Franz‘ Kapelle

Wenn die Universalität eingetreten ist, also nach dem Kreuzestod, dann gilt, was Jesus dem Judas Thaddäus gesagt hat:
{Joh 14,22 Judas - nicht der Judas Iskariot - fragte ihn: Herr, warum willst du dich nur uns offenbaren und nicht der Welt?
Joh 14,23 Jesus antwortete ihm: Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen.
Joh 14,26 Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.-}
Offenbarungen gehen über verschiedene Personen, denke da an Andreas, Paulus {vgl. Eph 3,3 Durch eine Offenbarung wurde mir das Geheimnis mitgeteilt, das ich soeben kurz beschrieben habe.} , Johannes, Stephanus, Matthias, Barnabas usw.
Oder nochmals anders gewendet:
Jeder, der im mystischen Leib Christi {Apg 9,4 Er ( Anm.: Saulus ) stürzte zu Boden und hörte, wie eine Stimme zu ihm sagte: Saul, Saul, warum verfolgst du MICH? } drinnen ist,
kann in seinem Lebens-Kreis Bote sein.
Also jeder, der sein Leben Jesus übergeben hat !

Vgl.
Eph 3,5 Den Menschen früherer Generationen war es nicht bekannt; jetzt aber ist es seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist OFFENBART worden:
Eph 3,6 dass nämlich die HEIDEN MITERBEN sind, zu demselben Leib gehören und an derselben Verheißung in Christus Jesus teilhaben durch das Evangelium.
Eph 3,10 So sollen jetzt die Fürsten und Gewalten des himmlischen Bereichs DURCH die KIRCHE Kenntnis erhalten von der vielfältigen Weisheit Gottes,
Eph 3,11 nach seinem ewigen Plan, den er durch Christus Jesus, unseren Herrn, ausgeführt hat.

"Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag" { Jesus, Joh 6,54 }

"Deshalb habe ich zu euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist" { Jesus, Joh 6,65 }

"An jenem Tag werdet ihr erkennen: Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir und ich bin in euch" { Jesus, Joh 14,20 }

„Et verbum caro factum est“: Das Wort wurde Fleisch, um die menschliche Natur am Kreuz zu entsühnen, also um das, was an der menschlichen Natur durch die Ur/Erbsünde entstellt war, vor Gott wieder in vollendeter Weise rückzuverwandeln.
Daher war vollständiges Menschwerden notwendig.
Also: "substantialiter", bis in die tiefste, ganze, menschliche Substanz, und nicht "akzidentell", wie dies verehrter Martin Luther lehrt.
Daher streift Jesus Seine menschliche Natur nicht ab wie eine “ Larve“ ( wie Martin Luther sagt ), sondern Jesus verwandelt die Materie des Leibes in die Materie des Auferstehungsleibes und geht so in die Trinität zurück, um uns dort eine Wohnung zu bereiten. In der Eucharistie können wir vorauskostend an der Verwandlung unseres Leibes in den Auferstehungsleib, den mystischen Leib Christi, teilnehmen.

Zum Thema Universalisierung

Die Juden sind das auserwählte Volk.
Aus der Erwählung kommt es zur Universalität.
Nun haben wir nach dem Turmbau zu Babel die verschiedenen Völker auf Erden, die einander nicht mehr verstehen.
Gott will ein lebendiger Gott sein, der möglichst viele erretten möchte.
Und nun kommt die „Erwählung“ ins Spiel: Gott teilt sich nicht der ganzen Welt mit, sondern über „Boten“, wie Jesus dies später dem Judas Thaddäus erklären werden wird.
Dies ist ein Akt der „personalen Hingabe“ Gottes.
Von Abraham an begleitet Er nun sein „auserwähltes Volk“.
Jesus führt Seine Abstammung bis auf Abraham und letztlich bis auf Adam zurück.
Gott entäußert sich also "Seinen Boten", und das ist das "auserwählte Volk": durch Abraham, durch Mose, durch die Propheten.
Nun soll es zur Universalität kommen, also das Wort Gottes soll sich auf die ganze Welt ausbreiten über Sein erwähltes Volk bzw. über konkrete berufene Boten aus dem Volk, wie zB. Maria bei Seiner Menschwerdung.
Erwählung bedeutet daher, daß Gott sich diesem Volk "selbstentäußern" will, Seinen Willen kundtun will, um aus diesem Volk heraus den Menschen der ganzen Welt in Selbstentäußerung und Selbstmitteilung über Seine Auserwählten die Universalisierung Seines schenkenden Liebesprinzips ( "Geist über alles Fleisch") ausgießen zu können.

Die Universalität:

Die Einheit von Juden und Heiden in Christus

vgl. Eph 2,11 -22.

Im Leiden und im Tod wird das Leben Jesu` ganz „Proexistenz“: wird Er zum Retter und Heilbringer für die „VIELEN“: für die zerstreuten Kinder Gottes überhaupt ( Universalisierung ).
Vgl.
Joh 11,52 Aber er sollte nicht nur für das Volk sterben, sondern auch, um die versprengten Kinder Gottes wieder zu sammeln.
...
Vgl. Röm 8,17 Sind wir aber Kinder, dann auch Erben; wir sind Erben Gottes und sind Miterben Christi, wenn wir mit ihm leiden, um mit ihm auch verherrlicht zu werden.

In Seinem Tod für „VIELE“ überschreitet er die Grenzen von ORT UND ZEIT , erfüllt sich die UNIVERSALITÄT seiner Sendung.
...
Aus dem von Daniel von ferne geschauten Kollektiv ( „wie ein Menschensohn“ ) { Dan 7,13 Immer noch hatte ich die nächtlichen Visionen: Da kam mit den Wolken des Himmels / einer wie ein Menschensohn.} wird Person, aber die Person überschreitet in ihrem „FÜR VIELE“ die Grenzen des Individuums:
Das ist die Nachfolge:
Hineinziehen lassen in die Gottesgemeinschaft.

Anmerkung: Evangelikale, die Lutherische Kirche, die Reformierte Kirche usw. sprechen viel über die persönliche Beziehung zu Jesus.
Das sehe ich auch als zentrales Element des christlichen Glaubens an.
Aber warum können die Evangelikalen, die Lutherische Kirche, die Reformierte Kirche usw. nicht anerkennen, daß Jesus in der Hostie am persönlichsten eine Beziehung zum Menschen aufbaut ?

Jesus will uns Seinen Leib schenken,
Er sagt selbst:

"Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag"
{ Jesus, Joh 6,54 }

"An jenem Tag werdet ihr erkennen: Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir und ich bin in euch"
{ Jesus, Joh 14,20 }

Warum glauben Evangelikale, die Lutherische Kirche, die Reformierte Kirche usw. Jesus "nur" geistigerweise begegnen zu können, während katholische Christen wie ich an die Begegnung in Geist UND in der Materie des Leibes glauben ?

Gott schafft in Geist und Materie, schreibt Augustinus.
Daher ist es doch sinnvoll und glaubwürdig, daß Er uns in beiden Seinsformen sich selbst anbietet.

Jesus spricht von der "größtmöglichen" Liebe ( Joh 15,13 ), indem Er Sein Leben, also Seinen Leib, hingibt für Seine Freunde.
Aus Seiner Seitenwunde "gebiert" Jesus den neuen Leib des Menschen, wie Augustinus formuliert.

Jesus bietet dem Menschen in der Eucharistie Seinen Leib als Speise ( Joh 6,55 ) an, damit wir unseren Leib erneuern können.
Jesus wird durch "Kenose" Mensch, damit der Mensch nach Seinem österlichen Kerygma Seinen neuen Leib "verzehren" kann.( Joh 6,54; Joh 14,20 ).
Interessanterweise heißt das Wort "verzehren" im Lateinischen "ceno" :
Jesus "verzehrt sich aus Liebe", also in der Weise der "Selbstentäußerung" in Seiner Menschwerdung, und wir unsererseits sind aufgerufen in Reziprozität auf diese schenkende Liebe Seinen neuen Leib zu "verzehren" zur Erneuerung unseres Leibes. So wird nach dem Tode unser erneuerter Leib in den Auferstehungsleib Christi "hineingezogen" und in die Dreifaltigkeit in "circumincessio" vereinigt werden.

Ist das nicht eine noch größere Liebe als "nur" geistigerweise davon zu reden ?

"substantielle" Menschwerdung Jesu`, bereits im Irdischen sind wir IN der Trinität drinnen sind !
vgl.
„In der irdischen Liturgie nehmen wir vorauskostend an
jener himmlischen Liturgie teil, die in der heiligen
Stadt Jerusalem gefeiert wird, zu der wir pilgernd
unterwegs sind, wo Christus sitzt zur Rechten Gottes,
der Diener des Heiligtums und des wahren Zeltes".
( II. Vatikanisches Konzil S C 8 ).
vgl.
Osterliturgie: „O du wunderbarere Schuld“ : Osterlob, das Christen zu Ostern singen:
O unfassbare Liebe des Vaters: Um den Knecht zu erlösen, gabst du den Sohn dahin! O wahrhaft heilbringende Sünde des Adam, du wurdest uns zum Segen, da Christi Tod dich vernichtet hat.

Paul Gerhardt
und Johann Sebastian Bach :

"Ich steh' an deiner Krippe hier...
Eh' ich durch deine Hand gemacht,
da hast du schon bei dir bedacht,
wie du mein wolltest werden".-

und vgl. ein Mittelalterliches Gebet :

Herr, senke in uns Deine Hände,
berühre uns innerlicher als wir uns selbst.
Sage neu: „Dies ist mein Leib!“-