Franz‘ Kapelle
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Re: Franz‘ Kapelle
Auf diese Weise wird das Erbarmen in gewisser Hinsicht der göttlichen Gerechtigkeit gegenübergestellt und erweist sich in vielen Fällen nicht nur als stärker, sondern auch als tiefer.
Schon in der Lehre des Alten Testamentes ist die Gerechtigkeit zwar eine echte Tugend im Menschen und in Gott die transzendente Vollkommenheit, wird jedoch von der »Größe« der Liebe überragt, insofern diese ursprünglicher und grundlegender ist. Die Liebe motiviert sozusagen die Gerechtigkeit, und die Gerechtigkeit dient letztlich der Liebe. Der Vorrang und die Erhabenheit der Liebe gegenüber der Gerechtigkeit (das ist bezeichnend für die ganze Offenbarung) kommen gerade im Erbarmen zum Ausdruck. Das war den Psalmisten und Propheten so klar, daß sogar das Wort Gerechtigkeit selbst allmählich das vom Herrn gewirkte Heil und sein Erbarmen bedeutete.53 Das Erbarmen unterscheidet sich von der Gerechtigkeit, steht jedoch nicht im Widerspruch zu ihr, wenn wir, wie es eben das Alte Testament tut, in der Geschichte des Menschen die Gegenwart Gottes anerkennen, der sich schon als Schöpfer seinem Geschöpf in besonderer Liebe verbunden hat. Die Liebe schließt von ihrem Wesen her Haß und Übelwünschen dem gegenüber aus, dem sie sich einmal zum Geschenk gemacht hat: Nihil odisti eorum quae fecisti, »du... verabscheust nichts von dem, was du gemacht hast«.54 Diese Worte weisen auf das tiefe Fundament der Beziehung zwischen Gerechtigkeit und Erbarmen in Gott - in seiner Zuwendung zum Menschen und zur Welt. Sie bedeuten, daß wir die belebenden Wurzeln und die innigsten Motive dieses Verhältnisses suchen und zum »Anfang«, auf das Schöpfungsgeheimnis selbst zurückgehen müssen. Schon im Alten Bund verheißen diese Worte die volle Offenbarung Gottes, der »Liebe ist«.
Johannes Paulus PP. II
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Schon in der Lehre des Alten Testamentes ist die Gerechtigkeit zwar eine echte Tugend im Menschen und in Gott die transzendente Vollkommenheit, wird jedoch von der »Größe« der Liebe überragt, insofern diese ursprünglicher und grundlegender ist. Die Liebe motiviert sozusagen die Gerechtigkeit, und die Gerechtigkeit dient letztlich der Liebe. Der Vorrang und die Erhabenheit der Liebe gegenüber der Gerechtigkeit (das ist bezeichnend für die ganze Offenbarung) kommen gerade im Erbarmen zum Ausdruck. Das war den Psalmisten und Propheten so klar, daß sogar das Wort Gerechtigkeit selbst allmählich das vom Herrn gewirkte Heil und sein Erbarmen bedeutete.53 Das Erbarmen unterscheidet sich von der Gerechtigkeit, steht jedoch nicht im Widerspruch zu ihr, wenn wir, wie es eben das Alte Testament tut, in der Geschichte des Menschen die Gegenwart Gottes anerkennen, der sich schon als Schöpfer seinem Geschöpf in besonderer Liebe verbunden hat. Die Liebe schließt von ihrem Wesen her Haß und Übelwünschen dem gegenüber aus, dem sie sich einmal zum Geschenk gemacht hat: Nihil odisti eorum quae fecisti, »du... verabscheust nichts von dem, was du gemacht hast«.54 Diese Worte weisen auf das tiefe Fundament der Beziehung zwischen Gerechtigkeit und Erbarmen in Gott - in seiner Zuwendung zum Menschen und zur Welt. Sie bedeuten, daß wir die belebenden Wurzeln und die innigsten Motive dieses Verhältnisses suchen und zum »Anfang«, auf das Schöpfungsgeheimnis selbst zurückgehen müssen. Schon im Alten Bund verheißen diese Worte die volle Offenbarung Gottes, der »Liebe ist«.
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Re: Franz‘ Kapelle
Mit dem Geheimnis der Schöpfung ist das Geheimnis der Erwählung verbunden, das in besonderer Weise die Geschichte jenes Volkes geprägt hat, dessen geistlicher Vater Abraham kraft seines Glaubens ist.
Durch dieses Volk, dessen Weg entlang der Geschichte des Alten sowie des Neuen Bundes führt, richtet sich das Geheimnis der Erwählung an jeden Menschen, an die ganze Menschheitsfamilie. »Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt, darum habe ich dir so lange die Treue bewahrt«.56 »Auch wenn die Berge von ihrem Platz weichen... - meine Gnade wird nie von dir weichen und der Bund meines Friedens nicht wanken«.57 Diese Wahrheit, einst Israel verkündet, trägt in sich die Perspektive der ganzen Geschichte des Menschen: eine Perspektive, die zugleich zeitlich und endzeitlich ist.58 Christus offenbart den Vater in der gleichen Perspektive einer schon vorbereiteten Hörerschaft, wie die Schriften des Alten Testaments an vielen Stellen beweisen. Beim Abschluß dieses Offenbarens am Vorabend seines Todes spricht er zum Apostel Philippus die denkwürdigen Worte: »Schon so lange bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt...? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen
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Durch dieses Volk, dessen Weg entlang der Geschichte des Alten sowie des Neuen Bundes führt, richtet sich das Geheimnis der Erwählung an jeden Menschen, an die ganze Menschheitsfamilie. »Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt, darum habe ich dir so lange die Treue bewahrt«.56 »Auch wenn die Berge von ihrem Platz weichen... - meine Gnade wird nie von dir weichen und der Bund meines Friedens nicht wanken«.57 Diese Wahrheit, einst Israel verkündet, trägt in sich die Perspektive der ganzen Geschichte des Menschen: eine Perspektive, die zugleich zeitlich und endzeitlich ist.58 Christus offenbart den Vater in der gleichen Perspektive einer schon vorbereiteten Hörerschaft, wie die Schriften des Alten Testaments an vielen Stellen beweisen. Beim Abschluß dieses Offenbarens am Vorabend seines Todes spricht er zum Apostel Philippus die denkwürdigen Worte: »Schon so lange bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt...? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen
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Re: Franz‘ Kapelle
In der Parabel vom verlorenen Sohn wird kein einziges Mal das Wort »Gerechtigkeit« verwendet; gleiches gilt - im Urtext - für das Wort »Erbarmen«.
Aber das Verhältnis der Gerechtigkeit zur Liebe, die sich als Erbarmen kundtut, ist dem Inhalt der evangelischen Parabel in großer Genauigkeit eingeschrieben. Sie macht deutlich, daß die Liebe zum Erbarmen wird, wenn es gilt, die - genaue und oft zu enge - Norm der Gerechtigkeit zu überschreiten. Nachdem der verlorene Sohn das vom Vater erhaltene Vermögen aufgebraucht hat und ins väterliche Haus zurückgekehrt ist, kann er nur beanspruchen, sich seinen Lebensunterhalt als Tagelöhner verdienen zu dürfen und eventuell nach und nach zu einem gewissen materiellen Besitz zu kommen, der in seiner Größe aber vielleicht nie mehr an den heranreichen wird, den er verschleudert hat. Mehr kann er nicht beanspruchen in der Ordnung der Gerechtigkeit, umso weniger, als er nicht nur den ihm zustehenden Vermögensanteil vergeudet, sondern durch sein ganzes Verhalten auch den Vater verletzt und beleidigt hat. Dieses Verhalten, das ihn nach seinem eigenen Urteil die Würde eines Sohnes gekostet hat, konnte ja dem Vater nicht gleichgültig sein; es mußte ihm Schmerz bereiten und ihn in gewisser Hinsicht auch mit hineinziehen. Und doch, letzten Endes ging es um den eigenen Sohn, und diese Beziehung konnte durch keinerlei Verhalten gestört oder getroffen werden. Der verlorene Sohn ist sich dessen bewußt, und gerade dieses Wissen läßt ihn den Verlust seiner Würde klar erkennen und den Platz richtig einschätzen, der ihm im Haus des Vaters noch zustehen konnte.
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Aber das Verhältnis der Gerechtigkeit zur Liebe, die sich als Erbarmen kundtut, ist dem Inhalt der evangelischen Parabel in großer Genauigkeit eingeschrieben. Sie macht deutlich, daß die Liebe zum Erbarmen wird, wenn es gilt, die - genaue und oft zu enge - Norm der Gerechtigkeit zu überschreiten. Nachdem der verlorene Sohn das vom Vater erhaltene Vermögen aufgebraucht hat und ins väterliche Haus zurückgekehrt ist, kann er nur beanspruchen, sich seinen Lebensunterhalt als Tagelöhner verdienen zu dürfen und eventuell nach und nach zu einem gewissen materiellen Besitz zu kommen, der in seiner Größe aber vielleicht nie mehr an den heranreichen wird, den er verschleudert hat. Mehr kann er nicht beanspruchen in der Ordnung der Gerechtigkeit, umso weniger, als er nicht nur den ihm zustehenden Vermögensanteil vergeudet, sondern durch sein ganzes Verhalten auch den Vater verletzt und beleidigt hat. Dieses Verhalten, das ihn nach seinem eigenen Urteil die Würde eines Sohnes gekostet hat, konnte ja dem Vater nicht gleichgültig sein; es mußte ihm Schmerz bereiten und ihn in gewisser Hinsicht auch mit hineinziehen. Und doch, letzten Endes ging es um den eigenen Sohn, und diese Beziehung konnte durch keinerlei Verhalten gestört oder getroffen werden. Der verlorene Sohn ist sich dessen bewußt, und gerade dieses Wissen läßt ihn den Verlust seiner Würde klar erkennen und den Platz richtig einschätzen, der ihm im Haus des Vaters noch zustehen konnte.
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Re: Franz‘ Kapelle
Die Betonung der menschlichen Würde
Dieses klar gezeichnete Bild von der inneren Verfassung des verlorenen Sohnes erlaubt es uns, genau zu erfassen, worin das göttliche Erbarmen besteht. Zweifellos enthüllt uns die Gestalt des Vaters in dieser einfachen, aber eindringlichen Analogie Gott als Vater. Das Verhalten des Vaters im Gleichnis, seine ganze Handlungsweise, in der seine innere Haltung sichtbar wird, läßt uns die einzelnen Linien der alttestamentlichen Sicht des Erbarmens in einer völlig neuen, ganz einfachen und tiefen Synthese wiederfinden. Der Vater des verlorenen Sohnes ist seiner Vaterschaft treu, ist der Liebe treu, mit der er seit jeher seinen Sohn beschenkt hat. Diese Treue kommt im Gleichnis nicht nur in der sofortigen Bereitschaft zum Ausdruck, mit der er den heimkehrenden Sohn, der das Vermögen verschleudert hat, aufnimmt; sie kommt noch mehr in der überströmenden, großzügigen Freude über den heimgekehrten Verschwender zum Ausdruck, deren Ausmaß sogar den Widerspruch und Neid des älteren Bruders hervorruft, der sich nie vom Vater abgewendet und sein Haus nicht verlassen hatte.
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Dieses klar gezeichnete Bild von der inneren Verfassung des verlorenen Sohnes erlaubt es uns, genau zu erfassen, worin das göttliche Erbarmen besteht. Zweifellos enthüllt uns die Gestalt des Vaters in dieser einfachen, aber eindringlichen Analogie Gott als Vater. Das Verhalten des Vaters im Gleichnis, seine ganze Handlungsweise, in der seine innere Haltung sichtbar wird, läßt uns die einzelnen Linien der alttestamentlichen Sicht des Erbarmens in einer völlig neuen, ganz einfachen und tiefen Synthese wiederfinden. Der Vater des verlorenen Sohnes ist seiner Vaterschaft treu, ist der Liebe treu, mit der er seit jeher seinen Sohn beschenkt hat. Diese Treue kommt im Gleichnis nicht nur in der sofortigen Bereitschaft zum Ausdruck, mit der er den heimkehrenden Sohn, der das Vermögen verschleudert hat, aufnimmt; sie kommt noch mehr in der überströmenden, großzügigen Freude über den heimgekehrten Verschwender zum Ausdruck, deren Ausmaß sogar den Widerspruch und Neid des älteren Bruders hervorruft, der sich nie vom Vater abgewendet und sein Haus nicht verlassen hatte.
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Re: Franz‘ Kapelle
DAS PASCHAMYSTERIUM
Das Erbarmen wird in Kreuz und Auferstehung offenbar
Gerade diese Erlösung ist die letzte und endgültige Offenbarung der Heiligkeit Gottes, der die absolute Fülle der Vollkommenheit ist: Fülle der Gerechtigkeit und der Liebe, weil die Gerechtigkeit auf der Liebe gründet, von ihr ausgeht und ihr zustrebt
Das Paschamysterium ist der Gipfelpunkt der Offenbarung und Verwirklichung des Erbarmens, das den Menschen zu rechtfertigen und die Gerechtigkeit wiederherzustellen vermag im Sinne der Heilsordnung Gottes.
Das Kreuz Christi auf Golgota steht am Weg jenes admirabile commercium, jener wunderbaren Selbstmitteilung Gottes an den Menschen, die zugleich die Einladung an den Menschen in sich schließt, sich und mit sich die ganze sichtbare Welt Gott hinzugeben und so an seinem Leben teilzuhaben.
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Das Erbarmen wird in Kreuz und Auferstehung offenbar
Gerade diese Erlösung ist die letzte und endgültige Offenbarung der Heiligkeit Gottes, der die absolute Fülle der Vollkommenheit ist: Fülle der Gerechtigkeit und der Liebe, weil die Gerechtigkeit auf der Liebe gründet, von ihr ausgeht und ihr zustrebt
Das Paschamysterium ist der Gipfelpunkt der Offenbarung und Verwirklichung des Erbarmens, das den Menschen zu rechtfertigen und die Gerechtigkeit wiederherzustellen vermag im Sinne der Heilsordnung Gottes.
Das Kreuz Christi auf Golgota steht am Weg jenes admirabile commercium, jener wunderbaren Selbstmitteilung Gottes an den Menschen, die zugleich die Einladung an den Menschen in sich schließt, sich und mit sich die ganze sichtbare Welt Gott hinzugeben und so an seinem Leben teilzuhaben.
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Re: Franz‘ Kapelle
Die Liebe ist stärker als Tod und Sünde
Im Kreuz neigt sich Gott am tiefsten zum Menschen herab und zu allem, was der Mensch insbesondere in schwierigen und schmerzlichen Augenblicken als sein unglückliches Schicksal bezeichnet
Das Kreuz Christi auf Golgota bezeugt auch die Kraft des Bösen dem Sohn Gottes gegenüber, also dem gegenüber, der als einziger unter den Menschenkindern von Natur aus absolut unschuldig und frei von Sünde war und auf dessen Kommen in die Welt nicht der Ungehorsam Adams und die Erbschuld lasteten. Und gerade in diesem Christus wird nun um den Preis seines Opfers, seines Gehorsams »bis zum Tod«81 die Sünde gerichtet. Er, der ohne Sünde war, wurde »für uns zur Sünde gemacht«.82 Gerichtet wird auch der Tod, der sich seit den Anfängen der Menschheitsgeschichte mit der Sünde verbündet hat. Er wird gerichtet im Tod dessen, der ohne Sünde war und als einziger - durch seinen Tod - dem Tod den Todesstreich versetzen konnte.83 Auf diese Weise ist das Kreuz Christi, an welchem der dem Vater wesensgleiche Sohn Gott die gerechte Sühne darbringt, auch eine radikale Offenbarung des Erbarmens, das heißt der Liebe, die gegen die Wurzel allen Übels in der Geschichte des Menschen angeht - gegen Sünde und Tod.
Erst in der endzeitlichen Erfüllung und in der endgültigen Erneuerung der Welt wird die Liebe in allen Auserwählten die tiefsten Quellen des Übels besiegen und als vollreife Frucht das Reich des Lebens, der Heiligkeit und der seligen Unsterblichkeit hervorbringen.
Das Fundament dieser endzeitlichen Vollendung ist bereits im Kreuz Christi und in seinem Tod gelegt.
»Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten, und wir werden Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir«.91 Eine besondere Offenbarung seines Erbarmens ist es, wenn Gott seinen gekreuzigten Sohn dem Erbarmen des Menschen anempfiehlt.
Nimmt nicht Christus letzten Endes dem Menschen gegenüber diese Haltung ein, wenn er sagt: »Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan«?
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Im Kreuz neigt sich Gott am tiefsten zum Menschen herab und zu allem, was der Mensch insbesondere in schwierigen und schmerzlichen Augenblicken als sein unglückliches Schicksal bezeichnet
Das Kreuz Christi auf Golgota bezeugt auch die Kraft des Bösen dem Sohn Gottes gegenüber, also dem gegenüber, der als einziger unter den Menschenkindern von Natur aus absolut unschuldig und frei von Sünde war und auf dessen Kommen in die Welt nicht der Ungehorsam Adams und die Erbschuld lasteten. Und gerade in diesem Christus wird nun um den Preis seines Opfers, seines Gehorsams »bis zum Tod«81 die Sünde gerichtet. Er, der ohne Sünde war, wurde »für uns zur Sünde gemacht«.82 Gerichtet wird auch der Tod, der sich seit den Anfängen der Menschheitsgeschichte mit der Sünde verbündet hat. Er wird gerichtet im Tod dessen, der ohne Sünde war und als einziger - durch seinen Tod - dem Tod den Todesstreich versetzen konnte.83 Auf diese Weise ist das Kreuz Christi, an welchem der dem Vater wesensgleiche Sohn Gott die gerechte Sühne darbringt, auch eine radikale Offenbarung des Erbarmens, das heißt der Liebe, die gegen die Wurzel allen Übels in der Geschichte des Menschen angeht - gegen Sünde und Tod.
Erst in der endzeitlichen Erfüllung und in der endgültigen Erneuerung der Welt wird die Liebe in allen Auserwählten die tiefsten Quellen des Übels besiegen und als vollreife Frucht das Reich des Lebens, der Heiligkeit und der seligen Unsterblichkeit hervorbringen.
Das Fundament dieser endzeitlichen Vollendung ist bereits im Kreuz Christi und in seinem Tod gelegt.
»Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten, und wir werden Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir«.91 Eine besondere Offenbarung seines Erbarmens ist es, wenn Gott seinen gekreuzigten Sohn dem Erbarmen des Menschen anempfiehlt.
Nimmt nicht Christus letzten Endes dem Menschen gegenüber diese Haltung ein, wenn er sagt: »Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan«?
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Re: Franz‘ Kapelle
In der Konstitution Gaudium et Spes lesen wir: »Christus, der neue Adam, macht... dem Menschen den Menschen selbst voll kund und erschließt ihm seine höchste Berufung«, und er tut dies eben »in der Offenbarung des Geheimnisses des Vaters und seiner Liebe«
Diese Worte bezeugen sehr klar, daß der Mensch in der vollen Würde seiner Natur nicht dargestellt werden kann ohne einen - nicht nur theoretischen, sondern ganzheitlich existentiellen - Bezug auf Gott. Der Mensch und seine höchste Berufung werden in Christus durch die Offenbarung des Geheimnisses des Vaters und seiner Liebe offenbar.
Die Inkarnation des Erbarmens
Gott, »der in unzugänglichem Licht wohnt«, spricht zugleich zum Menschen durch die Sprache des Universums: »Seit Erschaffung der Welt wird seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht und Gottheit«. Diese indirekte und unvollkommene Erkenntnis - ein Werk des Verstandes, der Gott durch Vermittlung der Geschöpfe sucht, ausgehend von der sichtbaren Welt - ist noch kein »Sehen des Vaters«. »Niemand hat Gott je gesehen«, schreibt der heilige Johannes, um jener Wahrheit besonderen Nachdruck zu verleihen, daß »Er, der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, (ihn) kundgemacht hat«. Diese »Kundmachung« offenbart Gott im unauslotbaren Geheimnis seines einen und dreifaltigen Seins, das von »unzugänglichem Licht« umgeben ist. Doch erkennen wir Gott durch die »Kundmachung« Christi vor allem in seiner liebenden Zuwendung zum Menschen, in seiner »Menschen - Freundlichkeit«. Gerade hier wird seine »unsichtbare Wirklichkeit« auf besondere Weise »sichtbar« in unvergleichlich höherem Maß als durch all seine anderen »Werke«: sie wird sichtbar in Christus und durch Christus, durch seine Taten und seine Worte und schließlich durch seinen Kreuzestod und seine Auferstehung.
- in Christus und durch Christus -
wird Gott auch in seinem Erbarmen besonders sichtbar, das heißt: jene göttliche Eigenschaft tritt hervor, die schon das Alte Testament - in verschiedenen Bildern und Ausdrucksweisen - als »Erbarmen« beschrieben hat. Christus gibt der gesamten alttestamentlichen Tradition vom göttlichen Erbarmen eine endgültige Bedeutung. Er spricht nicht nur vom Erbarmen und erklärt es mit Hilfe von Gleichnissen und Parabeln, er ist vor allem selbst eine Verkörperung des Erbarmens, stellt es in seiner Person dar. Er selbst ist in gewissem Sinne das Erbarmen. Für den, der es in ihm sieht - und in ihm findet - , wird Gott in besonderer Weise »sichtbar« als Vater, »der voll Erbarmen ist«.
Johannes Paulus PP. II
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Diese Worte bezeugen sehr klar, daß der Mensch in der vollen Würde seiner Natur nicht dargestellt werden kann ohne einen - nicht nur theoretischen, sondern ganzheitlich existentiellen - Bezug auf Gott. Der Mensch und seine höchste Berufung werden in Christus durch die Offenbarung des Geheimnisses des Vaters und seiner Liebe offenbar.
Die Inkarnation des Erbarmens
Gott, »der in unzugänglichem Licht wohnt«, spricht zugleich zum Menschen durch die Sprache des Universums: »Seit Erschaffung der Welt wird seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht und Gottheit«. Diese indirekte und unvollkommene Erkenntnis - ein Werk des Verstandes, der Gott durch Vermittlung der Geschöpfe sucht, ausgehend von der sichtbaren Welt - ist noch kein »Sehen des Vaters«. »Niemand hat Gott je gesehen«, schreibt der heilige Johannes, um jener Wahrheit besonderen Nachdruck zu verleihen, daß »Er, der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, (ihn) kundgemacht hat«. Diese »Kundmachung« offenbart Gott im unauslotbaren Geheimnis seines einen und dreifaltigen Seins, das von »unzugänglichem Licht« umgeben ist. Doch erkennen wir Gott durch die »Kundmachung« Christi vor allem in seiner liebenden Zuwendung zum Menschen, in seiner »Menschen - Freundlichkeit«. Gerade hier wird seine »unsichtbare Wirklichkeit« auf besondere Weise »sichtbar« in unvergleichlich höherem Maß als durch all seine anderen »Werke«: sie wird sichtbar in Christus und durch Christus, durch seine Taten und seine Worte und schließlich durch seinen Kreuzestod und seine Auferstehung.
- in Christus und durch Christus -
wird Gott auch in seinem Erbarmen besonders sichtbar, das heißt: jene göttliche Eigenschaft tritt hervor, die schon das Alte Testament - in verschiedenen Bildern und Ausdrucksweisen - als »Erbarmen« beschrieben hat. Christus gibt der gesamten alttestamentlichen Tradition vom göttlichen Erbarmen eine endgültige Bedeutung. Er spricht nicht nur vom Erbarmen und erklärt es mit Hilfe von Gleichnissen und Parabeln, er ist vor allem selbst eine Verkörperung des Erbarmens, stellt es in seiner Person dar. Er selbst ist in gewissem Sinne das Erbarmen. Für den, der es in ihm sieht - und in ihm findet - , wird Gott in besonderer Weise »sichtbar« als Vater, »der voll Erbarmen ist«.
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Re: Franz‘ Kapelle
Baum im Paradies - Kreuz Christi
Das Essen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse – Das Kreuz Christi, das Leib und Blut Christi schenkt:
Gen 2,17 doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn sobald du davon isst, wirst du sterben.
Das Brotbrechen Jesu`: Teilen schafft Gemeinschaft
Dieses Teilen im Letzten Mahl zeigt eine ganz neue Tiefe:
Jesus gibt sich selbst: „Selbstverschenkung als höchstes Liebesprinzip“.
Die austeilende Güte Gottes wird ganz radikal in dem Augenblick,
in dem der Sohn im Brot sich selber mitteilt und austeilt.
In der frühen Christenheit ist „Brotbrechen“ Bezeichnung für die Eucharistie.
„Caritas“ – die Sorge um den Anderen: „Horizontale und Vertikale“ sind in der Eucharistie , im „Brotbrechen“ untrennbar verbunden.
Das Essen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse; bedeutet „Horizonatlisierung“, also die Ablehnung von Gottes Liebesangebot der sich selbst verschenkenden Liebe als Grund-Lebensprinzip zwischen Gott und Mensch einerseits, und Mensch und Mensch andererseits.
Diese Ablehnung setzt sich fort in der Erbsünde: im „Weil“ und „Wie“ der Sünde Adams
( während die jüdische Lehre nur das „Wie“ akzeptiert, Ruth Lapide ).
Der Mensch fällt aus der Kindschaft Gottes
( das „Paradies-Prinzip“: „direktes Gotteserleben“) ) heraus, „weil“ Adam gesündigt hat, und verhält sich in dieser Welt als Folge von „Weil“ und „Wie“ Adam mit den anderen Menschen.
Die Erlösung durch den Gottmenschen Jesus:
Zunächst scheint es, ein unlösbarer Widerspruch zu sein zwischen der Reich-Gottes Botschaft Jesu`( M.E. Basileia, Vergebungswille, Barmherzigkeit, Güte Gottes ) und der Vorstellung von Seinem stellvertretenden Sühnetod ( Jesu` Verkündigung in Jerusalem, Kerygma ).
Gott wußte im Voraus, daß das große Angebot der Botschaft vom Reich Gottes und der ohne Bedingung geschenkten Vergebung bei den Menschen scheitern würde, und nun hat Jesus Seine Sendung mit der des Gottesknechtes identifiziert.
Auf das „Nein“ Adams antwortet Gott mit neuer Zuwendung zum Menschen.
Nur DAS ist die „wahre Barmherzigkeit“. Und daß Gott nun, weil es die Menschen nicht zustande bringen, es selber tut – das ist die „bedingungslose“ Güte Gottes, die nie gegen die Wahrheit und die ihr zugehörige Gerechtigkeit stehen kann.
2 Tim 2,13 Wenn wir untreu sind, / bleibt er doch treu, / denn er kann sich selbst nicht verleugnen.
Diese Seine Treue besteht darin, daß Er nun nicht nur als Gott gegenüber den Menschen handelt, sondern auch als Mensch gegenüber Gott, und den Bund so unwiderruflich fest gründet.
Der Gehorsam des Sohnes , der sich zum Knecht gemacht hat, nimmt allen menschlichen Ungehorsam in Seinem bis in den Tod gehenden Gehorsam auf, durchleidet und überwindet ihn ( Vorbild für „Vertikalisierung“).
Der neue Kult, den Jesus im Abendmahl stiftete: das Hineinziehen der Menschheit in Seinen stellvertretenden Gehorsam. Teilhabe an Leib und Blut Christi bedeutet, daß Er „für viele“ , für uns steht und uns im Sakrament in diese Vielen aufnimmt.
Ein Archaismus, der hinter die Auferstehung und ihre Dynamikzurückgehen und nur das Abendmahl nachahmen wollte, entspräche gerade NICHT dem Wesen der Gabe, die der Herr den Jüngern vermacht hat.
Der Tag der Auferstehung ist der äußere und innere Ort des christlichen Gottesdienstes, und die Danksagung als schöpferische Vorwegnahme der Auferstehung durch Jesus in die Weise, wie der Herr uns zu Dankenden macht, wie Er in der Gabe uns segnet und uns in die Verwandlung hineinzieht, die von den Gaben her zu uns kommen und auf die Welt ausgreifen soll, bis Er kommt.( 1 Kor 11,26 Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.).
Immer geht es darum, jeden Einzelnen und die Welt so in die Liebe Christi hineinzuziehen, daß alle mit Ihm zusammen „Opfergabe werden“, die Gott wohlgefällt im Heiligen Geist.
Jesu` wird ganz„Proexistenz“ : ein Stehen nicht für sich selbst, sondern für die anderen.
Sein „Sein“ ist als solches ein „Sein für“.
Vorbild: HL. Laurentius, der als Märtyrer auf Rost verbrannt wurde: vollkommene Einigung mit dem Geheimnis Christi und Bild der christlichen Existenz : in den Drangsalen des Lebens werden wir langsam reingebrannt, können gleichsam zu Brot werden, insofern sich in unserem Leben und Leiden das Geheimnis Christi mitteilt und Seine Liebe uns selber zur Gabe an Gott und die Menschen werden läßt.
Benedikt XVI.: Wenn wir das verstehen, dann sind wir dem Geheimnis Jesu` nahegekommen, dann wissen wir auch, was Nachfolge bedeutet.
Das Essen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse – Das Kreuz Christi, das Leib und Blut Christi schenkt:
Gen 2,17 doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn sobald du davon isst, wirst du sterben.
Das Brotbrechen Jesu`: Teilen schafft Gemeinschaft
Dieses Teilen im Letzten Mahl zeigt eine ganz neue Tiefe:
Jesus gibt sich selbst: „Selbstverschenkung als höchstes Liebesprinzip“.
Die austeilende Güte Gottes wird ganz radikal in dem Augenblick,
in dem der Sohn im Brot sich selber mitteilt und austeilt.
In der frühen Christenheit ist „Brotbrechen“ Bezeichnung für die Eucharistie.
„Caritas“ – die Sorge um den Anderen: „Horizontale und Vertikale“ sind in der Eucharistie , im „Brotbrechen“ untrennbar verbunden.
Das Essen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse; bedeutet „Horizonatlisierung“, also die Ablehnung von Gottes Liebesangebot der sich selbst verschenkenden Liebe als Grund-Lebensprinzip zwischen Gott und Mensch einerseits, und Mensch und Mensch andererseits.
Diese Ablehnung setzt sich fort in der Erbsünde: im „Weil“ und „Wie“ der Sünde Adams
( während die jüdische Lehre nur das „Wie“ akzeptiert, Ruth Lapide ).
Der Mensch fällt aus der Kindschaft Gottes
( das „Paradies-Prinzip“: „direktes Gotteserleben“) ) heraus, „weil“ Adam gesündigt hat, und verhält sich in dieser Welt als Folge von „Weil“ und „Wie“ Adam mit den anderen Menschen.
Die Erlösung durch den Gottmenschen Jesus:
Zunächst scheint es, ein unlösbarer Widerspruch zu sein zwischen der Reich-Gottes Botschaft Jesu`( M.E. Basileia, Vergebungswille, Barmherzigkeit, Güte Gottes ) und der Vorstellung von Seinem stellvertretenden Sühnetod ( Jesu` Verkündigung in Jerusalem, Kerygma ).
Gott wußte im Voraus, daß das große Angebot der Botschaft vom Reich Gottes und der ohne Bedingung geschenkten Vergebung bei den Menschen scheitern würde, und nun hat Jesus Seine Sendung mit der des Gottesknechtes identifiziert.
Auf das „Nein“ Adams antwortet Gott mit neuer Zuwendung zum Menschen.
Nur DAS ist die „wahre Barmherzigkeit“. Und daß Gott nun, weil es die Menschen nicht zustande bringen, es selber tut – das ist die „bedingungslose“ Güte Gottes, die nie gegen die Wahrheit und die ihr zugehörige Gerechtigkeit stehen kann.
2 Tim 2,13 Wenn wir untreu sind, / bleibt er doch treu, / denn er kann sich selbst nicht verleugnen.
Diese Seine Treue besteht darin, daß Er nun nicht nur als Gott gegenüber den Menschen handelt, sondern auch als Mensch gegenüber Gott, und den Bund so unwiderruflich fest gründet.
Der Gehorsam des Sohnes , der sich zum Knecht gemacht hat, nimmt allen menschlichen Ungehorsam in Seinem bis in den Tod gehenden Gehorsam auf, durchleidet und überwindet ihn ( Vorbild für „Vertikalisierung“).
Der neue Kult, den Jesus im Abendmahl stiftete: das Hineinziehen der Menschheit in Seinen stellvertretenden Gehorsam. Teilhabe an Leib und Blut Christi bedeutet, daß Er „für viele“ , für uns steht und uns im Sakrament in diese Vielen aufnimmt.
Ein Archaismus, der hinter die Auferstehung und ihre Dynamikzurückgehen und nur das Abendmahl nachahmen wollte, entspräche gerade NICHT dem Wesen der Gabe, die der Herr den Jüngern vermacht hat.
Der Tag der Auferstehung ist der äußere und innere Ort des christlichen Gottesdienstes, und die Danksagung als schöpferische Vorwegnahme der Auferstehung durch Jesus in die Weise, wie der Herr uns zu Dankenden macht, wie Er in der Gabe uns segnet und uns in die Verwandlung hineinzieht, die von den Gaben her zu uns kommen und auf die Welt ausgreifen soll, bis Er kommt.( 1 Kor 11,26 Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.).
Immer geht es darum, jeden Einzelnen und die Welt so in die Liebe Christi hineinzuziehen, daß alle mit Ihm zusammen „Opfergabe werden“, die Gott wohlgefällt im Heiligen Geist.
Jesu` wird ganz„Proexistenz“ : ein Stehen nicht für sich selbst, sondern für die anderen.
Sein „Sein“ ist als solches ein „Sein für“.
Vorbild: HL. Laurentius, der als Märtyrer auf Rost verbrannt wurde: vollkommene Einigung mit dem Geheimnis Christi und Bild der christlichen Existenz : in den Drangsalen des Lebens werden wir langsam reingebrannt, können gleichsam zu Brot werden, insofern sich in unserem Leben und Leiden das Geheimnis Christi mitteilt und Seine Liebe uns selber zur Gabe an Gott und die Menschen werden läßt.
Benedikt XVI.: Wenn wir das verstehen, dann sind wir dem Geheimnis Jesu` nahegekommen, dann wissen wir auch, was Nachfolge bedeutet.
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Re: Franz‘ Kapelle
Barmherzigkeit anrufen
Gerade im Triduum sacrum sind wir aufgerufen,
Jesu` Barmherzigkeit anzurufen !
Jesus würde sagen:
So klein kannst Du gar nicht sein,
daß ich dich nicht fände.
Du bist nicht umsonst zur Welt gekommen.
Gott gehört zu jenen Freunden,
die dich ganz genau kennen
und trotzdem zu dir halten.
Glaube an den guten Kern in dir !
vgl.
1 Kor 6,19 Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst
Das Gleichnis vom guten Vater ( vgl. Lk.15,11-32 )
Gerade im Triduum sacrum sind wir aufgerufen,
Jesu` Barmherzigkeit anzurufen !
Jesus würde sagen:
So klein kannst Du gar nicht sein,
daß ich dich nicht fände.
Du bist nicht umsonst zur Welt gekommen.
Gott gehört zu jenen Freunden,
die dich ganz genau kennen
und trotzdem zu dir halten.
Glaube an den guten Kern in dir !
vgl.
1 Kor 6,19 Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst
Das Gleichnis vom guten Vater ( vgl. Lk.15,11-32 )
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Re: Franz‘ Kapelle
Papst Franziskus schrieb über die Beziehung zwischen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit in „MISERICORDIAE VULTUS“, 2015
Die wichtigsten Passagen daraus:
Beziehung zwischen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit: es handelt sich dabei nicht um zwei gegensätzliche Aspekte, sondern um zwei Dimensionen einer einzigen Wirklichkeit, die sich fortschreitend entwickelt, bis sie ihren Höhepunkt in der Fülle der Liebe erreicht hat.
Wichtig ist, dass in der Heiligen Schrift die Gerechtigkeit hauptsächlich als ein sich völliges und vertrauensvolles Überlassen in den Willen Gottes verstanden wird.
Jesus selbst spricht viel häufiger von der Bedeutung des Glaubens als von der Beachtung des Gesetzes.
Hosea – » Liebe will ich, nicht Schlachtopfer « (Hos 6,6) –
ist in diesem Zusammenhang sehr bedeutsam.
Die Erfahrung des Propheten Hosea kommt uns zu Hilfe, um zu zeigen, wie die Gerechtigkeit in Richtung der Barmherzigkeit überboten wird. (Hos 11,5).
Jesus betont, dass von nun an der Primat der Barmherzigkeit die Lebensregel seiner Jünger ist, so wie er es selbst bezeugt hat, als er mit den Sündern zu Tisch saß.
Paulus stellt nun an die erste Stelle den Glauben und nicht mehr länger das Gesetz.
Die Barmherzigkeit steht also nicht im Gegensatz zur Gerechtigkeit. Sie drückt vielmehr die Haltung Gottes gegenüber dem Sünder aus, dem Er eine weitere Möglichkeit zur Reue, zur Umkehr und zum Glauben anbietet.
Wenn Gott bei der Gerechtigkeit stehen bliebe, dann wäre er nicht mehr Gott, sondern vielmehr wie die Menschen, die die Beachtung des Gesetzes einfordern.
Darum überbietet Gott die Gerechtigkeit mit der Barmherzigkeit und der Vergebung.
Das bedeutet keinesfalls, die Gerechtigkeit unter zu bewerten oder sie überflüssig zu machen. Ganz im Gegenteil. Wer einen Fehler begeht, muss die Strafe verbüßen.
Aber dies ist nicht der Endpunkt, sondern der Anfang der Bekehrung
Denn Christus ist das Ende des Gesetzes, und jeder, der an ihn glaubt, wird gerecht « (Röm 10,3-4).
Die wichtigsten Passagen daraus:
Beziehung zwischen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit: es handelt sich dabei nicht um zwei gegensätzliche Aspekte, sondern um zwei Dimensionen einer einzigen Wirklichkeit, die sich fortschreitend entwickelt, bis sie ihren Höhepunkt in der Fülle der Liebe erreicht hat.
Wichtig ist, dass in der Heiligen Schrift die Gerechtigkeit hauptsächlich als ein sich völliges und vertrauensvolles Überlassen in den Willen Gottes verstanden wird.
Jesus selbst spricht viel häufiger von der Bedeutung des Glaubens als von der Beachtung des Gesetzes.
Hosea – » Liebe will ich, nicht Schlachtopfer « (Hos 6,6) –
ist in diesem Zusammenhang sehr bedeutsam.
Die Erfahrung des Propheten Hosea kommt uns zu Hilfe, um zu zeigen, wie die Gerechtigkeit in Richtung der Barmherzigkeit überboten wird. (Hos 11,5).
Jesus betont, dass von nun an der Primat der Barmherzigkeit die Lebensregel seiner Jünger ist, so wie er es selbst bezeugt hat, als er mit den Sündern zu Tisch saß.
Paulus stellt nun an die erste Stelle den Glauben und nicht mehr länger das Gesetz.
Die Barmherzigkeit steht also nicht im Gegensatz zur Gerechtigkeit. Sie drückt vielmehr die Haltung Gottes gegenüber dem Sünder aus, dem Er eine weitere Möglichkeit zur Reue, zur Umkehr und zum Glauben anbietet.
Wenn Gott bei der Gerechtigkeit stehen bliebe, dann wäre er nicht mehr Gott, sondern vielmehr wie die Menschen, die die Beachtung des Gesetzes einfordern.
Darum überbietet Gott die Gerechtigkeit mit der Barmherzigkeit und der Vergebung.
Das bedeutet keinesfalls, die Gerechtigkeit unter zu bewerten oder sie überflüssig zu machen. Ganz im Gegenteil. Wer einen Fehler begeht, muss die Strafe verbüßen.
Aber dies ist nicht der Endpunkt, sondern der Anfang der Bekehrung
Denn Christus ist das Ende des Gesetzes, und jeder, der an ihn glaubt, wird gerecht « (Röm 10,3-4).
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