann man davon ausgehen, daß dieses angekündigte Zeichen keine politische Lage betrifft,
sondern den Menschen und seine Geschichte im Ganzen.

Erst in Maria und Jesus wird uns dieses Zeichen geschenkt in der geschichtlichen Stunde.

Es ist also ein damals unbegreifliches Wort aus dem Jahr 733 v. Chr. wahr geworden in der Stunde der Empfängnis.
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Beitrag von Franz Sa 2 Jun - 22:13

Jungfrauengeburt – Mythos oder Wahrheit ?

Eduard Norden (+1941) und Martin Dibelius (+1947) : religionsgeschichtliche Erklärungsversuche: Geburtsgeschehen der ägyptischen Pharaonen.
Etwas anders, aber ähnlich:
Frühjudentum und Ägypten: Philo v. Alexandrien (+nach 40 n.Chr.): allegorische Darstellung: Patriarchenfrauen werden zu Allegorien auf die Tugenden.
„Gottheit nähert sich der Mutter“: theologische Legitimierung der Herrscherkulte.
Auch andere Vorbilder in der Geschichte als menschliche Erklärungsversuche.
Der radikale Unterschied zum Christlichen:
Unendlicher Unterschied zwischen Gott und Kreatur. Beides unvermischt und ungetrennt ( Konzil von Chalcedon, 451 ). Daher keine weiterentwickelte Mythen ! Sie stammen vielmehr aus Familientraditionen, die Geschehenes festhielten.
Vom Ganzen der Gestalt Jesu Christi her fiel Licht auf das Ereignis, und umgekehrt wurde vom Ereignis her auch die Logik Gottes tiefer begriffen.

So wuchs Christologie.
Vergleichstext bei Vergil, Gedichtzyklus Bucolica (Hirtengedichte), 4. Ekloge: 40 Jahre vor der Geburt Jesu` entstanden.: neue Weltordnung: vom „Unversehrten“ ( ab integro) wird angekündigt. “Iam redit et virgo“: schon kehrt wieder die „Jungrau“: Ein neues Geschlecht steigt vom Himmel herab. Ein Knabe wird geboren, mit dem das „eiserne Geschlecht“ endet. Auch hier haben die Gelehrten historische Identifizierungen gesucht und nichts gefunden, was dem entsprechen könnte. Nun aber bricht im Zeitalter des Augustus eine neue Weltordnung an. Dazu gehört das Bild der Jungfrau, der reinen (ab integro) und des Knaben, des Göttlichen Sprosses(deum suboles).=
Urbilder menschlicher Hoffnungen ! Große Erwartungshaltung in dieser Fülle der Zeit !
Radikaler Unterschied zu diesen Urbildern menschlicher Phantasien: keine kosmische Wende, keine physische Berührung Gott-Mensch. Demut und Gehorsam als Tür zu Gott.

Eine nur von Gott geschaffene Wirklichkeit:

2 wesentliche Glaubenspunkte:

Gott ist Herr über die Materie:

Geburt aus der Jungfrau und Auferstehung von den Toten.

– Prüfsteine des Glaubens.
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Beitrag von Franz Sa 2 Jun - 22:15

Der historische und theologische Rahmen der Geburtserzählung des Lukas-Evangeliums

Lk 2,1
In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen.
Weltgeschichtlicher Zusammenhang wichtig.
Erstmals umspannt ein Reich gleichsam den Erdkreis = das römische Reich. Erstmals gibt es einen großen Friedensraum. Universale Sprache und kulturelle Gemeinschaft. Der Heilsbringer kann in die Welt hereintreten, in der „Fülle der Zeit“.
Zusammenhang zwischen Jesus und Augustus reicht noch tiefer: Augustus wurde auch als theologische Gestalt gesehen. Zeitenwende ( 9.v.Chr.: Inschrift von Priene). In Antiker Welt ohnehin keine Trennung zwischen Politik und Religion. Augustus (griech. Sebastos) „der Anbetungswürdige“. Diesen Titel hatten in der Literatur auch Zeus, Epikur, Asklepios; in der griech. Übersetzung des AT aber Gott allein vorbehalten.
2 Akzente im Selbstverständnis des Augustus:
*„Heiland“ hat Frieden gebracht : Ara Pacis Augusti
*Anspruch auf Universalität: Monumentum Ancyranum
Zum Datum der Volkszählung: Zur Zeit des Herodes des Großen, der aber schon 4 v. Chr. gestorben ist. : Mönch Dionysius Exiguus (+um 550): hat sich also verrechnet.
Nach Josephus Flavius , dem wir große Kenntnisse über die jüdische Geschichte zur Zeit Jesu` verdanken, fand die Volkszählung im Jahr 6 n. Chr. statt unter dem Statthalter Quirinus und führte zum Aufstand von Judas dem Galiläer vgl.
Apg 5,37
Nach ihm trat in den Tagen der Volkszählung Judas, der Galiläer, auf; er brachte viel Volk hinter sich und verleitete es zum Aufruhr. Auch er kam um und alle seine Anhänger wurden zerstreut.
Es könnte aber sein, daß er schon um 9 v.Chr. in Syrien wirkte im Auftrag des Kaisers.: Volkszählung könnte sich zeitlich sehr hinausgezögert haben, wie zB Gelehrter Alois Stöger meint. Josef hatte jedenfalls Grundbesitz in Bethlehem, der Stadt Davids, und daher mußten sie dorthin.
Genau datierte Zeit und geographischer Ort:
Lk 3,1
Es war im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius; Pontius Pilatus war Statthalter von Judäa, Herodes Tetrarch von Galiläa, sein Bruder Philippus Tetrarch von Ituräa und Trachonitis, Lysanias Tetrarch von Abilene;
Lk 3,2
Hohepriester waren Hannas und Kajaphas. Da erging in der Wüste das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias.
Mi 5,1
Aber du, Bethlehem-Efrata, / so klein unter den Gauen Judas, aus dir wird mir einer hervorgehen, / der über Israel herrschen soll. Sein Ursprung liegt in ferner Vorzeit, / in längst vergangenen Tagen.
Mi 5,2
Darum gibt der Herr sie preis, / bis die Gebärende einen Sohn geboren hat. Dann wird der Rest seiner Brüder heimkehren / zu den Söhnen Israels.
Mi 5,3
Er wird auftreten und ihr Hirt sein / in der Kraft des Herrn, / im hohen Namen Jahwes, seines Gottes. Sie werden in Sicherheit leben; / denn nun reicht seine Macht / bis an die Grenzen der Erde.

Ohne zu wissen trägt der Kaiser zur Erfüllung der Verheißung bei: die Geschichte des Römischen Reiches und die Heilsgeschichte. Eintritt Gottes in die Weite der Welt. Gott als der wahre Lenker aller Geschichte.
Die Texte bei Matthäus und Lukas haben unterschiedliche Überlieferungs-träger und –stränge, und sind dadurch noch glaubwürdiger.
Matthäus dürfte nicht bekannt gewesen sein, daß sowohl Josef als auch Maria zunächst in Nazareth zu Hause waren. So will Josef zunächst nach Bethlehem gehen nach der Flucht nach Ägypten, und erst die Nachricht , daß ein Sohn des Herodes in Judäa regiere, veranlaßt ihn, nach Galiläa auszuweichen.
Für Lukas hingegen ist von vornherein klar, daß die heilige Familie nach den Geschehnissen der Geburt nach Nazareth zurückkehrte.
Übereinstimmung daher in beiden Strängen, daß Jesus in Bethlehem geboren wurde, und in Nazareth aufgewachsen ist.

Benedikt XVI.
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