Re: Was ist ein Christ?

von Mimi1 So 13 Jun - 8:25

Franz schrieb:HeinzB,

einen Christen sollte es sehr wohl interessieren, wie das am Ende im Jüngsten Gericht sein wird.
Das ist doch die zentrale Frage (Gericht und Erlösung, Soteriologie) des Christseins überhaupt.

Du kannst ja einen neuen Thread mit diesem Thema eröffnen, wie ich das mit der Taufe und der Erbsünde machte. HeinzB schrieb ja nicht, dass ihn das Gericht nicht interessiere, sondern dass das HIER in diesem Thread nicht das Thema sei. Wink

von HeinzB So 13 Jun - 11:20

Danke Mimi.
@Space: Ja, aber WAS sind die Früchte?
Wenn Paulus in Römer 13, 14 auffordert:
"Legt all das ab und zieht Jesus Christus wie ein neues Gewand an"
dann trifft es genau diesen oft auch schmerzlichen Prozess:
Das alte Wesen, unsere Charaktereigenschaften, die im Widerspruch zu Gott stehen,
müssen aus uns "heraus" und die Charaktereigenschaften, die Wesensmerkmale unseres Herrn Jesus Christus in uns hinein!
Genau das meint Jesus, wenn er sagt, "Ihr müsst mein Fleisch essen und mein Blut trinken".
Wir können keine Früchte des Glaubens hervorbringen wenn wir uns nicht vom Heiligen Geist, der wie ein Chirurg in uns "operiert", umgestalten lassen zu dem "neuen Menschen", dem Christus selbst.
Christ sein ist eben nicht damit getan, an Gott zu glauben und sich taufen zu lassen, wenn wir uns nicht von Gott in unserem Wesen verändern lassen.
In Jesaja 45, 22 geht diese Ruf Jesu voraus:
"Schaut auf mich...und ihre werdet gerettet WERDEN."
Schaut auf mich, seht wie ich bin, seht wie du Gott gefallen kannst, nimm dir mich als Beispiel, folge mir nach, ahme mich nach, WERDE WIE ICH, das ist eine der zentralsten Botschaften Jesu, und davon handelt es von Römer bis Epheser, davon spricht Jesus zu Nikodemus, "Du musst von NEUEM geboren werden, mit einem völlig neuem Charakter.

von Franz Do 17 Jun - 8:09

Ein Christ ferner, wer Mitleid mit dem anderen hat.
(Papst Franziskus)

von HeinzB Do 17 Jun - 16:14

Ja, ein weiteres Wesensmerkmal.
Ich fass die mal zusammen:
Ein Nachfolger des Christus muss folgende Wesensmerkmale haben:
Liebe -zu Gott und zu seinen Mitmenschen
Gnade - die empfangen wurde ebenso ALLEN Mitmenschen zu gewähren
Barmherzigkeit - Wo eben Mitleid mit einfließt
Reinheit - Das Ausrichten der Gedanken auf das was Wahr, Beachtenswert, unanstößig ist.
Geduld - auch wenn warten schwer fällt
Opferbereit - Selbstlos den anderen Gegenüber sein und sie schützen
Selbstlosigkeit - Nicht an sich selbst, nicht sich selbst im Fokus haben, sondern den anderen um mich herum
Verbindlichkeit - Euer Ja sei ein Ja und euer Nein sei ein Nein
Respekt - Begegnet ALLEN Menschen mit Achtung, leibt eure Glaubensgeschwister, habt Ehrfurcht vor Gott, ACHTET EURE REGIERUNG.

Diese bedeutet aber auch, sich nicht dem Mainstream zu beugen, gegen den Strom zu schwimmen und sich von Verschwörungstheorien fern zu halten.
Wahrheit muss ausgesprochen werden, auch wenn sie ausgrenzt und/oder verletzend sein kann.
Doch wenn muss es in LIEBE geschehen.

von Franz Fr 18 Jun - 7:37

Ganz einfach:

Ein Christ ist ferner das Gegenteil von Antichrist.

von HeinzB Fr 18 Jun - 10:11

Die Frage um die es aber an sich ging, einer der Ausschlaggebenden Punkte, warum dieser Thread unter anderem eröffnet wurde, war ja mein krasser Kommentar zu Enrico.
Dieser Frage nun die sich für mich ergibt ist:
Kann sich ein Christ politisch positionieren ohne mit Christus in Konflikt zu geraten?
In wie weit ist der Glaube an Christus ausschlaggebend für meine Gesinnung und mein handeln?
Wenn Christus nicht mein Leben bestimmt, erkenn ich auch seine Herrschaft nicht an.
Bin ich denn dann Christ?
Gott sagt uns, das alle Obrigkeit von ihm kommt.
Das muss man im Blick auf so manchen Diktator nicht verstehen.
Und es gibt Regime in denen wir aufgerufen sind, auch öffentlich zu bekennen wem wir dienen,
auch wenn es für uns Verfolgung und Tod bedeutet.
Aber wenn sich ein Christ Rechts positioniert, oder Links, oder meint sich neutralisieren zu müssen, steht er bereits mit den Grundsätzen Christi in Konflikt.
Man kann nicht zwei Herren dienen.
Und das gleiche gilt Verschwörungstheorien.
Als Christ hab ich an solchen keinen Anteil zu nehmen, auch dann wenn sie unter dem Deckmantel des christlichen Glaubens hervorgebracht werden.
Selbstverständlich kann jeder von uns hinterfragen, nachfragen, seine Bedenken und seine Befürchtungen aussprechen, aber daraus eine Theorie zu entwickeln die alles in Frage stellt,
das ist Grundverkehrt und nicht, was ein Christ, der Jesus als seinen König bezeichnet,
tut.