Christsein Heute
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Franz‘ Kapelle

Seite 37 von 100 Zurück  1 ... 20 ... 36, 37, 38 ... 68 ... 100  Weiter

Nach unten

Franz‘ Kapelle - Seite 37 Empty Re: Franz‘ Kapelle

Beitrag von Franz Sa 24 Aug - 22:31

In den Religionen
Einige Religionen lehnen den Monismus generell ab, da er in seinem Versuch der Reduzierung auf ein Grundprinzip auch den Gott oder die Götter in ihrer Bedeutung mindere oder auflöse.

Andere Religionen oder Lehrmeinungen dagegen sind implizit oder explizit monistisch.
In der katholischen Kirche wird die „göttliche Einheit“ mit dem Grundprinzip identifiziert. Ähnliche Ansichten finden sich in anderen Zweigen des Christentums oder im Judentum. Auch bei den monotheistischen Bahai gibt es zahlreiche Aussagen in den Heiligen Schriften, die sich monistisch interpretieren lassen.

Zum Hinduismus siehe oben unter „Indische Philosophie“.
Auch die älteste hinduistische Schrift, der Rig Veda, spricht von einem „Wesen-Nicht-Wesen“, das „atmete ohne Atem“ und dessen Wirkung die Welt schuf.
Praktiken wie Yoga oder Tantra sind ebenfalls monistisch.

Ernst Haeckel entwarf auf naturwissenschaftlicher Grundlage die Weltanschauung des Entwicklungs-Monismus. Kern dieser Richtung ist die volle Einordnung des Menschen in die Natur, ein Atheismus oder ein Natur und Gott gleichsetzender Pantheismus und schließlich der Verzicht auf jeden Offenbarungs- und Wunderglauben.
Franz
Franz
Giga User
Giga User

Anzahl der Beiträge : 20100
Anmeldedatum : 22.05.18
Alter : 69
Ort : Freistadt

Nach oben Nach unten

Franz‘ Kapelle - Seite 37 Empty Re: Franz‘ Kapelle

Beitrag von Franz Sa 24 Aug - 22:32

Pluralismus (Philosophie)

Als Pluralismus bezeichnet man in der Philosophie Positionen, die eine Vielzahl grundlegender und irreduzibler Ebenen in der Welt annehmen. Pluralismen unterscheiden sich damit zum einen von monistischen Theorien, wie etwa dem Physikalismus, der die Ebene des physischen Geschehens für die einzig grundlegende hält. Pluralistische Theorien unterscheiden sich jedoch auch vom Dualismus, der von zwei grundlegenden Ebenen ausgeht – dem Physischen und dem Mentalen.

Pluralistische Theorien variieren oft sehr stark in ihren metaphysischen und ontologischen Hintergrundannahmen. Während ontologische Pluralismen eine Vielzahl von grundlegenden Entitäten in der Welt postulieren, lehnen relativistische Pluralismen die Idee einer Ontologie ab und behaupten eine Vielzahl von Beschreibungssystemen oder Sprachspielen. „Pluralismus“ kann daher in der Philosophie nicht als eine einheitliche Position wahrgenommen werden.

Franz
Franz
Giga User
Giga User

Anzahl der Beiträge : 20100
Anmeldedatum : 22.05.18
Alter : 69
Ort : Freistadt

Nach oben Nach unten

Franz‘ Kapelle - Seite 37 Empty Re: Franz‘ Kapelle

Beitrag von Franz Sa 24 Aug - 22:32

Ontologischer Pluralismus
Ontologische Pluralismen zeichnen sich durch die Annahme einer Vielzahl von grundlegenden Entitäten aus. Sie erklären, dass es nicht nur grundlegende physische Objekte, Eigenschaften und Ereignisse gebe. Vielmehr existierten in der Welt zahlreiche nichtphysische Entitäten, etwa Bewusstsein, Zahlen, Bedeutungen, moralische oder ästhetische Eigenschaften.

Gegen eine solche inflationäre Ontologie wird oft mit Ockhams Rasiermesser argumentiert. Unter „Ockhams Rasiermesser“ versteht man das Prinzip ontologischer Sparsamkeit, das besagt, dass man möglichst wenige grundlegende Entitäten postulieren soll. Ontologische Pluralisten können gegen diesen Einwand anführen, dass Ockhams Rasiermesser nur anwendbar ist, wenn ontologisch sparsamere Alternativen zur Verfügung stehen, die das gleiche Erklärungspotential haben. Dies sei jedoch nicht der Fall, da monistische oder dualistische Theorien der Existenz zahlreicher Entitäten nicht gerecht werden könnten.

Ein weiterer Einwand gegen ontologische Pluralismen lautet, dass dieselben Schwierigkeiten auftreten wie beim Dualismus. Gegen den Dualismus wird oft argumentiert, dass er nicht die kausale Wechselwirkung zwischen physischen und mentalen Zuständen erklären kann. Dieses Problem der mentalen Verursachung ist in einer generalisierten Variante auf den Pluralismus anwendbar: Wenn es viele nichtphysische Entitäten gibt, muss man erklären, wo und wie diese auf die physische Welt einwirken. Eine solche Erklärung könne jedoch nicht gegeben werden, da das physische Geschehen immer schon selbst rein physische Ursachen habe, für nichtphysische Kausalität daher gar kein Platz sei. Ontologische Pluralisten reagieren auf diesen Einwand indem sie behaupten, dass nicht überall hinreichende physische Ursachen zu finden seien, oder erklären, dass physische Determiniertheit nicht im Konflikt mit nichtphysischen Ursachen steht.
Franz
Franz
Giga User
Giga User

Anzahl der Beiträge : 20100
Anmeldedatum : 22.05.18
Alter : 69
Ort : Freistadt

Nach oben Nach unten

Franz‘ Kapelle - Seite 37 Empty Re: Franz‘ Kapelle

Beitrag von Franz Sa 24 Aug - 22:33

Relativistischer Pluralismus
Die Idee eines relativistischen Pluralismus ist eng mit dem Werk Nelson Goodmans verknüpft. Goodman argumentiert in seinem Werk, dass die Idee einer Welt an sich sinnlos sei, da man nicht von den menschlichen Perspektiven abstrahieren und eine Welt jenseits der der Perspektiven beschreiben könne. Es gebe vielmehr eine Vielzahl von Perspektiven, etwa die Perspektive der Physik, der Ästhetik oder des Mentalen.

Wenn man jedoch nicht hinter diese einzelnen Perspektiven treten kann, ist auch die Idee einer Welt jenseits menschlicher Perspektiven sinnlos. Man muss demnach anerkennen, dass jeder Beschreibungsweise eine eigene Welt entspricht. Da diese Welten erst durch den aktiven Sprachgebrauch der Menschen entstehen, kann man von einer Welterzeugung sprechen. Die Überzeugungskraft des relativistischen Pluralismus hängt im Wesentlichen von der Kohärenz des Relativismus ab. Das Postulat mehrerer von Menschen erzeugten Welten wird häufig kritisch hinterfragt.
Franz
Franz
Giga User
Giga User

Anzahl der Beiträge : 20100
Anmeldedatum : 22.05.18
Alter : 69
Ort : Freistadt

Nach oben Nach unten

Franz‘ Kapelle - Seite 37 Empty Re: Franz‘ Kapelle

Beitrag von Franz Sa 24 Aug - 22:34

Pragmatischer Pluralismus
Hilary Putnam, der seine Spätphilosophie als „pragmatischen Pluralismus“und „Begriffspluralismus“bezeichnet, versucht eine Zwischenposition zwischen ontologischem und relativistischem Pluralismus zu formulieren. Putnam lehnt eine inflationäre Ontologie ab und behauptet, dass man nicht eine Pluralität von grundlegenden Entitäten, sondern eine Vielzahl von Perspektiven annehmen sollte. Allerdings führt diese Perspektivenpluralität laut Putnam nicht zur Erzeugung einer Vielzahl von Welten, wie von Goodman behauptet wird. Vielmehr gibt es nur eine Welt, die in verschiedenen Weisen beschrieben werden kann.

Nach Putnam zeigt die begriffliche Relativität, dass es verschiedene Perspektiven auf die Welt gibt, die gleichermaßen legitim und grundlegend sind und von denen keine als die eigentliche Beschreibung der Welt gelten kann. Bei dieser Konzeption handelt es sich um einen Pluralismus, da er eine Vielzahl von gleichermaßen grundlegenden Perspektiven impliziert. Dabei steht Putnam allerdings vor der Herausforderung, zeigen zu müssen, dass die Ablehnung einer grundlegenden Perspektive nicht zum grundsätzlichen Relativismus führt.
Franz
Franz
Giga User
Giga User

Anzahl der Beiträge : 20100
Anmeldedatum : 22.05.18
Alter : 69
Ort : Freistadt

Nach oben Nach unten

Franz‘ Kapelle - Seite 37 Empty Re: Franz‘ Kapelle

Beitrag von Franz Sa 24 Aug - 22:34

Polarität (Philosophie)

Polarität ist ein Ausdruck der Philosophie für das Verhältnis sich gegenseitig bedingender Größen.
Im Unterschied zum Dualismus geht es bei der Polarität um ein komplementäres Verhältnis von Gegensätzen.

Im deutschen Idealismus, einer philosophischen Strömung, findet der Begriff Polarität besonders Verwendung bei Schelling und Hegel.
So spricht Hegel von der Polarität als „von einem Unterschiede, in welchem die Unterschiedenen untrennbar sind“ (in: Hegel, Logik I, 11).
Wichtig ist die Aufdeckung einer polaren Struktur in der dialektischen Bewegung aus dem Prinzip von Einheit und Trennung der Gegensätze (vgl. Widerspruch (Dialektik)).
Franz
Franz
Giga User
Giga User

Anzahl der Beiträge : 20100
Anmeldedatum : 22.05.18
Alter : 69
Ort : Freistadt

Nach oben Nach unten

Franz‘ Kapelle - Seite 37 Empty Re: Franz‘ Kapelle

Beitrag von Franz Sa 24 Aug - 22:34

In der chinesischen Philosophie ist die Polarität (Taiji) ein zentraler Begriff. Insbesondere im Daoismus wird eine Einheit von polaren Gegensätzen (Yin und Yang) besonders betont.

Polarität besagt, dass jeder Aspekt dieser Welt aus einem Gegensatzpaar besteht: hell – dunkel, kalt – heiß, schwarz - weiß, Mann – Frau, Liebe – Hass, arm – reich, krank – gesund, u.s.w., wobei keine Wertung vorgenommen wird.
Kein Pol ist gut oder schlecht.
Die Pole sind die zwei gegenüberliegenden Enden derselben Sache, untrennbar zu einer Einheit verbunden. Sie bedingen einander.
Es gibt keinen Tag ohne Nacht, kein heiß ohne kalt, keine Armut ohne Reichtum. Erst durch die Polarität wird Vielfalt möglich.
Sie eröffnet einen Handlungsspielraum mit unendlichen Möglichkeiten.

Franz
Franz
Giga User
Giga User

Anzahl der Beiträge : 20100
Anmeldedatum : 22.05.18
Alter : 69
Ort : Freistadt

Nach oben Nach unten

Franz‘ Kapelle - Seite 37 Empty Re: Franz‘ Kapelle

Beitrag von Franz Sa 24 Aug - 22:37

Anselm von Canterbury si. Heiligen Biographien

(* um 1033 in Aosta, † 21. April 1109 in Canterbury) war ein Philosoph des Mittelalters und wird vielfach als Begründer der Scholastik gesehen. In der katholischen Kirche wird er als Heiliger und Kirchenlehrer verehrt.

Werk
Am bekanntesten ist Anselm für seinen ontologischen Gottesbeweis, ( siehe unten ) den er in seinem Proslogion, eigentlich einer Meditation über das Wesen Gottes, formuliert. Dieser gehört zu den am meisten diskutierten Argumenten in der Philosophiegeschichte. Philosophen wie Thomas von Aquin, Hegel, Descartes und Kant setzten sich kritisch damit auseinander. Zentrales Argument ist der Satz, Gott sei das, über dem Größeres nicht gedacht werden könne (quo maius cogitari non potest).
In der Schrift Cur Deus Homo? vertrat er die Lehre, die Erlösung durch Christus sei als Befriedigung des gerechten Zornes Gottes durch den Tod Christi zu verstehen (Satisfaktionslehre). Von einigen wird diese Lehre später als eine der Grundlagen der Reformation angesehen, aber in der orthodoxen Kirche abgelehnt.
Bekannt ist auch sein Streit mit Johannes Roscelin, den er als extremen Nominalisten einstufte. [Nominalismus steht für: eine Position zu einem philosophischen Problem: dem Universalienproblem]
Von seinen weiteren Schriften sind vor allem das Monologion, in dem er ähnlich wie im Proslogion Gottes Existenz beweist und versucht, seine Eigenschaften herzuleiten (siehe auch Natürliche Theologie), und De Veritate, das sich nicht nur mit der Wahrheit, sondern auch mit der Gerechtigkeit beschäftigt.
Sein Gedenktag ist in der katholischen (kein gebotener Gedenktag), evangelischen und anglikanischen Kirche der 21. April.
Franz
Franz
Giga User
Giga User

Anzahl der Beiträge : 20100
Anmeldedatum : 22.05.18
Alter : 69
Ort : Freistadt

Nach oben Nach unten

Franz‘ Kapelle - Seite 37 Empty Re: Franz‘ Kapelle

Beitrag von Franz Sa 24 Aug - 22:38

Übersicht Weltanschauungen Europas seit der Klassik des Mittelalters

Reformation und Renaissance

Philosophische Grundlagen:

Philosophisch:

Dr. Martin Luther: In Gott sei das BÖSE UND das GUTE in Widerspruchseinheit.
Mensch hätte keinen freien Willen ( "Der geknechtete Wille").
Der Mensch sei "Lasttier Gottes"( "Jumentum").
Daher fiele das Böse auf Gott selbst zurück.
Luther sagte, Gott entwickle sich über Teilmomente der Geschichte der Menschheit.
Ursache ist ein unkorrektes Bibelverständnis ( Gegensatz zu Erasmus von Rotterdam ) in der Auslegung von Texten des Alten Testamentes,
wie zB. das Töten sei zugelassen von Gott als "Strafe Gottes",
was bekanntlich eine Missinterpretation ist !
Gott als Entwicklungsprinzip, wie dies Dr. Martin Luther angenommen hat
und später von den Philosophen des Verdachts weiter ausgebaut wurde,
besagt im Wesentlichen: Gott entwickle sich über das Böse zum Guten.
Gott bräuchte den Menschen und die gesamte Schöpfung zu Seiner Selbstfindung und Selbstwerdung.
Gott bekäme Sein Seinsbewußtsein über die gesamte Entwicklung der Welt.
Luther sagt also : Gott tut das Böse, um das Gute zu erreichen.
Gott sündigt durch den Menschen.
Der Mensch habe keinen freien Willen,
alles sei vorherbestimmt von Gott.
Gott sei ein Werdensprinzip, er verwirklicht sich durch das, was er tut.
Alles sei Gnade.
Theologische Konsequenz:
Abschaffung des Bußsakraments, weil der Mensch prädestiniert, unfrei und schuldlos ist.
Abschaffung der Heiligenverehrung, weil der schuldlose Mensch keiner Fürsprecher bedarf.
Abschaffung des Fegefeuers, weil der schuldlose Mensch keine Schuld sühnen muss.
Der Widerspruch erschüttert die Weltgeschichte.
Er setzt Gott und Mensch entgegen,
trennt Himmel und Erde,
Geist und Materie;
Glaube und Vernunft,
bricht Klassen und Generationen auseinander,
läßt lebendige Natur erstarren
und vielfältige Einzigartigkeit versinken in amorphe Menge.
Die abendländische Geschichte , die durch Metaphysik und christliche Offenbarung vom mythischen Schicksal der verhängnisvollen Verschlingung aller Gegensätze, Leben und Tod, Gut und Böse, Gott und Mensch – befreit wurde tritt mit dieser Dialektik bewußt den Rückschritt in den Mythos an – jedoch mit dem Unterschied, daß sie die Verknüpfung der Gegensätze nicht mehr beklagt, sondern als Schlüssel zur Selbstorganisation des Lebens preist.


Diese philosophischen Überlegungen führten zur Anschauung der:

Renaissance, was alle Lebensbereiche von der Familie bis zur Gesellschaftsordnung betraf
Franz
Franz
Giga User
Giga User

Anzahl der Beiträge : 20100
Anmeldedatum : 22.05.18
Alter : 69
Ort : Freistadt

Nach oben Nach unten

Franz‘ Kapelle - Seite 37 Empty Re: Franz‘ Kapelle

Beitrag von Franz Sa 24 Aug - 22:38

Renaissance : 15., 16. Jhdt, ausgehend von Florenz, Italien : Antike Werte neu entdeckt:

Renaissance: ( 15., 16. Jhdt, ausgehend von Florenz, Italien ): Antike Werte neu entdeckt:
Neuer Mensch: Humanismus: Mensch statt Gott im Mittelpunkt.
Neues Glück: im Diesseits zu finden, nicht Vertröstung auf das Jenseits.
„Wissen ist Macht“
Natürliches, menschenbezogenes Recht geht vor Gottesrecht
Religion: Maßstab ist eigenes Gewissen
Neue Gesellschaft: Säkularisierung statt Religion
Neue Politik: statt „Hl. Römisches Reich Deutscher Nation“ :
Niccolo Macchiavelli: „Zweck heiligt die Mittel“:
Staat: „Staatsräson“ ist dominierendes Prinzip.
Wirtschaft: Profit statt Tauschgeschäften des Mittelalters.
Kunst: Profanes statt Sakrales: Porträt, Mensch, Natur.
Der autonome Mensch, der nach Erfüllung im Diesseits strebt.
Franz
Franz
Giga User
Giga User

Anzahl der Beiträge : 20100
Anmeldedatum : 22.05.18
Alter : 69
Ort : Freistadt

Nach oben Nach unten

Seite 37 von 100 Zurück  1 ... 20 ... 36, 37, 38 ... 68 ... 100  Weiter

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten